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Kommentar Google bezahlt ForschungWissenschaft nur mit Privatgeld

Tarik Ahmia
Kommentar von Tarik Ahmia

Bemerkenswert an der Vorstellung des neuen Instituts ist vor allem die Willfährigkeit der Spitzenmanager des Hochschulbetriebes, die mit keiner Silbe die desolate Finanzlage ihrer Institute beklagen.

M it einer Millionenspende an die Berliner Hochschulen finanziert der Internetkonzern ein deutschlandweit einzigartiges Internet-Institut. Interdisziplinär sollen Wissenschaftler die Auswirkungen des Internets erforschen - ganz unabhängig von ihrem Geldgeber. Kann das gut gehen?

Google weiß, wie allergisch die deutsche Öffentlichkeit mittlerweile auf den wachsenden Einfluss des Unternehmens reagiert, und hütet sich bei seiner Benefizaktion davor, Forscher nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen. Für den gewünschten Effekt wäre dies auch schädlich. Die Manager des Konzerns wissen nur allzu gut, dass sie sich viel leichter Einfluss und Renommee sichern, indem sie "humanistische Perspektiven" und Werte der Zivilgesellschaft beschwören, während sie locker ihr Geld verteilen.

Google ist sein Engagement nicht vorzuwerfen. Tatsächlich ist die Spende eine Bagatelle, wenn man sie mit dem Unwesen vergleicht, das an Hochschulen mit "Stiftungsprofessuren" und "Sponsoren" getrieben wird. Hier wird seit Jahren wissenschaftliche Unabhängigkeit meistbietend verkauft, indem sich Konzerne etwa das alleinige Recht sichern, Forschungsergebnisse exklusiv zu nutzen.

Bemerkenswert bei der Vorstellung des neuen Instituts waren daher vor allem die willfährigen Spitzenmanager des Hochschulbetriebes, die mit keiner Silbe die desolate Finanzlage ihrer Institute beklagten. Dabei ist es erst ihre chronische Unterfinanzierung, die sie in die finanzielle Abhängigkeit von Großkonzernen nötigt. Funktionäre, die so das Ende einer öffentlich finanzierten Forschung akzeptieren, leisten der Wissenschaft einen Bärendienst.

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3 Kommentare

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  • EA
    Enzo Aduro

    Ich glaube das solch ein Institut nicht staatlich finanziert wird liegt nicht daran das der Staat zuwenig Geld in die Forschung pumpt, sondern das dem Themengebiet zuwenig relevanz innerhalb der Forschung und Politik zugesprochen wird.

     

    Und daher macht die Anstoßfinanzierung von Google auch dann sinn wenn Sie keie hintergedanken hätte.

  • TB
    Timo Beil

    DANKE! Einer muss ja wohl ran! Und wenn sich kein Staatsmänneken findet, dass der Internet-Inkompetenz in Deutschland einen Eckstein setzt, dann muss wohl der kleine Bruder das Ländle in die richtige Richtung stubsen. ECHT NETT! Und dann, wenn auch dem letzten Hinterpalamentarier Studien von unplagiatierten Doktortitelträgern mit Studien bewiesen werden kann, dass das alles nicht mehr so weiter gehen kann(¹), führt Google endlich GoogleGold ein, Zinslos und mit Verfallsdatum ausgerüstet, damit Frieden einkehre auf der ganzen Welt. Godgle- ich bin aus dir!

     

    in Liebe

    Timo Beil

     

    (¹) http://www.youtube.com/watch?v=9uhCtZ5N-pQ

  • G
    guntherkummerlande

    Jedes marktwirtschaftliche Handelssystem hat

    Grenzen, in denen es zuverlässig funktioniert.

    Wenn ein marktwirtschaftliches Handelssystem zuverlässig funktioniert, dann findet

    immer ein Fluss von Investitionen und Kapital statt.

    Die Gewaltenteilung und ein unabhänigige Notenbank

    müssen unbedingt zu 100% praktiziert werden.

     

    Hierbei übernehmen die Marktteilnehmer sowohl

    die Rolle des Anbieters, als auch des Käufers.

    Die Anbieter-und der Kundenkreis sind dynamisch

    variierend, unterschreiten aber die notwendigen

    Importinvestitionen und Laufenden Kosten

    des Staatswesens( Bildung,Militär, Polizei,Justiz,

    Gesundheitswesen) nur selten.

    Der Einzelstaat hat im Regelfall ein leicht positives

    Saldo zu haben für Katastrophenereignisse oder

    um einen Technologiewandel anzuschieben.

     

    Wenn hingegen, wie seit Kohls Regierungszeit,

    ein Land das Schuldenmachen als Dauerlösung

    auffasst; dann gibt es in diesem Gesellschaftssystem

    dauerhaft Gewinner und Verlierer bis zum Totalzusammenbruch des Landes mit entsprechender

    Bürgerkriegsgefahr.

    Schulden werden dann durch Konfiszierung von

    Eigentum eingetrieben, wodurch durch die

    Verunmöglichung des gesellschaftlichen Aufstiegs

    durch lobbyisierte Politik de facto aristokratische

    Verhältnisse (oder Bonzen-, Oligarchien u.ä.)

    wieder aufblühen.

    So fährt England die Bildung für arme

    intelligente, aber nicht brilliante Teenager

    zurück und überall auf der Welt blühen derzeit

    jene Diktaturen und Oligarchien auf, die keine

    Protestbewegung erschütterten und die ihre

    Krise in den 90ern überstanden.

     

    Heute ist Europa Griechenland und

    die USA Sparta und alle Diktaturen mit China

    das Römische Reich.

     

    Wenn Europa nicht zur Bedeutungslosigkeit

    verkommen möchte, muss es sich viel

    mehr geostrategisch engagieren,

    muß die Korruption bekämpft werden,

    muß die Exportfähigkeit der Einzelstaaten

    und das Zollregulierungsinstrument erhalten bleiben.

     

    Sonst findet man sich sehr schnell in einer

    Welt wieder, in der die kleinen Erdteile

    nichts zu vermelden mehr haben und in der die

    Herrschaftssysteme mit den meisten Geld und

    den meisten Leuten sagen, wo es langgeht.

     

    Zum Thema: Wissenschaft nur mit Privatgeld

    Die maroden Staatsfinanzen sind letzlich mit

    Hauptursache dafür.

    Die Unternehmen sind dabei auch nicht so böse.

    Denn sie müssen letzlich aus Aktionärsdruckgründen

    auf eine eigene solide Forschungsabteilung

    verzichten, und parasitieren dabei lieber am Staat.

     

    Universitäten müssen für Spitzenforschung

    und hochqualitative Lehre ausgerichtet werden

    und sicherlich die Basisforschungsmöglichkeiten

    jeden BSc-Studenten ermöglichen.

    Das Wissen von Universitäten ist aber Allgemeingut

    und muß absolut neutral und damit glaubhaft sein.

     

    Damit die Universitäten neutral arbeiten können,

    müssen sämtliche Infrastrukturprojekte

    neu überdacht werden.

    Es kann nicht sein, dass man bei immer weniger

    Nachkommen immer mehr Güter auf der Straße hat.

    Das hat letzlich vier zu bekämpfende Hauptursachen:

    1.) Das extrem schwach ausgebaute Schienennetz

    mit kaum ausschließlichen Güterteilnetzen

    (Doppelnutzung für Personen-und Güterzüge).

    2.) Extrem teure Prestigeprojekte (Stuttgart21 uva.).

    3.) Veralteter Straßenbau mit hohen

    Instandhaltungskosten.

    4.) der ungenutzte Überproduktionsanteil muss

    vermindert werden. Die Verbraucher zahlen die

    Massen an zuviel produzierten Gütern mit und

    damit steigen die Umweltkosten und allgemeinen

    Lebenshaltungskosten.

    Hier ließe sich das Geld mittel- bis langfristig

    generieren, um eine unabhängige und qualtitativ

    hochwertige Forschung und Lehre sicherzustellen,

    die die heutige Qualität, um ein vielfaches

    übertrifft.