Kommentar Flughafen Lübeck: Fass ohne Boden
Es ist es richtig, jetzt eine Notlandung zu machen. Weitere Subventionen für den Flughafen - durch das Land oder die Stadt - sind nicht vertretbar.
Die Bruchlandung ist kaum noch zu vermeiden. Das Ende des Lübecker Flughafens Blankensee stünde in einer Reihe mit den Stilllegungen der Landeplätze in Kiel-Holtenau und Schwerin-Parchim. So groß ist Deutschland nördlich von Hamburg nicht, dass sich mehrere Flughäfen mit internationalen Verbindungen rentierlich betreiben ließen. Die Lübecker sind nur die Letzten, die sich das eingestehen müssen.
Das Besondere an diesem Fall ist, dass vor zwei Jahren ein Bürgerentscheid die von der Politik bereits beschlossene Beerdigung von Blankensee verhindert hat. Wo in der am höchsten verschuldeten Stadt Schleswig-Holsteins stattdessen gespart werden soll, sagten die BürgerInnen nicht. So kann direkte Demokratie nicht gemeint sein.
Deshalb ist es richtig, jetzt eine Notlandung zu machen. Sollte die Stadt einen Investor finden, der den Airport tatsächlich auf eigenes Risiko betreiben will, wäre auch das kaum mehr als eine Galgenfrist. Profitabel würde Blankensee wohl nie werden. Darauf deutet auch der Umstand hin, dass Interessenten Zuschüsse der öffentlichen Hand erwarten. Weitere Subventionen – durch das Land oder die Stadt – sind nicht vertretbar.
Lübeck sollte, gerade wegen seines Beitritts zur Metropolregion Hamburg im April, die Millionen lieber in die S-Bahnanbindung an Hamburg und dessen Flughafen Fuhlsbüttel investieren. Denn der ist wenigstens kein Fass ohne Boden.
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