Kommentar Fehmarnbelt-Geld: Risiken und Nebenkosten
Nicht nur die Gegner des Projekts, auch der Bundesrechnungshof hat wiederholt vor den finanziellen Folgen der Fehmarnbelt-Querung gewarnt.
E s ist schon bemerkenswert: Nach den Berechnungen Münchner Verkehrsplaner wird die Querung des Fehmarnbelt ein noch tieferes Milliardengrab als ohnehin befürchtet. Auch wenn die jetzt vorgelegten Zahlen mit Sorgfalt zu betrachten sind, wird eines deutlich: Auf die Haushalte des Bundes, der Deutschen Bahn und des Landes Schleswig-Holstein kommen erhebliche Mehrkosten zu.
Und das bedeutet, dass der deutsche Kostenanteil steigen dürfte: von einer knappen Milliarde Euro auf mindestens zwei Milliarden. Und da ist - nur zur Klarstellung - Tunnel oder Brücke noch nicht mit drin. Nur ein paar Kilometer mehr Autobahn auf Fehmarn und ein zweites Bahngleis nördlich von Lübeck.
Es ist mehr als fraglich, ob derart hohe Summen für den geringen Nutzen zu rechtfertigen sind. Nicht nur die Gegner des Projekts, sondern der Bundesrechnungshof hat wiederholt vor den finanziellen Folgen der Fehmarnbelt-Querung gewarnt.
Die offiziellen Verkehrsprognosen rechtfertigen nach den eigenen Vorgaben des Bundes nicht mal eine Umgehungsstraße. Die Prognose über zusätzliche Güterzüge wurde bereits halbiert. Der Verlust an Jobs im Fährverkehr und an Wertschöpfung im Tourismus wird ausgeblendet.
Die Fehmarnbelt-Querung - ein Projekt mit hohen Risiken und Nebenkosten.
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