Kommentar Fanrandale: Scheinbare und wirkliche Brandstifter
Mit dem Feuer spielen nicht die Fans - es sind die Nadelstreifenanzüge.
Pyrotechnik ist in Fußballstadien nicht erlaubt. Wer sich nicht vom Schein blenden lässt, weiß: Mit dem Feuer spielen nicht die Fans - es sind die Nadelstreifenanzüge. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat das Spiel des HSV gegen Werder auf die jeweils letzten Spieltage von Hin- und Rückrunde gelegt. Wie das angehen kann, fragen sich die Verantwortlichen. Der Umstand aber, dass es an diesen Spieltagen um besonders viel geht, könnte der Funke sein, der das Pulver dieser Begegnungen hochjagt.
Also wurde man bei DFL-Terminwart Holger Hieronymus vorstellig. Vergebens. Wie anderswo gilt auch beim Fußball: Je mehr Brisanz, desto mehr Quote - etwa beim defizitären Bezahlsender Sky. Desto höhere Werbeeinnahmen, desto mehr Geld für die Clubs. Auch wenn die in diesem Fall darauf gerne verzichten würden.
Kommt es dann zu Schlägereien, Auseinandersetzungen, Randale zwischen den traditionell verfeindeten Fans aus Bremen und Hamburg, dann werden diese Fans schuld sein. Sie werden zu Hooligans erklärt, zu Rowdys, zu Ultras. Dann fordern Sky und DFL wieder Stadionverbote und die volle Härte des Gesetzes. Dann wird erklärt, mit Fußball hätten solche Schläger nichts zu tun. Irrtum: Sie haben damit so viel zu tun wie ein Herr Hieronymus von der DFL. Dieser also sollte Stadionverbot bekommen, wenn am Sonntag etwas schief geht. Auf Lebenszeit.
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