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"Politisch-ideologisch sind auf den Arbeitsplätzen Zuwanderer gewollt."
Da die meisten Arbeitgeber aber wirtschaftlich und nicht politisch-ideologisch denken, sind in der Praxis auf den Arbeitsplätzen qualifizierte Menschen gefordert, die für möglichst wenig Geld arbeiten. Wo die herkommen, ist egal.
@Kiezman
Ihren Ausführungen kann ich nur zustimmen. Erinnern wir uns an die 70er und 80er Jahre (1970-148.846 Arbeitslose; 1980 889.000 Arbeitslose) Dann kamen Roboter und Computer erwirtschaftet von dem Mehrwert der Arbeiter die man dann gnadenlos dem Staat vor die Füße warf. Hinzu kamen geburtenstarke Jahrgänge und 1985 gab es dann 2,3 Millionen Erwerbslose.
Die Gewerkschaften waren mittlerweile zu träge und zu fett geworden, im Grunde Erfüllungsgehilfen der Arbeitgeber. Nichts mehr mit weniger Arbeitszeit pro Woche bei vollem Lohnausgleich dank moderner Technik, aber dafür für alle, nein da wurde plötzlich nur noch von Lohnzurückhaltung geredet und die Nation peu a peu in die Dumpinglohn-und Zeitarbeitsfalle manövriert. Die Reichen wurden immer reicher. Allein die Managergehälter haben sich von 1970 bis Dato mindestens verzwanzigfacht! Die Armen wurden und werden immer ärmer.
Genau deshalb wollen die Ausbeuter und Kapitalisten die Arbeitslosenzahlen quasi als Streikbremse und Druckmittel immer schön hochhalten.
Die momentanen Zahlen sind auch getürkt, denn real haben wir in Gesamtdeutschland mittlerweile ca. 8 Millionen Empfänger sozialer Transferleistungen. Immer mehr Aufstocker und Armutsrentner und andere nicht registrierte(1 EURO SKLAVEN ohne Arbeitnehmerrechte, Umschüler etc. pp...)!
Mensch MICHEL hieß es nicht einmal jeden Montag WIR SIND DAS VOLK?
Zu diesem unreflektierte Fachkräftemangel: es gibt in Deutschland zB 20400 arbeitslose Ingenieure, z.T. nach dem Studium, z.T. mit mehr oder weniger Erfahrung. Offensichtlich aber geht es eher darum, aus ideologischen Gründen Arbeitsplätze in Deutschland mit ausländischen Kräften zu besetzen. Da ist dann der spanische Ingenieur, der seit dem Studium 6 Jahre arbeitslos ist, plötzlich interessanter....Wenn hier schon die Pflege erwähnt wird, dann sollte bitte auch erklärt werden, was in der Pflege zu diesen Änderungen geführt hat. Wieso auch deutsche Altenpflegerinnen und Krankenschwestern (Vorsicht, die Berufsbezeichnung ist geschützt, ich rede hier nicht von den ungelernten Pflegekräfte!) hier keine Arbeit finden oder aus anderen Gründen in Österreich oder der Schweiz oder Norwegen arbeiten. Und wieso ein Pflegejob als Pflegekraft mit 7,50 (Ost)- oder 8,50 (West)-Mindestlohn nicht das Traumziel deutscher Jugendlicher ist.
Aber tiefer Eindringen in die ideologische Debatte 'Fachkräftemangel' darf man ja nicht. Politisch-ideologisch sind auf den Arbeitsplätzen Zuwanderer gewollt.Die deutsche Gesellschaft soll bewusst heterogener werden. Lt. SpiegelOnline 2006 will die EU die nächsten jahre 20 Millionen Menschen aus Afrika und Asien aufnehmen. "Die meisten davon in Deutschland". Deshalb die Floskel 'Fachkräftemangel'.Wie wollte man dies sonst dem 'dummen' Volk begründen?
Nach der Großrazzia bei der Letzten Generation zeigt sich: Behörden bekämpfen Aktivist:innen statt Missstände. Das hat Tradition in Deutschland.
Kommentar Fachkräftemangel: Begrüßungsworte auf Kroatisch
Deutschland wird endlich als das vermeintliche Hochlohnland entmystifiziert - und die hiesige Angst vor dem Jobklau durch Migranten verringert sich. Zeit wurde es.
Der Jobmarkt in Deutschland erscheint überraschend stabil, vielerorts wird über einen Fachkräftemangel geklagt - und damit könnte sich das Verhältnis der hiesigen BürgerInnen zu Arbeitskräften aus dem Ausland verändern. Auf angenehme Weise.
Die Wende ist schon länger in Seniorenheimen zu erleben, in denen heute nolens volens ein internationaler Ton herrscht. Dort bringen Pflegerinnen den Patientinnen kroatische oder tschechische Begrüßungsworte bei. Und die Angehörigen sind dankbar, dass die Arbeitsmigrantinnen ihre gebrechlichen Eltern zu den niedrigen Löhnen und schlechten Bedingungen waschen und pflegen.
Erledigt hat sich auch die Angst vieler BürgerInnen vor den Jobsuchenden aus mittel- und osteuropäischen EU-Ländern, die seit dem 1. Mai jede Stelle hierzulande annehmen können. Es kamen überraschend wenige. Denn viele gut ausgebildete Ingenieure und Krankenschwestern waren längst auf die britische Insel oder nach Skandinavien abgewandert.
Niedrig qualifizierte InteressentInnen wiederum sprechen meist nicht ausreichend Deutsch und verlieren schnell die Illusionen über den angeblich gut zahlenden deutschen Arbeitsmarkt, wenn sie etwa in der Gastronomie mit Nettolöhnen von 800 Euro netto konfrontiert werden und davon noch Pendelei oder Umzug bezahlen sollen.
Wirtschaftsexperten hoffen nun auf die Zuwanderung qualifizierter Kräfte aus den westlichen EU-Ländern, die von der Finanzkrise betroffen sind. Die Goethe-Institute in Spanien, Portugal und Irland melden Andrang in den Deutschkursen. Die Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen soll hierzulande erleichtert werden. Es stellt sich also Ernüchterung auf beiden Seiten ein: Deutschland wird in den Augen ausländischer Arbeitssuchender als das vermeintliche Hochlohnland entmystifiziert - und die hiesige Angst vor dem Jobklau durch Migranten verringert sich. Zeit wurde es.
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Kommentar von
Barbara Dribbusch
Redakteurin für Soziales
Redakteurin für Sozialpolitik und Gesellschaft im Inlandsressort der taz. Schwerpunkte: Arbeit, soziale Sicherung, Psychologie, Alter. Bücher: "Schattwald", Roman (Piper, August 2016). "Können Falten Freunde sein?" (Goldmann 2015, Taschenbuch).
Ein Plädoyer für das Konkrete
Sind Utopien was für Faule?
Utopien können der Klimabewegung mehr schaden als nützen, glaubt Jan Feddersen. Er fordert mehr Realismus.
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