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@*Vanitas
Lustiger *username, und so passend zu ihrer antwort, mit welcher, glaube ich, sie richtig getipt haben, und if I may say so, sehr intelligent formuliert.
Danke
@bitte anonym
"Was der Grund ist, das interesiert mich unheimlich - Exhibitionism ?"
ich vermute: eitelkeit (alles wird sicher nie ausgeplaudert, sondern nur jenes, was zum entwurf des - überhöhten? - selbstbilds taugt), dahinter liegend lauert die angst vor der eigenen endlichkeit, vor dem sterben, vor dem tod. facebook bietet usern eine form steter selbstvergewisserung, eine erweiterung/ausdehnung der eigenen existenz über sich selbst hinaus.
Aus FACEBOOK kommen Sie schon heute nicht mehr raus.
Sie haben lebenslänglich.
Das erinnert ja fast an so alte Buecher wie, ' Die Verschollenen', 'Austauschprogram', oder ' MIrror Image ' - interesanter weise ging es in allen drei Buechern darum das Daten, Hobbies, Bekanten, Familienlisten von Wohlhabenden leuten, deren Familien,usw gesammelt wurden, waerend des ersten Weltkriegs, welche dann mit Lookalikes ausgetauscht wurden.
In ' Mirror Image' ging es um eine Erbin eines Konzerns deren Ehemann ausgetausch wurde, man sie aber als verueckt erklaerte,weil sie behauptete es sei nicht ihr Mann, und der tatsaechlich flasche lookalike Ehemann zu einer Betrugsgruppe gehoerte, um Konzerne zu uebernehmen. Dieser dann Vormundschaft ueber seine Frau bekam und den Konzern uebernahm. Darin gab es auch einen Franzoesischen Psychiater der eine Krankheit erfand, damit die Erbin einen Vormund bekommt, und mit dieser neuen Psychose, irgendwas mit Gesichtsblindheit, Konzerne, Geschaefte, von Anwaelten, usw dieser Gruppe uebernommen werden konnten.
Es soll auf wahre Geschichten basiert sein - und zimlich typisch fuer post-erster Weltkrieg polit thriller. So wie der Film, ' Gaslight', welcher an aehnliches lehnte.
Wenn man so liest wie Daten ergattert werden, ist es nur natuerlich sollten nun Leute mit Verschwoerungtheorien kommen, die wohlmoeglich an solchen Buechern lehnen.
Und das koennte man denen noch nicht mal verdenken, in einer era von Identity theft, und identity Fraud,usw.
Was irgendwie 'komisch ' ist, ist das all die Leute die sich gegen Big Brother empoerten, wegens Privatisphere, usw. freiwillig Facebook haben, und ihre Daten eingeben, usw. Was der Grund ist, das interesiert mich unheimlich - Exhibitionism ?
Nicht nur potentiell bleiben diese Daten lebenslang erhalten.
Tatsächlich tut sich Facebook sowieso überaus schwer, einmal gesammelte Daten wieder zu entfernen.
So werden z.B. einmal gesendete (und empfangene) Nachrichten auch nach dem vermeintlichen Löschen weiter aufbewahrt.
Eine kleine Aufschlüsselung findet sich hier:
http://www.europe-v-facebook.org/DE/Datenbestand/datenbestand.html
Zum Artikel:
Der hätte so interessant sein können, nur ist er leider nichts Halbes und nichts Ganzes. Zu kurz für einen Kommentar, zu wenig Information und Argumentation für einen Appell und zu unentschlossen für eine Stellungnahme. Trotzdem danke für den Artikel!
Es ist wie Leben auf dem Dorf, wenn man nie weg gegangen ist: Alle wissen alles über dich.
Eine Mischung aus globaler Anonymität und dörflichem sich-schon-ewig-kennen. Will ich das?
Was beim Fratzenbuch so alles gespeichert wird kann mensch hier nachlesen:
http://www.europe-v-facebook.org/DE/Datenbestand/datenbestand.html
Bundesinnenministerin Nancy Faeser will Messer ab sechs Zentimetern in der Öffentlichkeit verbieten. Doch so bekämpft sie Gewaltkriminalität nicht.
Kommentar Facebook: Lebenslang und ohne Bewährung
Mit dem Umbau seines Netzwerks will Facebook seinen Nutzern ganz nahe kommen: So nah, dass sich jeder fragen muss, ob er das möchte.
Mit einem kleinen Video zeigt uns Facebook, wie toll die schöne neue Welt ist, die man dort nun erschaffen möchte: Das Leben eines Facebook-Angestellten, von der eigenen Geburt bis heute, in Video, Foto und Text. Und genau so sollen wir es nach dem Willen der Zuckerberg-Firma nun alle machen.
Bin ich heute schon joggen gewesen? Welche Musik habe ich vor vier Jahren, zwei Monaten und sechs Tagen gehört? Wo war ich am 11. September 2010? Sind es nicht diese kleinen Details, die unser wahres Leben erzählen? Für all diese Dinge gibt es seit Jahren Webseiten und Anwendungen für Computer und mobile Endgeräte. Wir können unser komplettes Leben digital aufzeichnen.
Das ehemalige Soziale Netzwerk Facebook krempelt nun seine Grundidee um. Statt wie bisher eben eine Netzwerk zu sein, in dem man seinen Freunden etwas zeigte, dreht der Anbieter nun das Rad weiter: man zeigt nicht mehr, man lässt zeigen. Automatisiert erstellt man einen Mitschnitt des eigenen Lebens und kann andere daran teilhaben lassen.
Facebook öffnet seine Technik weiter für Anwendungen von außen, um von einer unter vielen Seiten im Internet zur faktischen Zentralplattform zu reifen. Dem Ort, wo wir unser Leben und unsere Identität verwalten.
Der Autor
Falk Lüke ist freier Autor.
Im Grundsatz ist das keine besonders neue Idee. Zuletzt hatte der Microsoft-Mitarbeiter Gordon Bell in einem Forschungsprojekt zwischen 2001 und 2007 den Versuch unternommen, sein Leben digital zu protokollieren. Möchten wir das? Wollen wir alles jederzeit und überall verfügbar haben, abrufbar und rückverfolgbar? Nicht mehr vergessen können?
Wer heute Facebook-Profile betrachtet, wird feststellen, dass die dort veröffentlichten Informationen bei vielen Menschen nur einen Teil ihres Lebens, ihrer Identität und ihres Facettenreichtums abbilden: das, was sie bereit sind, einem werbefinanzierten Konzern und ihren neugierigen Freunden und Bekannten vor die Nase zu setzen. Wer lustig ist, wird mit Likes belohnt, wer erfolgreich ist, mit Glückwunschkommentaren. Es ist ein digitaler Schminkspiegel.
Doch auch wenn es ein Zerrbild ist: wieviel unseres Lebens möchten wir dem blauweißen Riesen am Ende wirklich in den Rachen werfen? Die Informationen bleiben digital potenziell lebenslang erhalten. Und eine Bewährungszeit, ob wir dort das auch morgen noch für uns Richtige veröffentlichen, gibt es ebensowenig.
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Falk Lüke
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