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Kommentar Erneuerbare EnergienGuter Wille wirft kein Geld ab

Ingo Arzt
Kommentar von Ingo Arzt

Auch für die Erneuerbaren Energien gelten die Gesetze von Investitionsblasen, leeren Versprechungen und die üblichen Börsenregeln.

W er sein Geld in die Energiewende investierte, der hatte in den letzten Jahren viel zu weinen. Erst kam die große Pleitewelle der Biokraftstoff-Branche, gefolgt von erfolgsbesoffenen Solarfirmen, die erst wucherten und dann zusammenbrachen. Fonds und Aktienindizes aus der Branche dümpeln weltweit seit dem Finanzcrash 2008 vor sich hin und schneiden meist deutlich schlechter ab als der Rest der Wirtschaft.

Jetzt zeigte der Anlegerbeirat des Bundesverbandes Windenergie, dass die wenigsten Windparks die Renditen abwarfen, die Anlegern versprochen wird. Ein Desaster.

Ja, auch für die vermeintlich gute Seite der Geldanlagen gelten die grausamen Gesetze von Investitionsblasen, leeren Versprechungen und die üblichen Regeln: Anlagen streuen, nicht den Rattenfängern mit extrem hohen Renditeversprechen hinterherrennen. Dazu kommen Besonderheiten: Erneuerbare Energien hängen nicht nur vom Wahnsinn der Märkte ab, sonder wie keine andere Branche von politischen Entscheidungen über ihre Förderung. Das ist hochgradig unberechenbar, es wäre aber naiv, allein dort die Schuld für schlechte Renditen zu suchen.

taz
Ingo Arzt

ist Redakteur im Ressort Ökologie und Wirtschaft der taz

Junge Branchen zahlen Lehrgeld: Die ersten Jahre des 21. Jahrhunderts waren in Deutschland durchgehend windschwach. Dass der Wind so was macht – sich jahrelang zieren –, das war vorher kaum abzusehen. Dazu kommt, dass viele Anleger aus dem Gefühl heraus, in die richtige Sache zu investieren, den Trugschluss zogen, dort würde besonders solide gewirtschaftet.

Ein Generalverdacht gegen Geldanlagen in erneuerbare Energien wäre aber ganz pragmatisch falsch: Die Branche wächst, die Abhängigkeit von der Politik sinkt. Wer Hochglanzprospekten mit Traumrenditen glaubt, für den wird es immer wieder ein böses Erwachen geben.

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Ingo Arzt
ehem. Wirtschaftsredakteur
Beschäftigte sich für die taz mit der Corona-Pandemie und Impfstoffen, Klimawandel und Energie- und Finanzmärkten. Seit Mitte 2021 nicht mehr bei der taz.
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3 Kommentare

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  • SG
    Schmidt Georg

    also, bei uns auf dem Gemeinschaftshaus ist sone Anlage die Strom erzeugt, da haben 20 BürgerInnen investiert, die Anlage hat 160.000€ gekostet, grob übern Daumen erzeugt die Anlage, wen sie nicht kaputt ist, am Tag durchschnittlcih aufs jahr berechnet 20kwh, das heisst jeder Investor bekommt für seine c 8.000€ seit 2008 täglich 1kwh gutgeschrieben, wobei man natürlich die üblichen Dinge, wie Zinsen oder Wartung usw beachten muss, kann sicher ein Experte, letzten Sommer war die Anlage defekt-Blitzschlag, das gabs c 10 Wochen keinen Strom-Ersatzteil nicht vorhanden usw-ist das nun eine gute Investition??

  • F
    Fritz

    Gruene Geldeanlagen funktionieren, soweit es das EEG betrifft, nur auf der Basis der Annahme eines Vertrauensschutzes. Den Schutz eines Vertrauens in ein Schlaraffenland kann es aber nicht geben. Das Vertrauen der Atomindustrie wurde auch nicht geschuetzt. Wenn das EEG nicht allmaehlich abgeschafft wird, gibt es eine Revolution. Irgendwann platzt auch einem deutschen Michel der Kragen!

  • B
    Bachsau

    Und sie wollen uns was damit sagen?