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"..Aber vielleicht ist er der Mann, der die CSU vor dem Schicksal der FDP bewahren kann..."
@95820 (Profil gelöscht) Besser wäre es, er schlösse sich einer demokratischen Partei an...
Ist ja herausragend, was Herr Müller nach all den Jahren auf diesem Planeten und trotz CSU-Karriere wahrnimmt und damit vor die Presse geht. Friedensnobelpreis sofort!
Schön, wenn man lesen kann, das es in der Christlich-Sozialen-Union wenigstens einen gibt, der auch christliche und soziale Politik macht!
Schade das es so jemand nicht zum Parteichef schafft
Weiter so, Herr Müller!
Dass das Entwicklungshilfeministerium nur eine geringe Bedeutung hat, ist ein Unding, angesichts der Tatsache, dass weltweit etwa 1 Milliarde Menschen hungern. Die globale soziale Lage hat dazu einen Einfluss auf militärische Konflikte. Gäbe es global weniger Armut, mehr Bildung und ein besseres Gesundheitssystem, wären Konflikte wie im Irak oder in der Ukraine unwahrscheinlicher.
Insofern hoffe ich, dass auch die CSU sich zukünftig auf die Fahnen schreiben kann, gute Politik zu machen, und nicht nur Maut-Quatsch.
@shashikant Klingt zunächst einleuchtend. Nun hat aber die Anzahl der Konflikte in dieser Welt nicht gerade abgenommen, trotz einer prozentualen Halbierung der Hungernden seit den 70ern und einer rapiden Erhöhung der Lebenserwartung auch in den meisten der ärmsten Länder.
Ja,wer die Wahrheit sagt,der hat es nicht leicht.Wer hätte gedacht,dass gerade die CSU mal in solche Schwierigkeiten gerät?
Bleiben Sie so Herr Müller!
Die TAZ lobt einen CSU-Minister: Der arme Mann wird sich bei der nächsten Kabinettssitzung was anhören müssen...
Kommentar Entwicklungsminister: Der gute Mann der CSU
Bundesminister Gerd Müller hat nur einen Mini-Etat, sein Einfluss im Kabinett ist gering. Dennoch macht der CSU-Mann gute Arbeit.
Überrascht immer wieder: Bundesentwicklungsminister Gerd Müller. Bild: dpa
Das Seehofer'sche Hott-und-hü-Gegrantel, das linkische Haderthauern, das Dobrindt‘sche Maut-Gestümper, überhaupt diese Grenzwiederziehungsdebatte, die die CSU quasi ritualisiert vor jeder Wahl aus der Franz-Josef-Strauß-Gruft schaufelt: Der Regionalparteizwerg überzieht die Republik gerne mit quälend-überflüssigen Debatten – interessant, wie die CDU die zickige Schwester derzeit mal demütigen darf, mal durchschleppen muss. Auf ihre 56 Abgeordneten kommt es halt gerade in Berlin nicht an. Der Einfluss der Christsozialen ist in Zeiten der Großen Koaliton gen null gesunken.
Nur ein CSUler sagt Dinge, die dem politischen Common Sense entsprechen – und sogar im Wortsinn christlich-sozial sind. Es ist ausgerechnet der Ressort-Wiedergänger des schmierigsten Ministers im alten schwarz-gelben Kabinett, Dirk Niebel. Der seit Ende 2013 amtierende Entwicklungsminister Gerd Müller leistet gute Arbeit.
Jetzt hat der bayerische Schwabe ausgerechnet im konservativen Hausblatt FAZ recht unverblümt für einen Boykott von Shell geworben, weil der Energiekonzern mit seinen Öltürmen das Nigerdelta verwüstet hat. Zugleich prangerte der 59-Jährige indirekt die fränkische (!) Firma Adidas an, weil sie Trikots in Deutschland für 84 Euro verkauft, für die „die Näherin in Bangladesch 15 Cent bekommt“.
Längst propagiert Müller ein Label für fair produzierte Textilien. Gleichzeitig trommelt er für mehr Gelder für Flüchtlinge aus dem Irak, attackiert Schleuderpreise von Lebensmitteln – und greift sogar die globalen Militärausgaben an. Es gab auch „gute“ Taten: Müller schaufelte Millionen in ein „Welt ohne Hunger“-Programm. Selbst die Opposition lobt ihn. Müller hat nur einen Mini-Etat, sein Einfluss im Kabinett ist gering. Aber vielleicht ist er der Mann, der die CSU vor dem Schicksal der FDP bewahren kann.
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Kommentar von
Kai Schöneberg
Ressortleiter Wirtschaft und Umwelt
Hat in Bonn und Berlin Wirtschaftsgeschichte, Spanisch und Politik studiert. Ausbildung bei der Burda Journalistenschule. Von 2001 bis 2009 Redakteur in Bremen und Niedersachsen-Korrespondent der taz. Dann Financial Times Deutschland, unter anderem als Redakteur der Seite 1. Seit 2012 wieder bei der taz als Leiter des Ressorts Wirtschaft + Umwelt, seit August 2024 im Sabbatical.
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