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Hallo S.U., zu 1.: Wo bitte ist in Deutschland Platz für Wasserkraftwerke? Bitte jetzt nicht auf Norwegen verweisen, hier dazu meine Lieblingslinks http://www.lorenzk.com/texte/wasserkraft/index.html und http://www.suedkurier.de/region/hochrhein/bad-saeckingen/Klares-Nein-des-Schwarzwaldvereins-zum-Pumpspeicherkraftwerk;art372588,4271087 Zu 2.: Einfach mal die Studie lesen, haben Sie wohl nicht? Zu 3.: hier wird es wieder religiös, die Sonne scheint immer dann, wenn der Energiebedarf am höchsten ist?
In über 50Jahren milliardenschwerer Subventionsorgien aus den Taschen der Steuerzahler hat es die fossil-atomare Energiewirtschaft nicht geschafft, wettbewerbsfähig zu werden. Dass Strom aus Kohle, Öl, Gas und Atom billig ist, ist ein Trugbild, das sich nur durch kräftige Finanzspritzen auf Kosten der hart arbeitenden Bevölkerung halten kann.
Bei Berücksichtigung der gesamten Energiekette sind auch solare Energien nicht absolut klimaneutral. Doch - was gerne verschwiegen wird - entsteht weit mehr schädliches Kohlendioxid beim Abbau von Uran, dessen Transport und Weiterverarbeitung, beim Bau der Kraftwerke und deren umständlicher Entsorgung. Bei solaren Energien gibt es dagegen kein Restrisiko und ungelöstes Problem der Entsorgung radioaktiven Abfalls. Übrigens sind Uranvorräte genauso wie fossile Rohstoffe begrenzt.
Die Menschheit gibt jährlich hunderte Milliarden aus, um ihre eigene Zerstörung zu subventionieren. Die Förderung solarer Energien nimmt sich dagegen wie ein Tropfen auf den heißen Stein aus.
Das fossil-atomare Energiesystem bedeutet die Zerstörung der Lebensgrundlagen der Menschheit, es bedeutet Ungerechtigkeit, Krankheit, Armut und Krieg. Wir plündern die Natur und ignorieren, dass ihre Schätze begrenzt sind und die Natur zurückschlagen wird.
Zu Peter S.: 1. Wasserkraft ist sowohl erneuerbar als auch marktfähig. Sie haben also unrecht.
2. Welche Sorte von Solarmodulen meinen Sie? Da gibt es sehr große Unterschiede und es gibt noch ein großes Entwicklungspotential.
3. Das EEG ist an den Strompreissteigerungen der letzten Jahre nur marginal beteiligt. Gerade die Auskopplung der teuren Erneuerbaren aus dem Markt sorgt dafür, daß der Marktpreis von Strom kleiner bleibt. Zusammen mit der Tatsache, daß gerade Solarstrom dann erzeugt wird, wenn am meisten Strom verbraucht wird, sorgt das dafür, daß die Mehrkosten für die EEG-Umlage nahezu kompensiert wurden. Sie haben also auch mit der Geldumverteilungsmaschine unrecht. Die Strompreissteigerungen entstammen den Gewinnabsichten der Stromkonzerne, die sich darüber freuen, das EEG als Sündenbock hinstellen zu können. Und offensichtlich gibt es genug Leute, die diesen Unsinn auch noch glauben...
Ich sehe leider noch nicht, dass Deutschland den Ausstieg meistert. Klar, es wäre möglich.
Doch mächtige Kreise versuchen es mit allen MItteln zu verhindern.
Und noch tun sie das durchaus erfolgreich.
Es gibt keine marktfähige sogenannte erneuerbare Energie. Sonst wären Zwangsgebühren für die Verbraucher und die Abnahmeverpflichtung für die Netzbetreiber nicht notwendig. Und zum Thema CO2: Solarmodule sind lt. Ökoinstitut in Sachen CO2-Ausstoß auf Grund des sehr hohen Energieeinsatzes bei der Herstellung im Bereich von Erdgaskraftwerken angesiedelt. Dieses EEG ist eine Geldumverteilungsmaschine von unten nach oben.
Eine Studie zu Einstellungen bei der Polizei legt jetzt den Abschlussbericht vor. Studienleiterin Anja Schiemann über überraschend positive Befunde – und einige Problembereiche.
Kommentar Energiewende: Atomkatastrophe mit globaler Wirkung
Fukushima kann auch für andere Staaten - vor allem in Europa - zur Zäsur werden. Dann nämlich, wenn sie sehen, wie Deutschland seinen Ausstieg meistert.
Steht die Katastrophe von Fukushima für einen Zeitenwechsel, so wie der 11. September 2001? Oder nur für einen kurzen Schock und eine vorübergehende Episode der Verunsicherung, nach der man wieder zur Tagesordnung übergeht? Diese Frage stellt sich, einen Monat nach dem Erdbeben, das in Fukushima zu einem mehrfachen atomaren Super-GAU führte, wenn man die globalen Folgen des Ereignisses betrachtet.
Oft genug schon hat man erleben müssen, wie nach Katastrophen und Skandalen bald wieder der Alltag einkehrte. Die Finanzkrise von 2008 zum Beispiel konnte die unbändige Spekulationswut der Banken nicht dauerhaft bremsen. Und auch die Ölkatastrophe der "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko vor einem Jahr hat bisher nicht wirklich zu einem sensibleren Umgang mit Ölbohrungen geführt.
Gleichwohl: Fukushima ist anders. Zumindest in Deutschland gibt es heute kein Zurück mehr in die Zeit vor dem 12. März, als die ersten Bilder von der Explosion im Reaktor über die Bildschirme flimmerten. Viele andere Länder mögen da bräsiger sein. Aber für Deutschland wird Fukushima als energiepolitischer Einschnitt in die Geschichte eingehen.
Diese Besonderheit hat zum einen damit zu tun, dass die Anti-Atom-Bewegung einen bedeutenden Teil der deutschen Nachkriegsgeschichte bildet. Zum anderen waren in den vergangenen Dekaden im Bereich der erneuerbaren Energien hierzulande enorme Fortschritte zu verzeichnen. Schon nach der Tschernobyl-Katastrophe wurde nach neuen Technologien geforscht, die nunmehr so ausgereift sind, dass sie nur darauf warten, die Energieversorgung sukzessive komplett zu übernehmen. Die Nutzung erneuerbarer Energien ist in Deutschland heute Alltag geworden: viele Menschen verdienen ihr Geld mit erneuerbaren Energien, und viele haben auf ihrem Haus bereits ein Solardach.
Das mag in vielen anderen Ländern noch nicht so sein, und gerade in Schwellenländern wie China und Brasilien zeigt man sich vom Atom-GAU in Japan noch wenig beeindruckt. Und dennoch kann Fukushima auch für andere Staaten - vor allem in Europa - zur Zäsur werden. Dann nämlich, wenn sie sehen, wie Deutschland seinen Ausstieg meistert. Dann werden vermutlich auch andere Länder diesem Beispiel folgen - selbst wenn sie die Katastrophe von Fukushima bis dahin längst verdrängt haben sollten.
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Kommentar von
Bernward Janzing
Autor*in
Fachjournalist mit Schwerpunkt Energie und Umwelt seit 30 Jahren. Naturwissenschaftler - daher ein Freund sachlicher Analysen.