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Kommentar Ende Ära UribeGlückwunsch, Kolumbien!

Kommentar von Gerhard Dilger

Obwohl sich Washingtons treuer Vasall Uribe mit allen Tricks an der Macht verewigen wollte, ist er nun grandios gescheitert. Das ist Grund genug zum Feiern.

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3 Kommentare

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  • GM
    Gabo Magez

    Lieber Gerhard Dilger,

     

    zwar stimme ich mit Ihnen in Ihrer Feststellung überein, dass es einen Sieg darstellt, dass Uribe nicht noch einmal gewählt werden kann, allerdings nicht so sehr der Demokratie sondern der Rechtsstaatlichkeit im Lande. Denn wäre es nach der demokratischen Mehrheit der Kolumbianer gegangen, dann hieße der zukünftige Präsident aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls Álvaro Uribe Vélez. In diesem Fall hat also das Verfassungsgericht über die Politik obsiegt, vorerst, es bleibt die Frage, was gut ist für das Land und die Region insgesamt. Ein kolumbianischer Chávez steht - zum Glück - nicht in Aussicht, dieser würde die Lage eher destabilisieren. Wichtig wären die angesprochenen sozialen Strukturen endlich zu reformieren und den unsäglichen bewaffneten Konflikt endlich zu beenden, die FARC sollten die Waffen ablegen, dann hätte auch z.B. ein Gustavo Petro eine gute Chance Präsident zu werden. Denn so lange alles "Linke" als direkt oder indirekt terroristisch bezeichnet werden kann, wird es wohl schwierig sein (auch in den Beziehungen zu den Nachbarländern). Von selbst werden sich die FARC nicht auflösen, weder nur durch Verhandlungen noch durch bewaffnetes Vorgehen konnte der Konflikt beendet werden (höchstens eingedämmt/unterdrückt werden). Es bedarf einer breiten Taktik.

    Eine Legalisierung des Kokaanbaus mit gleichzeitig hoher Kontrolle des Handels und Ausfuhrs würde eine der größten Geldquellen des Unheils (Paramilitärs, Guerrillas, Kartelle,...) kontrollieren und in den Dimensionen austrocknen, wie sie nun vorherrschen.

    Abzuwarten bleibt auch, ob der Uribismus ohne seinen Namensgeber fortbestehen wird und in welcher Form.

    Und wer nun, nachdem der Favorit vorzeitig disqualifiziert wurde, die Wähler überzeugen kann.

    Ich denke nicht, dass Santos einen direkten Durchmarsch machen kann...

  • UH
    Udo Henn

    Das toerichteste, was der Nachfolger Uribes machen koennte, waere, mit der Guerilla zu verhandeln. Wie sinnlos das ist, haben entsprechende Aktionen der letzten Jahrzehnte bewiesen.

    Ein solcher Kandidat haette bei der Wahl auch keine Chance. Nur verstaerkter militaerischer Druck fuehrt hier zum Ziel, deshalb liegt Santos in den Umfragen auch klar vorne, und das zu recht.

  • SK
    Stefan Keppler

    Sie haben Recht. Diese Entscheidung war richtig und gut für die Demokratie. Ich wünsche Ihnen und den Medien den gleichen Mut, ähnliches auch für die machtbessenen Präsidenten Chavez und Ortega zu fordern. Diese haben Uribe eines vorraus: Sie haben das oberste Gericht schon mit linientreuen Richtern besetzt, die kaum den eigenen Ast absägen auf dem sie sitzen. Kolumbien kann aufatmen: Die Demokratie hat gewonnen. Ich hoffe nur, dass dieses Beispiel auch in anderen Ländern Schule macht. Dann hat die Region eine Chance.