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Kommentar Elphi-MängelWichtiger Wandel

Kommentar von Petra Schellen

Endlich zeigt die Stadt, dass sie nicht mehr willens ist, wie das Kaninchen zu erstarren vor der Schlange namens Hochtief.

E ndlich hört man mal Positives von den Architekten der Elbphilharmonie: von jenem als elitär verschrienen Büro Herzog & de Meuron, das bislang eher durch extravagante Forderungen, angeblich verzögerte Planlieferung und allgemeine Unzugänglichkeit aufgefallen war.

Jetzt haben sie sich, angestachelt von Kultursenatorin Karin von Welck, auf die Socken gemacht und eine akribische Liste der Baumängel erstellt, die Hochtief zu verantworten hat. Heraus kamen zwar keine gravierenden Mängel: Keine der monierten Pannen ist sicherheits- oder terminrelevant. Trotzdem deutet die Tatsache, dass die Senatorin solch eine Liste in Auftrag gab, auf einen wichtigen Gesinnungswandel seitens der Stadt hin: Endlich zeigt sie, dass sie nicht mehr willens ist, wie das Kaninchen vor der Schlange zu erstarren, wenn Hochtief Geldforderungen stellt und Bauverzögerungen anmeldet.

Stattdessen besinnt sich Hamburgs Senat der Tatsache, dass er nicht Bittsteller, sondern Auftraggeber des Mammutprojekts ist. Zunächst durch die jüngst eingereichte Klage auf Herausgabe eines Terminplans. Und jetzt durch das Monieren baulicher Pannen. Letzteres mag kleinteilig sein. Das aber sind die Baubehinderungsanzeigen der Firma Hochtief auch: Dies ist die Sprache des Baugeschäfts. Es scheint, die Kulturbehörde hat sie endlich verstanden.

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Seit 2000 Redakteurin der taz am Standort Hamburg. Schwerpunkte: Kultur und -politik, Drittes Reich, Judentum, Religion allgemein.
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