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Alles schön und gut (im Ernst!) was Herr Anonym da schreibt, aber dieses Abgegrenze gegen und Entwerten von anderen Protestformen; wem hilft das a) weiter und b) worum geht es dabei eigentlich?!
ein bericht der mal sagt wie es wirklich war. eine menschenkette hätte den aufmarsch nicht verhindert, sie war einzig allein dazu in der lage zu demonstrieren wie viele menschen friedlich gedenken. das aber vertreibt keine nazis. die niderlage der nazis haben wir nicht der oberbürgermeisterin zu verdanken, sondern den über 10000 friedlichen blockierern, die teilweise über 10 stunden alle ausfallstraßen vom neustaädter bahnhof blockierten. es war kalt, und es war lang aber als um ca 17.00 uhr verkündet wurde das die nazis nun definitiv nicht marschieren können weil zuviele friedliche blockierer immer noch blockierten wurde aus der blockade nahezu ein ausgelassenes volksfest. man tanzte und sang machte fast endlose polonaisen und freute sich ausgelassen über den erfolg. es war kalt aber schön, weil erfolgreich. die nazis konnten nicht marschieren. dank den friedlichen blockieren, nicht dank der menschenkette.
ein erfahrungsbericht
Die Parteien der Mitte meinen, mit empathischer Kümmerergeste „das Ossi“ für sich gewinnen zu können. Sie sollten sie lieber zum Mitwirken auffordern.
Kommentar Dresden: Effektive Blockaden
Dass die engagierte Zivilgesellschaft auch zu aktiven Blockaden gegen die Neonazis greift, wird zunehmend zum Exportschlager.
Es war eine doppelte Niederlage, die die rechtsextreme Szene in Dresden kassierte. Erstmalig nach zwölf Jahren konnte die öffentliche Macht- und Einheitsdemonstration der Szene tatsächlich verhindert werden. Durch die beherzten, aber gewaltfreien Blockaden tausender Gegendemonstranten, die so zahlreich wie nie zuvor angereist waren. Und gegenüber denen am Ende auch die Polizei machtlos blieb.
Zudem versammelten sich deutlich weniger als die angekündigten "10.000 Kameraden". Und die verloren auch noch die Hoheit über die Symbolik dieses 13. Februars. Nicht marschierende Neonazis, sondern junge und alte Dresdner in kilometerlangen Menschenketten und friedliche Sitzblockierer sind das prägende Bild. Wie schmerzlich der verhinderte Marsch in der Szene wirkt, zeigt das blinde Frustablassen der zurückgereisten Neonazis in Gera und Pirna.
Der rechten Szene droht nun, dass sie nach Wunsiedel und Halbe auch ihren letzten Großaufmarsch verliert. Dafür bedurfte es keines neuen - und letztlich wirkungslosen - Versammlungsgesetzes, wie es die Landesregierung eiligst einführte, sondern einer engagierten Zivilgesellschaft. Dass diese auch zu aktiven Blockaden greift, wird zunehmend zum Exportschlager: Was in Köln, Jena und Halbe rechtsextreme Großevents verhinderte, funktionierte auch in Dresden.
Auch wenn die Neonazis beteuern, im nächsten Jahr wiederzukommen - es wird für sie nicht leichter. Denn der Gegenprotest wird nicht hinter die diesmal gefeierten Aktionen zurückfallen. Und vielleicht hat ja auch Dresdens CDU-Bürgermeisterin Helma Orosz gesehen, dass die von ihr im Vorfeld verteufelten Blockaden gar nicht so schlimm waren - sondern im Gegenteil höchst effektiv.
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Kommentar von
Konrad Litschko
Redaktion Inland
Seit 2010 bei der taz, erst im Berlin Ressort, ab 2014 Redakteur für Themen der "Inneren Sicherheit" im taz-Inlandsressort. Von 2022 bis 2024 stellvertretender Ressortleiter Inland. Studium der Publizistik und Soziologie. Mitautor der Bücher "Staatsgewalt" (2023), "Fehlender Mindestabstand" (2021), "Extreme Sicherheit" (2019) und „Bürgerland Brandenburg" (2009).