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Kommentar Cannabis als MedizinWerdet Drogenkuriere!

Kommentar von Julia Seeliger

Wer auf Cannabis als Medizin angewiesen sind, hat es in Deutschland schwer. Und die Politik verschließt davor die Augen. Da hilft nur noch ziviler Ungehorsam.

I srael hat 8 Millionen Einwohner und mehr als 5000 Cannabispatienten. Deutschland hat 80 Millionen Einwohner und 50 Cannabispatienten. Wer auf Cannabis als Medizin angewiesen sind, hat es hierzulande schwer. Echte Hanfblüten darf praktisch niemand zur Linderung seiner Beschwerden einsetzen – und Fertigarzneimittel sind so teuer, dass nur Reiche sie sich leisten können.

Fertigarzneimittel wirken außerdem nicht so gut. Sie enthalten nur einige wenige aus den Hanfblüten extrahierte Substanzen – in den Blüten aber ist ein Cocktail aus hunderten, wenn nicht tausenden Substanzen enthalten, deren genaue Wirkmechanismen noch nicht hinreichend erforscht sind. Und Kranke sagen, dass ihnen die Pflanze mehr Linderung bringt als das Medikament. Wer aber den Originalstoff als Medizin nutzen will, wird mit Auflagen konfrontiert, die praktisch nicht zu erfüllen sind.

Die Lösung des Problems wäre so einfach: Man muss den Anbau von Cannabis entkriminalisieren. Zumindest aber muss Schwerkranken schleunigst ermöglicht werden, unbürokratisch Zugang zu Cannabisblüten zu erhalten. Die teuren Medikamente – die in den Niederlanden übrigens nur die Hälfte kosten – von der Kasse zahlen zu lassen, wäre nur der zweitbeste Weg.

Bild: privat

Julia Seeliger ist Online-Redakteurin der taz.

Doch die Bundesregierung bleibt tatenlos und macht den Kranken das Leben schwer. Anstatt den drogenpolitischen Fortschritt zu gestalten, zementiert sie den längst gescheiterten "Krieg gegen die Drogen". Juristen, Mediziner, Aktivisten – und ehemalige Politiker setzen sich für einen Paradigmenwechsel in der Drogenpolitik ein. National und international. Nur diejenigen, die aktiv entscheiden können, haben Angst.

Angst wovor eigentlich? Vor dem Wähler? Den Medien? Der Drogenmafia? Der Alkohollobby? Die Zeit ist längst reif für eine neue, für eine akzeptierende Drogenpolitik. Nicht nur für die Kranken – für alle. Würde der Staat den Drogenhandel kontrollieren, könnte er Steuern erheben, Qualitätskriterien und Grenzwerte festlegen und endlich wirklichen Jugendschutz durchsetzen. Das alles ist in den aktuell herrschenden Zuständen der Drogenprohibition nicht machbar.

Es führt kein Weg daran vorbei: Der Krieg gegen die Drogen und damit auch der gegen das Cannabis muss beendet werden. Und so lange die Politik das nicht erledigt, müssen wir selbst ran. Ziviler Ungehorsam auch in der Drogenpolitik. Beschafft den Kranken das Cannabis, das ihnen die Politiker nicht zugestehen wollen!

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34 Kommentare

 / 
  • DJ
    Don Julian

    Frau Seeliger mag hier ausnahmsweise mal eine grundsätzlich richtige Sache bewerben. Dennoch vergisst sie eine wesentliche Tatsache, die ihr durchaus bekannt ist. Das Cannabis auf dem Schwarzmarkt ist weitestgehend vergiftet. Wer meint, er würde kranken Menschen einen Gefallen tun, indem er ihnen verunreinigtes und verseuchtes Zeug beschafft, der irrt ganz gewaltig. Bei der gegenwärtigen Situation kann man nur dringend davon abraten, "Drogenkurier" zu werden, denn das bedeutet, dass man sein Cannabis aus einer undurchsichtigen Quelle erworben hat. Jeder ohne Taschenmikroskop, Fachkenntnisse und Kenntnisse über die individuellen Anbauumstände handelt fahrlässig, wenn er das Cannabis konsumiert, was ihm angeboten wird und läuft Gefahr, selbst schwer krank zu werden.

  • L
    LacernellaRubra

    @ atypixx

     

    Das Problem ist, dass häufig gar keine Untersuchungen angestrebt wurden/werden (geschweige denn, dass sich Staaten für eine seriöse Auseinandersetzung mit Drogen interessieren). Hinter verschlossenen Türen läuft das nämlich so ab:

    Oh, der Schizo-Patient hatte sich mal ein Joint reingezogen - DAS MUSS der Beweis für die Erkrankung sein! Andere Ursachen wie Vorerkrankungen oder sonstige Auffälligkeiten? Nee, auf keinen Fall. Der hat gekifft!

    ("Wissenschafltiche Untersuchung" abgeschlossen)

  • A
    atypixx

    @ Lucia

     

    Sie bezeichnen eine durch Cannabis induzierte Schizophrenie doch nicht wirklich als harmlos? So blauäugig können Sie doch nicht sein?!

  • W
    WeedWeed

    @Marburger:

     

    Also es wuerde in jedem fall das gesellschaftliche gesamtniveau anheben da weder die bildzeitung alkohol oder rtl oder sonst was dummes mehr konsumiert wird eine art minimierung mentaler verunreinigung deren anhaenger sowieso meist der beamtenszene zugehoerig

  • M
    Marburger

    @WeedWeed: Jaja, Cannabis ist unschädlich. Schon klar. Ihre Einlassung ist das beste Beispiel.

  • FB
    Franz Beer

    Hallo Ich hatte einen Beitrag hier im Blog geschrieben.Ich bin 56 j.und ms patient. Durch spastiken Chronische Schmerzen seit mittlerweile 15 j bin Ich auf Morphin angewiesen.Cannabis war bisher im Grenznahen Raum NL hier kein Problem gewesen. Täglich fahren Chronisch Kranke Menschen in die Niederlande und holen sich illegal Ihr Tütchen Cannabis. Dieses wird sich anfang 011 Ändern. Kein verkauf an Ausländer, Einstellung der Niederländer-In D ist konsum Legal nur besitz strafbar.,,Schizo,Also sollen die Deutschen sich um Ihre Kranken ,,,kümmern,,Logische Folge.Aber was Tut man diesen Menschen an. Jemand der ehe schon sehr krank ist,Bekommt auch noch ein strafverfahren.Und die volle Härte des Gesetzes zu spüren. Toll. Sind diese Menschen Krank ,Oder sinds nach dem Deutschen Gesetz Verbrecher.Mit dem C der CDU ist es nicht weit her. Bin mittlerweile ein ,,WUTBÜRGER,,geworden.

  • L
    Lucia

    >>...Ja, das ist so ein Spruch, wie ihn auch der 14-jährige Dauerkiffer vor sich herträgt.

     

    Dies ist kein Spruch, sondern Fakt. Die Harmlosigkeit von Cannabis wird von Experten, die sicher keine Dauerkiffer sind, bestätigt:

     

    Cannabis ist dermaßen harmlos, daß es nicht mal unter den Top 20 im

    Drogenranking der 20 gefährlichsten Drogen auftaucht...

     

    „..Drogen-Ranking der Universität Bristol. David Nutt und sein Forscherteam ließen rund 40 Drogenexperten, darunter Chemiker, Pharmazeuten, Ärzte, Psychiater und Polizisten,

    20 gängige Drogen nach ihrer Gefährlichkeit einstufen...“:

     

    http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/news/drogen-ranking_did_15082.html

     

    >>...Es gibt immer mehr Fälle von Schizophrenieerkrankungen, die ganz direkt mit (immer potenterem) Gras und Piece korrelieren......Vorsicht, bevor man hier über den grünen Klee lobt, was schon so manchem das Leben versaut hat...

  • W
    WeedWeed

    Es wird sowieso nicht legal das gedoehns mach ich nun seit 96/97 mit immer blah blah ohne ergebnis.

     

    habe zwar an der onlinepetition mitgezeichnet und kommentiert hier mal die links:

     

     

    https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=14613

     

     

    https://epetitionen.bundestag.de/index.php?topic=6334.msg116651#msg116651

     

     

    bin mir aber sehr sicher das auch das nichts nuetzen wird

     

    Ich betsell einfach online und gut.

     

    ; )

  • H
    HarryBrod

    Cannabis als Pflanze gehört legalisiert, gerade als Medizinische Pflanze. Mir hat sie lange Jahre weiter geholfen bis ich mit Cistuns incanus (dank der Vogelgrippe u. Dr. Pandalis) das Übel an der Wurzel packen konnte, und eine schwere Nervenkrankheit überlebte und wieder "normal" werden konnte.

     

    Verflucht sei die billige und menschenverachtende Dutzend-Antibiotika und Cortison-Bonbon Therapie, die nur einer der Standbeine einer profanen und menschenverachtenden Profit-Medizinindustrie sind.

     

    Und Ihr depressiv erkrankten: Geht auch zum Heilpraktiker, bevor ihr "lebenslänglich" vom Psychiater bekommt ! Manche würden vielleicht noch leben, wenn Sie diese Behandlung bekommen hätten.

     

    Verflucht sei der falsche Halbgott/Göttin in Weiß, der Leute jahrelang mit chem. Antibiotika füttert !

  • AH
    Andreas H.

    Der Sache wäre schon sehr viel gedient, wenn man an dieser Frage nicht gleich die gesamte Thematik zur Legalisierung von Drogen aufhängt. Auch wenn es stimmt, dass Cannabis bei der Verbrennung zigtausend Stoffe freisetzt, deren Wirkungen und Wechselwirkungen noch niemand so wirklich versteht und die ganz schlimme Dinge anrichten können etcpp. so kann das einer Krebspatientin zwei, drei Jahre vor ihrem prognostizierten Tod ziemlich egal sein, solange sie schmerzfrei ist. Unsere Chemopharmaka und viele Schermzmedikamente sind auch nicht gerade sanftmütige Naturen …

  • B
    Buschdoktor

    Was soll das Ganze?

    Scheißt auf die Gesetze, denn sie existieren nur in euerer Vorstellung!

    Der Politiker-Banker-Maffia sind die sogenannten Gesetze auch egal...

  • SH
    Sebastian Hackbarth

    Warum die TAZ dann aber keinen Link zu einer aktuellen Petition macht kann ich nicht verstehen.

    http://cannabispetition.de

    Was wäre so schlimm daran, diesen Link an seine Freunde und Bekannten zu mailen oder sie darauf anzusprechen.

    Man muss nicht wissen, dass es zahlreiche Menschen gibt, die ein Medikament brauchen, sondern man sollte etwas dagegen tun!

    Montag leg ich kleine Zettel mit dem Link in der Uni aus.

  • A
    atypixx

    @ Lucia

     

    "Es gibt immer noch keinen einzigen Cannabis-Toten.

    Dagegen aber jährlich ca. 42000 Alkohol-Tote."

     

    Ja, das ist so ein Spruch, wie ihn auch der 14-jährige Dauerkiffer vor sich herträgt.

     

    Es gibt immer mehr Fälle von Schizophrenieerkrankungen, die ganz direkt mit (immer potenterem) Gras und Piece korrelieren. Vorsicht, bevor man hier über den grünen Klee lobt, was schon so manchem das Leben versaut hat.

  • FB
    Franz Beer

    Hallo . Ich denke es wäre nicht der Untergang des Abendlandes wenn man Cannabis für schwerkranke Menschen legalisieren würde.In Gegensatz zu dem ,,Freizeit-kiffer,,haben chronisch Kranke Menschen meistens auch einfach nicht die Energie und auch nicht das Geld (bei einer kl. Rente )sich Cannabis auf dem Schwarzmarkt zu besorgen. Wen lernt man denn dann kennen . Den Dealer der Chemischen Mist verkauft,ach ja und nebenbei Cannabis . Weil Geld machen diese Leute mit Chemie. Ich bin 56 und habe MS. Und hab vor dieser Drogen-politik ,,resigniert. Darum finde Ich diesen Vorschlag super Tut euch zusammen.Dieser Staat sollte sich einfach Schämen wie er mit schwerkranken Menschen umgeht.Schwerkranke Menschen müssen nicht bevormundet werden.Als Schmerpatient bekommen Menschen Opiate Morphin usw.Aber Cannabis ist ,,gefährlich,,Armes Deutschland einfach zum lachen--oder zum weinen

  • S
    Schroedingers

    Wie war das mit der gestorbenen Eule im Koelner Dom?

  • R
    Redbranch

    Frau Seeligers Kommentar trifft absolut ins Schwarze.

     

    Ohne die psychogene Wirkung und die daraus resultierenden Folgeerscheinungen von THC verharmlosen zu wollen: Fakt ist, dass das Zeug weitaus harmloser ist, als unser aller Lieblingsdroge Alkohol.

     

    Diese Doppelmoral widert mich schon seit geraumer Zeit an.

     

    Im Übrigen dürfte in diesem Artikel juristisch ziemlich eindeutig kein Auftruf zu einer Straftat gem. § 111 StGB zu finden sein.

    Ohne die konkreten Angaben von Tatort und Tatzeit liegt keine konkrete Handlungsanweisung vor. Ein solcher Aufruf im Internet ist gerade noch von der grundgesetzlichen Meinungsfreiheit gedeckt.

     

    Frau Seeliger, wann und wo sollen wir das Zeug abholen und an wen ausliefern?

  • H
    hto

    Und LSD könnte man auch wieder für an Schizophrenie erkrankte benutzen - doch weil diese Welt- und "Werteordnung" entmenschlichend vom Geld her funktioniert, sollte der vorrangige Kampf sozusagen in Vorbeugung von der Wurzel her in EINDEUTIGER und UNKORRUMPIERBARER Wahrhaftigkeit bekämpft werden.

     

    Mit neuen Steuereinnahmen usw. den Staat zu locken, das ist symptomatische Kompromissbereitschaft mit der leichtfertigen Verkommenheit des "gesunden" Konkurrenzdenkens im "freiheitlichen" Wettbewerb um ..., Frau Seeliger.

  • L
    Lucia

    Nachtrag:

     

    Es handelt sich hier nicht um einen „Aufruf zu einer Straftat" ( wie @ Detlef Mueller interpretiert), sondern um Hilfe zur Selbsthilfe.

     

    Denn kriminell ist, daß der Staat seiner Fürsorgepflicht für die adäquate medizinische Versorgung seiner Bevölkerung nicht nachkommt,

     

    und es stattdessen vorzieht ungefährliche Genußmittel gefährlichen Drogen gleichzusetzen und zu kriminalisieren.

     

    Was Unsummen von Geldern in den Sand setzt:

    Die unsinnigen Kosten für Fahndung Gericht, Knast, gegenüber den Cannabis-Steuereinnahmen, auf die gänzlich verzichtet wird.

     

    Deshalb noch ein Tipp für die Kuriere:

    Cayenne-Pfeffer überall auf dem Auto-Teppich mögen diese Cannabis-Schnüffel-Hunde gar nicht...

  • FB
    Florian Blaschke

    Alle Argumente, die auf die angebliche Schutzwirkung repressiver Drogenpolitik abziehen, sind schon vom Ansatz her verfehlt. Die bereits längst vorhandene desolate Situation wird durch den Mangel an Kontrolle hervorgerufen, die die aktuelle Drogenpolitik bewirkt. Was man verbietet, kann man nicht kontrollieren. Es wirkt oberflächlich besehen paradox, aber eine durchdacht vorgenommene Liberalisierung der Drogenpolitik führt nicht zu noch zügelloserem Konsum, sondern zu eingeschränkterem.

     

    Kurz: Wenn wir unseren Nachwuchs wirksam vor gefährlichen Drogen schützen wollen, müssen wir sie legalisieren.

  • FB
    Florian Blaschke

    "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht!"

     

    Daß das Argument "aber das ist doch illegal" nicht zieht, sollte unmittelbar einleuchten, wenn man an autoritäre und totalitäre Staaten denkt.

     

    An der Angst vor dem Wähler liegt es übrigens sicher nicht. Der läßt sich ja manipulieren. Aber Umfragen zeigen, daß es auf jeden Fall eine Mehrheit für die Entkriminalisierung von medizinischem Cannabis gibt, weshalb diese Erklärung sowieso nicht funktioniert.

     

    Selbst die Angst vor den USA kann es nicht sein - die haben die Holländer und Tschechen ja auch nicht, und wenn die deutsche Drogenpolitik repressiver ist als die vieler amerikanischer Bundesstaaten, ist das nur noch paradox zu nennen.

     

    Ich halte es auch für sehr viel wahrscheinlicher, daß die Angst vor diversen Lobbies Entscheidungen motiviert, wie sie unter http://www.taz.de/1/zukunft/konsum/artikel/1/kaum-chancen-auf-einen-durchbruch/ geschildert werden. Die Mitarbeiter entscheiden aus Sacherwägungen, der Chef pfeift sie zurück, aus politischen Motiven. Der Druck kommt von oben, nicht von unten.

  • L
    Lucia

    >>Angst wovor eigentlich? Vor dem Wähler? Den Medien? Der Drogenmafia? Der Alkohollobby?>Hasch legalisieren? Eine Scheiß-Idee.

  • T
    Tobi

    Das beste wäre es wenn man dazu eine Volksabstimmung machen würde und dann im Sinne des Volkes handeln würden. Das Volk muss die Macht haben!

  • G
    groooveman85

    Also ich bin ja sehr begeistert von diesem Kommentar, wobei ich von Frau Seeliger auch nicht weniger erwartet hätte.

     

    Besonders begeistert hat mich dieser Satz:

     

    "Beschafft den Kranken das Cannabis, das ihnen die Politiker nicht zugestehen wollen!"

     

    Ich stimme hier völlig zu und schließe mich dem Aufruf an. Ich gehe sogar noch weiter und beschaffe in der Praxis kranken Menschen kostenlos Cannabis und riskiere damit meine eigene bürgerliche Existenz!

     

    Aber: Dieser Satz alleine stellt einen Aufruf zu Straftaten dar, sogar einen Aufruf zu schweren Straftaten (Weitergabe von Btm) Ich stelle mir ernsthaft die Frage warum keine Ermittlungen gegen Frau Seeliger und die taz eingeleitet werden.

     

    Nicht dass ich das begrüßen würde, aber ein spannendes Verfahren wäre es bestimmt :/

     

    grüne Grüße und unterschreibt bitte die aktuelle Petition beim deutschen Bundestag zur Entkriminalisieurng!

  • HH
    Harald Hanf

    ihr könnt die Leute zu mir schicken, ich such immer noch mal nach einem Zubrot für mein Gnadenbrot.

    Qualität= gut (Stiftung Warentest). Lieferbar innerhalb von 2 Tagen.

  • DM
    Detlef Mueller

    Das nenne ich Zivilcourage, Hut ab.

    Die Schere im Kopf ruht natürlich von der Strafandrohung

    schon für den "Aufruf zu einer Straftat" her ...

    Hier liegt tatsächlich ein Missstand vor, der sich durch

    die pure Angst vor Repression aufrecht erhält.

    Jede Relativierung der Gefahr illegaler Drogen im Vergleich zu den legalen Drogen - so richtig sie sein mag - wird aus Angst vor Repressionen in einem Wust von Warnungen verklausuliert ...

    Wie schon Jack Herer sagte: "Der Kaiser trägt keine Kleider",

    leider scheint eine Stimme nicht, wie im Märchen, zu reichen.

    Aber: je mehr, desto besser - hoffentlich!

  • AJ
    Axel Junker

    Julias Aufforderung, Drogenkuriere zu werden und Kranken Cannabis zu beschaffen, das die Regierung den bedauernswerten Menschen aktuell nicht oder nur überteuert zugesteht, wurde bereits vor Jahren - (als Ausnahmegenehmigungen durch das BfArM noch nicht erteilt wurden) durch die HANFAPOTHEKE versucht umzusetzen. Anonyme Spender gaben Teilmengen ihrer Ernten ab. Ausgewählten Kranken konnte damit zeitweilige Linderung ihrer Leiden verschafft werden. Niemand schlug finanziellen Profit aus der Sache, und dennoch war es den Behörden ein Dorn im Auge. Man ermittelte, durchsuchte, befragte und stellte das Verfahren schließlich ein, weil sich die Organisatoren nicht ausfindig machen ließen. Allerdings musste auch die Hanfapotheke ihre guten und überaus willkommenen Samariterdienste einstellen.

     

    An ihre Stelle traten ab Nov. 2008 richtige Apotheken, die nach aufwendigem Patienten-Antragsprocedere beim BfArM inklusive Zwang zu komplizierter ärztlicher Begutachtung, erheblichen Gebührenzahlungen und mehrmonatiger Antrags-Bearbeitungszeit seither Cannabisblüten in 5 g-Dosen zu Preisen zwischen 72,- und 120,- € verkaufen. Sofern die Apos denn beliefert werden; innerhalb von nur zwei Jahren ist es bisher schon viermal vorgekommen, dass über Wochen hinweg Patienten kein Cannabis verkauft werden konnte. Die Schuld für diese "Lieferschwierigkeiten" schieben BfArM und Importfirma (FAGRON) sich gegenseitig in die Schuhe.

     

    "Die spinnen - die Deutschen", würden vermutlich amerikanische Verteiler-Organisationen in Oregon, Kalifornien oder Colorado die obskure Systematik der hiezulande praktizierten Cannabisvergabe kritisieren. Kuriere in regulären Jobs zu Diensten größerer Verteilerstellen warten in Amerika legal mit einem umfangreichen Sortiment ("à la carte") zu vergleichsweise erschwinglichen Preisen auf, wobei die Angebotspalette von -zig Varietäten an laborgetesteten Cannabisblüten bis hin zu Cannabiskeksen, -kuchen, -lutschern und cannabishaltigen Getränken reicht.

     

    Eine Fortbildungs- und Anschauungsbeispiel-Reise täte unserer zimperlichen Drogenbeauftragten Dyckmans und unserem zögerlichen Gesundheitsminister

    sicher gut. Man sollte unter potentiellen Cannabisverwendern vielleicht eine Spendensammlung veranstalten, damit diese Reise schleunigst getätigt werden kann. Damit auch endlich die Politik kuriert.

  • V
    vic

    Was der Bauer nicht kennt...

    Die alten Herrschaften werden niemals verstehen, dass Cannabis mit Drogen nichts zu tun hat.

    Die aktuelle restrikive Politik sorgt vielmehr dafür, dass Gelenheitskonsumenten Zugang zu "Kreisen" erhalten (müssen), die in der Regel das gesamte Spektrum anbieten.

    Und da kann nicht jeder harmlose Kiffer nein sagen.

  • PF
    Peter Fischer

    Zum kommentar von "Smoky mc Pot" sollte man noch sagen das Harry Anslinger persoenlich dafuer gesorgt hat dass Cannabis illegal geworden ist (Marijuana ist dasselbe). Hierzu gibt es einige "schoene" geschichten die aufzeigen wie hier industrielle und eigeninteressen mitgespielt haben, und keine logik. Bis dann (1938) war Cannabis "normal" und wurde weit verbreitet gebrauch als hausmittel fuer alle moegliche probleme, und als genussmittel so wie tabak.

     

    Noch seltsamer ist dass der rest der welt hier mitgemacht hat, nur unter druck der USA.

     

    Verbot hin oder her, ich hab mein vaporiser gerade aufgeheizt (rauchen ist mir zu ungesund).

     

    Nur schade dass jeder, auch kinder, es dank illegalitaet einfach besorgen koennen, nur kranke die wirklich darauf angewiesen sind nicht.

     

    Die prohibitionisten haben entweder kein gewissen, oder sind schlichtweg schlecht informiert. Aber nicht wissen ist fuer politiker keine ausrede, schuldig sind sie allemal, der gesellschaftlichen schaden die hierdurch angerichtet wird ist kaum zu fassen.

  • DR
    Dr. rer. Nat. Harald Wenk

    Ich persönlich bevorzuge schonn immer "Yoga statt Drogen".

    Frau Seeligers Arguemnation ist selbstverständlich stichhaltig.

    Wie soviel Medizin sowenig "Vernünftiges" zum Thema Drogen hervorbringen kann, kann nur mit den finanziellen Anreizen der jetzigen Praxis zu tun haben. Die Alokoholprohibition in den USA liefert ein absolut UNMISSVERSTÄNDLICHES großflächiges Lehrstück der Etablierung nicht mehr wegzubekommender organisierter Kriminalität durch Verbot einer Droge.

    Tagtäglich, weltweit kann man sich von der realen Übertragung des Beispeils auf Canabis und anderer Drogen überzeugen. SEIT JAHRZEHNTEN!!!!

     

     

    Die Kriminalisierung schafft also ein stabiles kriminelles Milieu.

    Dieses Hinwegtrampeln über die offensichtlichsten sozialen Tatbestände rächt sich schon lange - nur viel zuviel an den Falschen, wobei immer noch mehr als genug Verlust bei jedem ankommt.

     

    Repressive Normalisierung.

  • H
    hatem

    Hasch legalisieren? Eine Scheiß-Idee.

     

    An der Schule meines Sohns gibt es so schon genug Drogenopfer, die nichts mehr auf die Reihe bekommen, weil sie eine Tüte nach der anderen rauchen.

     

    Das Zeug ist heute viel höher konzentriert als vor 10 oder 20 Jahren. Gras zerstört junge Menschen, Frau Seeliger. Wer das nicht sieht, ist naiv oder will es nicht sehen.

     

    Für Menschen, die Cannabis aus gesundheitlichen Gründen brauchen, sollte das unbedingt möglich gemacht werden. Aber nicht durch eine generelle Freigabe.

  • SL
    Sweet Leaf

    I love you Julia...

  • W
    WirSindSoFrei

    und wer weiß, inwieweit wer wo und wie miteinander verstrickt ist...

    allein der ausfall für die pharmamedizin in bezug auf schmerz- und einschlafmittel (nur ne kleine auswahl) wäre imens....

    hierbei ist auch die entwicklung in den niederlanden interessant. bspw das verbot von magicmushrooms, die nach,soweit ich weiß, allen untersuchungen,das niedrigste gefahrenpotential besitzen..

  • U
    Uli-E

    Das die TAZ im Zusammenhang nicht auf die aktuell im Bundestag laufende Entkriminalisierungs-Petiton hinweist hätte ich mir hier erhofft.

     

    Was nicht ist, TAZ, kann ja noch werden, bis 26. Januar 11 kann man noch zeichnen, Info: http://cannabispetition.de/

  • SM
    Smoky mc Pot

    Der rechts-konservativen Politik geht es doch nicht um Logik oder Sinn oder Gesundheit... sondern um höchstmöglichst scheinheilige Gängelei.

     

    "Sicherlich ist Marihuana eher harmlos. Aber die Sache war ein Beispiel dafür, dass ein Verbot die Autorität des Staates stärkt." (Harry Anslinger)

     

    http://www.planet-wissen.de/natur_technik/pflanzen/hanf/harry_anslinger.jsp

     

    http://video.google.com/videoplay?docid=6227764886026539612