Kommentar Antworten zum Gaza-Krieg: Heuchlerische Hamas
Für die Hamas ist jeder Israeli ein Feind, der getötet werden darf. Auch bei Kindern wird keine Rücksicht genommen.
D ass die Angriffe der Hamas nicht auf Zivilisten gerichtet waren, stimmt - solange von Palästinensern die Rede ist. Der von Kassam-Raketen verursachte Tod palästinensischer Kinder, Frauen oder Männer wird von den Islamisten als Kollateralschaden abgelegt - bedauerlich, aber unvermeidlich. Einen Unterschied zwischen Israelis, die Uniform tragen, und denen, die zivil gekleidet sind, gibt es für die Hamas hingegen nicht.
Jeder Israeli - so die Argumentation - ist, war oder wird eines Tages Soldat; und mit Verweis auf das Leid der Palästinenser versucht die Hamas, gerade auch Kinder zu töten, um den Feind dort zu treffen, wo es ihn am meisten schmerzt. Der Versuch, dies in ihrer Stellungnahme für die UN-Untersuchungskomission unter Richter Goldstone abzustreiten, ist absurd und feige.
Zwischen der Armee Israels und den Kämpfern der Hamas liegt hier der entscheidende moralische Unterschied. Die israelischen Soldaten zogen in den Krieg, um die eigene Zivilbevölkerung zu schützen. Für die Kinder der 400 zu Tode gekommenen palästinensischen Frauen ist das kein Trost - trotzdem darf nicht vergessen werden, dass nicht ihre Mütter es waren, auf die es die Soldaten abgesehen hatten, sondern die bewaffneten Islamisten, die sich hinter ihnen versteckten.
Israel und die Hamas weigerten sich bislang, einer unabhängigen Untersuchung zuzustimmen. Man fragt sich, warum, wo doch angeblich weder die eine noch die andere Seite etwas zu verbergen hat. Nicht die Armee sollte die Soldaten, die ihren Vorgesetzten und Kameraden gegenüber befangen sind, zum Krieg befragen. Und genauso wenig wird sich jemand der Hamas gegenüber offen äußern - denn deren Kritiker werden üblicherweise mit Gefängnis oder einer Kugel ins Knie bestraft.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
BSW-Chefin im ZDF
Wagenknecht macht BND für Irrtum verantwortlich
Keine Konsequenzen für Rechtsbruch
Vor dem Gesetz sind Vermieter gleicher
Fragestunde mit Wladimir Putin
Ein Krieg aus Langeweile?
Kretschmer als MP von Linkes Gnaden
Neuwahlen hätten der Demokratie weniger geschadet
Studie zum Tempolimit
Es könnte so einfach sein