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Kommentar Antworten zum Gaza-KriegHeuchlerische Hamas

Kommentar von Susanne Knaul

Für die Hamas ist jeder Israeli ein Feind, der getötet werden darf. Auch bei Kindern wird keine Rücksicht genommen.

D ass die Angriffe der Hamas nicht auf Zivilisten gerichtet waren, stimmt - solange von Palästinensern die Rede ist. Der von Kassam-Raketen verursachte Tod palästinensischer Kinder, Frauen oder Männer wird von den Islamisten als Kollateralschaden abgelegt - bedauerlich, aber unvermeidlich. Einen Unterschied zwischen Israelis, die Uniform tragen, und denen, die zivil gekleidet sind, gibt es für die Hamas hingegen nicht.

Jeder Israeli - so die Argumentation - ist, war oder wird eines Tages Soldat; und mit Verweis auf das Leid der Palästinenser versucht die Hamas, gerade auch Kinder zu töten, um den Feind dort zu treffen, wo es ihn am meisten schmerzt. Der Versuch, dies in ihrer Stellungnahme für die UN-Untersuchungskomission unter Richter Goldstone abzustreiten, ist absurd und feige.

Zwischen der Armee Israels und den Kämpfern der Hamas liegt hier der entscheidende moralische Unterschied. Die israelischen Soldaten zogen in den Krieg, um die eigene Zivilbevölkerung zu schützen. Für die Kinder der 400 zu Tode gekommenen palästinensischen Frauen ist das kein Trost - trotzdem darf nicht vergessen werden, dass nicht ihre Mütter es waren, auf die es die Soldaten abgesehen hatten, sondern die bewaffneten Islamisten, die sich hinter ihnen versteckten.

Israel und die Hamas weigerten sich bislang, einer unabhängigen Untersuchung zuzustimmen. Man fragt sich, warum, wo doch angeblich weder die eine noch die andere Seite etwas zu verbergen hat. Nicht die Armee sollte die Soldaten, die ihren Vorgesetzten und Kameraden gegenüber befangen sind, zum Krieg befragen. Und genauso wenig wird sich jemand der Hamas gegenüber offen äußern - denn deren Kritiker werden üblicherweise mit Gefängnis oder einer Kugel ins Knie bestraft.

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Redakteurin Meinung
1961 in Berlin geboren und seit 2021 Redakteurin der Meinungsredaktion. Von 1999 bis 2019 taz-Nahostkorrespondentin in Israel und Palästina.
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15 Kommentare

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  • A
    aso

    @ Biegebanane:

    Wußten Sie auch, warum mehr als eine Hudna mit der Hamas nicht drin ist?

    Übrigens: Hungern mußte niemand in Gaza. Dafür sorgte schon die eigene UN-Behörde.

    Möglicherweise fehlte es an Luxusgütern des eigentlich verpönten Westens.

    Statt den letzten Waffenstillstand zu verlängern, schickte Hamas Raketen...Man könnte dies durchaus als Kriegserklärung deuten.

     

    @ Florentine:

    „...Die 'Wahrheit' ist komplexer, als Frau Knaul (und damit die taz) es uns weiß machen möchten...“:

    Da Sie scheinbar im Besitz der exklusiven wirklichen Wahrheit sind, wie wärs, wenn Sie nicht nur damit prahlen, sondern Frau Knaul und die werte Leserschaft an Ihren Profunden Kenntnissen teilhaben lassen?

     

    @ Helmut Dierlamm:

    Die entscheidende moralische Überlegenheit besteht in Vorsatz und Planung:

    Hamas macht keinen Unterschied zwischen Soldaten und Zivilisten, eigene Zivilisten werden als Schutzschilde mißbraucht. Israel zielt nur auf Soldaten ab (die sich als Zivilisten tarnen).

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    nachdem nun sogar linke propagandisten, denen man ja weissgott keine projüdische meinung unterstellen kann, zugeben, dass die hamas sich hinter frauen und kinder versteckte, müssen diese ganzen "angriffe der bösen bösen juden auf zivile ziele" relativiert werden.

     

    nur dummerweise lässt sich der judenhass, den linke medien durch solche propaganda auch in europa geschürt haben, nicht mehr rückgängig machen.

     

    googelt mal bissel über juden und malmö.

     

    im drittgrössten stadt schwedens mit 30% muslim-anteil und regiert von einem linken antisemi..err ich meine "israelkritiker" ziehen die juden weg, weil es bei 700 juden im letzten jahr 79!!! polizeibekannte übergriffe auf juden gab.

     

    das ist die direkte folge der linken und islamischen propaganda.

  • PL
    prinz lilifee

    "Die israelischen Soldaten zogen in den Krieg, um die eigene Zivilbevölkerung zu schützen. Für die Kinder der 400 zu Tode gekommenen palästinensischen Frauen ist das kein Trost - trotzdem darf nicht vergessen werden, dass nicht ihre Mütter es waren, auf die es die Soldaten abgesehen hatten, sondern die bewaffneten Islamisten, die sich hinter ihnen versteckten."

     

    Mensch Frau Knaul, ham Sie mal ein altbacken heroisierendes Bild von Krieg & Militär. Damit hätten Sie vielleicht noch als Propagandaschreiber bei Karl dem Großen oder Hindenburg punkten können, aber als aufgeklärte Journalistin von heute?

     

    Nicht mal Beispiele aus dem Nahost-Konflikt braucht man da zu bemühen, um zu anderen Einschätzungen zu kommen. Kriegerische Gewalt ist allgemein überall auch einem Interesse an Machtausweitung geschuldet und mit ständiger Tendenz zu Eskalation, Entmenschlichung, Vergewaltigungen etc verbunden.

     

    Ihrem Beitrag liegt eine moralische Erhöhung uniformierter Staatsarmeen gegenüber nicht-uniformierten Kampftruppen zugrunde. Demnach wären z.B. Sandinisten 'bösartiger' als Contras oder die Gegenwehr indigener Völker gegen ihre Kolonialisierung ungerechtfertigter als die Gewalt der imperialistischen Eroberer.

     

     

    @ Martin (der 2. vom 30.01. 22:04): "Die Uno, das Hilfs- und Entschuldigungsorgan aller islamistischen Verbrecher"; "islamo- und palästinensophile Schieflage"

    Sie meinen sicherlich den Umstand dass UN und Uno vor 60 Jahren den Palästinensern ein eigenes Staatsgebiet zugesagt haben, ohne an den Verbleib der dort ansässigen Israelis zu denken. Oder dass Israel bei Missachtung einer einzigen UN-Resolutionen sofort zugebombt wird, während "islamistische Verbrecher" a la Afghanistan & Irak seit Jahrzehnten UN-Entscheide missachten können, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Cruel World!

  • PK
    Piotr Kraczkowski

    Es gibt tausende Kulturen und Sprachen, aber nur ca. 200 Staaten - es ist die Regel, dass Nationalitäten in gemeinsamen Staaten leben.

     

    Israel bedeutet, dass ein Teil der Europäer, die in mehr als tausend Jahren zur Entwicklung von Europa Großartiges geleistet haben, sich - nach Jahrhunderten der Verfolgung - gezwungen sahen, auf einem anderen Kontinent, zu gigantischen Kosten (Leben und Geld), für sich Lebenschancen zu suchen. Für mich ist es nicht hinnehmbar, dass welche Europäer sich in Europa so bedroht fühlen können.

     

    Wer jemanden schützen will, der stellt sich vor ihn. Daher heisst es in der Situation-Bedrohung: Frauen und Kinder in die Mitte! Wir, Europäer, geben dagegen den jüdischen Europäern Waffen, damit sie sich woanders wehren können - so sieht unsere Judenfreundlichkeit in Wirklichkeit aus. Wenn wir tatsächlich mit den Juden gut meinen würden, würden wir sie in unsere Mitte nehmen, sie überzeugen, dass sie in Europa für immer sicher sein können. Die Israelis wissen es sehr gut, aber sind auf unsere Waffen angewiesen, und sagen es nicht.

     

    Die Israelis sind aus Europa de facto vertrieben - man kann sie überzeugen, dass sie in Europa sicher sind, nur indem wir ihnen - durch solidarische Grenzkorrekturen aller Europa-Staaten - zwischen Frankreich und Deutschland ein Land zur Verfügung stellen. Nur solche Lösung ist nach dem Holocaust dem Problem gewachsen.

     

    Wir tun es nicht, und die ganze Welt weißt, dass Begriffe "Europäer" und "mörderischer Heuchler" Synomyme sind. Was ist schon im Vergleicht dazu die Hamas...

  • U
    Udo

    Dieser Bericht ist typisch Susanne Knaul's pro israelische berichterstattung. "Einen Unterschied zwischen Israelis, die Uniform tragen, und denen, die zivil gekleidet sind, gibt es für die Hamas hingegen nicht." und "Zwischen der Armee Israels und den Kämpfern der Hamas liegt hier der entscheidende moralische Unterschied. Die israelischen Soldaten zogen in den Krieg, um die eigene Zivilbevölkerung zu schützen. " Woher haben Sie diese Kenntnisse Frau Knaul?!!

     

    Danke für die ausgewogene Berichterstattung!!!!!!!

  • HD
    Helmut Dierlamm

    Auf den Feldern der Palästinenser in Gaza steht eine bis zu 7 Meter hohe Mauer, geschützt durch einen Todesstreifen von 1 Kilometer Breite ebenfalls ihrem Land. Die Mauer macht den Gazastreifen zu einem Gefängnis und seinen Bewohnern das Leben zur Hölle -- in der DDR muss es im Vergleich dazu herrlich gewesen sein.

     

    Über diese Mauer schoss die Hamas selbstgebastelte Raketen, die im Lauf von mehreren Jahren in Israel 13 Menschen töteten. Da die Zielgenauigkeit der Raketen gleich Null ist, kann von einem gezielten Angriff auf militärische Ziele, die die Hamas bestimmt am liebsten getroffen hätte, keine Rede sein. Jeder vernünftige Mensch wird diesen Beschuss als verbrecherisch, aber wenig wirksam bezeichnen.

     

    Als Reaktion haben die israelischen Gefängniswärter den Gazastreifen mit Bomben und Bulldozern in Schutt und Asche gelegt und etwa 1400 Hamas-Kämpfer und Zivilisten getötet (und sie lassen bis heute nicht genug Baumaterial durch die Mauer, damit die Gefangenen ihr Gefängnis wieder aufbauen können).

     

    Jeder vernünftige Mensch wird diese Reaktion als völlig unverhältnismäßig und zutiefst verbrecherisch bezeichnen. 1400 Tote arabische Männer, Frauen und Kinder für 13 israelische Todesopfer, da kommt es doch gar nicht mehr darauf an, ob die toten arabischen Zivilisten Opfer bewusster Terrorangriffe oder nur ein billigend in Kauf genommener Kollateralschaden sind. Eine Israelkorrespondentin, die angesichts dieser Relationen eine ,,entscheidende moralische" Überlegenheit der israelischen Soldaten im Vergleich zu den mit selbstgebauten Raketen dumm und hilflos revoltierenden Gefangenen erkennt, sollte schleunigst nach Hause kommen. Sie ist dem in Israel grassierenden Wahn erlegen, dass ein arabisches Leben nichts gilt und ein israelisches unendlich kostbar ist. Solange dieser Wahn besteht, wird es im Nahen Osten keinen Frieden geben. Dass auch die Berichterstattung der Taz immer wieder an diesem Wahn krankt, finde ich sehr bedauerlich. Also liebe Susanne Knaul, bitte komm nach Hause, damit du wieder etwas Distanz zu deinem Gegenstand bekommst. 11 Jahre Israel-Korrespondentin sind offenbar auch für die beste Zeitungsfrau mehr als genug.

     

    PS, weil man es offenbar dazusagen muss: Ich hege eine tiefe Abscheu gegen Antisemitismus, und ich bin absolut für die Existenz Israels (allerdings ohne besetzte Gebiete und ohne Gaza-Gefängnis). Allerdings meine ich, dass die viertgrößte Militärmacht der Welt durch selbstgebastelte Raketen und 13 Opfer nicht so bedroht sein kann, dass sie zu ihrem eigenen Schutz 1400 Menschen umbringen muss.

     

    Der Friede fängt damit an, dass wir einem arabischen Menschenleben genauso viel Wert beimessen wie einem israelischen einem amerikanischen oder einem deutschen. Alles andere ist nunmal Rassismus.

  • M
    Martin

    Israel würde einer unabhängigen Untersuchung sehr wohl zustimmen. Alleine, wer sollten den die unabhängigen Untersucher sein? Die Uno, das Hilfs- und Entschuldigungsorgan aller islamistischen Verbrecher?

    Irgendwelche NGOs, deren Existenzberechtigung darin liegt, das die Palis Opfer sind?

    Oder wer? Bei der existierenden islamo- und palästinensophilen Schieflage ist eine unabhängige Untersuchungen für die Israelis genauso zu erwarten, wie eine für einen Schwarzen 1910 in Alabama.

  • M
    Meredith

    Ein sehr guter Kommentar und ungewöhnlich für die heutige Stimmung in den Medien. Man sollte einen Blick in die Charta der Hamas werfen und dann weiß man, wie die Ideologie der Hamas lautet.Wie kann man verlangen, dass sich eine Demokatie wie Israel mit der Hamas an den Tisch setzen soll. Menschen, die die "Protolle der Weisen von Zion" verbreiten. Leider sehen die Israelhasser nicht.

  • J
    joe

    das eine solche ansammlung von tausendmal gehörten klischees veröffentlicht wird, ist ein armutszeugnis für die deutsche presse.

  • U
    UweRietmöller

    Danke taz!

     

    Man hätte es ja kaum noch für möglich gehalten, dass im antisemitischen Mainstream der deutschen Medien über noch eine Stimmer der Vernunft zugelassen wird.

    Umso mehr meine Freude darüber.

    Jetzt kann ich nur hoffen, dass die taz das durchhält.

    Ich drücke Euch die Daumen!

  • M
    Martin

    "Die israelischen Soldaten zogen in den Krieg, um die eigene Zivilbevölkerung zu schützen. Für die Kinder der 400 zu Tode gekommenen palästinensischen Frauen ist das kein Trost - trotzdem darf nicht vergessen werden, dass nicht ihre Mütter es waren, auf die es die Soldaten abgesehen hatten, sondern die bewaffneten Islamisten, die sich hinter ihnen versteckten."

    Frau Knaul,ich entschuldige mich bei den palästinensischen Frauen für Ihre heuchlerische Rechtfertigung von Kriegsverbrechen der israelischen Armee und die brutale Besatzungspolitik der israelischen Regierung.

    "Some of the most dramatic testimony gathered by the Guardian came from three teenage brothers in the al-Attar family. They describe how they were taken from home at gunpoint, made to kneel in front of Israeli tanks to deter Hamas fighters from firing, and sent by Israeli soldiers into Palestinian houses to clear them. "They would make us go first so if any fighters shot at them the bullets would hit us, not them," 14-year-old Al'a al-Attar said."

    http://www.guardian.co.uk/world/2009/mar/23/israel-gaza-war-crimes-guardian

  • F
    Florentine

    Ui, Ui, da darf sie aber wieder richtig los ledern, die Frau Knaul mit ihrer Knaul'schen Sprachregelung. Wenn sie schon Kibuzpaternalistisch lebt folgt sie wohl genau so brav der Sprachregelungsvorgabe der israelischen Regierung.

    Die 'Wahrheit' ist komplexer, als Frau Knaul (und damit die taz) es uns weiß machen möchten.

  • K
    Kowalski

    Die Taktik von Hamas wurde von Nazi-Soldaten uebernommen. Waehrend des Warschau-Austandes in 1944 haben die Nazis die polnische Zivilisten (hauptsaechlich Frauen)als lebenden Schild vor ihren Panzer benutzt. Dies wurde ausfuehrlich dokumentiert und offensichtlich auch von Hamas gelesen.

  • B
    Biegebanane

    An Objektivität und Seriosität interessierten Leser empfehle die Lektüre der SZ.

    Die Hamas hat sich bis jetzt immer an Waffenstillstandabgekommen mit Israel gehalten. 2008 wollte man eine Aufhebung der Blockade erzwingen, da das eigenen Volk am Verhungern war. Da auf den Verhandlungswege keine Rettung für die hungernde Bevölkerung in greifbarer Nähe schien, entschloss man sich Druck auf israel auszuüben. Die Vergangenheit zeigt, dass sich die Hamas an ein Waffenstillstandsabkommen bei einer teilweisen Lockerung der Blockade wohl gehalten hätte. Stattdessen feuert eine der hochgerüstesten Armeen der welt volles Rohr auf die dicht bevölkerte Gegend der Erde.

     

    Super Leistung frau Knaul.

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    noch ein nachtrag:

     

    sie schreiben, israel solle eine unabhängige untersuchung zulassen. nur gibt es leider gottes keine organisation, der man wirklich unvoreingenommenheit israel gegenüber bescheinigen könnte.

     

    wer sollte diese untersuchung einleiten?

     

    -die arabische liga?

    -die organisation islamischer staaten?

    -die EU?

    -die vollversammlung der UN, wo 57 islamische diktaturen und dutzende andere eine automatische antiisraelische mehrheit haben?

    -der UN menschen(un)rechtsrat mit lybien als vorsitzender?

    -die sogenannte goldstone-komission, für deren teilnehmer ihr urteil schon vor der untersuchung feststand, israelische zeugen kaum erwähnte, sichwegerte, der hamas missbrauch von menschen als schutzschilde vorzuwerfen, deren teilnehmer sich vor der untersuchung auf die aussage festlegten, israel hätte kriegsverbrechen begangen und deren bericht zu 80% antiisraelisch ist?

     

    wer sollte diese untersuchung leiten?