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Wer sind denn "die Taliban"? Davon redet nicht einmal die Propaganda. Übrigens waren das im Kampf gegen Moskau die gleichen Peschtunen usw.. Natürlich geht es auch um Religion. Aber warum reden wir hier nicht über afghanische Bodenschätze. Lithium, Gold etc. Nach amerikanischen Schätzungen liegen Werte von mehreren Billionen US-Dollar im Boden. Herr Köhler sprach die wahren Gründe dieses Krieges an und ging. Der Westen hat noch nie einen Krieg für die Freiheit geführt. Es muss sich lohnen.
Wie egal müssen einem die Menschen sein, dass man sie den Taliban überlassen will. Mit Verlaub: Diesen Mist konnte der Autor nur schreiben, weil die Amerikaner seinerzeit nicht nur egoistisch ihre Opfer gezählt haben, sondern ihre Aufgabe, Nazi-Deutschland zu besiegen, ernst nahmen.
Entweder man bekämpft die Taliban in Afghanistan aus moralischen Gründen (Hinrichtungen, Auspeitschungen) oder man lässt es bleiben. Mit simpler "Scheiß egal, was kümmert es mich, was in der Welt passiert" Einstellung kommt man jedoch auch nicht weiter. Auch derjenige, der nichts gegen das Unrecht in der Welt tut, hat Blut an seinen Händen kleben.
Beispielsweise ist es eben kein Ruhmesblatt deutscher Politik, dass sie sich nicht am Libyen-Einsatz der NATO gegen Muammar al-Gaddafi beteiligt.
Lesson 52, still counting.
Thomas Albiez war mit seinem Hotzenblitz ein Vordenker der Elektromobilität. Dass E-Autos immer schwerer werden, hält er für einen fatalen Irrweg.
Kommentar Anschlag in Afghanistan: Lektion 52
Der jüngste Anschlag auf einen Bundeswehrsoldaten in Afghanistan muss eine Mahnung sein, den Abzugsplan einzuhalten - wenn nicht zu beschleunigen.
Toter Soldat Nummer 52 seit Beginn des Afghanistan-Einsatzes: Na und? Im zehnten Jahr am Hindukusch herrscht in Deutschland Apathie, was den Krieg angeht. Man hat sich an die Toten und Verstümmelten, an die heimgebrachten Särge, an die Trauerfeiern gewöhnt. Wie traurig.
Die Botschaft der Politik dazu lautet: Was in den letzten neun Tagen passiert ist, hat zur Normalität zu gehören. Es ist die Jahresoffensive der Taliban, da kracht es nun einmal in Afghanistan. Die vielen Tragödien der letzten Anschläge hatte man in Berlin schon eingepreist, als man im Januar die Verlängerung des Afghanistan-Mandats beschloss. Im Mandatstext steht eine Zeile, um die viel gerungen wurde: Ein Abzug der Bundeswehr solle 2011 beginnen, sofern es die Sicherheitslage zulasse.
Mit jedem Anschlag ist es fraglicher, ob diese Bedingung in den verbleibenden Monaten erfüllt werden kann. Und schon vor dem jüngsten Zwischenfall forderten die ersten konservativen Politiker mit alten Reflexen, die Offensive der Taliban mit einer Gegenoffensive zu beantworten. Es wäre nicht die erste Verschärfung des Einsatzes. Doch bislang blieben all diese Maßnahmen ohne Erfolg - sie brachten nur noch mehr Opfer, auf beiden Seiten und nicht zuletzt unter der Zivilbevölkerung.
Nein, so geht es nicht. Wenn der tote Soldat Nummer 52 etwas lehrt, dann, dass der Krieg eben auch nicht durch noch mehr Truppen und über Gegenoffensiven zu gewinnen ist. Der Anschlag muss eine Mahnung sein, den Abzugsplan einzuhalten - wenn nicht zu beschleunigen. Denn wenn der Abzug an die Sicherheitslage gekoppelt bleibt, wird er nie stattfinden. Ihn mit sich häufenden Anschlägen näher rücken zu lassen, anstatt ihn infrage zu stellen, wäre eine harte Entscheidung, ein Eingeständnis der Niederlage. Aber es wäre die einzig ehrliche Reaktion auf einen verlorenen Krieg.
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Kommentar von
Gordon Repinski