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Kommentar Alkoholverbot in Bus und BahnDer Nutzer hat immer recht

Gernot Knödler
Kommentar von Gernot Knödler

Die allermeisten Fahrgäste wollen ein Alkoholverbot. Das und der Müll in den Zügen des Metronom zeigt, dass die Sitten verroht sind.

D er Hamburger Verkehrsverbund (HVV) verbietet zum 1. September das Alkoholtrinken in Bussen und Bahnen. Das ist bedauerlich, weil hier die Freiheit um ein weiteres Stückchen beschnitten wird. Jedoch scheinen sich die Sitten in einer Weise verändert zu haben, die das Verbot sinnvoll erscheinen lässt.

Das Alkoholverbot mutet zunächst einmal überflüssig und unsinnig an: Es schafft Gängelungsmöglichkeiten durch das Wachpersonal und Konfliktstoff. Dabei sind die Fahrzeiten in den U- und S-Bahnen nicht so lang, dass man sich währenddessen einen Rausch antrinken könnte. Ein bisschen "vorzuglühen" indes scheint drin zu sein - und das hebt die Stimmung offenbar so, dass sie vielen Fahrgästen zum Ärgernis wird.

Dass sich 86 Prozent der Kunden für ein Alkoholverbot aussprechen, reicht im Grunde schon, um ein Verbot zu rechtfertigen. Wer sollte hier das Sagen haben, wenn nicht die Nutzer? Zugleich ist dieser Wert ein Indiz dafür, dass es immer mehr Menschen an Selbstkontrolle und Umgangsformen mangelt.

Hierfür sprechen auch die Erfahrungen des Metronom, wo mitnichten nur unterprivilegierte junge Männer aus der Peripherie der Großstadt außer Rand und Band geraten, sondern auch dörfliche Kegelclubs und biedere Schützenvereine. Weil es an Selbstkontrolle fehlt, wird die Macht der Institutionen verstärkt. So einfach ist das - und so traurig.

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Gernot Knödler
Hamburg-Redakteur
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8 Kommentare

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  • S
    S.Giermann

    Bravo, es wurde auch Zeit.

    Wer argumentiert:die Freiheitsrechte würden beschnitten sollte wissen,

    das es unerträglich ist in einer Horde saufender unterschichtiger Proletenfreaks

    S-Bahn zu fahren.

    Ohne Verbote würden meine Kinder wahrscheinlich immer noch beim Bäcker, im Restaurant, im Bahnhof, auf dem Schulhof ect. vollgequalmt !!!!!

     

    Danke HVV !

  • AN
    Arno Nyhm

    Schade, dass die Toleranz immer weiter zurückgeht. Dass der Trend in Richtung Einheitskleidung, Einheitsverhalten, bloß niemanden eventuell vielleicht stören geht.

     

    Denn natürlich stören Alkoholkonsumenten, starke Schwitzer, Telefonierer, Musikhörer, bauchfreie Damen, unrasierte Herren, Menschen mit aggressiv rosa gefärbten Haaren, stark parfümierte Menschen, Krankengeschichten-Erzähler, morgens-um-acht-Rasenmäher, Handwerker, am-Stock-Geher und eigentlich jeder andere irgendeinen von ihren Mitmenschen. Aber das ist der Preis des Zusammenlebens, das ja auch so viele schöne Seiten hat.

     

    Aber die öffentlichen Verkehrsmittel dürfen ja kein rechtsfreier Raum werden, sie müssen Video-überwacht werden, jeder Fahrgast muss seinen Personalausweis vorlegen (wer nichts zu verbergen hat...)

     

    Gut, dass ich ein Fahrrad und einen Roller besitze.

     

    MfG, Arno

  • B
    Boiteltoifel

    Yep! Wer mal mit einer Horde schon besoffener, kreischender Kegelfrauen oder Schützenschwestern in einem Abteil verbringen mußte, wenn die auf dem Weg zu irgendeinem Weihnachtsmarkt "Tassen hoch" spielen, weiß, wozu ein Alkoholverbot in Öffentlichen Vekehrsmitteln erforderlich ist.

     

    Schade, daß immer nur Verbote fruchten und manche Leute ansonsten nicht zu gemeinschaftsfähigem Verhalten in der Lage sind.

     

    Mal sehen, wann endlich lautes telefonieren in der Öffentlichkeit verboten wird...

  • BA
    bitte anonym

    Es war einmal eine Erde auf welcher viele Staedte waren, in welchen Menschen frieflich miteinander lebten.

    In ihrer Freizeit gingen diese Menschen in ein Kino, in welchem Schwarz-Weiss Filme gezeigt wurden welche der Unterhaltung dienten.

    In diesen Filmen sah man Frauen und Maenner staendig mit einer Zigarette, welches vor allem bei Frauen Vornehm und zivilisiert wirkte.

     

    Diese Menschen trafen sich auch in der Freizeit in Cafes, Bistros und Kneipen um sich bei einem Kaffee,Bier, Wein zu unterhalten, lachen oder Wuerfel spielten: dazu wurde auch geraucht; manche rauchten Zigaretten, andere Zigarren, und manche Pfeife.

     

    Man trat in Restaurants und wurde freundlich gefragt:" darf es Raucher oder Nichtraucher sein ?... und es wurde einem die gewuenschte Ecke gezeigt.

     

    Eines Tages hoehrte man von Rauchverbot in den Vereinigten Staaten: Es gelang den Amerikanern Rauchverbot in Kneipen, Bistros,Restaurants, Bueros, Langzeitfluegen zu etablieren, und die dort lebenden Mneschen folgtem dem neuen Gesetz ohne murren.

     

    Hei, wie schoen, dachten sich die Regierungsoberhaeupte anderer zivilisierten Laendern; was die koennen, koennen wir auch, und so schufen auch die anderen Laender Rauchverbot in oeffentlichen Gebaeuden, denn Amerika galt schon immer als grosses Vorbild.

     

    Nun wurde auf dieser Erde, in New York Rauchverbot in Parks und aehnlichen Anlagen durchgesetzt,und die anderen Laender staunten noch mehr, wie Amerika das geschaft hat.

     

    Lasset uns 'alkohol' in Bahnen verbieten, meinten Regierungshaeupter in anderen laendern; dann sind wir Amerika weit voraus, und sie werden staunen und mit UNS beeindruckt sein, denn dort scheint man so etwas icht verbieten zu koennen, denn obwohl es dort verboten ist eine Alkohol flasche in der oeffentlichkeit zu sehen, tuhen die Amerikaner sie dort in eine Braune Papier Tuete damit das 'Label' nicht sichtbar ist, und auch die Prohibition der dreissiger Jahre nicht erfolgreich war, welches eigentlich enormen Profit auf dem Schwarzen Markt schuf.

     

    Aber, meinte das Staatsoberhaupt, das ist doch nur der Anfang: wir wollen wie Amerika werden, und mal schauen ob wir Alkohol verbot in Parks, usw. schaffen, das waere die Gaudi schlechthin

     

     

    Und so aenderten sich die Staedte auf der Erde, bis - ende des Vorspanns -

    The Time Machine:" Morlocks und Eloi

  • S
    S.Giermann

    Bravo, es wurde auch Zeit.

    Wer argumentiert:die Freiheitsrechte würden beschnitten sollte wissen,

    das es unerträglich ist in einer Horde saufender unterschichtiger Proletenfreaks

    S-Bahn zu fahren.

    Ohne Verbote würden meine Kinder wahrscheinlich immer noch beim Bäcker, im Restaurant, im Bahnhof, auf dem Schulhof ect. vollgequalmt !!!!!

     

    Danke HVV !

  • AN
    Arno Nyhm

    Schade, dass die Toleranz immer weiter zurückgeht. Dass der Trend in Richtung Einheitskleidung, Einheitsverhalten, bloß niemanden eventuell vielleicht stören geht.

     

    Denn natürlich stören Alkoholkonsumenten, starke Schwitzer, Telefonierer, Musikhörer, bauchfreie Damen, unrasierte Herren, Menschen mit aggressiv rosa gefärbten Haaren, stark parfümierte Menschen, Krankengeschichten-Erzähler, morgens-um-acht-Rasenmäher, Handwerker, am-Stock-Geher und eigentlich jeder andere irgendeinen von ihren Mitmenschen. Aber das ist der Preis des Zusammenlebens, das ja auch so viele schöne Seiten hat.

     

    Aber die öffentlichen Verkehrsmittel dürfen ja kein rechtsfreier Raum werden, sie müssen Video-überwacht werden, jeder Fahrgast muss seinen Personalausweis vorlegen (wer nichts zu verbergen hat...)

     

    Gut, dass ich ein Fahrrad und einen Roller besitze.

     

    MfG, Arno

  • B
    Boiteltoifel

    Yep! Wer mal mit einer Horde schon besoffener, kreischender Kegelfrauen oder Schützenschwestern in einem Abteil verbringen mußte, wenn die auf dem Weg zu irgendeinem Weihnachtsmarkt "Tassen hoch" spielen, weiß, wozu ein Alkoholverbot in Öffentlichen Vekehrsmitteln erforderlich ist.

     

    Schade, daß immer nur Verbote fruchten und manche Leute ansonsten nicht zu gemeinschaftsfähigem Verhalten in der Lage sind.

     

    Mal sehen, wann endlich lautes telefonieren in der Öffentlichkeit verboten wird...

  • BA
    bitte anonym

    Es war einmal eine Erde auf welcher viele Staedte waren, in welchen Menschen frieflich miteinander lebten.

    In ihrer Freizeit gingen diese Menschen in ein Kino, in welchem Schwarz-Weiss Filme gezeigt wurden welche der Unterhaltung dienten.

    In diesen Filmen sah man Frauen und Maenner staendig mit einer Zigarette, welches vor allem bei Frauen Vornehm und zivilisiert wirkte.

     

    Diese Menschen trafen sich auch in der Freizeit in Cafes, Bistros und Kneipen um sich bei einem Kaffee,Bier, Wein zu unterhalten, lachen oder Wuerfel spielten: dazu wurde auch geraucht; manche rauchten Zigaretten, andere Zigarren, und manche Pfeife.

     

    Man trat in Restaurants und wurde freundlich gefragt:" darf es Raucher oder Nichtraucher sein ?... und es wurde einem die gewuenschte Ecke gezeigt.

     

    Eines Tages hoehrte man von Rauchverbot in den Vereinigten Staaten: Es gelang den Amerikanern Rauchverbot in Kneipen, Bistros,Restaurants, Bueros, Langzeitfluegen zu etablieren, und die dort lebenden Mneschen folgtem dem neuen Gesetz ohne murren.

     

    Hei, wie schoen, dachten sich die Regierungsoberhaeupte anderer zivilisierten Laendern; was die koennen, koennen wir auch, und so schufen auch die anderen Laender Rauchverbot in oeffentlichen Gebaeuden, denn Amerika galt schon immer als grosses Vorbild.

     

    Nun wurde auf dieser Erde, in New York Rauchverbot in Parks und aehnlichen Anlagen durchgesetzt,und die anderen Laender staunten noch mehr, wie Amerika das geschaft hat.

     

    Lasset uns 'alkohol' in Bahnen verbieten, meinten Regierungshaeupter in anderen laendern; dann sind wir Amerika weit voraus, und sie werden staunen und mit UNS beeindruckt sein, denn dort scheint man so etwas icht verbieten zu koennen, denn obwohl es dort verboten ist eine Alkohol flasche in der oeffentlichkeit zu sehen, tuhen die Amerikaner sie dort in eine Braune Papier Tuete damit das 'Label' nicht sichtbar ist, und auch die Prohibition der dreissiger Jahre nicht erfolgreich war, welches eigentlich enormen Profit auf dem Schwarzen Markt schuf.

     

    Aber, meinte das Staatsoberhaupt, das ist doch nur der Anfang: wir wollen wie Amerika werden, und mal schauen ob wir Alkohol verbot in Parks, usw. schaffen, das waere die Gaudi schlechthin

     

     

    Und so aenderten sich die Staedte auf der Erde, bis - ende des Vorspanns -

    The Time Machine:" Morlocks und Eloi