: Komischer Wechsel
Kultursenator ersetzt vorzeitig Intendanten der Komischen Oper. Grüne: Exchef „wie einen räudigen Hund verjagt“
Der Chefregisseur der Komischen Oper, Andreas Homoki, steigt ein Jahr früher als geplant zum Intendanten auf. Der 43-Jährige übernehme mit sofortiger Wirkung die kommissarische Leitung, teilte gestern die Senatskulturverwaltung mit. Der bisherige Intendant Albert Kost sei von seinen Pflichten entbunden.
Eigentlich sollte Homoki erst Mitte 2004 diese Funktion übernehmen. „Unüberwindbare Divergenzen“ in der Opernleitung hätten die Entscheidung aber „unumgänglich“ gemacht, so Kultursenator Thomas Flierl (PDS). Wegen kommender Herausforderungen mit der Opernreform und der Gebäudesanierung brauche die Komische Oper klare Entscheidungskompetenzen. Das künstlerische Konzept werde nun gemeinsam von Homoki und Generalmusikdirektor Kirill Petrenko getragen. Homoki war im August 2002 als Nachfolger des langjährigen Chefregisseurs Harry Kupfer an die Komische Oper gekommen. Kurz danach kam es zu Meinungsverschiedenheiten mit Kost. Daraufhin verlängerte der Senat Kosts Vertrag nicht mehr und bestellte Homoki zu dessen Nachfolger.
Mit scharfer Kritik reagierte die Fraktion der Grünen auf Flierls Personalentscheidung. Kulturexpertin Alice Ströver bemängelte, der Senator habe Kost „wie einen räudigen Hund vom Hof des Opernhauses“ gejagt. Der Exintendant habe „unaufgeregt und souverän“ an der Umstrukturierung der Komischen Oper gearbeitet. Mit seiner Absetzung mache sich Flierl zu Homokis „Büttel“. DPA, TAZ