Früher wollten alle wissen, was sie erwartet, heute haben die meisten schon von der Gegenwart genug. In „Zukunft“ blickt Uli Hannemann trotzdem einmal im Monat immer ein Jahr voraus.
Ende September muss das „Klassenzimmer der Zukunft“ in Hellersdorf schließen. Es soll einem Schulneubau weichen, dessen Baubeginn noch in weiter Ferne liegt.
Unser Kolumnist verabschiedet sich von seiner Kolumne und zieht sich auf seine Yacht zurück. Das hat er sich im Schweiße seines Angesichts verdient.
Je pittoresker, desto voller – das gilt auch für die Urlaubsorte der Zukunft. Unsere Kolumnistin träumt von lizenzierten Urlaubsverderbern.
Regierende sollten zurechnungsfähig sein und keine Verbrecher – würde man denken. In Zukunft regiert man aber nur noch aus dem Knast oder Koma.
Die schmutzigen Teller werden jetzt mit der Vorderseite nach außen in die Geschirrspülmaschine gestellt, Besteck einfach hineingeworfen.
2059, die deutsche Wertediktatur hat über die Vernunft des Bösen gesiegt. Gleichberechtigung, Liberalität und Demokratie sind der Status Quo.
Entschleunigung ist Trumpf. Es musste deshalb eine Mindestfahrgeschwindikeit von 40 km/h eingeführt werden. Und auch sonst sind alle ganz entspannt.
In ferner Zukunft ist unser Autor im sechzigsten Jahr freier Mitarbeiter der taz. Seine Themen: Aliens, Luxusraumschiffe, sächsische Separatisten.
Im Jahr 2056 geht's dem Fußball so richtig dreckig und den Anlegern umso besser. Pro Saision gibt's 69 Mal die gleiche Begegnung. Eine Dystopie.
Zum Glück fingen Straßenarbeiter im „Jahrhundertwinter“ 2040 die letzten in der Stadt gesichteten Schneeflocken und retteten sie für die Menschheit.
Früher wollten alle wissen, was sie erwartet, heute haben die meisten schon von der Gegenwart genug. Trotzdem: ein vorsichtiger Blick in die Zukunft.
Die Solidarität mit Israel ist ausgelaufen. Es gab Streit, wie diese Empathielücke zu füllen sei. Geeinigt wurde sich auf den Eichhörnchen-Notdienst.
Unser*e Autor*in hat Sorge, dass die Freund*innen alle in Zweier-Beziehungen verschwinden. Schöner wäre: ewig Freundschaft.
Im Jahr 2052 hat Political Correctness gesiegt – in Deutschland darf man gar nichts mehr sagen. Weil niemand mehr spricht, ist es erstaunlich ruhig.
Im Jahr 2049 wollen viele aufs Land, um in Ruhe Faschisten zu wählen. Weil das zu viele machen, wird die Stadt wieder gefragter.
In der Zukunft hat sich der Glaube verbessert: Niemand wird getauft, gesegnet, beschnitten oder verbrannt. Wer beten will, tut das zu Hause.
Altsein ist relativ, Gesundheit auch. Nur eins ist sicher: die ganz irrationale Angst vor dem Tod. Außer man ist natürlich Katholik.
Sie wollten sich bessern, aber wegen der Klimaproteste sagen die Menschen zum Umweltschutz „Nein, danke“. Zeit, das Schnitzel zum Weinen zu bringen!
In der Zukunft ist Schluss mit idiotischem Geburtsschmerz. Wir befreien uns selbst aus dem „Bruterus“, der uns zur gewünschten Größe gezogen hat.