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Kolumne Press-SchlagEndlich, Porridge für Models

Kolumne
von Jenni Zylka

Das Beste an der Dortmunder Tabellenführung: Neue Anti-BVB-Witze. Denn: Fußball ist, wenn man trotzdem lacht.

M an sollte das Bierglas immer halbvoll und nicht halbleer sehen. Das Gute an der Pole-Position des BVB ist somit die zu erwartende Zunahme an Anti-BVB-Witzen. Man muss nur die alten Bayern-Namen durch neue aus Dortmund ersetzen. Nach dem 13. Spieltag bieten sich besonders Lucas Barrios und Eigentorjäger Mats Hummels als Protagonisten an: "Mats Hummels gibt Lucas Barrios eine Tango-CD zurück, die er sich ausgeliehen hat. Barrios beschwert sich: Da sind ja lauter Kratzer drauf! Sagt Hummels: Ich hab doch nur die guten Lieder angekreuzt!" Oder in aktualisierter Form, der Klassiker aus der "Loddar und Elber"-Reihe: "Hummels und Barrios spazieren durch einen Park. Sagt Barrios: Guck mal, Mats, ein toter Vogel! Hummel guckt in den Himmel und sagt: Wo denn?"

In den Knappenkneipen wurde eh zünftig gefeiert, weil man ja an diesem aufregenden Spielsamstag richtig gut war, zumindest einige. Das erste der beeindruckenden vier Schalker Tore gegen Bremen entschlüpfte (unter Zuhilfenahme von Tim Wiese) zum Beispiel dem Verteidiger Christoph Metzelder, der darüber selbst ganz erschrocken war und beim Gespräch danach zusehend lyrischer wurde: "Ich bin ja nicht so bekannt als Torjäger, darum war das ein lichter Moment". Raúl, der die restlichen drei Tore schoss, nahm nach seinem Triumph gar den Ball mit nach Hause, im Gedenken an einen anderen Fußballwitz: "Dr. Kai Piritz, Mannschaftsarzt von Schalke 04, zum Thema Doping: Doping im Fußball bringt nichts - das Zeug muss in die Spieler!" So viel Humor hätte man Raúl gar nicht zugetraut. Aber wer weiß schon, wie lustig der Mann ist. Schließlich versteht man ihn auch immer so schlecht.

Die Bayern und Bayer Leverkusen dagegen werden sich nach ihrem 1:1-Unentschieden nur missmutig kleine Spitzen hin und her werfen: "Wie heißt die kleinste Brauerei Deutschlands? Bayer Leverkusen - 11 Flaschen!" und vice versa. Schweinsteiger behauptete zwar nach dem Spiel, dass er schon noch in der Tabelle nach oben klettern will in dieser ungünstigen Saison, aber wer weiß, ob das nicht vielleicht das Letzte ist, was er überhaupt mit dem Verein zu tun hat! Da hört man ja so einiges! Und 30 Millionen haben oder nicht haben, darüber denkt sogar ein FC Bayern ein zweites Mal nach. Vielleicht wägen Schweinsteiger und seine schöne Freundin ja in ihrem stillen, großen Kämmerlein längst ab, ob sie lieber Porridge, fettige Churros oder bitteren Espresso und ein Cornetto (das Hörnchen, nicht das Eis) zum Frühstück wollen. Aus Modelperspektive würde sich da ja eindeutig Manchester United anbieten, jedenfalls wenn man das Porridge mit Wasser statt mit Milch ansetzt. Lecker ist das nicht, aber es hält lange vor. Mindestens bis nach dem Shooting.

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