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Kolumne MachtHaben die zu Hause keinen Spiegel?

Bettina Gaus
Kolumne
von Bettina Gaus

Gut, dass Rainer Brüderles Distanzlosigkeit öffentlich gemacht wurde. Woher nehmen diese Männer eigentlich ihr Selbstbewusstsein?

Nein, das rätselhafte Geschlecht sind nicht die Frauen. Bild: dapd

E s ist eine gute Nachricht, dass Rainer Brüderle offenbar versucht hat, sich an eine Reporterin heranzumachen. Nicht die Information als solche, die ist eklig und wenig überraschend, sondern die Tatsache, dass der Vorfall eine Nachricht wurde – also öffentlich. Wunderbar, wie jetzt Leute aus der FDP versuchen, ihrem Parteifreund Brüderle beizuspringen: Ein „Tabubruch“ sei der Bericht des Stern und eine „Sauerei“. Mit einer der beiden Einschätzungen haben sie Recht, bei der anderen haben sie etwas verwechselt.

Die Sauerei besteht nicht darin, dass eine Frau von Belästigungen erzählt, sondern darin, dass sie stattfinden. Und darin, dass es noch immer Leute gibt, die derlei Übergriffe verzeihlich finden oder normal oder egal. All das sind sie nicht. Nur alltäglich, aber das macht die Sache ja nicht besser, sondern schlimmer.

Viele Männer glauben, Frauen seien Annäherungsversuche hochwillkommen und sie empfänden diese als Kompliment. Woher nehmen diese Männer eigentlich ihr Selbstbewusstsein? Haben sie zu Hause keinen Spiegel? Warum sollte eine 29-Jährige es schmeichelhaft finden, wenn ein 67-Jähriger ihr Avancen macht – noch dazu einer, den sie nicht gut genug kennt, um sich allein aufgrund seiner inneren Werte in ihn zu verlieben? Höhö. Innere Werte. Höhö. Nein, das rätselhafte Geschlecht sind nicht die Frauen.

Recht haben allerdings alle, die es als „Tabubruch“ bezeichnen, dass die Reporterin Laura Himmelreich ihre Erlebnisse veröffentlichte. Die Kollegin hat Mut bewiesen. Wie oft muss sie sich wohl in den kommenden Jahren „humorvolle“ Anspielungen gefallen lassen? Zu wie vielen Hintergrundgesprächen wird sie nicht mehr eingeladen?

Es ist ja wahr: Was abends an der Bar passiert, darüber wird – einem ungeschriebenen Gesetz zufolge – nicht geschrieben. Wahr ist auch: Zwischen Politikern und Journalistinnen haben sich oft Liebesgeschichten entwickelt, manchmal sind daraus sogar Ehen entstanden. In selteneren Fällen auch zwischen Politikerinnen und Journalisten. Beides ist problematisch. Selbstverständlich wäre es wünschenswert, wenn zwischen Medien und Politik stets die Distanz gewahrt bliebe. Aber im politischen Betrieb werden halt dieselben Regeln gebrochen wie in anderen Branchen. Büroliebe ist schwierig und kommt dennoch vor.

Katharina Behling
BETTINA GAUS

Die Autorin ist politische Korrespondentin der taz. Ihre Kolumne „Macht“ erscheint alle 14 Tage in der sonntaz. Das Wochenendmagazin ist am Kiosk, e-Kiosk und im Wochenendabo erhältlich.

Liebe oder Verliebtheit hat jedoch nichts mit sexueller Belästigung zu tun. Auch mich hat ein Politiker auf dem Weg zum Taxistand an sich gezogen und zu küssen versucht. Vor 15 Jahren, Regierungssitz war seinerzeit noch Bonn. Niemals habe ich auch nur in Erwägung gezogen, das öffentlich zu machen. Das hätte ich nicht gewagt. Meine einzige Sorge war, dass – bitte, bitte – niemand uns sehen möge, der uns beide kannte. Das hätte meinen Ruf als unabhängige Journalistin ruiniert. Für ihn hätte es keinerlei Konsequenzen nach sich gezogen. Also habe ich geschwiegen. Und mich gefürchtet. Aber wir waren offenbar unbeobachtet geblieben. Was für ein Glück.

Heute müsste ich nicht mehr schweigen. Das ist Laura Himmelreich und einigen anderen Kolleginnen zu verdanken, die an die Öffentlichkeit gingen. Natürlich haben sie keine Beweise. Vielleicht haben sie sich alles nur ausgedacht. Aber wenn ein Mann – zum Beispiel: Rainer Brüderle – sich zu Unrecht angegriffen fühlen sollte, dann könnte er sich ja wehren. Oder findet er, eine solche Petitesse sei der Mühe nicht wert?

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Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
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63 Kommentare

 / 
  • TA
    Toller Artikel...

    ...Frau Gaus trifft wie immer den Nagel auf den Kopf! Ich schätze es wirklich sehr, wie sie auch bei emotional aufgeladenen Themen immer einen ruhigen Ton bewahren und ohne die übliche Polemik auskommen.

    Richtiggehend beängstigend dagegen empfinde ich die Kommentare der Leserschaft. Liegt es an der Anonymität, dass hier so viele Schreiber sämtliche Gebote des normalen Umgangstons über Bord schmeissen? Ganz ehrlich, denen wollte ich nicht abends an der Hotelbar begegnen, da ist frau offensichtlich Freiwild.

    Aber vermutlich ist es nur ein erneuter Beweis dafür, dass die Gabe des ganz banalen gesunden Menschenverstandes heute mega-out zu sein scheint: Es versteht sich nämlich in der Tat von selbst, dass Bemerkungen (auch wenn als Kompliment gedacht) über Geschlechtsteile jeglicher Art überhaupt gar nichts im beruflichen Umfeld zu suchen haben. Wenn mann flirten will, weil angeschickert in der Hotelbar, dann kann man Frisur o.ä. bewundern. DAS ist gesunder Menschenverstand und glücklicherweise kann ich sagen, dass die Männer in meinem Umfeld, sowohl beruflich wie auch privat, das selbstverständlich auch so sehen.

  • A
    Anne

    Das ist ein super super Kommentar! Mehr PLatz im Blatt für Bettina Gaus!!

  • MS
    meine sache

    Und abermals wird mir schlecht wenn ich mir diesen oder jenen Kommentar unter meinem durchlese - und wahrscheinlich auch manch einen nach mir.

     

    Schön, wie die Sexismus-Debatte in diesen Kommentarfeldern mal wieder von Männern dominiert wird, die Männer verteidigen.

    Und noch besser, dass gefühlte 75% vergessen was die Autorin in den ersten 2-3 Absätzen textet.

    Denn: Ja, das was Brüderle macht ist alltäglich - und deshalb nicht weniger schweinisch. Dieser Gedanke endet bei den Meisten anscheinend beim Strichlein und es wird prompt erklärt: Männer sind halt so. oder: Das ist doch ganz normal.

     

     

    Natürlich ist das normal, besser gesagt es ist heteronormativ, denn so sind nunmal "echte Männer" sexistische Wiederlinge, die jedes "Weib" bekommen können.

    Ganz anders da die bösen Frauen, was mucken die denn bitte schön gegen "unsere" Herrschaft auf?!

     

    In einer patriachalischen Welt - wie der unseren, ist es absolut verständlich, dass Männer (eher) herrschen und Frauen (eher) unterdrückt sind. Auch gut sichtlich daran, dass Männer geistig und körperlich begabt zu sein haben, während Mädchen/Frauen so etwas wie "weibliche Intuition" oder Gefühle erlaubt werden - nicht aber Verstand oder Intellekt.

    Deshalb sind Männer, wie Brüderle, natürlich auch glaubwürdiger, als so eine dahergelaufene Journalistin, die natürlich eigentlich nur eine Quoten-Tipse ist - so oder so ähnlich scheint es bei den meisten Sexisten im Oberstübchen auszusehen.

     

    Fakt ist: Brüderle degradiert diese Frau zum beherrschten Objekt - zum Objekt seiner Lust. Das ist entwürdigend und beleidigend und außerdem höchst sexistisch. Dass das wiederrum viele Männer nervt ist klar, denn sie tun es ja selber unglaublich gerne, z.B. um sich MÄNNLICH zu fühlen.

     

    Deshalb kann ich nur hoffen, dass mehr Politiker wegen ihres dreckigsten Macker-Sexismus in die Schlagzeilen kommen, ruhig auch ein paar Promis und Co. Denn Sexismus ist ein Problem der gesamten Gesellschaft und dieses Problem ist erst dann überwunden, wenn eine Frau in einer Bar sitzen kann und sich nicht sagen lassen muss, was sie alles ausfüllen kann, sondern jede Frau als vollwertiger MENSCH behandelt wird - dass dem heute nicht so ist, das beweisen Brüderle und Millionen von Männern auf der Welt (und auch Frauen, die sich diesem Sexismus gewollt unterwerfen und so Druck auf andere Frauen_Männer ausüben) jeden Tag aufs Neue.

     

    In diesem Sinne, danke an die mutigen Frauen, die den Mut haben zu reden, denn dieser Kampf ist ein Kampf, den die Frauen führen müssen und zwar mit Frauen an der Spitze.

  • ZM
    Zweierlei Maß

    "REDAKTION: Kommentar wurde gekürzt, bitte vermeiden Sie Beleidigungen."

     

    Sollte sich die TAZ vielleicht mal selbst zu Herzen nehmen:

     

    "Woher nehmen diese Männer eigentlich ihr Selbstbewusstsein? Haben sie zu Hause keinen Spiegel?"

     

    Wie war das mit dem Glashaus und den Steinen?

  • A
    Anna

    Mann kennt anscheinend den Unterschied zwischen schenken oder ausrauben; wohlwollen oder angreifen; für oder gegen; ausführen oder benutzen; hingeben oder masturbatorisch; füllen oder entleeren nicht....

     

    Es gibt keine schmale Grenze zwischen sexueller Belästigung und flirten, sowie es keine schmale Grenze zwischen schenken und ausrauben gibt!

  • J
    jan

    Der Mangel an kritischer Intelligenz, den die TAZ in dieser Affäre an den Tag legt, macht einen total perplex. Wie kann es sein, dass die intelligenteste und fortschrittlichste deutsche Tageszeitung nicht auf die naheliegende Idee kommt, dass Brüderles Grabschen auf die Machthierarchie zwischen ihm und der Presse zurückzuführen ist, also in einem Defekt des demokratischen Systems?

     

    In einer Demokratie ist Bürger der Souverän und der Politker der Knecht. Der Reporte ist der Beauftragte des Souveräns.

    Merkt hier keiner, wie himmelweit weg Deutschland von dieser Selbstverständlichkeit entfernt ist?

  • KK
    Karl K

    Sie sind offensichtlich immer noch Anhängerin der alten Gaus´schen Verteilungskurve;

    die Wissenschaft ist da schon weiter;

    gleichwohl schätz ich Herrn Gaus weiterhin sehr.

    Und das mit dem Spiegel in eigener Sache: - ist halt noch nicht aller Tage Abend.

  • J
    Jörg

    @Burka

    Haben Sie Probleme mit emanzipierten Frauen? Sind Sie nicht fähig einer Frau auf Augenhöhe gegenüber zu treten? Fliegen Sie deshalb öfters nach Thailand?

     

    REDAKTION: Kommentar wurde gekürzt, bitte vermeiden Sie Beleidigungen.

  • M
    Michael

    Kann das sein, daß bei der TAZ zwar schon alles zu diesem Thema gesagt worden ist, aber noch nicht von allen?

  • F
    Fragwürden

    Für mich ist es ebenfalls sexistisch die Ereignisse des Abends derart taktisch einzusetzen. Man braucht ja schon einen Motivationstrainer um diese Verletztheit über ein Jahr zu konservieren.

    Offenkundig hat die Redaktion des Stern, die Annäherungsversuche des Herrn Brüderle, zum Zeitpunkt des Geschehens noch nicht als berichtenswerten Sexismus empfunden. Für einen solchen Wandel des Zeitgeistes ist ein Jahr wiederum etwas kurz.

  • ZM
    Zweierlei Maß

    "Aber wenn ein Mann – zum Beispiel: Rainer Brüderle – sich zu Unrecht angegriffen fühlen sollte, dann könnte er sich ja wehren. Oder findet er, eine solche Petitesse sei der Mühe nicht wert?"

     

    Aber wenn eine Frau sich verbal belästigt fühlen sollte, dann kann sie sich ja wehren. Oder findet sie, eine solche Petitesse sei der Mühe nicht wert?

  • V5
    von 50+

    Wenn sich eine junge, attraktive Dame an einer Bartheke zu mir gesellt, dann "nehme ich mir sie mit, sofern sie zustimmt"...

    Eine Unattraktive trinke ich mir zunächst schön, dann geht es auch...

    Wozu dann diese ganze Debatte?!

  • B
    BURKA

    Ende der Diskussion:

    Dann wäre eigentlich die deutsche BURKA für die deutschen, emanzipierten Frauen ja genau das Richtige...

    Die GrünInnen arbeiten schon daran...

    Habe eigentlich nichts dagegen...

     

    ROFL!

  • FD
    Frank Dietz

    Bitte hinsehen: der wandelnde Herrenwitz Brüderle war offenkundig nur von einer gestrengen Referentin im Zaum zu halten und hatte mit Sicherheit so einiges intus. Auch gab es keine Dementis, geschweige denn juristisch gefasste Unterlassungsaufforderungen. Auf der Ebene heisst das so gut wie zwingend, dass es stimmt.

     

    Und es geht nicht um etwas vielleicht kriminelles. Ich würde noch nicht mal denken, um was sexuelles. Sondern um das Weltbild derjenigen, die sich selbst dafür in Anspruch nehmen, unser Land im neuen Jahrtausend zu repräsentieren. Weltweit sind repressive neokonservative Vorstellungen weiter aufkommend. Zum Glück hat in den Staaten Obama gewonnen, aber Romney und Ryan konnten doch Angst machen. Von Berlusconi, den Taliban und indischen Vergewaltigern mal ganz zu schweigen.

     

    Natürlich ist Brüderle nicht so einer. Aber womöglich wäre er es gern. Entscheidend ist aber, dass seine Hemmschwelle sich wohl rasch herabsetzt. Dann zeigt sich, wie er aus seiner erworbenen sozialen Stellung die Konklusion einer quasi natürlichen Überlegenheit ableitet. Kein Multiplikator des Bürgerwillens, sondern ein Manipulator in eigener Sache.

     

    Das ist eine neue Sache durch die Veränderungen, die Brüderle selbst vorgenommen hat. Bisher musste sich nur die FDP von ihm belästigt fühlen, und vielleicht mal Maybrit Illner. Nun ist er in den öffentlichen Fokus gerückt worden und muss sich, wie Steinbrück auch, bewerten lassen. Das ist der Job. Dass ein nächtlicher Plausch mit einer Journalistin nichts rein privates ist, sollte er wohl wissen können.

     

    Wie heisst es auf seiner Homepage: "Für uns Liberale gilt das Prinzip der Eigenverantwortung". Jawoll!

  • EM
    Ein Mann

    Danke Frau Gaus, auch ich wünsche mir eine offene Debatte über den ganzen machistischen Müll, der ja nun wieder seit einiger Zeil salonfähig zu werden scheint.

     

    Sexistische Werbung, Antifrauenquotenkampagnen, usw.

     

    Aber ich glaube nicht, dass der Stammtisch - siehe auch so einige der obigen Kommentare - sich durchsetzen wird.

     

    Hoffe ich jedenfalls.

     

    Also jedenfalls: Bloss nicht mehr die Klappe halten :-)

  • K
    Kaiserbubu

    Absurde Diskussion. Ich bin Musiker und habe in meinen Jahren als junger Berufsmusiker enthemmte Frauen kennen gelernt,die sich so aufführten dass diese Diskussion über sexuellen Missbrauch und "das Schwein Mann" für mich grotesk und einseitig ist.

     

    "Der Mensch is' a Sau" brachte es der Wiener Schauspieler Helmut Qualtinger auf den Punkt und zwar in all seinen Facetten. Meine mittlerweile etwas längere Lebenserfahrung hat mir gezeigt dass das Leben, ob in charakterlichen wie in hormonell gesteuerten Schwächen, da keinen Unterschied vor dem Geschlecht macht.

     

    Es soll ja durchaus auch Damen wie Journalistinnen gegeben haben die Männer mit Macht in ihrem Beuteschema haben und das unabhängig von Alter oder körperlicher Attraktivität des Probanden.

     

    Andererseits habe ich noch keinen Mann erlebt, der auf einem Konzert einer Sängerin seine Unterhose auf die Bühne geworfen hat, aber manches Mädel hat zu dem Slip auch noch den Büstenhalter hinterher geschleudert.

     

    Es mag durchaus unangenehme Zeitgenossen geben, die plump sexistisch abfahren, aber der Generalverdacht, der jetzt wieder mal durch die Journaille flattert ist einfach nur peinlich und wird von Christina Schröder unterstützt. Wenn das kein Eigentor ist Frau Gaus, habe ich sie immer falsch verstanden.

  • R
    russ_eau

    "Warum sollte eine 29-Jährige es schmeichelhaft finden, wenn ein 67-Jähriger ihr Avancen macht"

     

    Warum fragen Sie das nicht Frau Müntefering? Oder eine der anderen hunderttausenden Frauen in Deutschland und der Welt, die mit einem wesentlich älteren Mann zusammen sind? Das Sie das als "eklig" bezeichnen und meinen für andere Frauen entscheiden zu können, wer oder was sie attraktiv finden zeigt bereits wessen Geistes Kind Sie sind.

     

    Übrigens hat Herr Brüderle keine Belästigung begangen. Er hat sich lediglich peinlich verhalten, was nach wie vor keine juristischen Konsequenzen in diesem Land hat. Sonst müsste man Ihren Artikel wohl auch eine Belästigung nennen.

  • M
    miri

    "Auch mich hat ein Politiker auf dem Weg zum Taxistand an sich gezogen und zu küssen versucht."

     

    Und? Hatte er in der nächsten Sekunde Ihr Knie zwischen den Schenkeln? Ich wills doch hoffen. Oder lassen Sie sich etwa von solchen Typen wehrlos abschlecken? Vermutlich ja. Denn hätten Sie ihn anständig zusammengeschlagen, dann hätte auch ruhig jemand zugucken dürfen. Jeder wäre von Ihrer Neutralität überzeugt gewesen.

  • T
    tazitus

    @Vera Gehlkiel:

    "..Undenkbar, dass etwa ein Volker Beck sich derartig mit einem grünen Sugardaddy solidarisieren würde..."

     

    Sind Sie da so sicher? Mit der Aufgabe des Grundrechts auf körperliche Unversehrtheit hat er wenig Probleme:

    http://www.taz.de/Parlament-beschliesst-Resolution/!97675/

  • UG
    Ute Gisela

    "Wie Lappalien relevant werden" -

    Empfehlenswerter Blog für alle, die nicht bereit sind, sich auf dem Stand des neuesten Irrtums auszuruhen:

    http://antjeschrupp.com/2013/01/25/wie-lappalien-relevant-werden/

  • EF
    eine Frau

    Man bzw. frau muss sich nur die Kommentare hier durchlesen, um zu wissen, warum Frauen viel zu oft den Mund halten, ihre Wut herunterschlucken, oder sogar gegen sich selbst richten.

    Die meisten Männer sind anscheinend in einem narzisstischen und vorpubertären Stadium steckengeblieben. Es kommt ihnen noch nicht mal in den Sinn, dass es eine andere Sichtweise auf Dinge wie "Komplimente", Grabschereien, Übergriffe gibt. Dass frau keine Lust hat, sich andauernd zur Wehr setzen zu müssen, und dafür noch als lustfeindlich und verknöchert beschimpft zu werden...

     

    Hallo, gehts noch? Genau das ist Sexismus, genau das ist das Machtgefälle, um das es geht, genau das zeigt, dass (die meisten) Männer Frauen immer noch nur als Objekt sehen und nicht als Subjekt. Männer definieren, was Frauen gefallen sollte. Alle Frauen, die dagegen sind und nicht mitmachen, sind doof.

     

    Und ja, auch Blicke und Kommentare können übergriffig sein. Auch wenn das Männer anscheinend nicht kapieren und meinen, die meisten Frauen stehen darauf.

     

    Das Problem ist, dass viele Männer (Beobachtung im privaten und beruflichen Umfeld) die Aussage NEIN nicht verstehen können oder wollen.

    Und die Kommentare hier und anderswo bestätigen das leider.

  • T
    Tina

    Die Zeile mit "Wenn es nicht stimmt, kann er sich ja wehren" ist unfassbar dumm und der Tiefpunkt dieses sehr dummen Artikels.

     

     

    Brüderle hat im focus bereits den einzig sinnvollen Kommentar abgegeben: "Kein Kommentar" - alles andere würde nämlich in parteiischen, niveaulosen Blättern wie der taz eh gegen ihn ausgelegt werden. Chuzpe hat der Mann also - und wenn ich ihn mit den anderen Spitzenkandidaten vergleiche, also mit Steinbrück, Riexinger, Trittin/Göring, dann muss ich sagen - gegen einen solchen lebensnahen, dreisten, auch vom politischen Gegner Lafontaine unbestritten fachlich weit herausragenden Politiker spricht eigentlich relativ wenig. Ich hatte Brüderle immer eher als spießigen Opa gesehen - das Urteil muss ich revidieren, vielleicht hat der doch mehr drauf. Eine neue Wählerin hat er jetzt. Mein Tipp für das FDP-Ergebnis bei der Bundestagswahl, wenn Brüderle weiter macht: 18,0 %.

  • M
    Mikki

    Wieso gibt es eigentlich nur die Alternativen veröffentlichen oder nicht veröffentlichen ?

    Betroffene Frauen könnten es doch auch mal mit der Strafanzeige versuchen. Dann bräuchten sich z.B. betroffene Journalistinnen auch keine Sorge um ihre berufliche Reputation machen.

    Oder geht es nur darum, die tatsächlichen oder vermeintlichen Täter öffentlich in die Pfanne zu hauen ?

    Halten wir uns doch einfach an Fakten und ggf. deren zeitnahe strafrechtliche Aufarbeitung, dann müssen wir nicht über 15 Jahre zurück liegende Ereignisse lesen, die uns ohne jeden Hintergrund plakativ hingeworfen werden.

  • H
    Hannah

    Also ich mag die FDP ganz sicher nicht und wähle schon seit den Anfängen die Grünen - aber diese bizarre Schmutzkampagne aus rein politischen Gründen ist mir dann doch viel zu billig. Peinlich, wie auch die taz auf den Stern-Zug aufspringen will, immer das gleiche: Jetzt kommen die Ratten mit irgendwelche nicht nachprüfbaren Geschichten aus längst vergangenen Zeiten aus den Löchern. Traurig, was für eine seltsame Kultur sich hier entwickelt hat, sehr billig. Der Artikel ist auch wirklich sehr schwach - das Abstellen auf das Aussehen einer Person ist unterste Schublade. Macht die taz auch Witze über Altmaiers Gaumenspalte? Lächerlich, wie niveaulos die taz geworden ist. Unfassbar, dass ich diese Zeitung echt mal regelmäßig gelesen habe - aber das ist auch schon lange her. Gut.

  • J
    jegg

    Schade Fr. Gaus

    Äußerlichkeiten und Altersunterschied kann und darf ja wohl nicht das ausschlaggebende Argument sein.

    Bei nur 10 Jahren Altersunterschied (Gaus/Brüderle) und vergleich der Bilder ob Foto oder Spiegel wäre also die Hälfte der Argumente den Bach runter.

     

    Ich finde es traurig/komisch das ausgerechnet Brüderle herhalten muss. Als ich die erste Überschrift las dachte ich es kommt ein Scherz über ihn - soweit bin ich bei ihnen (Alter/Bild).

     

    Und wenn sie jetzt so frei sind schreiben sie doch mit Ross und Reiter – oder ist meine Formulierung jetzt sexistisch?

  • EJ
    Ein Journalist:

    Ohne Zweifel: Die versteckten und offenen Anzüglichkeiten und Altherrenwitze - wie sie dieser unsögliche "Weinkönig" Brüderle losließ - sind nervig und geschmacklos.

    Aber: welche Art von Journalismus ist das denn, gegen Mitternacht "ein Exklusivinterview" ergattern zu wollen - und das Gespräch mit der Einlassung zu eröffnen, man/ frau halte das 67-jährige Gegenüber nicht "für die Zukunft des Landes"

    Wird da nicht Ursache und Wirkung verwechselt; oder war das "eine Falle" (weil Reaktion vorab bekannt)?

    Auch politische Korrespondenten/innen sollten Distanz wahren können!

  • F
    FaktenStattFiktion

    Sind der taz die NSU -News ausgegangen? Ist in China kein Sack Reis umgefallen?

    Brüderle hat eine Journalistin zum Tanz aufgefordert - aha.

     

    An der A2 liegt ein halbes Brötchen, liebe taz. Das ist doch wohl der größere Skandal...

  • C
    Christian

    "Warum sollte eine 29-Jährige es schmeichelhaft finden, wenn ein 67-Jähriger ihr Avancen macht – noch dazu einer, den sie nicht gut genug kennt, um sich allein aufgrund seiner inneren Werte in ihn zu verlieben?"

     

    Weil 29-jährige Frauen nunmal oft ganz unverliebt mit reichen-67 Männern verheiratet sind?

  • FL
    Fritjof Light

    Wenn ein 67jähriger Politiker einer 29jährigen Journalistin Avancen macht, sei das "eklig". Aha. Denn der alte Mann sei ja per se so unattraktiv, dass er keiner Frau mehr Avancen machte, wäre er einmal mit seinem Spiegelbild konfrontiert.

    Ja, Männer können ziemlich primitiv sein, Frau Gaus. Gut, dass Sie eine Frau sind...

  • G
    Gabor

    Offenbar ist es ein verbreitetes Mittel die Art oder den Zeitpunkt einer Kritik anzugreifen, wenn man ihr sachlich nichts entgegenzusetzen hat. Frau Schawan hat die erste Plagiatskritik auch wegen deren Anonymität angegriffen ...

     

    Zwischen verbaler Anmache und dem Versuch eine Frau gegen ihren Willen küssen zu wollen, sehe ich noch eine Eskalationsstufe.

  • VG
    Vera Gehlkiel

    Auch im Hinblick auf die Tagespolitik ist die Einlassung von Himmelreich richtig und wichtig, wirft sie doch ein erneutes Schlaglicht auf die Wahrheit im Bezug auf die geistig-moralische Grundausstattung des neokonservativen Wertekanons.

     

    Niemand eher als Brüderle verkauft sich selbst in der Öffentlichkeit als Garant von Sicherheit und Stabilität, die aus einem gefestigen Selbstbild in der Welt und Augenmass angeblich zum Wohle aller hervorspriessen sollen.

     

    Genau wie bei der daheim für den Puschenpascha den Kochlöffel schwingenden und gärtnernden Kanzlerin entlarvt sich als eigentlicher Impuls für die liebe Stille und ordentliche Aufgereihtheit von Gedanken und Gefühlen in Wahrheit gründlich introjektierter Biedersinn und zum Grössenwahn verallgemeinerte falsche Bescheidenheit.

     

    Das geht alle ab dem Moment was an, in dem sich der werdene Kandidat jovial an den potentiellen Wähler mit der Botschaft heranrobbt, er sei mehr guter Freund und Nachbar als themenbezogener Problemlöser.

     

    Für das Horrorkabinett von Fr. Dr. Mutti muss der Verdacht, dass innen warm wahrgenommene Gesichter den tragfähigen Diskurs ersetzen sollen, in hohem Masse gelten. Bizarr, dass die Verteidiger Brüderles ausgerechnet vom gleichgeschlechtlich ausgerichteten Aussenminister angeführt werden. Westerwelle wird sicher schon blöde bis brutale Diskriminierung genug erlebt haben, um bei Brüderle eigentlich Brechreiz zu kriegen, er schluckt aber um der guten Sache willen alles runter. Undenkbar, dass etwa ein Volker Beck sich derartig mit einem grünen Sugardaddy solidarisieren würde.

     

    Wen erinnert das nicht an die schlechten alten Fünfziger? Erhard, aber nicht Ludwig, sondern Heinz, und mit "dt" geschrieben, das scheint die Option Zukunft nach schwarzgelber Lesart zu sein. Frau Himmelreich hat hier ein dankeswert wichtiges Steinchen in das sich fügende Mosaik eingebracht.

  • C
    Cometh

    Endlich mal ein differenzierter Artikel, der ehrlich ist.

     

    Man sucht die Bargespräche zum Netzwerken auf. Der Fall Fischer/Manu gilt jetzt als "problematisch" - warum nicht gleich so?

     

    Wahr ist auch: Was soll einen überarbeiteten 60jährigen beim Netzwerken begeistern, außer die Phantasie? Man siehe sich die Frau von Herrn Kohl an - die scheint glücklich zu sein.

     

    Ansonsten: Höhö zu "inneren Werten" - selten wurde so offen zugestanden, warum es geht. Der Typ soll gut aussehen, kochen können und im Bett eine Granate sein. Danke, Frau Gaus, für die ehrlichen Worte.

     

    Und für die traurigen Studenten: Vergesst es. Geht ins Fittnessstudio. Stählt den Waschbrettbauch und macht Kochkurse, etwas Pflege, ein Blog und das reicht. Madonna hatte schon den richtigen Riecher, die angelt sich seit Jahren nur ihre Bodyguards und bezahlt die gut, so soll es sein; das ist die richtige Rollenverteilung.

  • SB
    Siegfried Bosch

    Und schon wieder ein vorverurteilender, sexistischer, männerfeindlicher TAZ-Artikel. Diesmal sogar mit Beleidigungen bzgl. des Äußeren der männlichen Politiker. Besonders irre sind solche Artikel, wenn sie so tun, als wäre Sexismus von Männern gegen Frauen in D ein tabuisiertes Thema, dabei wird es inflationär gebraucht, um z.B. Frauenquoten und andere Frauenprivilegierungen durchzusetzen.

  • T
    Teermaschine

    Geht es noch moralinsaurer?

     

    Frau mag ja über die Konstellation denken was sie will, aber weder Willy Brandt, Helmut Kohl noch Franz Müntefering dürften ihre deutlich jüngeren Partnerinnen oder Gespielinnen über eine Kontaktanzeige an der Pinwand der Bundestagskantine kennengelernt haben.

  • AM
    Antwortender Mann

    Liebe Frau Gaus, am besten Sie springen nicht auch noch auf das Thema. Ich bin als Mann entschieden gegen sexuelle Belästigung. Es gibt aber auch viele Frauen, die sich entsprechend artikulieren in der Richtung" der Teufel trägt Prada". Der Hintergrund ist doch politische Vernichtung, Rachefeldzüge, die man gegen Steinbrück, Brüderlein etc. Führt, um sie fertig zu machen. Wenn Ihnen der küssende Politiker nach 15 Jahren erst einfällt, kommt mir das alles sehr verdächtig vor. ich bin für fairen Umgang in den Medien. Wenn Sie angegriffen werden, wehren Sie sich an Ort und Stelle oder verklagen IHN, aber springen Sie nicht auf einen Kampagnenzug. das ist schlechter Stil

  • KN
    Klaus Niedermüller

    Liebe Frau Gaus,

    Sie stellen die Frage,woher "diese Männer" Ihr Selbstbewußtsein nehmen.

    In diesem Punkt möchte ich Ihnen widersprechen, denn es hat wohl eher mit einem Mangel davon zu tun, aber viel mit dem Konservieren spätpubertären selbstunsicheren Verhaltens.

  • R
    RoseKreuzberg

    Zu der Frage: Woher nehmen diese Männer ihr Selbstbewusstsein ?

    - Man hört ihnen zu, selbst wenn sie so nuscheln, dass man ihre Worte nicht versteht.

    - Man oder besser Frauen kochen ihnen Kaffee, schreiben ihre Briefe, Reden, Mails, Absagen, bestellen Tickets, sorgen für die Wäsche, putzen die Büros , sorgen noch dafür, dass sie ohne weiteren Unfall in ihr Bett finden, wecken sie pünktlich, besorgen Kopfschmerztabletten , säubern die Hotelzimmer , bügeln Hemden, kaufen die Kravatten,sorgen für regelmäßige Mahlzeiten , gefüllte Kühlschränke...und so weiter und so fort.

    - Im Bundestag, auf Parteitagen, in zahllosen Sitzungen usw. usw. wird ihnen applaudiert ... Und es sind nicht alles Claqeure, die heftigen Beifall spenden!

    - Dann glaubt so ein alter Kindskopf,dass eine Frau sich geschmeichelt fühlt, wenn er sie plump anmacht.

    Lasst sie doch endlich ihren Dreck alleine beseitigen, ihren Kaffee selbst kochen, die Fahrkarten selbst bestellen, das Auto selbst fahren,ihre Reden selber ausdenken und schreiben, die Hemden selbst bügeln und so weiter ! (siehe oben)

    Wetten, dass sie dann nicht mehr um Mitternacht an der Bar hocken und Frauen belästigen ?

  • HK
    Hans Kat

    Oft ist es ja hilfreich um Diskriminierungen zu erkennen, wenn man sich einen Sachverhalte mit vertauschten Rollen vorstellt.

    Gibt es Übergriffe von Frauen an Männern. Ist das denkbar? meiner Erfahrung nach ja. Vielleicht nicht auf verbaler Ebene, aber dass zum Beispiel eine Arbeitskollegin die körperliche Distanz nicht einhält und "zufällig" ihre Brüste über meinen Oberarm streichen - das habe ich schon x Mal erlebt. So ähnlich auch bei weiblichen Vorgesetzten oder als Schüler bei Lehrerinnen. Eine hat ihrem Lieblingsschüler immer ihre Brüste auf dem Kopf abgelegt, wenn sie hinter ihm stand und sich hin und her bewegt. Kann sich ein Mann, wenn er sich belästigt fühlt dagegen ebenso wehren, wie Frauen das können. Wäre der nicht Hohn und Spott ausgesetzt - zumindest vom Großteil der Umgebung sicher?

    Und wie würde denn ein Artikel verstanden, der mit dem Alter und Aussehen einer Frau titelt und ausschließlich daran ihre Attraktivität als Partner festmacht?

  • N
    Nachtschwärmer

    Niemand zwingt eine 29 Jährige, sich um Mitternacht zu einem fast 70-Jahrigen an die Bar zu setzen. Und wenn, darf man schon mal fragen, welche Interessen si dabei verfolgt.

  • H
    hunter

    Inzwischen hat sich die investigative Journalistin, die abends angetrunkene FDP Politiker in Hotelbars zu hintergründigen Hintergrundgesprächen auffordert, geoutet.

     

    Ihr Tun- ein Jahr nach den aufrüttelnden Ergeignissen- nämlich einen Artikel zu schreiben, hatte gar nichts damit zu tun, dass sie sich belästigt fühlte sondern dass sie Brüderles Verhalten "altmodisch" und aus der Zeit gefallen betrachtete und das jetzt einfach auch mal so vorbringen wollte.

    (Sicher weil es sonst der Vergessenheit anheimfiele. Das wäre ja auch das eigentlich Schlimme an der ganzen Sache, oder nicht?)

     

    Doch da ist ja gelinde etwas Ratlosigkeit angebracht. Gerade jetzt, wo so viele sich vor und hinter die arme Frau gestellt und laut SEXISMUS ins kalte Deutschland hinaus gebrüllt haben!!!

    Oh Gott, müssen die sich nicht jetzt alle an der Nase herumgeführt vorkommen?

  • BB
    bla bla

    Warum sollte ein 67-Jähriger es schmeichelhaft finden, wenn eine 29-Jährige den Ausschnitt entgegenstreckt und ihn bis an die Bar verfolgt?

     

    Er weiß doch, dass sie es nur wegen seiner Position macht.

  • W
    Watschengesicht

    Oje, dass Frauen, selbst von einem Format einer Bettina Gaus, immer noch nicht wissen, wie sie Grabblern, Schwaflern oder sonstwie Enthemmten effektiv grenzziehend begegnen können, finde ich das eigentlich Schockierende.

     

    Jammern, Stillhalten und "bei Gelegenheit" derlei durch den Medienwolf drehen, mutet schon recht feige an. Guter Ruf hin oder her, dem Politiker hätte ich angemessenerweise schlicht eine geklebt oder ihn zumindest verbal die Leviten gelesen.

  • T
    T.V.

    Das ist das Schöne an der Sache, daß es nicht mal sonderlich relevant ist, ob die Geschichte wahr ist oder nicht. Die Wellen haben schon reichlich Sand aufgewirbelt. Fehlt nur noch, daß das öfter passiert, dann wär der Stern wieder lesenswert.

     

    Kann allerdings so gar nicht verstehen, warum der Brüderle so fertig gemacht wird. Er ist doch ein strammer knackiger Kerl, da muss doch jede Frau drauf stehen. Und er ist in der Partei!

  • H
    Helbert

    Die Autorin schreibt "Warum sollte eine 29-Jährige es schmeichelhaft finden, wenn ein 67-Jähriger ihr Avancen macht – noch dazu einer, den sie nicht gut genug kennt, um sich allein aufgrund seiner inneren Werte in ihn zu verlieben? Höhö. Innere Werte. Höhö. Nein, das rätselhafte Geschlecht sind nicht die Frauen"

     

    LOL, wo lebt die Autorin eigentlich? Nie etwas von Müntefering und seiner Ehefrau Michelle gehört?

    Als ob junge Frauen keine älteren Männer attraktiv finden würden, insbesondere wen diese Wohlhabend sind. Da spielte das Aussehen(oder die inneren Werte) nur selten überhaupt eine Rolle. Von daher ist ihre beleidigende Empörung über Brüderle nur einfacher Kampagnen-Journalismus.

     

    Und aus jeder unwillkommenen Bermerkung jetzt ein Sexismus-Problem machen zu wollen ist einfach nur lächerlich und bagatellisiert tatsächliche sexuelle Belästigungen.

     

    Aber eines stimmt, Rätselhaft sind Frauen wirklich nicht mehr.

  • I
    I.Q

    Mir ist unklar, wer sich jetzt an wem "rangewanzt" hatte,

    liegen irgendwem mehr Informationen über den Abend vor einem Jahr vor, als das Wenige, was beim Stern online zu lesen ist?

  • HO
    Hotel Ostoria

    Worin die Belästigung besteht, erfahren wir nicht aus dem Artikel?

     

    Ich weiß nur soviel, er soll gesagt haben: "Sie können ein Dirndl auch ausfüllen.”

    Ob sie im weit ausgeschnittenen Dirndl zum Interview beim Brüderle erschienen ist, ist nicht bekannt. Im Grunde geht es wieder um die Slut-Logik: "und wenn ich nackt vor dir erscheine, du Mann hast daraus keinerlei Signal abzuleiten". Eine Frau mit weitem Ausschnitt, ist nur eine Frau im weiten Ausschnitt. Sie macht das ohne jede Zielgerichtetheit. Männer sollten insofern Frauen wie absichtslose Gegenstände betrachten – und wenn der Schlüpper noch so weit rausragt. Na sicher doch.

     

    "Warum sollte eine 29-Jährige es schmeichelhaft finden, wenn ein 67-Jähriger..."

     

    Wie alt ist Lafontäne? und Wickert? und Fischer? und und und... Und wie alt sind die Frauen an ihrer Seite. Das Aussehen kann es bei Lafontäne wohl kaum sein.

     

    Mut soll ein nicht unwesentliches Kriterium der Damenwahl sein. Mann muss damit rechnen, sich einen Korb zu holen. Frauen hingegen wollen wie ehedem "gefunden" und "erobert" werden. Hier drei exemplarische Frauen, die jeweils einen Mann wollen und genau das von sich sagen.

     

    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/#/beitrag/video/1815654/Vorschau:-Ich-will-einen-Mann!

     

    Immerhin etwas in Bezug auf "was Frauen wollen". Darüber hinaus wollen sie sich natürlich über Männer, die dieser weiblichen Erwartungshaltung entsprechen, beklagen. Alles in allem nix neues unter der Sonne.

  • S
    Student

    Achja, immer sind es die bösen Männer..., die Männer nehmen Frauen die Arbeit weg, den Platz auf der Straße, die Macht und das Geld, mitlerweile pochen sogar viel Väter auf ihr Recht, ihr Kind sehen zu dürfen nein sogar die Erziehung zu übernehmen...achja, die Männer, wie können wir bloß. Frauen wollen auch nicht angesprochen werden, wollen keine Waschbrettbäuche (wie in der Davidhoff oder Cola Werbung) sehen, nein Sie kreischen auch nicht den Boygroups zu (Beatles bis Take that),..., Frauen würden NIEMALS auf die Idee kommen, auf die Herrentoilette zu gehen und anzügliche Kommentare abzugeben,...Frauen wollen nicht eingeladen werden, wollen nicht das Mann ihnen Platz macht. Wenn Sie umziehen und Schwere Möbel zu schleppen sind oder schwere Kartons voll mit Büchern, das schaffen sie alles alleine. Männer wozu überhaupt?. Zum Sex würde Frauen ja auch nie nach Afrika fahren,..., Sie wollen sowieso nie SEX haben oder zu Rugby Spielen gehen, um den Herren auf den Hintern zu schauen. Die Chippendales existieren nur in einer Traumwelt...,Die armen Frauen. Es gibt weniger Frauenhäuser als Männerherbergen, Absagen bei der Wohnungssuche weil sie eine Frau sind. Die armen Frauen. In Fitnessclubs gibt es ja nur Saunen für alle oder getrennt für die Herren,..., Jaja so ist das mit dem untergebutterten und verkannten Geschlecht. (Ironi aus). Mal ganz im Ernst in jedem Beruf, gibt es dieses Problem unabhängig ob männlich oder weiblich. Jeder Verkäufer im Außendienst macht diese Erfahrung. Und wenn die Frau dann Käuferin ist und man Dinge machen muss, die man normalerweise nicht tun würde, um den blöden Auftrag zu bekommen, dann wird es gemacht. Lächerlich dieses einseitige Bild zu zeichnen und auf die Sexismus schiene zu bringen. Als ob Frauen nur Engel wären. Allein diese negative Skizierung des Mannes an sich, ist eine Diffamierung. Achja und welcher Politiker war es letztlich bei Ihnen? Kein Wort obwohl es solange her ist? Das Verhalten Brüderles kann man meinetwegen ja in Frage stellen aber dann stellen Sie bitte auch das Verhalten jeder Frau in Frage, die sich anzüglich verhält. Die Haushälterin die Ihnen ihren Mann ausspannt, das Kindermädchen, die Sekretärin, die Chefin usw. Gelcihes gilt natürlich für homosexuelle Männer die sich daneben benehmen und vermutlich gleiches für die lesbische Damenwelt unter Frauen.

  • G
    Gafferin

    Spiegel bringt nichts wegen Energiesparlampen.

  • T
    Tierfreundin

    Ekelhaft. So ne Typen würd ich nicht mal mit der Kneifzange anfassen. Peinlich, dass die Männerpartei FDP unfähig ist, sich von Brüderles übergriffigem Verhalten zu distanzieren. Sie sollte sich mal ein Beispiel an den Berliner Piraten nehmen, die sich bei Anett Meiritz für die sexistischen Äußerungen einiger ihrer Mitglieder entschuldigt haben.

  • AG
    Anton Gorodezky

    Das bekommen sie von Frauen, bei denen so eine plumpe Masche funktioniert. Beim Brüderle an der Hotelbar würde ich sogar noch auf das ein oder andere Glas Rotwein tippen. Was ist daran so rätselhaft?

     

    "Warum sollte eine 29-Jährige es schmeichelhaft finden, wenn ein 67-Jähriger ihr Avancen macht?"

    ALTERSDISKRIMINIERUNG! Warum eigentlich nicht? Und überhaupt, würden wir uns alle wohler fühlen, wenn der Brüderle 30 wäre? "Avancen" würde ich Brüderles Sprüche auch nicht nennen wollen. Wenn ich richtig informiert bin, hat er die Brüste der Reporterin gelobt - nicht eben ein Kompliment, was man einer Frau macht, wenn man sie kaum kennt.

  • I
    iwern

    "Auch mich hat ein Politiker auf dem Weg zum Taxistand an sich gezogen und zu küssen versucht. Vor 15 Jahren, Regierungssitz war seinerzeit noch Bonn. Niemals habe ich auch nur in Erwägung gezogen"

     

    Aber nu, keine halben Sachen. Jetzt wollen wir auch wissen wer es war. Wer? irgend ein Denkmal? irgendeiner, der noch heute im Betrieb ist?

  • M
    Mehnert

    Vielleicht gibt's ja nicht nur Frauen, die die gleiche Einstelung wie die Autorin haben und doch tatsächlich auf solche Machttypen stehen. Und vielleicht haben diese Typen regelmäßig Erfolg mit ihrem Sexismus. Ein Spiegel wäre dann entbehrlich.

     

    Sollen die sich doch in ihrem Sexismus versuchen. Wer darauf anspringt tut dies selbstveranbtwortlich. Das wichtigste jedoch ist, das Selbstbewusstsein von Frauen und vor allem Mädchen so zu stärken, dass diese zurückschlagen können, sollte ihnen jemand so kommen. Ein verbaler Tritt in den Unterleib in Antwort auf solche Sprüche löst solche Vorfälle.

  • P
    Privilegienfinder

    Was fuer ein elend sexistischer Artikel. R. Bruederle hat der Journalistin Interesse an Geschlechtsverkehr signalisiert, und das spaetnachts, in einer Bar, also an einem Ort der zur Sexualitaetsanbahnung ueberhaupt nur geschaffen ist. Das ist voellig legitim. Die Journalistin wollte nicht -- auch legitim.

     

    Aber nur die Geschlechtsverkehrswunsch des Mannes wird kritisiert, nicht die Ablehnung der Dame. Hier wird also mit Zweierlei mass gemessen: weibliche Praeferenzen gut, maennliche Praeferenzen schlecht. Das ist traditionell und hat einen Namen: Sexismus.

     

    Vielleicht sollte Frau Gaus mal auf ihren Eigenen reflektieren, und dann weiter Fragen, warum Frauen sich anmassen, alleine darueber zu entscheiden, welche

    Geschlechtsverkehranbahnungsformen akzeptabel sind, und welche nicht.

  • AH
    Aus Haching

    Ein 67-jähriger darf also nicht mit einer 29-jährigen flirten. Auch nicht, wenn letztere den ersteren nachts um 1 an einer Hotelbar gezielt aufsucht.

     

    Es ist ja in der Geschichte der Menschheit noch nie vorgekommen, dass eine junge Frau Interesse an einem älteren, reichen oder einflussreiche Mann hat. Lothar Matthäus, Silvio Berlusconi, Nicolas Sarkozy, Ole von Beust (in der gleichgeschlechtlichen Variante), Antohny Quinn nebst Partner/Partnerin haben nie existiert. Herr Wulff hat nie eine PR-Dame kennen gelernt. Herr Schröder hat keine Journalistin geheiratet. Frau Barati ist nicht 28 Jahre jünger als Joschka. Wiedewiedewit, ich mache mir mir die Welt, wie sie mir gefällt.

     

    Liebe Autorin diese Artikels, gegen seinen Willen geküsst zu werden, ist nichr in Ordnung. Daraus abzuleiten, dass Flirten kein Bestandteil des zwischenmenschlichen Leben sein darf, ist aber abwegig. Wenn eine Seite klargestellt hat, kein Interesse zu haben - dann sollte man damit aufhören. Wie arm wäre aber die Welt, die sich nach Ihren Vorstellungen richten würe.

  • V
    VRus

    Welcher "Übergriff" soll denn hier erfolgt sein? Selbst, wenn die Story zu 100% wahr ist, dann ist das eine missglückte Anmache und kein Übergriff.

     

    Bitte die Bälle flach halten, das nervt nur noch.

  • P
    polytechniker

    > Warum sollte eine 29-Jährige es schmeichelhaft

    > finden, wenn ein 67-Jähriger ihr Avancen macht –

     

    Weil es nichts gibt, was es nicht gibt.

     

    Es soll sogar Eheschließungen mit hohen Altersdifferenzen geben. Und das Brüderle nicht so anziehend wie Schröder, Fischer, Brandt, Münte, Kohl usw.usf wirken mag, ist ja nicht das Problemchen (Wulff sei ausdrücklich ausgenommen).

     

    Nach diesem Moralverständnis wäre die Anmache wohl erträglicher gewesen, wenn Brüderle wie Johnny Depp ausgesehen hätte. Oder wenigstens Friedensnobelpreisträger. Höhö. Dann ist es vielleicht verständlich, ja sogar romantisch?!

     

    Ein Hoch auf dirty Brüderle, der wieder einmal seine mediale Omnipotenz bewiesen hat.

  • N
    niko

    komisch finde ich wie jetzt jeder taz mitarbeiter seine soli-bekundungen an die frau himmelreich schickt bzw als kommentar öffentlich macht. den brüderl kann man doch wirklich besser platt machen als mit so einer heiteren bar-nichtgeschichte,. was die frau himmelreich da beschreibt ist einfach keine sexuelle belästigung, sondern einfach etwas billig so wie die fdp nunmal ist. beleidigend und nicht angemessen finde ich übrigens mitmenschen als "ekelig" zu bezeichnen die nicht mehr als einen billigen spruch rausgelassen haben. auf ihre Frage am schluss "Oder findet er, eine solche Petitesse sei der Mühe nicht wert?", denk ich das er genau das denkt.

     

    bei den kommentaren bin ich jedenfalls recht glücklich seit letztem jahr kein abo zu haben und mir das mit dem stattdessen genosse werden nochmals überlegen!

    beste grüsse

  • M
    MeinName

    Sekunde mal, wenn sich ein Mann ungerechtfertigten Bezichtigungen ausgesetzt fühlt, dann soll er sich halt dagegen wehren? Und das wo, wie sie selbst schreiben, es keine Beweise gibt und vielleicht alles nur ausgedacht ist?

     

    Beweislastumkehr weil er 'nen Schwanz hat?

     

    Sind sie tatsächlich der Meinung es sei in Ordnung jemanden in der Öffentlichkeit zu diskreditieren mit dem Verweis darauf, wenn es nicht stimme dann könne er sich "ja wehren"? Das das Verhalten indiskutabel und beschämend für jeden Mann ist, ist keine Frage. Aber pauschale Beschuldigungen zu befürworten mit dem Hinweis man könne sich ja wehren halte ich für falsch.

  • A
    aubaine

    Ach - Frau Gaus - als Vaters Tochter haben Sie doch ausgesorgt und können unbeschwert politisch korrekt schwadronieren. Aber die Frauen von Müntefering und Schröder hatten noch nicht ausgesorgt - jetzt aber kommen sie ins Parlament. So oder so ähnlich könnte es auch einer Journalistin ergehen bei Brüderle.

    Sie beurteilen eben doch nur nach Äußerlichkeiten, Frau Gaus.

  • B
    BoaEy

    Auch hier nochmal:

     

    "derlei Übergriffe" ... "Sexuelle Belästigung"...

     

    ... es geht hier um ein vermeintliches Kompliment zu ihrem Dekolltée und eine Aufforderung zum Tanz, oder?

    Keine grapschende Berührung, keine unflätigen Angebote...

     

    Ich bin weder ein FDP- noch ein Brüderle Freund. Und eigentlich dachte ich auch, ich wäre kein schlimmer Chauvinist...

    ...aber ich kann das nicht tragisch finden. Bin ich deswegen jetzt ein Chauvi?

     

    mfg

  • G
    gruenerfg

    Woher nehmen diese Männer eigentlich ihr Selbstbewusstsein? Ganz einfach daraus, daß viele viele junge hübsche Frauen sich mit alten häßlichen Politikern einlassen. Warum sollten sich dann Einzelne als Ausnahme sehen?

  • M
    Micha

    Ich finde die ganze Debatte ein wenig übertrieben.

    Erstmal stellt sich die Frage, ob diese Vorfälle überhaupt stattgefunden haben. Nach allem, was ich weiß, gibt es dafür nur die Aussage einer Stern-Autorin. Ansonsten gilt da wie für jede Sauerei die Unschuldsvermutung.

     

    Und dann die Größenordnung, mit der das behandelt wird. Wow, da sagt also ein angeschickerter Brüderle, dass eine Dame ein Dirndl ausfüllen könnte... was ja technisch gesehen ein Kompliment ist oder sein soll - wenn auch ein eher ungeschicktes. Und? Welche Relevanz hat das jetzt für den Politiker Brüderle? Dann wird so getan, als mache ihn das zum Sexisten - völliger Quatsch. Das macht ihn zu einem Heterosexuellen, der zu viel trinkt.

     

    Womit ich nicht bestreiten möchte, dass es Sexismus unter Politikern im Allgemeinen gibt - nur ist das ein schlechtes Beispiel - und auch nicht, dass Brüderle sich im Speziellen daneben verhalten mag. Aber ich find das Berichtete nicht so schlimm, dass es berichtet und aufgebauscht werden müsste.

  • U
    Ute

    Wie wäre es mit einer Brüderle-Sonderausgabe, kostenlos verteilt an alle Haushalte, die keine taz beziehen?