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Kolumne LiebeserklärungEinfach mal JA sagen

Kolumne
von Judyta Smykowski

Die AfD-Jugend Junge Alternative setzt auf Respekt und Ordnung – jede Menge Humor und verrückte Ideen hat sie auch.

Ist sie das, die AfD-Jugend? Bild: dpa

E ndlich sorgt eine Partei, genauer gesagt die politische Sandkastengruppe „Junge Alternative für Deutschland“ (JA) für Zucht und Ordnung unter der wildgewordenen Journalistenmeute!

Am Donnerstag hatte die JA zu einem Treffen in Köln geladen. Gastredner war Nigel Farage von der ultrarechten britischen „United Kingdom Independence Party“ (UKIP). Die Journalisten sollten nicht mehr als Anstand und Respekt zeigen – und Die JA half ihnen dabei: Für die Pressevertreter gab es Umhängeschilder, die sie die ganze Zeit gut erkennbar tragen sollten. Bei Zuwiderhandlung oder böswilliger Verdeckung der Schilder drohte eine Strafe von 10.000 Euro. Die Videoaufnahmen von dem Abend durften eine Länge von zehn Minuten nicht überschreiten. Ist das zu viel verlangt?!

Die Erwachsenen-AfD fand diese Regeln ihrer Zöglinge spießigerweise nicht so gut: „Es gehört zur guten politischen Kultur, Medienvertretern zu jeder parteipolitischen Versammlung ungehinderten Zugang zu gewährleisten“ hieß es da ganz schön vergreist. Dabei gibt es so viel bei der JA, zu dem man einfach „JA“ sagen muss – zum Beispiel die blonden, deutschen Jünglinge mit Burschenschaftsvergangenheit. Hervorzuheben ist hier der 31-jährige Benjamin Nolte, mittlerweile stellvertretender Bundesvorsitzender der JA. Der überreichte 2009 der Burschenschaft Alemania aus Köln eine Banane, da diese ein Mitglied mit dunkler Haut in ihren Reihen hatten.

Dass die Junge Alternative heute nicht nur „Bananen-Nolte“, sondern auch Mitglieder mit Migrationshintergrund in ihren Reihen hat, ist vielleicht nicht ganz konsequent, aber die Jugend darf schließlich auch mal verrückte Ideen haben. Vielleicht kann sie damit sogar zum Vorbild für andere Parteien im Rechtsaußenspektrum werden. Da würden dann natürlich auch die bösen Journalisten ganz neutral berichten!

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Judyta Smykowski, geboren 1989 in Hamburg, Studium des Onlinejournalismus und Kulturjournalismus in Darmstadt und Berlin, arbeitet als Texterin und Referentin beim Berliner Sozialhelden e.V. und als freie Redakteurin bei der taz. In ihrer Kolumne schreibt sie über das Leben mit Rollstuhl und den Umgang der Gesellschaft mit behinderten Menschen.  
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1 Kommentar

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  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    "..Da würden dann natürlich auch die bösen Journalisten ganz neutral berichten!.."

    Zitieren ist das neue Parodieren.