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Kolumne Der rote Faden30 Sätze an Deniz Yücel

Nach zwei Jahren (oder so) mit dieser Kolumne muss auch mal gut sein. Zum Abschied ein leises Danke. Und ein lautes Hallo für einen Kollegen.

Grüße an Deniz. Kann man aus dem Auto halten oder in die taz schreiben Foto: dpa

Danke für die Aufmerksamkeit, es war schön mit Ihnen, aber ich muss nun leider Schluss machen. Neuer Job, Zeitgründe, Sie verstehen. Das hier ist mein letzter Roter Faden. Ich danke Ihnen fürs Lesen und für das Unterlassen von Schmähschriften. Andere Kollegen haben da weit weniger Glück.

Zum Abschied und weil doch bald Weihnachten ist, habe ich über Facebook gefragt, was Menschen dem seit über 300 Tagen ohne Anklage im türkischen Hochsicherheitsgefängnis Silivri sitzenden Kollegen Deniz Yücel wünschen möchten. Post bekommt er eher unregelmäßig, aber die taz hat er im Knastabo. Viele haben geschrieben, nur ein paar passen hier hinein. Danke an alle. Lieber Deniz, diese Grüße sind für Dich:

1. Wir brauchen dich zurück: Deinen Blick auf diese blöde, schöne Welt und die Worte, die Du findest. Meredith Haaf

2. deniz, wenn du wüsstest, wen du hier alles zusammenbringst, dein herz würde platzen, mann, komm raus, ich muss dir was erzählen. deine ­owski (margarete)

3. Bitte bleib stark, lieber Deniz, halt durch, ich denk oft an Dich. Cristina

4. Deniz, wenn Du rauskommst, schauen wir uns das Spiel von Maradona an, bei dem er mit der Hand das Tor gemacht hat. Julian Weber

5. Deniz, der Fußball wurde nicht dafür erfunden, dass du ihn jetzt im Gefängnis gucken musst und vermutlich nicht mal in HD. Michael Brake

6. Bei RB Leipzig hat Dein Soli-Shirt Beşiktaş schon Glück gebracht – möge es auch in München wirken. Erik Peter

7. Raus jetzt! Armin Nassehi

8. Ich sag es ganz egoistisch: Du musst raus, Deniz, denn Party ohne Dich ist langweilig. Jörg Sundermeier

9. Lieber Deniz, zum Jahresende treffen sich viele hier mit ihren Lieben, aber Du und alle anderen inhaftierten Journalisten könnt das nicht. Wir denken an Dich und hoffen, dass 2018 das Jahr wird, in dem Du nicht mehr getrennt bist von Deiner Familie und Deinen Freund*innen. Wir bleiben laut. Julia

10. Die ganze Sache ist eine derartige Scheiße, mir fällt absolut kein Satz ein, der ausreichen würde. Frédéric Valin

11. Funny van Dannen würde sagen: „Herzscheiße.“ Emilia Smechowski

12. Rauchbefehl! Rüdiger Rossig

13. Internationaler Rauchbefehl! Frau Bö

14. Hab mich gestern mit dem Gasinstallateur gestritten, der meinte, du seist selbst schuld: Du hättest ja nicht in der Türkei bleiben müssen. Werde mich mit jedem weiteren, der das sagt, ebenfalls überwerfen. Franziska Seyboldt

15. Was wär das schön, mal wieder live mit Dir zu zanken, Deniz. Elke Wittich

16. Man kann ja nicht mal mehr ein Meer sehen, ohne an Knast zu denken. Dietmar Bartz

17. Hey Deniz, ich wünsche uns und Dir, dass Du bald endlich den lang verabredeten Gastauftritt bei uns auf der Bühne nachholst, wir wollen Deine Texte schillern hören! Heiko

18. Wegen dir bin ich schon einer Meinung mit Steinmeier und Merkel, Bono und Til Schweiger, Ulf Poschardt und Tanit Koch und ich wäre es liebend gern sogar mit einem gewissen Tayyip, wenn der endlich ein Einsehen hätte. Gereon Asmuth

19. Bono, Sting und Žižek hast du schon nicht verdient. Bitte komm frei, bevor sich auch noch Sarrazin für dich einsetzt. Christian Werthschulte

20. Immer musst du übertreiben Deniz, jetzt reicht es, ab nach Hause. Jörg Kohn

21. Hoffentlich ziehst du aus alldem viel Kraft zum Durchhalten. Stefanie Urbach

22. Wie Einstein gesagt hat: Seltsam erscheint unsere Lage auf dieser Erde. Jeder von uns erscheint da unfreiwillig und ungebeten zu kurzem Aufenthalt, ohne zu wissen, warum und wozu. Thomas D.

23. Die Mörder-Japsinnen sollen dich endlich aus Schlampivri befreien! Ulrich Koriander Hannemann

24. Krass, Alter, Du bist in die größte Geiselnahme wo gibt geraten. Ich schick Dir SEK! Darth Vader, der Echte

25. Komm zurück, Du musst auch kein Held sein, sondern einfach bloß Journalist. Versprochen. Maria

26. Mein Lieber, wie gesagt: Der Dachgarten wartet, und am Ende wird es hell werden. Georg Löwisch

27. Ich habe Sehnsucht. Du wolltest mit mir mal in ein Bordell gehen. Jetzt würde ich es machen, wenn Du dafür rauskommst. Ich vermisse Dich sehr. Christian Specht

28. Der schönste aller kürzesten türkischen Sätze ist nicht: „Seni seviyorum“. Sondern „Tahliye edildi“. Bis ganz bald, Denizcan. Ebru Tasdemir

29. Ich wünsche Dir einen subversiven Wärter. Martin Kaul

30. Bis bald in Tegel! Harriet Cabinet Lang

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7 Kommentare

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  • 9G
    96173 (Profil gelöscht)

    Dieser Kommentar wurde gelöscht. Bitte argumentieren Sie sachlich.

    • @96173 (Profil gelöscht):

      Na wenn das irgendwer irgendwo im Netz gepostet hat, muss das natürlich stimmen und sollte dringend einfach mal weiterverbreitet werden. Besonders wichtig unter einem Abschiedsartikel mit guten Wünschen. /s

       

      Falls Sie's unter dem Artikel zu neurechter Dänischer Asylpolitik nicht gesehen haben, frage ich auch hier nochmal nach: Muss es wirklich sein, dass Sie sich als Forums-Neuzugang mit einem Nicknamen registrieren, der dem einer längjährigen Foristin zum verwechseln ähnelt? Und Sie sich als Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen beiden auch noch die Nummer eins anheften?

       

      Wäre nett, wenn Sie sich vielleicht eine Alternative überlegen könnten.

      Nicht zuletzt dank Einlassungen wie Ihrer obigen wäre es nicht so wirklich prickelnd, wenn wir zwei hier in Zukunft von Moderatoren und Mitforisten für dieselbe Person gehalten würden. Danke.

  • ;)) - bin natürlich sauer - daß meine nicht dabei sind - wenigstens einer an den ahl Hessebub!

    Hol di fuchtig!

    &

    Den @@lern mal der Rat - Lüftungsklappe klemmt!

    Newahr.

  • Orginal Yüzel in der taz:

    "Super, Deutschland schafft sich ab!

    In der Mitte Europas entsteht bald ein Raum ohne Volk. Schade ist das aber nicht. Denn mit den Deutschen gehen nur Dinge verloren, die keiner vermissen wird."..... Nun, da das Ende Deutschlands ausgemachte Sache ist, stellt sich die Frage, was mit dem Raum ohne Volk anzufangen ist, der bald in der Mitte Europas entstehen wird: Zwischen Polen und Frankreich aufteilen? Parzellieren und auf eBay versteigern? Palästinensern, Tuvaluern, Kabylen und anderen Bedürftigen schenken? Zu einem Naherholungsgebiet verwildern lassen? Oder lieber in einen Rübenacker verwandeln?

     

    Egal. Etwas Besseres als Deutschland findet sich allemal.

    http://www.taz.de/!5114887/

     

    Ein Artikel den die taz heute versteckt?

    • @conny loggo:

      Dass der Artikel eine satirische-parodistische Antwort an die neurechten "Deutschland schafft sich ab"-Heuler und ihre halluzinatorische Angsrhetorik ist, scheinen Sie aber ebenso wenig mitbekommen zu haben wie die Tatsache, dass man wohl schwerlich von einem "versteckten" Artikel sprechen kann, wenn der für jeden leicht auffindbar öffentlich zugänglich ist und von Ihnen problemlos verlinkt werden kann.

       

      Wird Ihnen und Ihren Forumskollegen aus derselben Ecke diese ulkige Opfernummer eigentlich nicht selber langsam mal peinlich?

  • es tut mir leid, Herr Schulz, und dies soll keine "Schmähschrift" werden.

    Aber wenn ich mir einige Aussagen Deniz Yüzels aus der Vergangenheit in Erinnerung rufe, dann wünsche ich anderen inhaftierten Journalisten die baldige Freilassung wesentlich herzlicher als Deniz Yüzel.

    • @ausDemMaschinenraum:

      So genau scheinen Sie sich die aber nicht angeschaut zu haben, wenn Sie nicht mal den richtigen Namen der Person kennen, um die es hier geht... ;)

       

      Mit etwas Anstand und gesundem Rechtsempfinden muss man übrigens nicht alles an Yücels Positionen, seinen Wechsel zur Welt oder sonstwas gut finden, um so eine Inhaftierung unter solchen Umständen zu verdammen.. bzw. um nicht unter einen Gedenkartikel mit guten Wünschen auch noch Häme zur nicht allzu herzlich bedauerten Inhaftierung zu posten.