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Kolumne Das TuchDer neue muslimische Mann

Kübra Gümüsay
Kolumne
von Kübra Gümüsay

Emanzipierte und erfolgreiche muslimische Frauen wünschen sich häufig eine polygame Ehe. Das Problem liegt aber bei den Männern.

S chockiert schaute ich Marie an. Meine französische Freundin meinte es ernst: „Ich will am liebsten in einer polygamen Ehe leben.“

In einer Rastafari-Gemeinschaft hatte sie sich in den verheirateten Leiter verliebt und er sich in sie. Seine Frau, die Wochen später dazukam und die Marie als „unheimlich stark und mütterlich“ bewunderte, bekam mit, was los war, und verbannte Marie.

Seitdem lebt sie mit diesem Traum: „Ein starker Denker mit seiner starken Erstfrau und ich. Er wird mein Mann, sie eine Schwester. Mit meinen Kindern werde ich manchmal mit ihnen leben, meist aber unabhängig durch die Welt ziehen.“

Bild: privat
Kübra Gümüsay

ist Bloggerin, Journalistin und taz-Kolumnistin.

Die nächsten Tage versuchte ich, ihr diese Idee auszureden: „Wie willst du so ein Paar finden? Und wie soll das je harmonisch funktionieren?“

Eine Dokumentation hatte kurz vorher gezeigt, wie stark Erstfrauen in polygamen Ehen unter der Existenz der Zweitfrauen psychologisch leiden – unabhängig davon, wie etabliert diese Lebensweise in ihrer Kultur ist. „Auch im Islam“, erzählte ich, „darf man eine polygame Ehe nur dann eingehen, wenn der Mann unter anderem garantieren kann, dass er alle Frauen gleich behandeln werde. Und welcher Mensch kann das schon?“ Doch Marie blieb dabei.

Dann las ich kürzlich, dass erfolgreiche, studierte und karrierebewusste muslimische Frauen in England freiwillig polygame Ehen eingehen – weil es ihnen an muslimischen Männern fehle, die mit ihrem Erfolg mithalten oder umgehen könnten.

„Die Nachfrage nach polygamen Ehen geht vor allem von Frauen aus, nicht von Männern“, sagt Mizan Raja, Organisator von muslimischen Partnervermittlungsveranstaltungen in der ganzen Welt.

Überrascht las ich zu Hause in Oxford diese Nachricht. Ausgerechnet emanzipierte Musliminnen suchen sich diesen Lebensentwurf aus? Leider ist das gar nicht so überraschend, wie es klingt. Seit einigen Monaten führe ich zusammen mit einer Berliner Freundin nebenher eine private muslimische Single-Datenbank. Mission: Verkupplung. Allerdings: Auf 14 Frauen kommen durchschnittlich 3 Männer.

Nicht, dass es nicht genug muslimische Männer gäbe. Das Problem ist vielmehr die gewünschte Mischung aus Erfolg, Identität und Religiosität.

Eine Single-Freundin beschrieb mir ihre Lage: „Muslimische Männer gehen immer ins Extreme. Entweder spielen sie den superstrengen Heiligen oder schmeißen ihren Glauben beim Verlassen der Haustür in die Tonne. Entweder sind sie studiert, erfolgreich, aber dafür hyperassimiliert und wollen um keinen Preis als ausländisch oder gar muslimisch erkannt werden; oder sie lassen die Uni links liegen und lassen stattdessen überall den Muslim oder den Ausländer raushängen. Kann es denn so schwer sein, sich in der goldenen Mitte zu bewegen?“

Vielleicht nicht, aber es fehlt an Vorbildern. Jedenfalls an männlichen. Denn viele muslimische Frauen – mit und ohne Kopftuch – schaffen es, Erfolg, Religiosität, Tradition und das Leben in einem westlichen Wertesystem miteinander zu vereinbaren. Könnte ja auch ein Vorbild für Männer sein.

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Kübra Gümüsay
Jahrgang 1988. Autorin des Bestsellers "Sprache und Sein" (Hanser Berlin, 2020). Bis 2013 Kolumnistin der Taz. Schreibt über Sprache, Diskurskultur, Feminismus und Antirassismus.
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42 Kommentare

 / 
  • G
    Gerhard

    Als mein gelber Wellensittich aus dem Fenster flog,

    hackte eine Schar von Spatzen auf ihn ein,

    denn er sang wohl etwas anderes

    und war nicht so grau wie sie,

    doch das geht in Spatzenhirne nicht hinein!

  • S
    safre

    Sie hat meines Wissens nur gesagt, dass sie die Überwachung der Milli Görüs durch den Verfassungsschutz für übertrieben hält- nicht dass sie mit deren Einstellungen zu Homosexualität übereinstimmt. Schliesslich ist Homophobie auch nicht das Kriterium, um Aufmerksamkeit beim Verfasungsschutz zu erregen, sonst sähe es bei der CDU sicherlich ganz anders aus!

     

    Frau Gümüsay hat sich oft in ihren Kolumnen gegen Homophobie ausgesprochen, so wie gegen jegliche Art von Diskriminierung.

  • MM
    @ Miriam

    Dass sie in einer arrangierten Ehe lebt, halte ich auch für eine Erfindung der Kommentatoren, aus ihren bisherigen Kolumnen geht das jedenfalls nicht hervor.

     

    Aber dass sie gegen die Homoehe ist, ich bitte Sie!

    Klar!

    Natürlich hat sie auch das noch nie ausgesprochen und wird es nicht tun (sie ist nämlich zu feige für klare Kante), aber sie hält Milli Görüs für unbedenklich. Da darf man ohne weitere Umschweife direkt davon ausgehen, dass sie nicht nur die Homoehe sondern sogar Homosexualität als solche verbieten würde, wenn sie könnte.

     

    Falls dem nicht so sein sollte, müsste sie sich dazu eben mal äußern. Aber das zu erwarten ist ja islamfeindlich, wie wir aus Kolumne "Ich bin hier" vom 24.05.2012 wissen.

  • M
    Miriam

    Liebe Kübra Gümusay,

    ich danke dir dafür, dass du uns- und das auf so humorvolle Art und Weise- verschiedene Ansichten und Lebenswege nahe bringst.

     

    Ich bin froh, dass es deine Stimme in der Taz gibt und dass man zu wissen scheint, dass die diversen polemischen/zynischen Kommentare nichts als billige PR sind.

     

    Wir lesen dich!

    Herzlich!

    Miriam

  • S
    safre

    Ich bin schockiert diese Kommentare zu Frau Gümüsays Artikel lesen zu müssen- sind das wirklich Taz-LeserInnen? Diese Kommentare könnten ebenso auf PI oder einer ähnlichen rassistisch patriotischen Website stehen.

     

    Ständig wird der Autorin der Kolumne in Kommentaren vorgeworfen, sie wäre unemanzipiert, gar islamistisch, es wird darüber spekuliert dass sie sicherlich die Homoehe ablehnt, dass sie selbst in einer arrangierten Ehe lebt, onwohl sie dass, so weit ich weiss, nie geäußert hat.

     

    Wer ein bisschen Grips hat und der deutschen Sprache mächtig ist, erkennt, dass Gümüsay in ihren Artikeln oftmals nicht eine bestimmte Meinung zum Ausdruck bringt, sondern Situation beschreibt, die sich nunmal oft in deutsch muslimischen milieus abspielen- dabei ist sie meistens nicht parteiergreifend. Sie will der Mehrheitsgesellschaft zeigen, wie pluralistisch muslimische Milieus in Deutschland sind.

     

    Falls Frau Gümüsay übrigens meint, sie könne nur einen Muslim heiraten (was sie meines Wissens nicht gesagt hat!) und Sie, als Leser, das unaufgeklärt finden, denken Sie doch mal daran, wen Sie so in Ihre Partnerwahl einbeziehen: Männer und/oder Frauen, die ähnlich denken wie Sie, ähnliche Leidenschaften teilen. Dasselbe tun MuslimInnen auch, die sich eine(n) PartnerIn mit der selben Religion wünschen.

     

    Es fällt mir schwer zu glauben,dass die platten Kommentare auf die Dummheit der LeserInnen zurückzuführen ist- eher befürchte ich, dass hier der Rassismus der auch ach so linken AufklärerInnen sein wahres Gesicht zeigt, provoziert dadurch, dass eine Frau mit Kopftuch mal nicht deren Wohnung putzen muss, sondern Artikel in einer Zeitung schreibt und Dinge aus einer anderen Perspektive betrachtet.

     

    Eine deutsche Muslimin

  • S
    SubZero

    Schade, dass die taz, sich dafür hergibt jemanden eine Plattform zu geben, der unsere freie Gesellschaft nur ausnutzt und insgeheim verachtet.

  • C
    Christine

    Ich schmeis mich weg - einige Leserbriefe sind so kernig lol ich muß jetzt noch lachen Es scheint mir die Taz hat nun den Zenit dessen erreicht, was sie ihren treudoofen Lesern zumuten kann. Die Leserbriefe sprechen mir aus dem Herzen. Und ach ja so ein ABo läßt sich auch kündigen. Ich habe es schon lange getan. Manchmal gibts was online, wenn ein Artikel gut war. Aber ich lass mich nicht für blöd verkaufen.

  • S
    Stefan

    Um die Frage vieler Kommentatoren mal zu beantworten:

    Im Islam ist es nur für Männer erlaubt, auch Jüdinnen oder Christinnen zu heiraten (also Angehörige der beiden anderen monotheistischen Religionen) ,

    für Frauen ist es aber nur erlaubt, einen Moslem zu heiraten.

     

    Gümüsay setzt dieses Wissen zwar voraus (klar, sie hält das Wissen über den Islam ihrer deutschen Leser ja sicher für kaum mehr verbesserbar...)spricht es aber nicht aus.

    Das könnte ja zu kritichen Nachfragen führen (soso, und da wundert Ihr Euch noch, dass man jeden für bekloppt hält, der was von Gleichberechtigung im Islam faselt...)

     

    Sie will halt gar nicht aufklären, nicht mal, wenn sie bei der Gelegenheit, Basiswissen über den Islam an den Mann bringen könnte.

    Sie will rumsülzen und sich dabei irgendwie total okay vorkommen.

     

    Solche Leute gibts ja genug.

    Warum die auch noch gedruckt werden müssen, bleibt das Geheimnis der taz.

  • BX
    Brand X

    Wer grenzt hier wen aus und klagt dann ständig über Ausgrenzung?

    Es nervt einfach nur noch.....

  • F
    fishtea

    Meine Fresse, was für ein Frauenbild. Und das in fast allen Kolumnen von Mdme. Yücel. Fortschrittlich und emanzipiert ist das nicht, und progressive Töne werden nie von einer Frau mit Kopftuch kommen. Da waren wir in der 80ern schon mal weiter (http://www.youtube.com/watch?v=abu2otMwDo4&feature=related).

     

    Möchte nicht wissen was Frau Yücel über das Thema Homosexualität, oder die sog. Homeehe denkt. Erfahren werde ich es bei dieser ewig indifferenten Kolumne wohl nie.

     

    Ach so, es gibt auch so etwas wie Liebe, erschütternde alles verändernde Liebe , und wenn man offen ist kann die auch passieren, doch, doch.

  • P
    Papacool

    Ich finde die Autorin nicht gerade gebildet. Sie hängt einem sehr einseitigen, dörflichen Lebensmuster an und hinterfragt NICHTS von den Eltern eingetrichtertes kritisch. Sie übernimmt alles unhinterfragt.

    Das "Abitur" hat sie vermutlich an einer Gesamtschule gewonnen. Es existieren auch sogenannte "Türkenschulen" (ist nicht von mir, sondern von einem iranischen Freund) in jeder Stadt. Der Anteil dieser Gruppe ist recht hoch und der Anspruch sehr niedrig. Leider ist dieses "Abi" meist nichts wert.

     

    Müsst ihr das Gewäsch von Fundis hier abdrucken? Soll ich meine Tochter jetzt auch verheiraten und von ihr verlangen, dass sie nur einen Christen heiratet? Was ist mit der Liebe, dem sich verlieben? Beruht Ehe denn nur auf Vernunft und dem Wunsch, sich fortzupflanzen und sich einen Platz in der harschen, religiös dominierten Hierrarchie zu sichern? Ich hatte die Hoffnung, dass wir das überwunden haben.

  • G
    Gerd

    Hat Kübra schon mal ein anderes Thema als Türken/ Moslems bearbeitet? Beackern Türken überthaupt irgendwas anders, als Türken- oder Moslemproblematik?

    Bemerkenswert an unseren “voll integrierten” Moslem-Künstlern wie Celik, Zaimoglu und Fatih Akin ist, dass sie künstlerisch noch nie ein anderes Thema als “Türken” oder "Moslems" bearbeitet haben. Man speist sich also sozusagen fortwährend.

     

    Der “Drehbuchautor” (wie toll das doch klingt ;-)) hat im Grunde noch nie etwas anderes konstruiert, als seine ehemaligen Kumpels und deren Nachfolgegeneration auf Kreuzbergs Straßen und deren Lebenswelten gefilmt zu haben . Das ist in etwa so als ob unsereins seine privaten Video-Filme als Spielfilme anpreisen würde und dafür auch noch Filmförderung erhält.

     

    Zaimoglu, der angebliche Erfinder von Kanaksprak hat im Grunde niemals etwas selbst erfunden, sondern nur das aufgeschrieben, was man in Kreuzberg und Neukölln im Original hören kann. Seinen Roman “Leyla” hat er zu großen Teilen auch noch bei einer schriftstellernden Kollegin abgekupfert und dafür massig Ärger bekommen.

     

    Akin kennt auch kein anderes Thema als das Leid der Türken in Deutschland. Was für ein Glück, dass es für ausgerechnet für zwei Themen Filmförderung und Filmpreise gibt: Nationalsozialismus und malträtierte Einwanderer.

     

    Es gibt wohl kaum einen noch hysterischeren Film als Akins “Gegen die Wand”, aber weil dort so viele verzweifelte Türken gezeigt werden und das alles so schön politisch korrekt ist, hat es immerhin zum Goldenen Bären gereicht und zu so viel Kohle, dass nun eine ganze Reihe neuer Filme mit verzweifelten Türken gedreht werden können. Und so speist sich diese Industrie mit unseren angeblich so gut integrierten Kulturtürken immer wieder selbst. Auch eine Form von Transfergesellschaft. Übrigens habe ich von allen dreien bisher nur Hassparolen gegen die deutsche Gesellschaft gehört, die ihnen diese gut bezahlte Freizeitbeschäftigung ihrer kulturellen Tätigkeit fürsorglich finanziert.

     

    Aber vielleicht liegt ja gerade darin die Demütigung. Weil sie insgeheim spüren, dass es in jeder anderen Gesellschaft maximal bis zum Fließband oder Ziegenhirten gereicht hätte.

  • N
    nanina

    "Alles andere finde ich unsinnig. Man kann nicht von einem Aufnahmeland fordern, dass es sich für einen verbiegt. Die Deutschen haben ihre eigene Kultur und ein Recht darauf, sie im eigenen Land zu bewahren. So wie die Türken in der Türkei auch.

    Wer sich nicht öffnen will und komplett so wie die Vorfahren leben will, sollte im eigenen Land bleiben."

     

    Sehr richtig!

     

    Wir hatten als Familie auch eine zeitlang die Absicht nach Neuseeland auszuwandern.

    Was wir als erstes mit unseren kleinen Kindern gelernt haben war Englisch, die Geschichte, Kultur und Geografie des Landes. Etwas anders wäre für uns nicht in Frage gekommen. Das wir eine "fünfte Kolonne" für Deutschland dort sein könnten, wäre uns nie in den Sinn gekommen.

     

    Da spielt es auch keine Rolle mehr aus welchem Land die Menschen kommen, sie sind willkommen.

    Das Problem ist nie die Rasse aber meistens die Religion, und das muss ich als Atheistin immer wieder feststellen.

  • S
    suswe

    Die Kritik an den muslimischen Männern erinnert mich an die Probleme der nichtmuslimischen Männer. Haben sie etwa alle Schwierigkeiten mit Frauen, die nicht die totale Null sind?

  • AD
    Ahmet der Doische

    Also mir wäre eine zweite Frau zu anstrengend.

    Das überlasse ich dann doch eher den ehebrecherischen Kartoffeln, die sich eine Geliebte halten.

  • V
    Volkan

    Ich habe selber türkische Wurzeln und gehöre in den Augen der Autorin sicher zu den bösen assimilierten Türken.

    Ich muss verneinen, zumindest beim böse. Denn meine Großeltern kamen in dieses Land weil sie hier auf ein besseres Leben hofften und bessere Bildung für ihre Kinder. Dafür bin ich heute noch dankbar, auch dafür, dass ich hier alle Chancen habe. Chancen, die ich in der Türkei nie gehabt hätte. Meine Schwester trägt kein Kopftuch und hat einen deutschen Freund, macht eine Ausbildung zur Bürokauffrau. Mein Bruder hat eine handwerkliche Ausbildung gemacht, arbeitet in einem deutschen Betrieb und wird eventuell bald den Meister machen. Seine Freundin hat u.a. italienische Wurzeln.

    Ich studiere Latein, Altgriechisch und Französisch für das Lehramt. Mit dem Bafög konnte ich mir einen Auslandsaufenthalt finanzieren, auch das wäre in der Türkei nie möglich gewesen. Meine Freundin ist ebenfalls Deutsche und kommt aus einem katholischen Haushalt. Da gibt es sogar viele Anknüpfungspunkte, ich gehe an Weihnachten auch gerne mit in die Kirche.

    Meine Eltern zahlen Steuern, leben gerne hier, sind säkular, Türkisch sprechen wir zwar, Deutsch überwiegt aber ganz klar.

    Ich bin gläubig in dem Sinne, als dass ich versuche ein guter Mensch zu sein, keinem Menschen schaden will und einer alten Dame auch mal über die Straße helfe.

    Und ja, ich trinke auch mal gerne ein Bier. WIR Deutschen können zu Recht stolz darauf sein.

     

    Ich habe zwar türkische Wurzeln und studiere privat auch die Kultur meiner Vorfahren um zu wissen, wo sie her kommen und was sie prägte, aber ich fühle mich als Deutscher.

    Alles andere finde ich unsinnig. Man kann nicht von einem Aufnahmeland fordern, dass es sich für einen verbiegt. Die Deutschen haben ihre eigene Kultur und ein Recht darauf, sie im eigenen Land zu bewahren. So wie die Türken in der Türkei auch.

    Wer sich nicht öffnen will und komplett so wie die Vorfahren leben will, sollte im eigenen Land bleiben.

    ICh wünsche mir, dass meine Kinder sich später als Deutsche fühlen und stolz auf ihre Kultur sind. Das Türkische wird sie sicher auch begleiten, aber eher wie eine schöne Geschichte, ein Märchen aus dem Land der Vorfahren ihrer Urgroßeltern.

     

    Was mich wirklich manchmal in Deutschland stört ist die Tatsache, dass man sich seiner eigenen Kultur nicht bewusst ist und nicht stolz darauf ist. Dabei ist dieses Land kulturell so reich, glänzt in Wissenschaft, Philosophie und Kunst.

  • I
    IJoe

    "Entweder sind sie studiert, erfolgreich, aber dafür hyperassimiliert und wollen um keinen Preis als ausländisch oder gar muslimisch erkannt werden; oder sie lassen die Uni links liegen und lassen stattdessen überall den Muslim oder den Ausländer raushängen."

    Klarer Fall: die Gescheiten entwickeln sich halt weiter, weg von Religion und Herkunft (man nennt das auch "Zivilisation"), die Dummen bleiben religiös und national.

    Aufklärung ist die Freiheit, sich von seiner Herkunft zu emanzipieren.

  • H
    heryk

    Dämlicher Artikel!

    Halt, nein, das ist ja Satire vom Feinsten! Herrlicher Artikel!

    Was Titanic oder Eulenspiegel nicht leisten, die taz bringt's: Erstklassige Islam- und Feminismuskritik!

    Kopftuch als Narrenkappe der Neuzeit. Jetzt macht auch Sinn, dass Frauen sich mit Kopftuch "irgendwie freier" fühlen.

    Narrenfreiheit eben. ;-)

  • F
    Frage

    Man hätte die Familienverhältnisse und die Kindheit des franz. Mädchen beleuchten sollen.

     

    In D sind Mädchen aus stabilen, konservativen Verhältnissen mit richtigen Eltern nicht gefährdet polygam zu werden.

     

    Vielleicht kommt das Mädchen aus einer zerstörten Familien und sucht ein neues Kollektiv.

     

    Bei uns in NRW findet man die nicht im Bildungbürgertum, sondern im Brennpunkt.

     

    z.B. Mutter säuft und hurt rum, Vater davon gelaufen, Kind muss auf Migrantenschule usw.

  • SM
    Sascha Möllmann

    Bei einigen der Kommentare wird mir einfach nur schlecht und ich kann kaum glauben, dass sie von erwachsenen Menschen mit Lebenserfahrung stammen sollen, denn zu sehr erinnern sie mich an die KOmmentare meiner pubertierenden halbwüchsigen Hauptschüler, wenn ich Kübras Texte schon mal im Religionsunterricht wage zu besprechen.

    Ich möchte hier für die Autorin eine Lanze brechen, denn sie schreibt hier mutig über Dinge, die sie durchaus in Lebensgefahr bringen könnten. Es gibt genug gekränkte Idioten, die sich in ihrem Stolz verletzt fühlen könnten, und die Autorin für eine Schlampe hielten, die im nächsten Bächlein zu ertränken sei.

    Ich finde sie schreibt oft äußerst feinsinnig über sehr, sehr heikle Themen, seien sie auch häufig in der ismalischen "Welt" verortet, mir gefällt es.

    Machen Sie bloß weiter so !

  • C
    Cordu

    Also um das mal zu skizzieren: Die Kolumnistin lehnt eine Partnerschaft mit einem Nicht-Moslem ab, lebt in einer (nennt man wohl arrangierten) Ehe, will gerne streng islamisch leben (schaut auf westlich lebende Muslime herab), findet vom Verfassungsschutz beobachtete Organisationen gut und unbedenklich, hält sich selbst aber für durchaus integriert, sogar für vorbildhaft?

    Ist das hier ein Test von der taz? Mal gucken wie weit wir gehen können bei den Lesern? Diese unkritische Gefolgschaftsdudelei eines naiven Mädchens das anscheinend am falschen Ort lebt ist doch nicht wirklich euer Ernst! Ich kenne Dutzende Migranten mit mehr Grips, einer eigenen Meinung (nicht unkritisch von den eigenen Eltern kopiert) und sogar schriftstellerischem Talent!

    Die taz kann sich gerne bei mir melden, ich vermittel dann weiter!

  • S
    Sozi

    Also ich will ja net meckern, aber in wie fern ist denn bitte all das mit einer linken Zeitung vereinbar? Ist es links, sowas gut zu finden? Für mich stinkt das eher nach Fundamentalismus.

    Und was ist eigentlich mit der Jungfräulichkeit? Wenn Frau Gemüsay als Jungfrau in die Ehe gehen muss, muss es ihr Göttergatte auch?

    Ich erlebe leider viele muslimische Männer, die sich dann an nichtmuslimischen Mädchen "abreagieren". Freiwild quasi. Was hält Frau Gemüsay denn davon?

  • T
    tom

    Manchmal frage ich mich ob ich bei der taz für besonders blöde Artikel nicht eine Rückerstattung meiner Spende beantragen sollte.

    1. Warum muss es ein muslimischer Mann sein? Es gibt auch religiöse Männer anderer Religionen. Wer die "Artikel" (Kolumne wage ich es nicht zu nennen, denn der Artikel ist letztlich eine Kopie des SPON-Artikel mit etwas Erweiterung aus dem Klatsch der Verfasserin) von Fr. Yücel kennt, weiss um die Einseitigkeit der Sichtweise,aber muss ich das in der taz lesen?

     

    2. Vielehen wie im Artikel beschrieben sind letztlich nur aufgewärmte WG-Beziehungen a la Kommune 1. Nur mit religiöser Bemäntlung. Hier hätte man interessante Parallelen zu den 68iger ziehen können und warum Frauen heute glauben Kinder ohne Männer aufziehen zu wollen

     

    3.Wollmützen-Männer gibt es in allen Religionen. Bei einer Grundgesamtheit von 17 Personen auf eine Grundgesamtheit von mehr als 500 Mio. muslimischen Männer zu schliessen ist genauso gut zu glauben, dass nur weil man 5 Banker kennt, zu meinen, dass alle Männer im Finanzbereich tätig sind.

     

    4. Wer will schon eine Freundin der Verfasserin näher kennenlernen bzw. ehelichen? Es gibt genug Frauen mit verschrobenen Weltbild, warum soll ich mir eine zu Hause antun? Dann lieber eine Frau die mit beiden Beinen im Leben steht, Religiosität lebt aber trotzdem Andersgläubige nicht ausschliesst. In Frankreich gibt es viele interkonfessionelle Ehen und da ist eine aufgeklärte muslimische Frau sehr begehrt. Nur auf die dt. Theoretiker hat niemand Lust

  • D
    DerBono

    ch weiß nicht, ob man angeben kann all dies unseren westlichen werten vereinbaren zu können, wenn man insgeheim Milli G. gut findet, in einer arrangierten Ehe lebt und irgendwie generell nicht so viel von allem Westlichen hält.

  • CS
    Christian Scherer

    Frau Yuecel,

     

    sie sollten mal ihren Umgang ueberdenken. So wird das nichts mit dem Thema Integration.

  • L
    Lena

    Witzig bei dieser "Kolümne" finde ich auch immer, dass die mittlerweile sehr schnell von der taz in die letzte Reihe bugsiert wird.

     

    Traut euch taz, ihr solltet fundamentalistische Dinge dieser Art nicht weiter finanzieren. Die meisten eurer Leser nervt das nur noch. Nur weil sie ein Kopftuch trägt, tragt ihr diesen Mist weiter. Auch das ist Rassismus!

  • T
    tommy

    "Denn viele muslimische Frauen – mit und ohne Kopftuch – schaffen es, Erfolg, Religiosität, Tradition und das Leben in einem westlichen Wertesystem miteinander zu vereinbaren."

     

    Bei Frau Gumüsay scheint diese "Vereinbarkeit" primär darin zu bestehen, die Vorteile der westlichen Gesellschaft zu nutzen (oder besser: auszunutzen), gleichzeitig aber einen islamischen Partikularismus mit kaum verhülltem Überlegenheitsgefühl zu kultivieren.

    Und was Polygamie angeht: Hier zeigt sich doch nur, dass die islamische Sexualmoral trotz des moralischen Anspruchs vieler Muslime ("Wir sind so viel besser als der verlotterte Westen") im Grunde verkommen und dekadent ist. Vielleicht hatten mittelalterliche Christen gar nicht so unrecht, als sie den typischen Moslem für einen perversen Lüstling hielten.

  • VN
    Vorname Nachname

    Für alle die wissen wollen, wer Mizan Raja ist, hier ein Video, in dem er erklärt warum er gegen "gemischte Ehen" ist.

     

    http://www.4thought.tv/themes/should-we-raise-children-in-mixed-marriages/mizan-raja

     

    Zum Artikel: Schön und gut, dass Kübra privat eine Partnervermittlung von und zu Moslem betreibt, aber wann kommt der Artikel in der TAZ, in dem eine "stolze, emanzipierte Deutsche" über ihre Partnervermittlung von Weißen an Weiße erzählt?

  • W
    Wertkonservativliberaler

    Dürfen denn nur Männer Zweitfrauen haben, oder auch Frauen Zweitmänner? Oder lässt letzteres die Yücel´sche Religion nicht zu? Warum eigentlich nicht? Bitte um Aufklärung. Die taz ist doch ein aufklärerisches Blatt und hat sich mit der Kolumne "Das Tuch" bestimmt was gedacht.

  • L
    Lilli

    Muss das sein taz? Ich lese die taz seit über 5 Jahren. Muss ich da so einen Blödsinn lesen?

    Ihr könnt doch nicht annehmen, dass eure Leser auf Milli Görüs, Polygamie, keinen Sex vor der Ehe und nur Partner der eigenen Religion stehen? Arrangierte ehe vielleicht noch?

     

    Diese Dame bestätigt so ziemlich jedes Klischee, das muss man schon sagen!

  • A
    adam

    Sie haben das gut getroffen, nein, sie haben mindestens 7 Nägel auf den Kopf getroffen. Wieder lehrreich und was zum denken, ist sonst selten.

  • L
    Luise

    Au backe, jetzt gibt die taz sich schon dafür her, Polygamie zu legitimieren.

     

    Ist schon traurig, wenn man sich nur über ein stück Stoff definiert.

     

    Warum lebt die gute Dame eigentlich ausschließlich in westlichen Ländern? Wäre es nicht ehrlicher, in einem islamischen Land zu leben? Da dürfte es auch keine Probleme mehr mit dem Männernachschub geben.

  • MB
    Markus Brandt

    Wie wäre es dann mit etwas Multi-Kulti? Warum muss es immer ein Muslim sein als Mann? Ich komme aus einer katholischen Familie und viele meiner Familienmitglieder haben schon Andersgläubige geheiratet. Das war völlig oK. Wenn heute ein Katholik sagt er heiratet nur katholisch, dann gilt er/sie fast schon als Nazi und ist somit gesellschaftlich erledigt. So verschieden sind die Maßstäbe eben heute ;-)

     

    Etwas über den Tellerrand schauen hat noch niemandem geschadet.

  • H
    Hatem

    Zeig mir den Muslim, der fünfmal täglich betet, aber seine Frau als gleichberechtigt sieht.

    Es gibt keine emanzipierten muslimischen Männer, die ihre Religion leben - das ist ein Widerspruch in sich.

  • Z
    Zaza

    Schön, dass die Autorin so klar sagt wer hier diskriminiert: die muslimischen Frauen selbst.

     

    Nicht-moslems kommen als Partner offensichtlich nicht in Betracht....

  • T
    Teermaschine

    Die Runde krümmt und biegt sich vor Lachen! Und in der Emma-Redaktion reisst man hysterisch den Defilibrator von der Wand um die kollabierte Chefredakteurin zurück ins Leben zu beamen. Ich dachte immer, Yücel sei ein Familienname und keine Begriff aus der Medizin. Gleichwohl, wir erwarten ungeduldig belastbare statistische Zahlen, die das Ausmaß dieses zivilisatorischen Quantensprungs dokumentieren!

  • R
    Rojas

    Ich würde auch gerne mal mit mehreren anderen Männern zusammen eine Frau heiraten. Zumindest probehalber. Darf ich das?

     

    Immer dran denken: Männer und Frauen sind nicht nur beruflich gleichberechtigt, sondern auch sexuell. Und zwar grundsätzlich, immer, völlig und in jeder Hinsicht.

     

    Das bedeutet: *Alles*, was der Mann darf, muss *automatisch* auch die Frau dürfen.

     

    Darf ein Mann also mehr als eine Frau heiraten, muss *automatisch* auch eine Frau mehr als einen Mann heiraten dürfen.

     

    Und es gibt ja wohl auch Frauen, die sich insgeheim oder offen sexuelle Abwechslung wünschen.

     

    Siehe z.B. diese Artikel

     

    "Monogamie - Die große Lüge"

     

    http://www.zeit.de/2012/13/CH-Monogamie

     

     

    "Frauen in freier Wildbahn"

     

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8567673.html

  • R
    Rojas

    Ich würde auch gerne mal mit mehreren anderen Männern zusammen eine Frau heiraten. Zumindest probehalber. Darf ich das?

     

    Immer dran denken: Männer und Frauen sind nicht nur beruflich gleichberechtigt, sondern auch sexuell. Und zwar grundsätzlich, immer, völlig und in jeder Hinsicht.

     

    Das bedeutet: *Alles*, was der Mann darf, muss *automatisch* auch die Frau dürfen.

     

    Darf ein Mann also mehr als eine Frau heiraten, muss *automatisch* auch eine Frau mehr als einen Mann heiraten dürfen.

     

    Und es gibt ja wohl auch Frauen, die sich insgeheim oder offen sexuelle Abwechslung wünschen.

     

    Siehe z.B. diese Artikel

     

    "Monogamie - Die große Lüge"

     

    http://www.zeit.de/2012/13/CH-Monogamie

     

     

    "Frauen in freier Wildbahn"

     

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8567673.html

  • E
    Eric

    Wie wäre es denn einfach mal mit der Männersuche außerhalb der gleichen religiösen Gruppe?

    Da gibt es sicher ein paar nette, gebildete und selbstbewußte Christen, Juden, Hindus, Nichtreligiöse etc..

     

    Wäre vielleicht mal einen versuch wert für die selbstbewußte, erfolgreiche, muslimische Frau.

     

    Nur ein Idee...

  • L
    leila

    Wenn es mit den muslimischen Männern nicht hinhaut, warum dann nicht einen Christen nehmen? Da gibt es sicherlich einige, die gerne auch Erfolg, Religiösität,Tradition und das Leben in einem westlichen Wertesystem miteinander verbinden wollen, nur keine Frau dafür finden.

  • GN
    Graf NItz

    Herrlich!

     

    Nicht nur, dass Frauen heute sowieso schon völlig überzogene Forderungen an die Männerwelt (muskulöser und erfolgreicher Mann gesucht, der um 17h zuhause ist und dann das Baby wickelt, kernig UND sensibel) stellt...

     

    ....nein, jetzt kriegen unsere lieben Muslimkollegen auch noch Druck, was Religiösität betrifft, da sind die Frauen jetzt auch noch pingelig...

     

    Eine perfekte Anleitung zum Unglücklichsein...

  • S
    Swanni

    "Dann las ich kürzlich, dass erfolgreiche, studierte und karrierebewusste muslimische Frauen in England freiwillig polygame Ehen eingehen – weil es ihnen an muslimischen Männern fehle, die mit ihrem Erfolg mithalten oder umgehen könnten. "

     

    Liegt dass vielliecht auch daran, dass sie zu nichtmuslimischen Männern keine Beziehungen eingehen dürfen, weil dieses vom Islam verboten ist und sie in diesem Falle Repressionen bis zum "Ehrenmord" fürchten müssen ?