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Kolumne Das TuchDie Pressesprecherinnen des Islam

Kübra Gümüsay
Kolumne
von Kübra Gümüsay

Frauen, die das Kopftuch ablegen, haben es in der muslimischen Community schwerer als solche, die es nie getragen haben.

A uf einer Geschäftsreise in Europa will es die ägyptische Journalistin Nadia El Awady endlich einmal ausprobieren: das Leben ohne Kopftuch. Nach Jahren nimmt sie es zum ersten Mal in der Öffentlichkeit ab. Sie läuft durch die Straßen und wartet auf eine Reaktion. Nichts passiert. „War ich immer so unsichtbar?“, fragt sie sich. Und während die Menschenmassen an ihr vorbeiströmen, fühlt sie, dass sie in der Masse untergetaucht ist – eine von vielen.

Es war ein komisches Gefühl, als ich ein weiteres Mal auf einem sozialen Netzwerk Bilder einer Freundin ohne Kopftuch entdeckte. Für alle sichtbar, öffentlich. Sie hatte das Kopftuch abgelegt, wie so viele andere in meinem Bekanntenkreis in den vergangenen Jahren. Wie würde man auf sie reagieren? Denn genauso wie viele in der muslimischen Community den Kopftuchtragenden „Religiosität“, „Spiritualität“ oder „Reinheit“ zuschreiben, verkehrt sich das bei einer Frau, die das Kopftuch ablegt ins Gegenteil. Weit mehr als bei einer Frau, die noch nie ein Kopftuch trug. So als ob sie mit dem Kopftuch auch dem Islam und der Gemeinschaft den Rücken gekehrt hätte. Sie gehört nicht mehr dazu. Selbst wenn niemand über sie spricht, ein stilles Urteil ist gefällt.

Es gibt Frauen, die das Kopftuch ohnehin nie tragen wollten, die dazu – offen oder subtil – gezwungen worden sind. Oder die sich so weit geändert haben, dass der Islam und das Kopftuch keine Rolle mehr in ihrem Leben spielen. Andere Frauen empfinden das Kopftuch als Einschränkung. Das Ablegen ist eine Befreiung für sie.

Bild: privat
KÜBRA GÜMÜSAY

ist Bloggerin, Journalistin und taz-Kolumnistin.

Für meine Freundin A. war es eine Qual. Nach etlichen Job-Bewerbungen, nach eben so vielen Absagen, nach Monaten der Perspektivlosigkeit, nachdem man ihr wiederholt in Bewerbungsgesprächen dazu riet, das Kopftuch doch bitte abzunehmen, nach einer großen inneren Krise, nachdem sie sich zu schwach fühlte, um die Blicke und den permanenten Druck, sich beweisen zu müssen, auszuhalten, legte sie es ab. Unfreiwillig. Und doch, obwohl sie die Gleiche war, ebenso spirituell und muslimisch wie zuvor, war sie es nicht mehr in den Augen anderer.

S. hingegen hatte einen ganz anderen Grund: die Politisierung des Kopftuchs, die Bilder und Vorstellungen, die mit dem Kopftuch verbunden sind. „Ich war nur noch damit beschäftigt, den Islam zu verteidigen. Ich habe nur noch außen hin gearbeitet und dabei meine Spiritualität verloren.“ Um sich wieder näher und tiefer mit ihrer Religion zu beschäftigen, ohne von außen daran gehindert zu werden, ohne eine konstante Unruhe zu spüren.

Ja, die Politisierung des Kopftuchs durch die Außenwelt, hat die Trägerinnen zu Anwältinnen und Pressesprecherinnen des Islams gemacht, die sich unfreiwillig und unbewusst diesem Bild fügen. Und tatsächlich besteht hier die große Gefahr, das Eigentliche zu vergessen: den Glauben.

Heute ist S. religiöser als zu der Zeit, in der sie noch ein Kopftuch trug. „Wenn ich mich wieder bereit dazu fühle, stark genug bin, werde ich es vielleicht bald wieder tragen. InshAllah – so Gott will.“

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Kübra Gümüsay
Jahrgang 1988. Autorin des Bestsellers "Sprache und Sein" (Hanser Berlin, 2020). Bis 2013 Kolumnistin der Taz. Schreibt über Sprache, Diskurskultur, Feminismus und Antirassismus.

32 Kommentare

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  • A
    A.Bundy

    "Sie läuft durch die Straßen und wartet auf eine Reaktion. Nichts passiert. „War ich immer so unsichtbar?“, fragt sie sich."

    Ja, in Ägypten. Mit Kopftuch.

  • T
    tukkpha

    @ dein Name

     

    Sie haben recht, das interreligiöse Heiratsverbot existiert auch im Judentum (und eingeschränkt auch noch immer im Christentum). Ob ich das arrogant finde? Ja, und zwar weil es ebenfalls davon ausgeht das ein Ungläubiger schlechten Einfluss auf die Frau und die Gemeinschaft ausüben könnte. Aber im Gegensatz zu den Muslimen in Europa, ist der Grad an Säkularisierung in jüdischen Diasporas sehr hoch. Der Widerstand, den eine Juedin seitens ihrer Familie gegen eine interreligiöse Heirat erleben würde, ist tendenziell geringer als bei einer Muslima, das wage ich mal zu behaupten. (Ich spreche von Juden in den USA und westeurop. Ländern.)

     

    Es ist keine Unterstellung wenn ich behaupte, es gäbe eine Abwertung von Ungläubigen im Islam/Koran. Egal, ob jetzt von Juden oder Christen, also den "Schriftbesitzern" die Rede ist, oder von den "echten" Ungläubigen wie den Polytheisten die Rede ist. Quer durch den ganzen Koran und den Hadithen findet man Herabwürdigungen. Mal abgesehen von den Schweine/Affen-Vergleichen und den zahlreichen Stellen wo vor den Ungläubigen und ihrer Verblendung gewarnt wird... Ich kann mir keine grössere Abwertung denken, als die Überzeugung, das jemand der vor seinem Tod nicht den Islam angenommen hat, unwiederbringlich und für alle Ewigkeit, in die Hölle kommt. Wenn jemand das tatsächlich glaubt, wieso sollte er dann vor zukünftigen Brennmaterial für die Hölle (Ungläubige), Respekt haben?!

     

    Sie sagen selbst, das die Konstellation Muslima/Nichtmoslem sehr selten ist. Dazu fällt mir nur ein:"Ausnahmen bestätigen die Regel" Und diese Regeln sind nunmal sehr, sehr strikt und werden auch von den meisten Muslimen bis heute eingehalten.

     

    Bei dem Begriff Islamophobie fällt mir nichts mehr ein, sorry. Er wurde in den letzten Jahren einfach zu sehr instrumenaltisiert und steht zusammen mit der Faschismuskeule im Dialog-Waffenschrank. Phobien sind krankhafte Ängste, also solche, die in der Realität keinen entsprechenden Auslöser brauchen. Sie werden als Muslima meine Ängste bezugnehmend auf den Islam nicht verstehen, das ist mir schon klar, aber ich versuche mit offenen Augen durchs Leben zu gehen und auch wenn ich nicht glaube das wir vor der Islamisierung Europas stehen, so ist doch zu befürchten das mit einem immer höher werdenden Anteil von Muslimen die Gewalt zwischen den unterschiedlichen Gruppen (Religionen, Ethnien, Kulturen etc.) zunehmen wird. Von muslimischer und nichtmuslimischer Seite. Nicht wegen Menschen wie ihnen, die auf friedliche Art versuchen ihren Glauben zu leben und dialogbereit sind, sondern wegen Menschen die den Islam mit seiner immer noch inherenten Gewalttätigkeit und seinem Expansionswillen leben möchten. Und es braucht zum Terror nicht viele. Um die Spirale aus Gewalt und Gegengewalt zu starten bedarf es nie vieler.

  • L
    Lisken

    Die Autorin beschreibt das Problem, ohne es (vermutlich) zu erkennen.

    Sie beschreibt das Kopftuch als eine Art der Reife, als Mut, es zu tragen.

    Warum muss ich meine Religion nach außen sichtbar machen? Ich bin Christin und trage ein Kreuz unter meinem Pullover. Ich will nicht missionieren und lebe meinen Glauben privat, wo soll das Problem sein? Bin ich reifer und mutiger, wenn ich ein dickes Kreuz über meiner Kleidung trage und ein Jesus-Hemd trage?

     

    Gerade viele Kopftuchträgerinnen verstehen nicht, dass ihre Wahl keineswegs rein privater Natur ist. Sie öffnen mit der nach außen getragenen Schicklichkeit zwei Kategorien. Die reinen/gläubigen Frauen und die, die unrein/schlampig sind. Sie selbst leben in ihrer Community sicher akzeptierter mit religiöser Bekleidung. Sie beachten aber nicht, dass ihre Wahl sich auch auf die nicht-muslimischen Frauen auswirkt.

     

    Für einen gläubigen muslimischen Mann steht fest, dass er nur eine bedeckte, jungfräuliche Frau heiratet. Eine, die sich wie seine Mutter an die religiösen Regeln hält. Nicht-muslimische Frauen stehen im Gegenzug diametral diesem Ideal gegenüber. Wenn sie nicht "rein" sind, dann sind sie die Schl.....

    Da diese Männer/Jungen meist nicht, wie die bedeckten jungfräulichen Mädchen, jungfräulich in die Ehe gehen, probieren sie sich an den nicht-muslimischen Mädchen aus. Und das ist nicht immer schön anzusehen und erklärt, warum viele Nicht-Muslime diesen Menschen aus dem Weg gehen. Respektloser und demütigender kann man kaum mit Menschen umgehen, so wie viele muslimische Männern mit Nicht-Muslimen umgehen.

     

    Und das unterstützen viele muslimische, traditionelle lebende Frauen, ob nun bewusst oder unbewusst, leider.

     

    Zu dem Kopftuch als Problem bei Einstellungen: Viele Arbeitgeber möchten keine religiösen Symbole am Arbeitsplatz, gerade im Umgang mit Kunden. Selbst ein Punker sollte bei der Arbeit in einer Bank seine Frisur ändern und ein Fußball-Fan wird auch nicht mit FC Bayern-Shirt im Gerichtssaal erscheinen. Soviel Verständnis sollte man haben.

  • M
    Myrtle

    Dürfen wir hoffen, dass die Kolumne eingestellt wurde?

     

    Manche Texte waren wirklich furchtbar.

  • I
    ion

    @ Kascha,

    "Können eigentlich auch Privatpersonenen Beschwerde beim Presserat einlegen?";

    Ja, können(!) – wenn Sie von einer gelackten Vorzimmerdame eine belanglose Nachricht darüber erhalten wollen, dass die Herren(!) 'ad calendas graecas' wieder bei Feinkostplatten & Schampus tagen werden und dann sehr eventuell auch (eher nicht) geneigt wären, auf Ihre/-n Vortrag/Beschwerde einzugehen; Denn empirisch werden dort eingereichte Beschwerden von (nicht prominenten) 'Privat'-Personen eher unbeachtet belassen; Man(-n) zieht sich dort erst die Hosen hoch, wenn es eine (sooo schwerwiegende) Angelegenheit betrifft, dass die öffentliche 'Diskusison' durch den Rest der Welt schon seit Wochen das Internet zum Glühen brachte.

    Beachte: Schwachsinn (-ig) ist (man dort selbst, und das wäre) kein Beschwerdegrund.

     

    @ Luise Müller,

    hallo-hallo? Noch mit 'Sehen', 'Lesen' oder schon mit 'Denken' beschäftigt? Noch irgendwelche Phantastereien bezüglich Ihres, ein säkulares Grundgesetz inkludierendes: "Die Spielarten des Fundamentalismus sind eben vielfältig und deutlich zu sehen."?

  • K
    Kascha

    Dass ich mir ausgerechnet von einer Milli-Görüs-Anhängerin erklären lassen muss, dass Kopftuch würde von AUßEN unnötig politisiert, wage ich doch mal gepflegt zu bezweifeln.

     

    Können eigentlich auch Privatpersonenen Beschwerde beim Presserat einlegen?

    Gleich mal recherchieren!

  • DN
    dein Name

    von tukkpha

     

    das stop-ding gilt auch für jüdinnen jeglicher coleur. Die orthodoxen tragen tüchel-also kopftuch oder perücke[sheitel]

    ist das selbe. Da fassen die [meisten] orthodoxen männer auch keine fremden frauen an. Und, ist das genauso arrogant?

    Die unterstellung von arroganter abwertung von ungläubigen ist ein alter vorwurf-den gabs früher viel im stürmer. ist kein nazivergleich -nur ein hinweis, dass islamophobe häufig die selben sätze und ausdrücke, sowie vorwürfe nutzten, wie die damaligen antisemiten. Und das ist eine tatsache. leider.

     

    [Ein hinweis: islamophobie=|= islamkritik.

    islamkritik ist sachlich und konstruktiv, islamophobie ist eher hetzerisch und vereinfachend, tendenziös. es gibt da also unterschiede. Kritik ist wichtig, es gibt genügend dinge in msulimischen gesellschaften die kritisiert werden sollten.]

     

    Bzw vor allem für deren partner. es ist da verboten-weigert der manns ich zu konvertieren, sind beide raus. Und ein jüdischer mann darf keine nichtjüdische frau heiraten-sonst wäre er auch draußen, das judentum vererbt sich da matrilinear. Im islam gibts so eine vererbung nicht-es ist zwar theologisch verboten, nichtmsulim zu heiraten, aber dran halten muss man sich nicht-kein zwang im glauben gilt auch dafür. ist halt ne private entscheidung und es gibt durchaus auch muslima mit nichtmuslimischen partnern. es gibt auch muslime mit atheistischen partnern-sogar praktizierend muslime.

     

    es ist selten, aber es gibt es.

     

    die unzulässige verknüfung von religiösität und kopftuch innerhalb der muslimischen community ist durchaus ein kritikpunkt vor allem liberaler muslime. das wird also durchaus diskutiert und mich nerven diese "die trägt das tuch nicht, ah ihr glaube ist zu schwach"-geschwafel an. aber genauso dieses tuch=konservative islamistin. Man kann sogar ein kopftuch tragen, ohne es als religiöse pflicht anzusehen. [und trotzdem lieber mit arbeiten als ohne. ich würde es abnehmen, wenn es wirklich nötig wäre, aber mir wäre es eben mit lieber-einfach weil auch ich al mensch mich gerne geschätzt fühle als die die ich bin-eben ne frau momentan tuch.]

    aber ich persönlich kenne z.lb keine muslime, die sagen, das eine muslima ohne weniger gläubig ist.

     

    aber es ist halt zu bedauern, wenn man sich einem auch indirekten zwang unterwerfen muss[in bezug auf die kleidung]

    weder möchte ich zu einem kleidungsstück gezwungen werden, noch dazu, es nicht zu tragen. dresscode und uniformen lassen sich auch mit kopftuch tragen, in vielen ländern ist das alltäglich und bereitet keine probleme. man kann das kopftuch auch einfach oder elegant tragen, wie man mag-dman kanns icha lso durchaus einem drsscode anpassen ohne das tuch abnehmen zu müssen.

     

    ich bin dankbar, mit tuch arbeiten zu können, meiner chefin kommt es auf meine kompetenz an, nicht auf meine bekleidung. ich trenne beruf und privates deutlich-,meine religion hat in meinen job soweit nichts zu suchen, aber was ich trage entscheide noch immer ich selbst. ich habe in meinem job mit menschen zu tun, ich halte vorträge- aber die haben eben nichts mit meinem glauben zu tun, der bleibt bei den vorträgen aussen vor. ich denke, zu diesem verhalten sind mehr muslimas fähig und es gibt viele hochqualifizierte unter ihnen. daher würde ich mir wünschen, dass mehr von ihnen eingestellt werden.[einige sagen, sie wollen von ihrem chef als die die sie sind geschätzt werden, nicht als das, als das sie sich verkleiden. für viele menschen ist der job ja auch mehr als nur geld ranschaffen und ich mlöchte auch ein umfeld, dem entweder meine religion egal ist oder die sie tolerieren oder schätzen-ich möchte meinen glauben nicht verstecken müssen[was nicht bedeutet, ihn penetrant zu bewerben und dauernd darüber zu reden. gibt ja nicht nur-null religion oder ultrafromm.]]

    die regel ist halt-Religion bleibt privat, aber angezogen werden darf alles-außer ganz nackt oder gesicht verhüllt.

     

    naja, ich wünsch mir ja auch, dass generell menschen wegen ihrer fähigkeit geschätztw erden und nicht wegen ihrer kleidung. ich hätet nichts gegen einen gesichtstätowierten banker mit irokesenschnitt, solange er mich gut berät und anständig arbeitet. und die ethnizität ist auch egal.

    es wäre wirklich schön, wenn menschen-alle weniger auf das äußere achten würden und mehr auf die fähigkeiten und Persönlichkeiten der menschen-denn darauf kommt es an.

  • I
    ion

    @ Luise Müller (26.04.2012 19:56 Uhr),

     

    Was interpretieren Sie für einen selbstgefälligen, unterstellenden Schwachsinn in meine Re bezüglich Ihres L.-Kommentars?! Mit dem von Ihnen offenbar eigenen, gläubigen, missionierenden Intentionen dienenden Zwecken sehr fahrlässig selektiv und tendenziös zitierten Urteil ("1. -5.") war primär zu klären:

    "Die Beschwerdeführerin begehrt die Einstellung in den Schuldienst des Landes Baden-Württemberg. Mit ihrer Verfassungsbeschwerde wendet sie sich gegen die von den Verwaltungsgerichten bestätigte Entscheidung des Oberschulamts Stuttgart, durch die ihre Berufung in ein Beamtenverhältnis auf Probe als Lehrerin an Grund- und Hauptschulen mit der Begründung abgelehnt worden ist, ihr fehle wegen der erklärten Absicht, in Schule und Unterricht ein Kopftuch zu tragen, die für das Amt erforderliche Eignung.";

    Bindende Wirkung hat das Urteil selbstverständlich bezüglich der klaglich Involvierten, d.h. hier auch: der Beklagten (Oberschulamt Stuttgart); Und insofern, als entschieden wurde:

    "Die Sache wird an das Bundesverwaltungsgericht zurückverwiesen."(!),

    falls Sie auch mit Kopftuch vor den Augen lesen können! D.h., dass daraufhin neu-erlich seitens der Vorinstanz zu entscheiden (gewesen) wäre, was Sie selbstgefällig völlig unter dem Tisch, Altar u./o. hinter einem 'Scham'-Tuch verschwinden lassen.

    Und: Bereits insofern hat das Urteil tatsächlich keinerlei Bindungswirkung für, wie ich schrieb: "(freiheitsfähige) Bürger", denn jene würden einen Lappen auf `ner Frauen-Birne (oder vor den Augen einer Person) per se nicht mal mehr als das (an-)erkennen, was der allerdings für die Klägerin offenbar (und mit intendierter Aussenwirkung!) bedeutet, wie Sie dem von Ihnen erwähnten Urteil in praller, religiös aufgeladener 'Argumentationsfülle' entnehmen könnten!

    Und: jeder, dessen Klein-Kinder von der ggf. im Späteren qua Urteil doch zum Schuldienst zugelassenen Klägerin unterrichtet werden sollten, hat das Recht, dagegen zu klagen(!) – und wären `s Kinder von mir, darf ich Ihnen versichern, dass ich derlei insbesondere schon infolge der irrwitzigen Ausführungen der Klägerin vor dem BVerfG (cf: "Gründe: A., I., 3.") unternommen hätte(!), aus denen m.M.n. schlüssig hervorgeht, dass die Person bereits deswegen ungeeignet zur schuldienstlichen Arbeit mit/an Klein-Kindern wäre, weil sie durchwegs inkonsistent n.a. ausführt:

    "(....), das Tragen des Kopftuchs sei nicht nur Merkmal ihrer Persönlichkeit, sondern auch Ausdruck ihrer religiösen Überzeugung. Nach den Vorschriften des Islam gehöre das Kopftuchtragen zu ihrer islamischen Identität. (....). Anders als beim Kruzifix handele es sich beim Kopftuch nicht um ein Glaubenssymbol. Zudem gehe es hier um ihr individuelles und religiös motiviertes Handeln als Grundrechtsträgerin."

    Vermögen auch Sei bereits hierin einen eklatanten 'Argumentations'-Widerspruch erkennen(?!): was denn nun(?!): ist es ("das Tragen des Kopftuchs"), oder ist es kein "Glaubenssymbol"?!

    Im Allgemeinen gibt die gesamte Begründung der (streng-)gläubigen Klägerin hineichende Hinweise auf eine (religiös-dogmantisch bestimmte, folgsam agierende) "Persönlichkeit", die offenbar, deduziert man ihre Ausführungen, wohl (bereits) dann keine mehr wäre, sobald sie ohne Kopftuch dastünde, was ja, wie 'wir' durch Frau Gümüsay 'gelernt' haben, jederzeit und auch unbeabsichtigt und (sodann) mit 'verheerenden Folgen' (auch) für die Schul-Kinder eintreten könnte.

    Und: das 24/7 "religiös motivierte Handeln" der Klägering würde sich ebenso zwingend auch auf ihre gesamte Lehrtätigkeit auswirken, wodurch eine religiöse Indoktrination der Kinder zumindest als sehr wahrscheinlich erfolgend angenommen werden muss, was insbesondere sehr jungen Schulkindern an öffentlichen(!) (Grund-)Schulen in diesem Land definitiv nicht (mehr) zuzumuten wäre/ist!

  • P
    petronius

    wie meist bei fr. kümüsay, weiß ich auch diesmal nicht, was eigentlich ihr problem ist bzw. was sie denn gern wie anders hätte

     

    eine muslima, die das "kopftuch abnimmt", wundert sich, daß sie damit kein aufsehen erregt?

     

    ja, meine güte, will sie das etwa? dann soll sie das kopftuch eben auflassen oder sich meinetwegen auch nackt ausziehen - dann gibts auferksamkeit und frau kann sich darüber erst recht beschweren

     

    muslimas, die das kopftuch ablegen, wird in der eigenen community die religiosität abgesprochen?

     

    dann sollte sich die muslima halt mal mit den seltsamen vorstellungen ihrer glaubensgeschwister auseinandersetzen anstatt mit den ach so unverständigen deutschen. und vielleicht mal erkennen, wie schwachsinnig es ist, den (rechten) glauben an einem fetzen stoff festzumachen

     

    liebe fr. gümüsay: sapere aude! einfach mal selber denken, sich auf das wesentliche konzentrieren und äußerlichkeiten wie kopftuch oder nicht so wichtig nehmen, wie sie sind: nämlich überhaupt nicht

     

    dann klappt das auch mit dem zusammenleben der kulturen

  • P
    Paulus

    Da die taz dieser mittelalterlichen Auffassung jeden 2. Mittwoch einen so breiten Raum gibt, habe ich schon vor einiger Zeit den Bezug dieser Zeitung eingestellt.

     

    Aber mittlerweile heisst "links" wohl, jeder noch so antiaufklärerischen Meinung Raum zu geben. Hauptsache, man kann sich so totaaal tolerant geben.

     

    Bitte sehr, aber leider ohne mich...

  • K
    kalle

    Jetzt wird sich in einem taz-Artikel schon explizit auf Gott und Glauben berufen... mir fehlen die worte...

     

    Bis auch das Wort zum Sonntag regelmäßig und vorab in vollständigem Wortlaut abgedruckt wird, kann es ja nur noch eine Frage der Zeit sein.

     

    Übrigens, Euch ist schon klar, was Gümüsay da zur Zeit abzieht oder?

    Nachdem sie mit dem Bekenntnis zu Milli Görüs auch noch so ziemlich den letzen Mutlikulti-PC-Gutmenschen unter den taz-Lesern erfolgreich gegen sich aufgebracht hat, macht sie jetzt schwer einen auf fromm und innerlich.

    Denn Religion ist ja Privatsache und würde sich nie erdreisten, der Zivilgesellschaft vorschriften machen zu wollen.

     

    Wer's GLAUBT!

  • LM
    Luise Müller

    @ion

     

    Stimmt, ein "Gottesspruch" ist ein Urteil des höchsten Deutschen Gerichts nicht. Aber so lange es kein anderes Urteil gibt, ist es nun mal das, was gilt und an das man sich zu halten hat. Oder sollen wir lieber dazu übergehen, die Interpretation des Grundgesetzes jedem deutschen Michel zu überlassen, was dann - je nach seiner Tagesform und der gerade genossenen medialen Berieselung - sicherlich kurzweilig werden dürfte. Es ist ziemlich absehbar, dass dann früher oder später allen das Lachen vergehen wird. Vielleicht sind zuerst die Kopftuchträgerinnen dran, aber danach kommen vielleicht schon die an die Reihe, die - wie Sie es deutlich tun - das deutsche Rechtssystem offensichtlich für nicht bindend halten. Na ja, die einen stellen Gottes Wort höher als das Gesetz und fühlen sich nicht daran gebunden und die anderen erheben ihre eigene Meinung, morgen könne schließlich alles schon juristisch überholt sein, Richter seien auch nur Menschen usw. zum Maß aller Dinge. Die Spielarten des Fundamentalismus sind eben vielfältig und deutlich zu sehen. Selbst dann, wenn einem das Kopftuch über die Augen gerutscht ist, bleibt das Gehirn doch intakt - unglaublich, aber wahr!

  • A
    Arabist

    vielen dank für diesen klugen und facettenreichen text, der auf jede vereinfachung konsequent verzichtet.

  • I
    ion

    @ Luise Müller,

     

    vielen Dank für Ihren Hinweis auf das BVerfG-Urteil 2003 (2 BvR 1436/02), in dem jeder nachlesen kann (und sollte), wie bigott auch jene Richter sich (noch) heutigentags in Glaubensfragen winden, um ja nicht mit den nach wie vor in D (inoffiziell) existenten (und auf skandalöse Weise von staatlichen Seilschaften ge- und unter-stützten) 'Staats'-religionen (: Christentum, oder hieße es richtiger: Christentümer(?) = Katholiken, Evangelen, etc.) in einen offenen Konflikt zu geraten, der der Sache der vorbezeichneten Christen-Kirchen wohl nur zum Nachteil gereichen könnte, sofern dadurch auch eine offene, breite gesellschaftliche Diskussion über das Treiben & Wirken jener in diesem Land provoziert werden würde.

    Und entgegen Ihres intentiösen, großspurig-herrischen: "zurück-marsch-marsch"-Zurufes kann wohl kaum von einem "kleinen Grundrechtskurs" die Rede sein, sondern vielmehr um die Erwähnung einer 'fallmäßig-gebunden' angewandten 'Rechtsprechung' (Urteil) seitens der Richter;

    Leitsätze zum Urteil:

    "1. Ein Verbot für Lehrkräfte, in Schule und Unterricht ein Kopftuch zu tragen, findet im geltenden Recht des Landes Baden-Württemberg keine hinreichend bestimmte gesetzliche Grundlage.

    2. Der mit zunehmender religiöser Pluralität verbundene gesellschaftliche Wandel kann für den Gesetzgeber Anlass zu einer Neubestimmung des zulässigen Ausmaßes religiöser Bezüge in der Schule sein.",

    die morgen ebenso als juristisch überholt gelten könnte/wird und von neuerlichen 'Statements' (Urteilen) re-lativiert/-vidiert, kassiert werden könnte/wird – denn es handelt sich lediglich um eine subjektive Auslegung, Interpretation des Grundgesetzes seitens (sterblicher,) keinesfalls infallibler Richter und auch nicht um einen sakrosanten 'Gottesspruch' (aus einem eingebildeten Off), dem qua aufoktroyierter Glaubens-'willigkeit', Konditionierung, Gehirnwäsche, familiärer Kontrolle etwa auf 'alle Zeiten' irgendeine für (freiheitsfähige) Bürger bindende Gültigkeit zukäme.

    Aber vielleicht ist hier ja einigen schon längst das Kopftuch vor die Augen gerutscht?

  • LM
    Luise Müller

    Und jetzt alle mal schnell zurück-marsch-marsch auf den Boden der Verfassung (das wird doch vor allem immer von den Muslimen verlangt, oder?

    Das BVerfG hat in seinem Urteil 2003 (2 BvR 1436/02) an Deutlichkeit nichts zu wünschen übriggelassen:

    1. Die allgemeine Religionsfreiheit impliziert das Recht zum Tragen eines Kopftuches.

    2. Diese Freiheit hängt nicht davon ab, ob andere (Staat oder Mehrheitsgesellschaft) dies nachvollziehen können oder als nicht vorgeschrieben interpretieren.

    3. Das Kopftuch ist – anders als das christliche Kreuz - nicht aus sich heraus ein religiöses Symbol (erst im Zusammenhang mit der Person, die es trägt und mit deren sonstigem Verhalten kann es eine vergleichbare Wirkung entfalten).

    4. Angesichts der Vielfalt der Motive der Kopftuchträgerinnen darf es nicht auf ein Zeichen gesellschaftlicher Unterdrückung der Frau verkürzt werden.

    5. Es gibt kein Recht von fremden Glaubensbekundungen, kultischen Handlungen und religiösen Symbolen verschont zu bleiben.

     

    Soweit der kleine Grundrechtskurs, den man offensichtlich nie oft genug wiederholen kann. Außerhalb des Grundrechts stehen also nicht die Kopftuchträgerinnen, sondern diejenigen, die ihnen aufgrund persönlicher Ansichten dieses Recht am liebsten entziehen möchten.

     

    Was nie diskutiert wird: wieso fühlt man sich eigentlich toll, wenn man es schafft, einem anderen seinen Willen aufzuzwingen? Wo ist der Unterschied zwischen dem angeblich - und wissenschaftlich längst widerlegten - haufenweise anzutreffenden Macho-Bruder-Vater-Onkel, der die Mädels unters Kopftuch zwingt und dem ignoranten Arbeitgeber, Lehrer, Nachbarn, der die Mädels so lange terrorisiert, bis ihr Selbstbewusstsein so im Eimer ist, dass sie gegen ihren Willen das Kopftuch ablegen? Würde man sich auch als "Befreier" gerieren, wenn man es geschafft hätte, dass endlich alle diejenigen, deren religiöser Überzeugung nach Kühe heilig sind, Kalbsschnitzel essen?

    Einfach mal drüber nachzudenken, auf welchem Fundament unser Überlegenheitsgefühl steht, wäre schon mal ein Anfang.

  • E
    Emha

    Liebe Kübra, ich denke, dass jede Frau mit dem Kopftuch etwas ganz eigenes verbindet und die Diskussion darum reduziert es nur noch weiter zu einem politischen Stück Stoff. Sowohl der Zwang es zu tragen, als auch der Zwang es ablegen zu müssen, hat nichts mit dem gemein, was es für jede Einzelne Frau bedeutet. Es ist und muss eine persönliche Entscheidung sein.

    Ich habe eine Freundin, die sich dem Druck der Familie beugte und als Alternative einen Hut trug. Vieles was sie erlebte, erinnert mich dabei an Deinen Artikel.

    http://www.muslimehelfen.org/blog/kopftuch-oder-hut

    Liebe Grüße und Salam

  • T
    tukkpha

    Ein Aspekt bei der Kopftuchthematik wird meist überhaupt nicht angesprochen. Es geht um die Tatsache, das es für einen Nichtmoslem faktisch unmöglich ist, mit einer, ihren Glauben praktizierenden Muslima, eine Beziehung bzw. Ehe einzugehen. Da dies nach der Rechtsmeinung so ziemlich aller Rechtgelehrten verboten ist, dient das Kopftuch auch als grosses Stopschild gegenüber den ungläubigen Männern. In einer Gesellschaft in der prinzipiell die Möglichkeit besteht, das jeder mit jedem in Kontakt treten kann, ohne gesellschaftliche Sanktionen zu fürchten, haben die Muslime hier eine Art "Sicherheitsstufe" installiert. So wird sichergestellt das jeder Nichtmoslem weiß:"Stop! Flirten und Interesse bekunden verboten!" Wie gesagt, es ist sicher nur ein Teilaspekt, aber meiner Meinung nach wird dieser Aspekt in der Debatte völlig ignoriert.

  • T
    Tom

    Dieser Artikel lässt zwei Schlussfolgerungen zu:

     

    1.) Der richtige Dresscode (in diesem Fall: weniger ist mehr) hilft bei der Entscheidung zu Gunsten einer beruflichen Anstellung. Das ist keine religiöse Diskriminierung, sondern Alltagsgeschehen in Personalabteilungen. Weiß man eigentlich.

     

    2.) Das fehlende Kopftuch behindert nicht die religiöse Identität. Das ist ebenfalls längst bekannt, wird aber in diversen muslimischen Kreisen hartnäckig geleugnet. Frau Gemüsay sei Dank, dass dies nun klar gestellt wurde.

     

    Fazit: Muslimas, die ihr Kopftuch ablegen, sind nicht weniger religiös als diejenigen die dies nicht tun, dafür aber ungleich besser integriert (auch über den Arbeitsmarkt). Damit könnte die ganze Islam-Diskussion ein Ende finden.

  • I
    ion

    @ Anja Hilscher,

    was für ein verkorkstes Sein wird das dann wohl noch werden:

    "(....) und eins meiner Motive, ein Tuch zu tragen, ist ebenfalls Solidarisierung";

    Ach-so, ja, richtig: es ist ja Ihre Entscheidung, womit Sie Ihr trashiges 'Leben aufladen' und letztlich wegwerfen.

     

    @ DoReal,

    "Es ist nicht der Glaube oder die Religion, die die Frauen unterdrücken - es sind Männer.";

    Ach-was! Und welcher MANN unterdrückt dann Frau Gümüsay?! Und DIE ("Männer") zwingen zu was: zum Tragen oder Nicht-Tragen!?

    "Und wenn es in diesem Land nun Millionen von Muslimen gibt, dann ist das eine Realität, die zu aktzeptieren ist.";

    Ach-ja! Und bei Ihren Zeilen les´ ich doch auch gleich inhärent mit, was offenbar (und zuweilen auch offen (von Muslimen) ausgesprochen) weltweite Taktik 'der Muslime' ist: Länder und deren gesellschaftlichspolitische, freiheitliche Ordnung durch (Glaubens-)Masse zu unterwandern, okkupieren und sooner or later die im jeweiligen Ziel-Land (ggf.) säkular praktizierte Demokratie in der Form auszunutzen, als dass durch die dann irgendwann muslimische Mehrheit die Scharīʿa und anderer religiös-fanatischer Schnick-Schnack eingeführt wird, der dann für alle (letal) bindend wäre/ist. Wehret den Anfängen!

    Der Staat D hat keineswegs(!): "die Aufgabe, diesen neuen Deutschen, die Ausübung ihrer Religion zu ermöglichen."; Das müssten die Glaubens-Willigen schon selbst erledigen, vollziehen – und zwar in Gänze privat(!) und grundsätzlich aus Eigenmitteln ermöglicht! Und das hat endlich auch für Christen, resp. alle organisierten Religionen in D zu gelten.

  • M
    Marie

    Für mich gibt eine Frau, die ein Kopftuch trägt, das Signal, sprich mich nicht an, halte dich fern, lass mich in meiner Welt. Das ist einfach die Botschaft, die für mich rüber kommt, jenseits von Anmache. Ich bin eine Frau und wenn ich einer Frau mit Kopftuch begegne, empfinde ich, dass sie eine unsichtbare, aber spürbare Trennungslinie zwischen sich und der Welt zieht. Eigentlich schade.

  • AH
    Anja Hilscher

    @Swanni - aus Solidarität, okay. Aber warum muss man sich an fremden Ländern und Lebenssituationen orientieren? Hier und heute wird man mit Kopftuch DISKRIMINIERT, und eins meiner Motive, ein Tuch zu tragen, ist ebenfalls Solidarisierung

     

    @Ion - ja, wenn man selbst nicht betroffen ist, empfindet man so manches als Bagatelle.

     

    @Kübra - bravo. Mit deiner differenzierten Sichtweise hast du mit diesem Artikeln deinen Gegnern den Wind aus den Segeln genommen!

     

    viel Erfolg noch, Gruß Anja

  • JS
    Jan Stoffels

    Ich stimme dem Artikel eigentlich zu, aber mit dem Ausdruck "Politisierung des Kopftuchs durch die Außenwelt" hadere ich:

     

    Zunächst einmal trägt die Kopftuchträgerin selbst eine politische Botschaft nach außen, denn selbst wenn man sich auf religiöse Beweggründe dafür beschränken will, geht aus dem bloßen Inhalt der koranischen Schrift(en) hervor, dass das Kopftuch ein Werkzeug zum Umgang zwischen Unverheirateten ist. Somit wird die aus meiner Sicht männerverachtende Vorstellung impliziert, der Umgang zwischen Mann Frau würde ohne Verschleierung der (Haare der) Frau verdorben. Einfach zu sagen "Gott will, dass ich meine Haare verstecke, und deshalb tue ich es." ist daher letztlich eine naive Ausrede.

     

    Natürlich finden auch politisch-gesellschaftliche Zuschreibungen an Kopftuchträgerinnen von der Außenwelt statt, und bei so einem so markant sichtbaren Merkmal mögen das Muslime der Außenwelt nachsehen.

     

    Aber das Kopftuch als religiöses Symbol ist aus seiner religiösen Definition heraus unweigerlich auch ein Symbol für einen konservativ-islamischen Lebensentwurf, und es legt gewisse politische Überzeugungen nahe.

  • JS
    Jan Stoffels

    Ich stimme dem Artikel eigentlich zu, aber mit dem Ausdruck "Politisierung des Kopftuchs durch die Außenwelt" hadere ich:

     

    Zunächst einmal trägt die Kopftuchträgerin selbst eine politische Botschaft nach außen, denn selbst wenn man sich auf religiöse Beweggründe dafür beschränken will, geht aus dem bloßen Inhalt der koranischen Schrift(en) hervor, dass das Kopftuch ein Werkzeug zum Umgang zwischen Unverheirateten ist. Somit wird die aus meiner Sicht männerverachtende Vorstellung impliziert, der Umgang zwischen Mann Frau würde ohne Verschleierung der (Haare der) Frau verdorben. Einfach zu sagen "Gott will, dass ich meine Haare verstecke, und deshalb tue ich es." ist daher letztlich eine naive Ausrede.

     

    Natürlich finden auch politisch-gesellschaftliche Zuschreibungen an Kopftuchträgerinnen von der Außenwelt statt, und bei so einem so markant sichtbaren Merkmal mögen das Muslime der Außenwelt nachsehen.

     

    Aber das Kopftuch als religiöses Symbol ist aus seiner religiösen Definition heraus unweigerlich auch ein Symbol für einen konservativ-islamischen Lebensentwurf, und es legt gewisse politische Überzeugungen nahe.

  • DM
    Dr. Manhattan

    Das Kopftuch ist nicht durch die Außenwelt politisiert worden, sondern durch den Islamismus. Frau Gümüsay spricht wie immer mit gespaltener Zunge.

  • D
    DoReal

    Liebe Kübra,

    schön geschrieben.

     

    @ FreeSpeech - FreeOfBrain wäre wohl treffender gewesen.

     

    @ Swanni: ist es unmoralisch in die Kirche zu gehen, weil ein Haufen Pädophieler Pfaffen sich dort rumtreiben? Es ist nicht der Glaube oder die Religion, die die Frauen unterdrücken - es sind Männer.

     

    Und nun zum Artikel:

    Persönlich bin ich auch keine Freund des Tuches. Aber wenn es jemand aus eigener Überzeugung tragen möchte - gut. Deutschland ist kein christliches Land - es ist eine Republik, frei von jeder Religion. Aber es hat die Aufgabe sicher zu stellen, dass jede/r Bürger seine Religion ausüben darf. Diese Glaubensfreiheit gilt nicht nur für Christen, sie gilt auch für alle anderen Religionen. Und wenn es in diesem Land nun Millionen von Muslimen gibt, dann ist das eine Realität, die zu aktzeptieren ist. Und der Staat hat die Aufgabe, diesen neuen Deutschen, die Ausübung ihrer Religion zu ermöglichen.

     

    Das die Autorin und viele andere gläubige Muslima mit diesen Schwierigkeiten konfrontriert sind, zeigt, wo die Intergrationsunwilligen zu suchen sind: bei den "Alt-Deutschen", die diese Realität nicht akzeptieren möchten. Und bei Politikern, die xenophobe Ängste schüren.

     

    Deutschland ist viefältig und bunt - take it but dont leave it.

  • MT
    Meltem Taylan

    Das nenne ich mal Unterdrückung der Frau.

  • B
    broxx

    Komisch das genau dieser Artikel nicht kommentiert wird, oder Taz??? ;-)

  • I
    ion

    Er legte seine Krawatte ab;

    Und(?) ....:

    "„War ich immer so unsichtbar?“";

    Himmel, A* & Zwirn!

    Wen interessiert diese dünnbrettbohrende 'Das Tuch'-Kolumne!?

    Bitte, bitte: Das war jetzt aber der 'Letzter Vorhang'.

  • N
    Nico

    Tatsächlich eine gigantische Schande, jemanden wegen eines Stück Stoffs nicht einzustellen.

    Absurdität par exellance.

  • R
    R.J

    Mir scheint es weniger ein Kopftuch zu sein, dessen Nützlichkeit niemand in Abrede stellen sollte, sondern eine Kopfhaarversteckbekleidung.

     

    Eine kleine Sprachgenauigkeit könnte auch hier helfen, um die Hintergründue beser zu verstehen.

  • F
    FreeSpeech

    Das Kopftuch ist eine Beleidigung für jeden deutschen Mann. Nicht nur, dass es im Koran explizit so gar nicht vorgeschrieben ist, hatte ein Bedecken der körperfreien Zonen bei Mohammed nur Eines im Sinn.

    Die Männer nicht unnötig aufzuge.... zu reizen.

    Wenn also die Mohammedaner sich nicht beherrschen können und ihre Frauen deshalb so rumlaufen, gut.

    Aber bitte nicht in Deutschland. Siehe oben!

  • S
    Swanni

    Solange Frauen in manchen Weltgegenden zu Tode geprügelt werden , weil ihr Kopftuch verrutscht ist , ist es unmoralisch , diesen Lappen zu tragen.