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Kolumne BlagenMädchenschweigen vs. Mutterschreie

Anja Maier
Kolumne
von Anja Maier

Die Einssechzigblondine stellt die falschen Fragen. Jedenfalls wenn ich sie anspreche.

D er Satz fiel einfach so aus mir heraus. Wie ein giftiger Brocken, irgendwas, was man - wäre man bei Verstand - schnell wegwerfen würde. Am besten ins Klo. Und dann sehr lange spülen. Der Satz, der aus mir herausfiel, war dieser: "Hast du was für die Schule gemacht?"

Es ist einer dieser unguten Sätze, die man sich - erstens - mal geschworen hat, nie seinen Kindern gegenüber zu gebrauchen. Weil er nämlich - zweitens - so erpresserisch und dabei doch im Grunde ekelhaft desinteressiert ist. Es ist so ein Behellige-mich-nicht-mit-Einzelheiten-Satz, in dem man etwas Allgemeines verlangt: dass das eigene Kind "was für die Schule" gemacht haben sollte. Entsprechend mufflig reagierte die Einssechzigblondine, die an diesem Sonntagabend seit Stunden ihre Grundposition vor dem Fernseher eingenommen hatte: lang auf die Couch hingebettet, einen Haufen Kissen im Rücken, auf den Knien den Laptop, die Fernbedienung dicht am Körper.

Weil wir uns ständig um das kleine graue Drückding streiten und balgen, nennen wir die Fernbedienung in guten Momenten "Die Macht". Die Einssechzigblondine hatte sie an diesem Abend. Seit Stunden. Stunden, in denen ich zuerst D-Promi-Scheiße hatte gucken müssen und danach einen widerlichen Schwedenkrimi, in dem blasse Schulmädchen ermordet wurden. Innerlich fühlte ich mich ungefähr so trostlos und aggressiv wie die Eltern dieser weggemetzelten Elfen. Äußerlich tat ich Folgendes: Ich sagte den Satz.

Bild: privat
Anja Maier

ist taz-Redakteurin.

"Hast du was für die Schule gemacht?"

Die Einssechzigblondine nuschelte, den Blick fest auf ihre Facebook-Konversationen geheftet: "Das geht dich zwar nichts an. Aber bitte sehr: ich hatte nichts auf." Es war die letzte Chance für mich, klug zu sein, diesen unguten Abend zu quittieren und schlafen zu gehen. Aber ich war nicht klug, ich war gereizt und schwedisch aufgeladen. Und deshalb fing ich an, diesem internetaffinen Girl mal zu erklären, welche Perspektiven ich für sie sehe. Nämlich keine.

"Mich kannst du nicht verarschen", bellte ich, "ich weiß, wie sich das anfühlt, fünf Minuten vor Ultimo noch die Hausaufgaben abzuschreiben. Wie es ist, wenn man komplett den Anschluss verloren hat und im Unterricht nur noch Bahnhof versteht. Vielleicht", schlug ich meine Zähne in ihre Seele, "solltest du ehrlicherweise das ganze Schuljahr wiederholen."

Die Einssechzigblondine hatte nun aufgehört, Facebook-Nachrichten zu schreiben. Sie starrte mich an und keifte zurück: "Was soll denn die Scheiße? Wenn du schlechte Laune hast, geh doch vor die Tür und schrei da ein bisschen rum! Und außerdem: Woher weißt du denn das alles - also wie sich das anfühlt?" Gute Frage. Nächste Frage. "Dastut-hier-doch-nichts-zur-Sache", blökte ich die Einssechzigblondine heftig an, "ich-meine-was-verlange-ich-denn-schon,doch-nur,dass-du-was-für-die-Schule-machst,das-ist-doch-wirklich-nicht-zu-viel-verlangt,sonst-hast-du-ja-nichts-zu-erleiden-blablarhabarberrhabarber …"

Ich kann nicht mehr genau sagen, an welcher Stelle die Einssechzigblondine den Raum verlassen hat. Nur so viel: Wir reden nun seit vier Tagen nicht mehr miteinander. Mir ist schon wieder verdammt schwedisch zumute.

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Anja Maier
Korrespondentin Parlamentsbüro
1965, ist taz-Parlamentsredakteurin. Sie berichtet vor allem über die Unionsparteien und die Bundeskanzlerin.

14 Kommentare

 / 
  • P
    PeterWolf

    Wieso gibt es eigentlich noch Kinder/Jugendliche, die von sich aus z.B. Abitur machen wollen, auch wenn ihnen die Lehrer oder Mitschüler z.T. nicht unbedingt passen?

    Obwohl sie keineswegs alle aus traditionellen Bildungsmilieus stammen.

  • 2
    2011
    Weil Mütter die spezifisch männlichen Eigenschaften und Voraussetzungen für Erfolg (Zielbewusstsein, Aggression i.S. v. aggredere: hingehen, Kraft, Ausdauer, ...)

     

    in welchem jahrhundert sind die denn vergessen worden?

     

    gestatten sie, dass ich sie update: "spezifisch männerliche eigenschaften" hätten sie sicher gern, denn dann gäbs auch spezifisch weibliche und mit ihrer männlichen identität wäre alles in butter. sie könnten sich bestens abgrenzen. leider ist dem nicht so. sie müssen ihr identität aus anderen dingen schöpfen, denn "spezifische eigenschaften" sind leider (bis auf das zeugen und gebären) nur zuschreibungen.

  • TF
    Thomas Fügner

    Die Maennerschmie.de fragt systemisch nach:

     

    KÖNNTe das Scheitern der Kinder alleinerziehender Mütter deren Rache für die "entsorgten" Väter sein?

    Weil Mütter die spezifisch männlichen Eigenschaften und Voraussetzungen für Erfolg (Zielbewusstsein, Aggression i.S. v. aggredere: hingehen, Kraft, Ausdauer, ...) so vehement ablehnen?

     

    Wartet ab, bis die Kinder herausfinden, dass sie als ideologische Schutzschilde des Matriarchats missbraucht werden, warum sie (nichts) tun dürfen und scheitern MÜSSEN...

  • RB
    Rainer Baumann

    Mein Gott, Leute, lernt erst richtig schreiben; man kann den Scheiß' sonst nicht verstehen!

  • ML
    mutters lied

    muss ich zum thema noch loswerden -

    hier eine alte verstaubte platte, von der grandiosen lisa politt ausgegraben und neu aufgelegt:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=zB4zWiv0otU

  • C
    Christine

    @ Stumpfschlumpf:

    Träum weiter Schatzi. Finde es nur schade, dass ich sie nicht in 15 Jahren sehen kann, dann nämlich, wenn ihr AnarchoSohn Ihnen gerade klar macht, dass er sich sein Leben anders vorstellt wie sie. Und ach ja, ich bin keine frustierte Mutter, mein 21jähriger Sohn bewegt sich durchaus in politischen Kreisen, in welchen ich früher auch unterwegs war. (Nö, nicht junge Union) Aber es war klar, es gibt Regeln und wenn gar nichts mehr geht bestimme ich die Regeln. Hat nicht immer geklappt, aber doch schon öfter. Und nur wer Regeln hat, kann sich versuchen zu ändern oder zu brechen. So ist das Leben.

  • KB
    Klaus Brraunert

    Liebe,sehr geehrte Frau Maier, dies ist kein Kommentar zu Ihrer Veröffentlichung,aber da ich keine andere Kontaktsdresse von Ihnen habe, schreibe ich auf diesem Wege.

    Sie haben vor einiger Zeit einen recht ordentlichen Bericht über Bolivien geschrieben.(Habe ich damals kommentiert) Deshalb gehe ich davon aus, daß Sie die Ereignisse in diesem Land interessieren und ich schicke Ihnen die folgenden Informationen mit der herzlichen Bite, bei deren Verbreitung zu helfen.

     

    Klaus Braunert

    Hufeisenweg 45

    24848 Kropp bei Schleswig

     

     

    Bericht von EL DEBER, Santa Cruz de la Sierra von heute über dramatische und tragische Ereignisse in Bolivien:

    Der seit vierzig Tagen andauernde Protestmarsch der Indigenen von TIPNIS nach LA PAZ, die sich gegen die Zerstörung ihrer Heimat durch den Bau einer Straße durch den Nationalpark wehren, ist gestern von 500 Polizisten vorerst mit Gewalt niedergeschlagen worden. Diese haben das Lager der Protestierenden gestürmt, mit Knüppel und Tränengaseinsatz viele Menschen, z.T. schwer verletzt, darunter viele Frauen und Kinder. Ein Teil der Männer wurden blutend und in Handschellen abgeführt und in bereitstehende Busse gebracht und weggefahren. Was mit ihnen geschehen ist, weiß man nicht..Die sympathisierende Öffentlichkeit in Bolivien ist entsetzt. Alle durch Gesetze und verbriefte Rechte wurden diesen Menschen gegenüber außer Kraft gesetzt. In vielen Orten Boliviens werden Proteste vorbereitet.

    Ich übersetze jetzt nicht den ganzen Artikel. Wer möchte kann ihn auf "google- translate" übersetzen lassen, auch wenn das nur eine Wort für Wort-Übersetzung ist.

     

    Warum werden diese armen und bescheidenen Waldbewohner von der Weltöffentlichkeit ignoriert und im Stich gelassen?

    Grüße Klaus Braunert

     

     

    Indignación

     

    Atropello. Hay un malestar generalizado por la violenta represión del Gobierno contra la marcha de los indígenas del Tipnis, que salieron hace 42 días de Trinidad rumbo a La Paz

     

     

    Ruy G. D’Alencar. Yucumo

     

    Los 500 efectivos de la Policía reprimieron a golpes y con gases al campamento de la marcha indígena. Luego de la intervención, que comenzó a las 17:15 de ayer, el contingente policial rodeó el campamento de los marchistas y detuvo a varios dirigentes. Los uniformados chocaron con unos 50 guardias indígenas y los superaron con facilidad hasta avanzar a su refugio ubicado a 500 metros del puente San Lorenzo de Yucumo. Todo se dio durante el día 42 de protesta indígena en rechazo a la construcción del tramo dos de la carretera Villa Tunari-San Ignacio de Moxos.

     

     

    El operativo dejó un saldo indeterminado de heridos, aunque la Policía sostiene que son 15. Así lo explicó el subcomandante de la Policía boliviana, general Óscar Muñoz. Entre los más afectados estuvieron los niños de brazos y las mujeres que sufrieron el efecto de los gases lacrimógenos. Una niña de tres meses quedó inconsciente y fue auxiliada por veedores de la Asamblea Permanente de Derechos Humanos. Los dirigentes indígenas anunciaron que murió, pero la información no pudo ser confirmada.

     

    También que hay 35 desaparecidos, entre ellos siete niños. Muchos marchistas fueron reducidos a golpes antes de ser subidos a los vehículos. Uno de ellos, Gabriel Tórrez, de la Central de Pueblos Indígenas de La Paz (Cepilap), llegó de emergencia al hospital municipal de San Borja, desangrándose y con graves heridas en la cabeza.

     

     

    En San Lorenzo cargaron en cuatro buses y seis camionetas a algo más de 700 marchistas y los enviaron sin darles explicación de su destino. Pedro Nuni, diputado indígena por el MAS, fue detenido y cargado en una camioneta de los uniformados. “La marcha indígena va a continuar”, gritó lloroso y contuso por golpes recibidos. Se ha conocido que algunos dirigentes indígenas, entre ellos Adolfo Chávez, presidente de la Cidob, fueron rescatados y están en la clandestinidad. No se ha sabido de la suerte del máximo dirigente guaraní, Celso Padilla, ni del presidente de la subcentral del Tipnis, Fernando Vargas.

     

     

    Se vio pasar a los buses cargados de indígenas, varios de ellos maniatados y con vestigios de golpes.

    La prensa fue golpeada por la Policía. Uno de los afectados fue el reportero de radio Fides, que fue sacado a empellones por los uniformados cuando trató de registrar imágenes del bebé desmayado por los gases. Pese a ello, el Gral. Muñoz indicó que se daba garantías a los periodistas. El director de Régimen Interior, Boris Villegas, no quiso explicar los fundamentos de la represión. Sin embargo, en el lugar se vio a policías vestidos de civil filmando el operativo.

     

     

    Entre los detenidos figura también Víctor Hugo Párraga, presidente cívico de San Borja, que fue cargado a un bus maniatado. Esto caldeó los ánimos de la población borjana que bloqueó y enfrentó a la Policía cuando trataba de ingresar con los buses y camionetas hasta el pueblo. Hubo duros choques entre cívicos y policías, lo que hizo retroceder a los uniformados en dirección a Yucumo. Se dijo que los buses fueron llevados hacia La Paz, aunque esta versión no se pudo corroborar. Este segundo incidente sucedió desde las 19:00, al calor de gases y llantas ardiendo en el ingreso a San Borja.

     

     

    Los originarios fueron sorprendidos por el contingente policial en su campamento la tarde de ayer, después de que un grupo de uniformados abrió un segundo frente de contingencia un kilómetro antes de Yucumo. Del otro lado, el segundo cordón policial intervino a los marchistas que acampaban cerca del puente San Lorenzo.

    Fernando Vargas, presidente de la subcentral del Tipnis, acompañado de guardias indígenas, reclamó a la Policía por el movimiento irregular efectuado en la zona con el pretexto de renovar guardias. “Quieren asfixiar a la marcha, van a reprimir”, anticipó.

     

     

    “Hemos tenido que realizar la primera intervención en la marcha indígena con el respectivo requerimiento fiscal”, sostuvo el general Muñoz, mientras los hombres y mujeres de uniforme verde olivo cargaban a mujeres y niños llorando, aterrorizados por los gases. Los indígenas habían respondido con flechas y piedras a la Policía, pero no pudieron contra los efectivos.

    La violenta represión policial sucedió el mismo día que el ministro de la Presidencia, Carlos Romero, invitó vía fax, a dialogar en La Paz con el Gobierno a 20 miembros del comité político de la marcha, a partir de las 20:00. Antes de que los indígenas dieran su respuesta, llegó la intervención.

     

     

    Alejandro Almaraz, exviceministro de Tierras, se declaró en la clandestinidad junto a un grupo de 50 marchistas que huyeron al monte. Desde allí Almaraz se pronunció vía teléfono y convocó a los ciudadanos a defender a los indígenas y al régimen democrático. “La marcha va a continuar por el monte, pero vamos a llegar a La Paz”, señaló Almaraz.

    Vilma Romero, veedora del Alto Comisionado Para los Derechos Humanos de Naciones Unidas y una acompañante sufrieron el ardor de los gases. “Esto es increíble”, dijo conmovida, envuelta en llanto por la pena y por el efecto de los agentes químicos.

     

    Defensor y ONU critican el atropello a marchistas

    El defensor del Pueblo, las Naciones Unidas, activistas de derechos humanos, periodistas y dirigentes políticos reprocharon ayer el accionar represivo de la Policía durante la intervención de la marcha indígena en las cercanías de la población de Yucumo.

    El defensor del Pueblo, Rolando Villena, declaró sentirse sorprendido y no entender la posición de quienes autorizaron el uso de la fuerza para llegar al extremo de intervenir al campamento de los marchistas.

    Expresó que "hay un uso excesivo de la fuerza. Entendemos que el tema es muy delicado, pero la situación en este momento de la gente que está siendo vulnerada en sus derechos, estamos hablando del derecho a la libre asociación, a la libre libertad de pensamiento, a la libre posibilidad de poder transitar en acciones que son en defensa de sus derechos".

    Por su parte, la delegada en la ONU, Yoriko Yasukawa, llamó al cese de la violencia poco después de la acción policial. "Lo primero para nosotros es que paren la violencia, y recordarle a las autoridades, y a todos sus niveles, que es su responsabilidad parar la violencia y proteger a la gente que está allí", señaló Yasukawa.

    A su turno, la activista de DDHH y religiosa María Amparo Carvajal, testigo de los hechos, aseguró que el operativo se efectuó con una violencia ‘extrema’ y ‘tremenda’. "Hablé con los policías (sobre la acción) y me decían que 'nosotros recibimos órdenes'", relató Carvajal.

    También la Asociación de Periodistas de La Paz, mediante un comunicado, calificó las acciones propias de un gobierno ‘cobarde’ y ‘fascista’.

    El político Samuel Doria Medina dijo que este Gobierno más se parece al pasado y no al futuro que prometieron y el expresidente Carlos Mesa señaló que lo ocurrido en los últimos dos días, es una muestra del descontrol total del Gobierno en el tema.

     

    En la jornada

     

    La Conamaq convoca una movilización en La Paz

    La dirigencia de la Conamaq que estaba presente en la plaza San Francisco, de La Paz, convocó a la ciudadanía a una concentración y marcha de repudio hoy por la violenta intervención policial a la marcha. Temen que la Policía reprima la vigilia que llevan adelante las mujeres y por ello llamaron a sumarse a otras personas.

    Personalidades como el cantautor Luis Rico, la activista feminista María Galindo y el ex- defensor del Pueblo Waldo Albarracín repudiaron la acción.

     

    La vigilia se convierte en huelga en Santa Cruz

    En la plaza 24 de Septiembre, las personas que realizan una vigilia a favor del Tipnis se pronunciaron en contra de las acciones del Gobierno. La primera medida fue marchar alrededor de la plaza a la cabeza del dirigente indígena Lázaro Tacoo, activistas y universitarios. Asambleístas departamentales encabezados por Wilson Áñez instalaron un piquete de huelga. En Cochabamba se realizó una marcha y se anuncian movilizaciones en Beni, Oruro, Potosí y Sucre.

  • W
    Wenstruba

    Tja, das hat sie wohl von ihrem Vorbild gelernt! Gute Vorbilderung und klare Ansagen, die oft auch NEIN heißt Nein heißen - womit sich niemand beliebt macht, sind besser als jede gute Erziehung!

  • T
    tochtermeinermutter

    erstmal finde ich es ganz schön mutig, dass die autorin ihren spießigen fauxpas gegenüber der tochter für die taz-leserschaft dokumentiert hat. besonders interessant finde ich das beschriebene erleben, etwas zu tun und im gleichen moment zu wissen, wie falsch und fehlgeleitet dieses tun ist. da sind sie, liebe anja maier, wohl tatsächlich in eine alte schiene gerutscht, die eigentlich nicht die ihre ist. immerhin haben sie diese selbsterkenntnis! eine gute vorausetzung, um es zukünftig besser zu machen. ihre tochter hat - auch wenn das jetzt hart klingt - ein recht auf try and error, das ein scheitern einschließt. je mehr sie ihr sosein wertschätzen und unterstützen, desto wahrscheinlicher ist, dass sie die richtigen entscheidungen für ihr leben trifft. ansonsten ist die gefahr groß, dass sie nur aus reiner opposition heraus, lässt und macht, was sie, die mutter, ärgert und verstört.

     

     

    @stumpfschlumpf

     

    "schöne sachen", ikea-lifestyle entspringt doch nur ihrer fantasie. und jaja, sie sind ja echt n cooler typ: anarcho-vater mit anarcho-sohn? sie haben auch was grundsätzliches nicht kapiert. der wird ihnen noch kräftig was husten, bei ihrem anarcho-ehrgeiz, der so gar nicht anarchistisch ist btw.

  • S
    Stumpfschlumpf

    Ja...so seltsam einsam, monoton,dreckig und fantasielos kann das Leben für Eltern sein.

    Wussten Sie doch schon immer worauf es ankommt im Leben.. Erfolg, verkorkste Beziehungen und gescheiterte Erziehungsversuche.

    Dabei haben diese Eltern alles getan um ihre Kinder so richtig glücklich zu machen. All diese schönen Sachen haben Sie gekauft.. all diese schönen Sachen.. all diese schönen Sachen .. all diese schönen Sachen ..und nun sind wir Enttäuscht; deine Leistungen lassen zu wünschen übrig obwohl du für all deine schönen Sachen nie etwas tun musstest schliesslich sollst du es besser haben als wir denn wir mussten auch schon nix tun für all diese schönen Sachen.. Plötzlich tritt ein spinnwebenbehangener,staubiger Zombie in die saubere Ikeastätte und schüttelt Myriaden Maden von sich und krächzt mit sägender Stimme; Here we are now.. entertain us..und bricht unvermittelt ab.. Mag Sie noch so erbärmlich sein..Geschichte wiederholt sich aber die Anarchie wird siegen..hoffentlich.

    Ach bevor ich es vergesse zu erwähnen; .. ich bin Vater und mein Sohn wird Anarchist und gemeinsam pissen wir auf den ausgelatschten Teppich vor dem Schuleingang..

  • BA
    bitte anonym

    Sagt man das Wort ' Verarschen ',sei es noch so umgangssprachlich, wird die darauffolgende Reaktion ein Statz mit ' Schweisse ', sein, denn das kommt dabei heraus, aus dem ' Arsch '.

    Wuerde man nun ein Wort wie zb. 'Veraeppeln' benutzen, kommt evtl. nur Marmelade, Mus, oder so dabei raus.

     

    Je sanfter die Worte, desto sanfter das ' Echo', ; )

     

    Beim naechsten Machtkampf um den 'klicker', warum nicht 'Messer/Scheere/ Papier spielen, sie wissen, das Spiel mit den Fingern ?

     

    Oder, ... Immer einen Wuerfel auf dem Wohnzimmertisch lassen, und wer die hoehere Zahl hat bekommt den Klicker, ...fuer ne Stunde.

     

    Seit liebt Kinder, sonst kommt Frau Holle auf en Besen, und nachdem sie schoen saubergemacht hat und gekehrt gibts was mit dem Besen auf'n 'Popo' - versuchen sie mal' Willt du mich verpopoen ', wenn das die knene Blonde zum lachen bringt, ist der Machtkampf schon gewonnen, ; )

  • L
    LastExit

    Liebe Anette,

     

    es gibt noch einen 2. Bildungsweg. Also locker bleiben.

  • FS
    Frank Schroeder

    Wer meint, man bräuchte einen Fernseher - selbst schuld. Weiter so mit den Vorwürfen!

  • A
    Annette

    So was muß ich täglich mit meinem 20jährigen durchexerzieren, der nun das Abi wiederholen will und dafür die letzte Chance eingeräumt bekommen hat.

    Halt durch.

     

    Gruß

     

    Annette