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Kolumne BesserAntisemitismus? Ist abgeschafft

Jutta Ditfurth gegen Jürgen Elsässer und der Brandanschlag auf die Synagoge in Wuppertal – über zwei bemerkenswerte Urteile deutscher Gerichte.

Jutta Ditfurth will gegen das Urteil des Münchner Landgerichts in Berufung gehen. Bild: imago/Müller-Stauffenberg

D er Antisemitismus ist in Deutschland abgeschafft. Nee, echt jetzt. Denn das behauptet nicht irgendwer, das verkünden zwei Urteile deutscher Gerichte aus der jüngeren Vergangenheit. In einem Fall hatte der Journalist und Politaktivist Jürgen Elsässer gegen die Publizistin und ehemalige Grünen-Politikerin Jutta Ditfurth geklagt, weil sie ihn in einem Interview mit der Sendung „Kulturzeit“ auf 3sat als „glühenden Antisemiten“ bezeichnet hatte. Anlass waren die „Mahnwachen für den Frieden“, bei denen Elsässer, ein Wortführer der deutschen Internetspinner, als Redner aufgetreten war.

Das Münchner Landgericht hat Elsässers Klage recht gegeben. Schon am Ende der Hauptverhandlung im Oktober sagte die Richterin Petra Grönke-Müller: „Ein glühender Antisemit in Deutschland ist jemand, der mit Überzeugung sich antisemitisch äußert, mit einer Überzeugung, die das Dritte Reich nicht verurteilt und ist nicht losgelöst von 1933 bis 45 zu betrachten vor dem Hintergrund der Geschichte.“

Ähnlich heißt es in der Urteilsbegründung: „In dieser Bezeichnung kommt zum Ausdruck, dass derjenige die Überzeugungen teilt, die zu der Ermordung von 6 Millionen Juden unter der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft geführt haben, und die Menschen alleine aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft angreifen und für die Übel in der Welt verantwortlich machen.“

Gemessen an dieser Definition wurde der letzte Antisemit um 1960 in Jerusalem gesichtet. Denn so blöd, den Antisemitismus oder gar den Holocaust gutzuheißen, ist niemand; der beinharte Neonazi nicht – der verleugnet den Holocaust nämlich –, und der gewöhnliche Antisemit der Gegenwart auch nicht – der verurteilt den Holocaust, um sogleich zu erklären, die Israelis seien die Nazis von heute.

Ehrbarkeit des Antisemitismus

Die Zeiten, in denen Antisemit eine normale politische Selbstbezeichnung war wie Liberaler oder Sozialdemokrat, sind seit Auschwitz vorbei. Der moderne Antisemitismus hält sich an den Staat Israel, der den Platz des „Weltjudentums“ eingenommen hat, und argumentiert nicht trotz, sondern wegen Auschwitz.

„Der Antisemitismus ist ein politischer Ausdruck der Rechten, und dennoch ist die Linke nicht frei davon“, schrieb Jürgen Elsässer 1992 in seinem Buch Antisemitismus – das alte Gesicht des neuen Deutschland.

Und weiter: „Als nach der Wende der bundesdeutschen Politik 1965/66 der Anti-Israelismus in der offiziellen Sprache keine Stütze mehr hatte, wurde der ‚linke‘ Antizionismus zum wichtigsten Statthalter im gesellschaftlichen Diskurs. Demagogien wie die von der ‚Endlösung der Palästinenserfrage‘ oder den israelischen ‚Konzentrationslagern‘ oder Jubel über tödliche Anschläge palästinensischer Kommandos erhielten durch die Linkspresse eine ‚Ehrbarkeit‘ (Amery), die sie ansonsten verloren hatten. Ein tragischer Widerspruch: Oft waren es dieselben Linken, die sich einerseits in bewundernswerter Kontinuität den Auftritten von Nazi-Gruppen entgegenstellten, und andererseits in ihren antizionistischen Tiraden deren Inhalte selber verbreiteten.“

Man kann sich vorstellen, was der Elsässer des Jahres 1992 über den Elsässer des Jahres 2015, den Verschwörungstheoretiker und Querfrontstrategen, gedacht und geschrieben hätte.

Ditfurth hat auf ihrer Webseite zahlreiche Belege dafür gesammelt, weshalb sie glaubt, Elsässer, der zuletzt als Redner bei der rechtsextremen „Legida“-Demonstration aufgefallen war, so bezeichnen zu können, wie sie ihn bezeichnet hat. Um in die kostspielige Berufung gehen zu können, bittet sie um Spenden.

Brandstiftung ohne Antisemitismus

Das andere bemerkenswerte Urteil stammt vom Amtsgericht Wuppertal, das Anfang Februar drei Deutschpalästinenser wegen eines Brandanschlags auf die dortige Synagoge zu Bewährungsstrafen verurteilte – ohne „Anhaltspunkte für eine antisemitische Tat“ zu erkennen. Die drei hätten nur die „Aufmerksamkeit auf den Gaza-Konflikt lenken wollen“. Klar. Und die Mörder im jüdischen Supermarkt in Paris und der Synagoge in Kopenhagen wollten lediglich die Aufmerksamkeit auf die Aggression gegen den souveränen Kalifatstaat, die Islamophobie in Westeuropa das langweilige Fernsehprogramm lenken.

Nach den Urteilen in München und Wupprtal würde jedenfalls auch ein solcher Richterspruch nicht mehr allzu sehr verwundern. Deutsche Richter, die womöglich selber bei früheren NS-Juristen studiert haben, wissen, dass Antisemitismus nicht koscher ist. Anstatt sich mit dessen modernen Erscheinungsformen auseinanderzusetzen, erklären sie ihn kurzerhand im Namen des Volkes für abgeschafft.

Besser: Spenden. Und zwar an: Jutta Ditfurth. Verwendungszweck: „Elsässer-Prozess“, Konto-Nummer 1200881450, BLZ: 50050201 bei der Frankfurter Sparkasse. Möglichst schnell, die Einspruchsfrist läuft bald ab.

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Deniz Yücel
Kolumnist (ehem.)
Von Juli 2007 bis April 2015 bei der taz. Autor und Besonderer Redakteur für Aufgaben (Sonderprojekte, Seite Eins u.a.). Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik 2011. „Journalist des Jahres“ (Sonderpreis) 2014 mit „Hate Poetry“. Autor des Buches „Taksim ist überall“ (Edition Nautilus, 2014). Wechselte danach zur Tageszeitung Die Welt.
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102 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Sie wollen den Toiletgate der "DIE LINKE" mit all dem gleichsetzen?

  • Wie jetzt??

    "..ist nicht losgelöst von 1933 bis 45 zu betrachten vor dem Hintergrund der Geschichte.“

     

    Also vordem, glühte der Antisemitismus somit wohl auch noch gar nicht?

     

    Was war das dann? Eine etwas harmlosere Variante von Judenfeindlichkeit, nur hinter vorgehaltener Hand? Oder kam es auch dieserzeit zu Verfolgungen und Vertreibungen mit auch Todesfällen? Alles kein "glühender Antisemitismus" ?

     

    Und sollen wir gefälligst darauf warten, bis es sich erst wieder, wie in der von der Richterin angesprochenen Zeit zeitigt?

     

    Wenn Ditfurth ihre Behauptung belegend herleiten kann, handelt es sich bei Elsässer selbstverständlich um einen glühenden Antisemiten. Und nicht erst wenn ausgerechnet eine Richterin los seufzt: Aberaber, das alles war doch schon Mal viel schlimmer.

     

    Wo leben wir eigentlich? Der Zentralrat könnte sich dazu auch mal äußern.

    • @H-G.-S:

      es wird ja immer schlimmer!

      „Ein glühender Antisemit in Deutschland ist jemand, der mit Überzeugung sich antisemitisch äußert, mit einer Überzeugung, die das Dritte Reich nicht verurteilt und ist nicht losgelöst von 1933 bis 45 zu betrachten vor dem Hintergrund der Geschichte.“ ist nach allem, was sich dazu herausfinden läßt, kein wörtliches zitat aus der hauptverhandlung, sondern die kolportage/paraphrase von etwas, was die richterin gesagt haben soll. auf wen genau diese zurückgeht, weiß man nicht. es scheint aber nicht ausgeschlossen, dass frau D. selbst sie in die welt gesetzt hat.

      wörtliches zitat aus dem urteil hingegen ist:

      „In dieser Bezeichnung kommt zum Ausdruck, dass derjenige die Überzeugungen teilt, die zu der Ermordung von 6 Millionen Juden unter der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft geführt haben, und die Menschen alleine aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft angreifen und für die Übel in der Welt verantwortlich machen.“

      dummerweise - oder soll ich es unredlicherweise nennen - ist der satzanfang abgeschnitten. der geht so: "DENN in dieser Bezeichnung (...)"

      verweist also auf etwas, was unmittelbar davor steht (seite 14 des urteils) und zugleich auf etwas, was etwas weiter davor, nämlich seite 12, zu lesen steht, eine definition von "glühender Antisemit", die so weit gefaßt ist, dass eigentlich nicht nur frau D. sondern auch herr B. damit zufrieden sein müßten.

      • @christine rölke-sommer:

        auch herr Y. müßte eigentlich mit dem zufrieden sein, was er da lesen kann.

        wenn er - und frau D - und alle anderen denn gelesen hätten.

        haben sie aber augenscheinlich nicht.

        weshalb ich mich - wieder mal - frage, wozu eigentlich urteile im namen des volkes verkündet werden, wenn das volk sie noch nicht mal liest, bevor es sie kritisiert!

         

        ps. was die herumaaserei mit adjektiven soll, frage ich mich ebenfalls. reicht es nicht, wen einen antisemiten zu nennen?

        • @christine rölke-sommer:

          Schwierig-.

           

          Wie ist das nochmal mit "bißchen schwanger"?

           

          Darf nur jemand als Antisemit angesehen und bezeichnet werden, wenn ihn auch ein virulent genozidaler Vernichtungswunsch in seiner Psyche umtreibt? Oder ist jemand das auch schon, wenn er Juden (streng glaubensausübende) nicht in seiner Wohngegend ertragen möchte?

          Damit fängt doch der Schwierigkeitsgrad schon an- oder? Der behauptete Finanzierungswille zu sogenannten üblen Weltzusammenhängen soll einen da nicht überfordern.

          • @H-G.-S:

            ja und nein.

            wir reden über den europäischen politischen antisemitismus - im unterschied zum europäischen christlichen antijudaismus.

            beide konnten und können genozidal wirken - wozu wir im hinterkopf behalten sollten, dass genozid juridisch wie politisch nicht erst beim metzeln von 6 millionen beginnt.

             

            die frage "darf nur jemand ..., wenn ...?" beantwortet sich damit von selbst: selbstverständlich nicht. antisemitisch kann allerdings in diesem "Containerbegriff" genausogut sein, alle jüdinnen dieser welt nach Israel verfrachten zu wollen.

             

            aber zurück zum urteil: es stellt diese verknüpfung so gerade nicht her, sondern stellt auf das teilen von überzeugungen (plural!) ab, die zur von 'schland ausgehenden/ins werk gesetzten industriemäßig betriebenen menschenvernichtung führten bzw. sich an dieser beteiligten bzw. sie geschehen ließen. wollte wer leugnen, dass es so war?

            und wollte wer leugnen, dass diese überzeugungen immer noch gepflegt werden - und zwar unter gleichzeitiger heftigster verurteilung des holocaust?

             

            ps. nach dem, was ich von frau D. zum prozess zu lesen bekam, ist mir noch nicht klar geworden, was an den schriften/äußerungen des herrn E. sie dazu bewegte, ihn in der 3sat-sendung als "früher kommunist, jetzt glühender antisemit" zu charakterisieren.

            ich kann zwar für mich selbst versuchen auszubuddeln, was an den schriften/äußerungen des herrn E. antisemitisch zu nennen wäre. aber kann - oder sollte - das das ersetzen, was frau D. zu ihrer äußerung bewegte?

            • @christine rölke-sommer:

              Da ist Ditfurth sowieso in der Pflicht (falls sie der nicht sowieso schon irgendwo nachgekommen sein sollte,- mal googeln bzw. ihre Links anklicken)

              Denn es war immerhin sie, als sich hierin explizit aufstellende, öffentliche Person, die das so erklärte.

               

              Was sie auch gut machen könnte, wäre, es zukünftig als einen überwiegend nachvollziehbaren, " gut begründbaren Verdacht" äußern zu wollen. Immerhin präsentiert sich ja auch Elsässer, als offensiv auftretende, öffentliche Figur.

              • @H-G.-S:

                zu fragen der prozessführung sind gratis-ratschläge von mir nicht zu erwarten.

                deshalb nur so viel:

                gucken Sie sich http://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2014/07/rk20140728_1bvr048213.html

                an. da gings nicht um die befähigung der geschmähten richterin zum richteramt, sondern um die frage, ob der beschwerdeführer im "Kampf ums "Recht" auch "starke und eindringliche Ausdrücke" benutzen durfte.

                übertragen Sie das einfach auf die 'beziehung' Ditfurth-Elsässer und umgekehrt.

                vielleicht geht Ihnen ja dann ein licht auf oder auch nen ganzer kronleuchter.

                 

                ps. dass der herr E. den rechtsstreit auf der ebene "bin ich nicht!" führte, find ich nicht weiter erstaunlich. wer begründet seine anträge schon damit, dass er auch gern - auch tief unter der gürtellinie - austeilt?

    • 1G
      1393 (Profil gelöscht)
      @H-G.-S:

      Wo leben wir eigentlich?

       

      In einem Land, in dem jeder im Internet über das schreiben kann, wovon er keine Ahnung hat und Kolumnisten nachplappert, die auch keine Ahnung haben und sich zum Wutbürger gegen Richter aufspielen, die nur geltendes Recht sprechen.

      • @1393 (Profil gelöscht):

        Bei einem etwas komplexeren Denkzusammenhang, wird Ihnen persönlich, scheint´s die Belastung zu groß? Da ist ein Fußballfeld für Sie natürlich schon etwas übersichtlicher-@Erol Bulut?

         

        Der Prozessvorgang „geltendes Recht“ ist doch noch gar nicht abgeschlossen. Üben Sie noch mal auf dem Feld der Sachanalysen, dann könnten wir uns eventuell mal weiter unterhalten.

        • @H-G.-S:

          wohin+warum weichen Sie eigentlich gerade aus?

          ist die erkenntnis, dass es im rechtsstreit E gegen D nicht darum geht, was E ja oder nein ist, so schwer zu verkraften?

           

          ps. hätte herr Yücel mal in der rechtsabteilung der taz nachgefragt, hätten die ihm das auch erklärt - und er sich seine kolumne geschenkt, womöglich.

          • @christine rölke-sommer:

            Zu Ihrem Blickwinkel:

            Ich reagiere nur auf das gehaltlos angequatscht werden, durch einen sich hier sachlich unzulänglich hervor mausern wollenden, mentalen Amateur-Fußballer.

            Hier verwechselt scheint´s jemand, den Diskursraum mit einem geistigen Bolzplatz.-Macht aber nix. Sie persönlich kennen ja doch auch was, von hier mitunter dumm angequatscht werden.

             

            Zu meinem Verhalten:

            Ich weiche in gar keiner Hinsicht aus. Ditfurth erbat sich doch eine möglichst große Vielfalt an Meinungsäußerungen, um auch für sich persönlich einen größeren Perspektivenüberblick gewinnen zu können. Was sie nun als nur blöde und was als perspektivisch erhellend beurteilen wird, bleibt ja ihrer Entscheidung überlassen.

             

            Zu Ihrem eigentlichen Metier:

            Der Kampf vor Gericht geht doch weiter-oder?

             

            Im übrigen:

            Rührend, die berechtigte Verunsicherung in Ihrem Schlusswort zur Person Yücel: „womöglich“.- Wer sagt Ihnen, dass er nicht vll. sowieso, allmorgendlich mit der „Rechtsabteilung“ sein Frühstück einnimmt?

            • @H-G.-S:

              dazu, wer hier jetzt wen ... und wer das mit oder ohne schmäh hinkriegt, vielleicht ein ander mal.

              spannender finde ich nämlich grad was anderes. Ihre andeutung nämlich, im grunde sei dies nicht die kolumne des herr Y. sondern die der frau D.

              sollte dies so sein - dann habe ich den eindruck, dass

              1. es frau D nicht darum ging, "einen größeren Perspektivenüberblick gewinnen zu können", sondern frust abzulassen. was verständlich ist. urteile können nämlich ziemlich frustig sein.

              2. der herr Y wohl ein mal zu wenig mit der rechtsabteilung seines blattes gefrühstückt hat. womöglich hätt er sonst drauf verzichtet, unter seinem namen mit genau dieser kolumne um geld für frau D ihren prozess zu bitten. wie gesagt: womöglich.

               

              ob's weitergeht? keine ahnung. fragen Sie doch bei frau D's bevollmächtigten nach, welche möglichkeiten die neben der finanzierung durch spenden die so sehen.

               

              ich für mein teil bin es schon zufrieden, wenn hier in der kommentarspalte diese oder jener verstanden hat, dass es in diesem prozess nicht um die frage geht, was herr E ist, sondern wie frau D (und nur diese!) ihn nennen darf oder auch nicht.

              • @christine rölke-sommer:

                Falls ich über einen sehr dunkelhäutigen Mitmenschen als ihn "Dunkelhäutiger" nennend, reden würde, könnte ich dann prinzipiell, deswegen vor Gericht landen? Oder hieße es womöglich: Sieht ja doch wohl jeder, warum man das in dem Fall bei Belieben sagen darf.

                usw.,usf...wann darf man jemanden "Islamist" nennen...usw., usf.

                • @H-G.-S:

                  ich sehe schon: mein letzter satz war mal wieder zu kurz.

                  ich hatte vorausgesetzt, Sie hätten den sachverhalt noch im kopf. nu ja....

                   

                  aber ich verstehe: durch diese verschiebung kommt man von dem unsinn, den frau-herr D-Y in der kolumne draus gemacht haben, weg. so zumindest die hoffnung - die's zwar immer gibt, die aber manchmal trügt.

  • Der verurteile Neonazischläger unterliegt also einer Klassenjustiz, weil er vlcht. Hartz V empfängt? Die Argumentation gibt es auch schon von janz rechts.

    • @Arcy Shtoink:

      @=> Timocracy

  • Meinungsfreiheit kostet

    Dass das OLG in München Meinungen, die Eigenschaften in Form von Existenzurteilen Personen zusprechen dann als mit Persönlichkeitsrechten als unvereinbar ansieht, wenn sie der Person attestieren ein Antisemit zu sein ist aus zweierlei Gründen Unrecht: Meinungsfreiheit lässt sich nicht auf logisch korrekte Urteile beschränken und vor allem sind nicht nur diejenigen Antisemiten, die die Vernichtung der Juden durch den deutschen Staat zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft gutheißen. Wenn also Frau von Ditfurth ein logisches Fehlurteil abgibt, wenn sie behauptet, jemand sei ein Antisemit, der eine antisemitische Meinung vertritt oder antisemitische Handlungen begeht, ist es dennoch von der Meinungsfreiheit gedeckt, weil es weitgehend als Behauptung einer Eigenschaft und nicht als Existenzurteil verstanden wird und insofern bezüglich Herrn Elsässers durchaus wahr ist. Weiterhin hat das Gericht kein Recht, zu behaupten, Frau von Ditfurth habe eine derart beschränkte Vorstellung von Antisemitismus und demzufolge Antisemiten wie das Gericht, und ihr ohne Beweis zu unterstellen, sie verstehe unter Antisemitismus nur die Rechtfertigung der Judenvernichten durch die Maßnahmen des deutschen Staates zur Zeit der Naziherrschaft. Übrigens zeigt das Beispiel deutlich, dass es sehr teuer ist, für sein Recht einzutreten, wenn man am Ende nicht gewinnt – hier von Klassenjustiz zu reden, drängt sich gerade zu auf, ganz abgesehen davon, dass der Streitwert sicher geringer wäre, wäre statt Herrn Elsässers der Harz-IVler Schmitz gegen Frau von Ditfurth vor Gericht gezogen… Möglicherweise hätte sich in diesem Fall dem Gericht die Frage aufgedrängt, ob man einen Harz-IVler überhaupt beleidigen könne? Die Mehrzehl der Juroisten waren halt furchtbar und sind auch heute auch dann durchaus meanstream, wenn zunehmend mehr wiederum Unrecht für Recht halten.

  • und hier mal wieder einer, der sich bemüht, licht ins dunkel des begriffs zu bringen

    https://www.youtube.com/watch?v=51UseTj-nR8

  • Die Zuschreibung "glühender Antisemit" für jegliche Form und Grad von Antisemitismus ist zugleich auch eine Verharmlosung wirklich glühender Antisemiten. Die wahllose Verwendung dieser Übersteigerung verharmlost zugleich einen Eichmann.

  • Vllt. ist ja der großartige Text hilfreich, den Joachim Lottmann hier geschrieben hat:

     

    http://blogs.taz.de/lottmann/2015/02/21/religionskritik-und-rassismus/

    • @lichtgestalt:

      großartig?

      *kopfbatsch*

  • Hallo,

     

    das Urteil ist ja echt interessant. Aber da wird nicht nur eine alte Definition verwedet. Das ist aber auch egal, weil das Ergebnis so oder so wohl gleich sein wird. Keine Chance für die Berufung! Wieso eigentlich 20.000 ?

     

    Was sehr ärgerlich ist, ist im Urteil die verwendete Definition "Arbeitsdefinition der EUMC zu Antisemitismus". Die EUMC hat eine solche Definition nicht herausgegeben, weil es sehr große Kritik gab. Die von der EFA/(rechten)AJC verwendete Definition wird, wie offizielle behandelt. Erbärmlich, dass ein Gericht auf so ein Pseudo-Institut hereinfällt. Es gibt bessere Quellen und Definitionen für Antisemitismus.

     

    Hier ein Artikel, der das behandelt:

     

    http://electronicintifada.net/content/israel-lobby-uses-discredited-anti-semitism-definition-muzzle-debate/11716

     

    Auch die "antideutsche" Antisemitismusdefnition von Yücel ändert nix daran, die auch noch den ex-antideutschen Elsässer mit seiner früheren dümmlichen Antisemitismusdefinition (gutwillig) zitiert.

    • @BereniceW:

      Sie verlinken auf Terrorwebsites, wundern sich aber hoffentlich nicht, wenn Sie keiner ernst nimmt...

      • @Aaron Kunz:

        also.... ich fand den artikel von diesem 'terroristen' recht aufschlußreich.

  • „In dieser Bezeichnung kommt zum Ausdruck, dass derjenige die Überzeugungen teilt, die zu der Ermordung von 6 Millionen Juden unter der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft geführt haben, und die Menschen alleine aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft angreifen und für die Übel in der Welt verantwortlich machen.“

     

    Das beschreibt m.E. klar und präzise den Sachverhalt.

     

    Natürlich streiten heutige Antsemiten meist ab, Antismeiten zu sein. So, wie die meisten Verbrecher zunächst bestreiten, Verbrecher zu sein. Ist deshalb ein Einbruch kein Einbruch, ein Bankraub kein Bankraub, ein Diebstahl kein Diebstahl mehr? Und ist deshalb jedem erlaubt, als Antisemiten, als Einbrecher, als Bankräuber oder Dieb zu bezeichnen, wen er aus welchem Grund auch immer, dafür hält?

     

    EINE KLARE DEFINITION DES BEGRIFFS IST UNERLÄSSLICH. DAS LANGERICHT MÜNCHEN HAT EINE ERBRACHT. WIE DEFINIEREN SIE, HERR YÜCEL, ANTISEMITISMUS GENAU?

    • @Friedrich Zoller:

      Das ist eine sehr schlechte Definition: Antisemitismus beginnt mit 6 Millionen Toten, alles andere ist Folklore. Aber gegen Ihr Superargumnet Feststelltaste komme ich natürlich nicht an.

      • @Aaron Kunz:

        Sie müssen auch nicht gegen irgendetwas ankommen. Sie müssen nur eine klare Definition von Antisemitismus liefern, die man jener des Gerichts vergleichend gegenüberstellen kann. Wenn Ihre Definition dann die schlüssigere ist, wird mich nichts in der Welt davon abhalten, die Definition des Gerichts in Frage zu stellen.

      • @Aaron Kunz:

        lesen lernen!

        da steht: "(...) die Überzeugungen teilt, die (...)"

        bedeutet:

        1. politischer antisemitismus begann mit diesen überzeugungen. und diese überzeugungen wurden nicht erst von den nazis erfunden, sondern kamen wesentlich früher in die welt politischen denkens.

        2. diese überzeugungen endeten auch nicht mit der shoah. sie lebten und leben weiter. und zwar auch dann, wenn sie den holocaust aufs heftigste verurteilen.

  • manche leute brauchen die antisemitismusdebatte wie andere leute die luft zum atmen. wie wäre es denn mit der aufarbeitung anderer genozide. die gibt es ja auch. waren die weniger schrecklich? afrika, amerika, lateinamerika, mittlerer osten, china usw usf.. haben die dortigen opfer keinen anspruch auf aufarbeitung der verbrechen denen sie zum opfer gefallen sind. offensichtlich sind uns da unsere geschäftsbeziehungen wichtiger. die ditfurths und sonstige aufarbeitungsfahnenträger voraus.

  • In der gesamten Kommentarspalte unter diesem Artikel sind Argumente, die sich auf die Fakten beziehen an ein- oder zwei Fingern abzuzählen. Statt dessen aber sammeln sich die Kommentare und Kommentatoren, die sich gegenseitig mit wahlweise hämischen oder denunzierenden Kommentaren profilieren. Jedoch einen guten, sachlichen Kommentar der die Sachlage, wie sie Frau Ditfurth darstellt und Herr Yücel hier beschreibt habe ich nicht finden können. Das mag schlicht und ergreifend an der allgemeinen Agressivität liegen, die seit der Pegida-Wellen einen gewissen Teil der Bundesbürger erfasst hat. Ich hingegen glaube, dass es die einfache Genugtuung ist die der Durchschnittsdeutsche empfindet, wenn er sich gerichtlich schönreden lässt, aus welchen Gründen er (und alle anderen mit ähnliche braunem Gedankengut) ja nie und nimmer ein Antisemit sein könnte. Es ist wieder einmal mehr der Versuch, menschenverachtendes Gedankengut schön zureden und am Ende salonfähig zu machen. Frau Ditfurth hat sich keinesfalls in die Nesseln gesetzt, wie das unten jemand schrieb. Eher stach sie in ein Wespennest, welches sich eigentlich keinesfalls an staatlicher Stelle befinden sollte, denn die Urteilsbegründung wie sie veröffentlicht wurde ist vor dem geschichtlichen Hintergrund unseres Landes schlicht nicht hinnehmbar. Und sie ist mehr als das, wie diese Diskussion hier zeigt: Sie bietet einem sehr zweifelhaftem Klientel die Möglichkeit, sich hinter einem Urteil zu verstecken, das dem Antisemitismus und Rassismus in unserer Mitte Tür und Tor öffnet und mit dazu noch die Rechtfertigung liefert, um beides gleich wieder zu negieren. Für Menschen die der Pegida-Bewegung auch nur nahestehen könnte es keine bessere richterliche Unterstützung geben als dieses unsägliche Urteil Ich bin jedem dankbar, der gespendet hat, um dagegen vorzugehen.

  • zum "glühen" beachte mensch die rechtsprechung z.b. in http://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2009/11/rs20091104_1bvr215008.html

     

    aber was red ich eigentlich? wenn ihre anwälte das alles, was ich mir langsam zusammensuchen muß, weil's nun mal nicht mein rechtsgebiet ist, nicht drauf haben, dann ... schweigt der sängerin höflichkeit.

  • @CV: Du hast recht. Eine merkwürdige Veranstaltung, aber empirisch interessant.

  • @Age Krüger: Stimmt, man sollte sich mit Argumenten auseinandersetzen. Ich finde es z.B. fast erheiternd, dass Arcy Stoink, mit dem die Diskussion nicht lohnt, sich auf eine einzige uralte Propagandabehauptung eines CDUlers stützt, was ich angeblich alles als "faschistisch" bezeichne. Dabei müssen solche Leute eigentlich nur selbst meine Texte lesen, da steht es doch drin, sind doch keine verschollenen Geheimwerke. Es macht einfach viel mehr Vergnügen, sich mit Leuten über Positionen zu fetzen, die ich wirklich habe, als über solche, von denen meine politischen Gegner nur behaupten, dass ich sie hätte. Aber man muss eben lesen, und das ist ja sooo anstrengend.

    • @Jutta Ditfurth:

      Haste recht.

       

      Die Debatte mit dem kann man sich schenken.

    • @Jutta Ditfurth:

      Dann nehemen wir das mal so hin und glauben Ihnen, dass Sie die Grünen nicht bei den Ökofaschisten einorden und Sie allgemein diesbezüglich nur falsch verstanden wurden. Sie haben natürlich auch nie Sätze gesagt wie "Und der Einzug ökofaschistischen und rechtsradikalen Gedankengutes

      in die Grünen (siehe z.B. GAL Hamburg) waren diesem Parteitag

      keine klare antifaschistische Ablehnung wert." (http://www.trend.infopartisan.net/trd0998/t640998.html)

      • @Arcy Shtoink:

        Es fällt mir schwer, selbst bei diesem isolierten Zitat eine Bezeichnung der Günen insgesamt als faschistisch zu lesen. Im gleichen Text werden die Grünen wie folgt definiert:

        "Die Grünen sind damit eine autoritäre, dogmatische, hierarchische

        Partei. Sie sind kein basisdemokratisches Projekt mehr, nicht einmal

        mehr radikaldemokratisch."

        Von faschistischer Partei steht da nichts.

      • @Arcy Shtoink:

        Ich antworte Ihnen mal, weil Frau Ditfurth wohl aus gutem Grunde keine Debatte mit Ihnen führen möchte, aber können Sie wirklich nicht lesen oder ist das zuviel verlangt, die sowohl rhetorisch wie auch inhaltlich völlig anderen Aussagen: "Alle Grünen sind Ökofaschos!" und "Es gab einen Einzug von ökofaschistischem und rechtsradikalen Gedeankengut in den Grünen!" auseinanderzuhalten.

         

        Und eigentlich ist Frau Ditfurth, wenn sie sowas erst 1991 verortet noch harmlos. Ich habe selber in den ersten Jahren seit 79 bei den Grünen mitgemacht und war aber noch zu jung und theoretisch unbewandert, um zu begreifen, was für ein fürchterliches Zeug von Leuten wie Gruhl damals verbreitet wurde. Die Grünen waren seit ihrer Gründung als SPV immer ein Kampf zwischen Dogmatikern, egal aus welcher Ecke und ökologisch bewussten Basisdemokraten. Die Dogmatiker sind übrig geblieben.

        • @Age Krüger:

          Es ist Frau Ditfurths Problem, nicht deutlich schreiben zu können, was sie meint und mit Stereotypen zu arbeiteten. Vielleicht ist es auch einfach ihr Stil.

          Gruhl verließ die Grünen bereits 1981. Mit ihm traten etwa ein Drittel der Mitglieder aus. Aber das werden Sie ja sicherlich während ihrer Arbeit bei den Grünen mitbekommen haben. Frau Ditfurth wohl auch. Ihre Erklärbarversion dessen, was Frau Ditfurh 1991 wohl meinte, klappt also weder zeitlich noch inhaltlich nicht. Auch ist die Einordnung Gruhls/ÖDP (Wertekonservatismus) in das faschistische Spektrum wieder so ein Spielchen bei dem alles rechts der Ökosozialistischen Linken dort eingetütet wird. Sie werden auch keine ernstzunehmende Quellen dafür finden, die die ÖDP beim Faschismus ansiedeln? Solche pupertären Faschismusspielchen verharmlosen Faschismus und Nationalsozialismus.

          • @Arcy Shtoink:

            "Ihre Erklärbarversion dessen, was Frau Ditfurh 1991 wohl meinte, klappt also weder zeitlich noch inhaltlich nicht."

             

            Weshalb ich auch schrieb:

            "eigentlich ist Frau Ditfurth, wenn sie sowas erst 1991 verortet noch harmlos. Ich habe selber in den ersten Jahren seit 79 bei den Grünen mitgemacht und war aber noch zu jung und theoretisch unbewandert, um zu begreifen, was für ein fürchterliches Zeug von Leuten wie Gruhl damals verbreitet wurde."

             

            Also trennte ich schon deutlich zwischen 1979 und 1991. Gruhl trat btw 1990 aus der ÖDP aus, weil er selbst dort untragbar geworden war.

          • @Arcy Shtoink:

            Es ist nicht Ditfurths Problem was andere herausinterpretieren (wollen). Was sie selbst aber auch gern tut.

            • @fornax [alias flex/alias flux]:

              Und es ist ihr Problem, wenn Sie eine Verallgemeinerung ("... der Einzug ökofaschistischen und rechtsradikalen Gedankengutes in die Grünen ..." Zitat Ditfurth) nicht als eine Verallgemeinerung erkennen können.

              • @Arcy Shtoink:

                Nö, Ihr Problem da eine Verallgemeinerung (Grüne=Ökofaschisten) drin zu sehen!

  • @Henner: Genau so ist es, danke. Sein Buch "Antisemitismus" von 1992 ist auch sehr aufschlussreich.

  • @Christine Rölke-Sommer: Auch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das Sie zitieren, haben Sie nicht gelesen. Es widerspricht nämlich direkt dem Urteil des Landgerichts München I (Abgrenzung der - das kritisiert das Gericht - sich maßlos ausdehnen Definition der "Schmähkritik" zum Nachteil der Meinungsfreiheit). In Wirklichkeit ist es wohl so, dass Sie meine politische Position nicht mögen (Ihr gutes Recht) und das hier, an diesem Konflikt austragen (dumme Idee), und das merkt man eben, weil nichts logisch passt und alle Ressentiments sich verquiemelt an der Seite rausquetschen. Ich antworte nicht mehr.

    • @Jutta Ditfurth:

      verweise auf mein gestriges von 15:31.

  • und weil ich grad noch so belustigt bin

    http://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2014/07/rk20140728_1bvr048213.html

    zur erhellung der frage, ob es auf den 120-seitigen nachweis, dieser oder jene sei dieses oder jenes in der politischen auseinandersetzung zu nennen, entscheidend ankommt.

    • @christine rölke-sommer:

      uij, da ist mir ebbes ausgekommen. es soll heißen: dieser oder jene sei zu recht dieses oder jenes in der politischen auseinandersetzung zu nennen,....

  • Sorry, Christine Rölke- Sommer, das ist jetzt ja nur noch Gestammel und Sie gehen auf keinen einzigen Punkt ein. Die Arbeitsdefinition hat außerdem das Gericht angewendet, also fällt sie wohl dem auf die Füsse? Meine Argumente lesen mögen Sie nicht, wissen aber trotzdem, dass sie nicht ausreichen. Das ist Magie.

    • 1G
      1393 (Profil gelöscht)
      @Jutta Ditfurth:

      "Frau Dittfurth"

       

      Sie eröffnen ihr angebliches Dokument mit den Worten:

       

      Elsässer aber weiß genau, dass Begriffe wie "internationale" oder "angloamerikanische Finanzoligarchie", "Zionisten" sowie "amerikanische Ostküste" 3 von heutigen Antisemiten als Synonyme oder Codes für "die Juden" verwendet werden: es sind antisemitische Stereotype."

       

      únd zeigen gleich wo ihr mangelndesjuristische, bzw. logisches Vermögen schon scheitert.

       

      (Ich musste hier das Lesen abbrechen, wenn die erste Anklage schon auf gefühltes ohne sachgerechte Nachweise beruht.)

       

      Auch wenn Antisemiten diese Stereotypen verwenden, lässt sich mit Sicherheit daraus nicht folgern, dass es auch zwingend Antisemiten sind, wenn diese Wörter verwendet werden. Das ist eine gefühlte "Wahrheit" von Ihnen und glücklicherweise verlangen unsere Gerichte mehr als Empfindungen jener, die kognitiv schon mit dem Verstehen der Definition von Antisemitismus überfordert sind.

       

      Ob Elsässer Antisemit ist, sei mal dahingestellt, weil es überhaupt keine Rolle spielt. Wenn "Sie" jemanden übel nachreden und was auch immer unterstellen, haben Sie es nachzuweisen und zwar mit mehr als gefühlten Gegebenheiten. Publizierten Judenhass muss man auch vor Gericht nachweisen, nicht fühlen.

       

      Peinlich ist einzig ihr Gestammel.

       

      Das ist auch gewiss keine Werbung für ihr Buch, wenn Sie schon mit Stereotypen meinen Nachweise zu liefern!

    • @Jutta Ditfurth:

      dann will ich mal nicht so sein und das "Gestammel" übersetzen.

      1. ich habe keine lust, in einer kommentarspalte der taz unentgeltlich zu arbeiten, auch für Sie nicht.

      2. ich habe keine lust auf ein gespräch in einer kommentarspalte der taz, welches über das stattfinden soll, was andere sich auf womöglich magischem wege in meinen kopf hineingedacht haben.

  • Deniz Yücel ist der erste Journalist, der die unsägliche Antisemitismus-Definition des Münchner Landgerichts I aus der Hauptverhandlung im Urteil, obgleich etwas versteckt, wiedergefunden und den Prozess auf seinen Punkt gebracht hat: Es geht um die Umdeutung des Antisemitismus. -- Herzlichen Dank allen, die sich ernsthaft über diesen Prozess Gedanken machen! -- Die Bereitschaft mancher hier (z.B. von Christine Rölke-Sommer) als objektive Wahrheit zu hinzunehmen, was in einem Urteil steht und sich keinen kritischen Gedanken darüber hinaus zu machen, ist so verblüffend wie interessengeleitet. Interessant ist auch, dass der gläubigen Leserin des Urteils nicht auffällt, dass die Europäische Arbeitsdefinition des Antisemitismus an entscheidender Stelle (ohne Auslasszeichen) abgeschnitten ist und dass sich andere Textteile des Urteils widersprechen. Und wer sagt - außer dem Münchner Gericht und Frau Rölke-Sommer -, dass meine Argumentation im Prozess und die meines Anwalts zutreffen und unparteiisch wiedergegeben sind? Das Landgericht München I behauptet jetzt, nachdem es sich mit seiner "Antisemitismus-Definition" in der Hauptverhandlung auch international blamiert hat, meine Argumente seien "nicht ausreichend" gewesen. Das möchte Frau Rölke-Sommer unbedingt auch glauben, warum auch immer. Ich habe schon vor Monaten rund 120 Seiten Prozessdossier über Herrn Elsässer auf 10 Seiten zusammengefasst, die ich jetzt aktualisiert habe. Man muss sie allerdings auch lesen. Wem diese Belege nicht genügen, dem ist nicht mehr zu helfen: http://www.jutta-ditfurth.de/dl/dl.pdfa?download=sind-Antisemiten-in-Deutschland-noch-Antisemiten-20150219.pdf

    • @Jutta Ditfurth:

      Ja sie deuten den Antisemitismus der Nationalsozialisten, als "glühende Antisemiten" den Holocaust planten und durchführten, um. Sie Setzen diesen Antisemitismus mit aktuellen Antisemitismus und Ansätzen von Antisemitismus gleich und verharmlosen damit zugleich den Antisemitismus vor 45. Ihre Antisemitismusdefinition ist wahllos und undifferenziert.

    • @Jutta Ditfurth:

      Ihnen hat meine zusammenfassung des urteils nicht gefallen?

      das tut mir leid.

       

      im übrigen darf ich bitten, sich irgendwelcher mutmaßungen hinsichtlich dessen, was ich gern oder ungern oder garnicht glauben möchte, zu enthalten.

       

      ps: eines 'glaube' ich allerdings: die "arbeitsdefinition" fällt dem, wo sie anwenden will, leicht mal auf die eigenen füsse. wer das nicht wahrhaben will, dem ist nicht mehr zu helfen.

  • Is ja irre, habe nach dem fünften kommentar aufgehört - was ist denn mit den leuten los? das ist doch ein prima artikel, information, die so nirgends zu finden ist, das muss ne gute zeitung liefern. ich bin überrascht, dass es immer noch richter gibt, die solcherlei urteile fällen - völllig egal, wo, aber es ist in diesem fall auf deutschem boden geschehen und insofern hat das allerdings eine etwas gruselige konnotation. was sind denn das für richter? haben die ihre stelle bekommen als geschenkebonus im nesquik? ist doch gut, wenn da drüber geschrieben wird. warum regt ihr euch eigentlich alle so auf? über die "richter" müsste man sich doch - wenn schon - aufregen.

    • @CV:

      "auf deutschem boden geschehen"- da wird's wirklich gruselig.

      vielleicht lesen Sie erst mal das urteil des LG München?

      ich fasse mal zusammen: der vortrag der beklagten D. war etwas dürftig. den hat ihr das gericht mit hilfe der von mir verlinkten "arbeitsdefinition" um die ohren gehauen, wobei nicht ich es war, die sich diese "arbeitsdefinition" ausgedacht hat.

      gründe dafür, warum sie den E. in der politischen auseinandersetzung dennoch einen "glühenden antisemiten" nennen dürfe, vielleicht gar müsse, hat D. offenkundig/vielleicht nicht vorgetragen/deutlich gemacht.

      vielleicht gelingt ihr das ja im berufungsverfahren?

      und zu Wuppertal: die urteilsbegründung (die jungs wurden wegen versuchter schwerer brandstiftung verpappt, nicht freigesprochen!) hat die presse, herrn Yüksel, so wahnsinnig interessiert, dass bis auf epd kein schwein da war. also schrieben alle voneinander die magere pressemitteilung ab, die taz inklusive - so jedenfalls mein eindruck aus dem, was in der presse zum urteil zu lesen stand.

      da also kaum wer die begründung mit eigenen ohren gehört hatte, läßt sich deren dürre zusammenfassung nur schwer ganz irre heftig kritisieren, sachichmaso.

       

      ach ja... wer regt sich hier eigentlich auf?

  • noch besser: weniger matsche-pampe, dafür aber mehr arbeit am begriff.

    diese erbrächte:

    1.es gibt ein diesseits und jenseits von schmähkritik

    2. nicht alles, was dem gemeinen anti-deutsch angehauchten wie antisemitismus vorkommt, ist ein solcher

    und 3.

    das verlinkte urteil des LG München führt vor, dass die "arbeitsdefinition" aus http://www.european-forum-on-antisemitism.org/working-definition-of-antisemitism/deutsch-german/

    als 'antisemitismus nach katalog' keine einen davon entbindet, selbst gründlich nachzudenken, was hier+ heute antisemitismus ist/sein soll und was nicht. wobei, wie das urteil des AG Wuppertal zeigt, das 'was nicht' nicht bedeutet, dass eine tat weder strafrechtlich noch politisch nicht zu verurteilen sei.

  • An vielen Kommentaren hier merkt man wieder, dass Frau Ditfurth froh sein sollte, sich nur zu Elsässer und nicht zu Mohammed geäußert zu haben.

     

    Diese Montagsfaschos scheinen, wenn ihr "Gott" angegriffen wird, relativ ähnlich reizbar, wenn auch in ihrer Mittelwahl glücklicherweise lange noch nicht so weit wie die Attentäter von Paris.

  • Der Deutsche und sein Holocaust

     

    Des deutschen Heiligste Kuh ist sein Holocaust. Sobald das Stichwort 'Judenvernichtung' fällt, bekommt der brave Bundesbürger (BBB) einen glasigen Blick und seine Mundwinkel verziehen sich nach unten. Krokodilstränen und Mea-culpa-Lamentationen.

    Die Thematik hat inzwischen feierlich Einzug in die Kinder- und Jugendliteratur gehalten. [...]

    Wie wurden – und werden – denn die rassistischen und antisemitischen Diskurse generiert und in welchen Institutionen proliferiert? Wie ist es zu erklären, dass dieselben volks- und völkerfeindlichen Diskurse sowohl bei den Nationalsozialisten als auch bei ihren nationalen und internationalen Gegnern en vogue waren und sind? [...] Erzeugt wird durch diesen blauäugigen Umgang mit der deutschen Geschichte eine blonde Betroffenheitshaltung: Sich schuldig fühlen und das Maul halten. Ora et labora. Erzogen wird der Schüler zu einem gezielten Unverständnis: Wie konnte das passieren? Wie kann der Mensch nur so grausam zu seinem Mitmenschen sein? Der Unsagbarkeitstopos als ultima ratio deutschen Geschichts- und Literaturverständnisses. -

    BBB und sein Zögling sollen sich aber nicht fragen: Wie kommt es, dass Deutschland wieder auch militärisch in der Weltpolitik mitmischt? Wie kommt es, [...] dass deutsche Entscheidungsträger in Griechenland wieder als Nationalsozialisten beschimpft werden? Wie kommt es, dass deutsche Verantwortungsträger mit faschistischen Elementen in der Ukraine sympathisieren?

    [...] Seit Jahrzehnten schlagen sie uns ihren NS-Komplex um die Ohren. Der Lehrer, der schon seinerseits in der eigenen BBB-Schulzeit mit dem larmoyanten Wolfgang Borchert behelligt wurde, behelligt nun seine Schüler mit dem larmoyanten Wolfgang Borchert. Seit 60 Jahren im Prinzip und im Einzelfall die gleichen Lehrpläne! Das ist gelungene Kanonisierung. Die Kanonen sind auch schon bereit. Genau wie die Drohnen – mehr oder weniger.

    • @Dr. Wolf Wingenfeld:

      Moment mal, Sie nehmen den Syriza-Unsinn doch nicht etwa ernst?

    • @Dr. Wolf Wingenfeld:

      Lichtenhagen, Breivik, NSU, anyone?

       

      Der Schoß ist fruchtbar noch.

  • Was heisst denn hier Lügen ? Es gibt im politischen Diskurs ganz offensichtlich unterschiedliche Auffassungen über die Definition von Antisemitismus, und wo dieser beginnt. Frau Ditfurth steht mit ihrer persönlichen Auffassung und Meinung keineswegs alleine da, sondern sowohl zahlreiche engagierte Einzelpersonen und politische Gruppierungen, als auch wissenschaftliche Werke zum Thema moderner Antisemitismus sehen das ganz ähnlich wie sie.

     

    Ich empfehle zur Lektüre einmal Elsässers ältere Artikel (Mitte/Ende der 90er Jahre) zum Thema Antisemitismus in zum Beispiel Jungle World und Bahamas. Der Typ hat damals selber genau diese Sichtweise vertreten und regelmässig andere des strukturellen oder sekundären Antisemitismus, sowie der Verwendung antisemitischer Codes bezichtigt.

     

    Er hat damals zum Beispiel wiederholt im Detail ausgeführt, warum die Einteilung in produktives "schaffendes" Industrie-Kapital und böses "raffendes" Finanz-Kapital strukturell antisemitisch ist (eine Auffassung, die auch die moderne Antisemitismus-Forschung teilt).

     

    Nun hat er offenbar in der Zwischenzeit eine 180 Grad Kehrtwendung vollzogen und vertritt heute genau solche Auffassungen, die er damals selbst als antisemitisch kristisiert hat. Und wenn dann jemand wie Frau Ditfurth kommt und das antisemitisch nennt, dann ist das nicht nur eine legitime Meinungsäusserung (so von wegen, muss man ja nicht teilen oder mögen, aber sie es zumindest sagen lassen), sondern mit seiner persönlichen Vergangenheit weiss der Elsässer auch ganz genau, wo diese Kritik herkommt und wie sie sich begründet.

  • wenn frau ditfuth meint gegenüber andersdenkenden immer wieder diese totschlagkeule "antisemitismus oder seine steiergerung glühender antisemit" auspacken zu müssen kann man ihr nur empfehlen nach amerika zu gehen. dort wird sie im rahmen der meinungsfreiheit mit dem ku klux klan oder den ariern konfrontiert. in deutschland ist es eben hipp jeden, der diesen linken quatsch nicht vorbehaltslos teilt als antisemiten zu verunglimpfen. frau ditfurth sollte sich mal klar zu den menschenrechtsverletuzungen ihrer freunde in nahost artikulieren. offensichtlich findet sie die situation dort völlig in ordnung. kritik daran wird ja sosfort als antisemitisch verurteilt. herr elsässer ist ja ein bekannter kritiker dieser zustände. der schuß ging vorläufig mal nach hinten los und das ist gut so. warten wir es ab wie in der berufung entschieden wird. nachdem frau ditfurth im internet um argumentationshilfe gebeten hat (offensichtlich hat sie keinen eigenen) wird ihr sicherlich geholfen werden. mit geld und sogen. argumenten. ganz schön schwach frau ditfurth nach dem motto viele hunde sind des hasen tod. so sind sie halt die ewig gerechten. mit dreck schmeissen in de rhoffnung das irgend etwas schon hängen bleiben wird.

    • @p.g.:

      Herr Elsässer hat bis vor 15-20 Jahren exakt dasselbe erklärt, wie Frau Ditfurth. Und die meisten "Israelkritiker" sind nunmal Antisemiten. Nur sehr wenig "Israelkritik" komm ohne antisemitische Stereotype aus. Davon abgesehen: Welche Menschenrechtsverletzungen meinen Sie denn? Gaza wurde erst NACH der Hamasterroroffensive abgeriegelt, insofern legitim. Außerdem dürfen für das Bombardieren militärischer Ziele laut Kriegsvölkerrecht notfalls zivile Kollertaralschäden in Kauf genommen werden. In dem Fall ist jene Seite der Kriegsverbrecher, die Zivilisten als menschliche Schutzschilde einsetzt.

      • @Aaron Kunz:

        Israel ist das einzige Land der Erde das bei jeglicher Kritik sofort mit einem "Ismus" kontert. Lustig sind dann immer die Kommentare, Israel dürfe man sehr wohl kritisieren, die dann aber nie konkret werden. Ganz scharf wird es dann wenn Israel Juden des Antisemitismus bezichtigt. Ein beliebtes Mittel auch in D.

  • Einmal mehr unselige Verquickung von Nahostkonflikt und Antisemitismus. Manche lernen nie, daß dem Holocaust KEIN politischer, leider bisweilen mit Gewaltmitteln ausgetragener, Konflikt um Gebiets- und Machtanspruch zugrunde lag, sondern Rassismus und daß diese beiden Dinge nunmal nicht dasselbe sind. Meiner persönlichen Meinung nach eine Mischung aus Ignoranz und Zynismus.

    • @Dudel Karl:

      Die Hamas fordert aber die Ermordung aller Juden weltweit, insofern ist die Verquickung real da. Außerdem waren auch Elsässeres Äußerungen zur Finanzwelt eindeutig

    • @Dudel Karl:

      Yücels Kolumne bringt es wieder einmal auf den Punkt. Zu Karl Dudel: Rassismus bzw. Antisemitismus hat der deutschen Heilhilterei zwar sehr geholfen, ihr Mörderprogramm zu entwickeln und durchzuziehen, aber war nicht die Ursache des nazideutschen Vernichtungsdrangs.

      • @Hirschelmann Hans-Hermann:

        Und was war dann die Ursache? Der Nahostkonflikt?

  • Liebe Leute, das kann wohl nicht Euer Ernst sein! Jutta Dittfurth hat sich mit ihrer Kritik an Elsässer und Jebsen schon gehörig in die Nesseln gesetzt, da braucht man nicht noch Spendengelder hinterherwerfen. "Glühende Antisemit" ist mit Sicherheit der falsche Begriff.

    • @edelvollmilch:

      Jebsen hat auf eine Klage gegen die "Antilopengang" verzichtet, wohl weil er sich einmal so eindeutig verplappert hat, dass eine Klage keinen Sinn ergeben hätte. Ganz nebenbei behaupten beide den abenteuerlichsten Schwachsinn aus der Aluhutrubrik, aber sobald es sie selbst mal erwischt drohen sie mit Klage....

  • "Elsässer

    aber weiß genau, dass Begriffe wie »internationale« oder »angloamerikanische Finanzoligarchie«, »Zionisten« sowie »amerikanische Ostküste« von heutigen Antisemiten als Synonyme oder Codes für »die Juden« verwendet werden: es sind antisemitische Stereotype.! [...] 1 Prozent der »internationalen Finanzoligarchie« erwürge und erdrossele »die 99 Prozent, darunter Arbeiter, Arbeitslose, Elende und auch viele

    Unternehmen und Firmen [!] in ihrer Zinsschlinge«." (Ditfurth)

     

    Ja das ist antisemitischer Gerede! Und solche Stereotypen finden sich auch bei diversen Pseudolinken aus dem Dunstkreis der von Ditfurth sogenannten "Montagsquerfront"

    • @Arcy Shtoink:

      Ja, Jutta Ditfurth hat eben die besten Erfahrungen mit Menschen machen dürfen, die wie Elsässer ihre Position um 100% drehen.

       

      Sie gehört als ehemalige Vorstandssprecherin heute ja auch zu den schärfsten Kritikern der Grünen.

      • @Age Krüger:

        Jepp. Je näher Personengruppen ihr sind um so faschistischer sind diese. Das fängt schon bei ihren Anverwandten an. Und manche ihrer Positionen sind auch einfach nicht ernst zu nehmen (Veganismus = Ökofaschismus)

        • @Arcy Shtoink:

          Für die letzteren Behauptungen haben Sie sicherlich Belege.

           

          Ditfurth hat ein klar erkennbares Wertesystem, in dem die Aussagen von Typen wie Elsässer ebenso erschreckend sind wie die von Göring-Eckard oder Fischer. Insofern muss man dann schon nachweisen mit seinem eigenen Wertsystem, warum nur eine Aussage von ihr zutreffend sein soll, wenn man sich nicht dem Vorwurf der Beliebigkeit aussetzen will.

          • @Age Krüger:

            Z.B. Hier findet sich ein gute Zusammenfassung: https://linksunten.indymedia.org/node/25764

             

            Ditfurths ökosozialistische Linke hat einen Faschismusbegriff (oder "klar erkennbares Wertesystem" wie Sie es nennen) der von der Veganeismus, SPD über die Grünen bis hin zu den Rechtspopulisten (Elsaääser) und den wirklichen Faschisten reicht. So knüpft sie an ehemals stalinistische Traditionen an, die alle feindliche Organisationen als faschistisch diffamiert (vgl. SPD = Sozialfaschisten).

            • @Arcy Shtoink:

              Elässer ist sicher kein Rechtspopulist, sondern wesentlich radikaler.

            • @Arcy Shtoink:

              Ich würde mal gerne wissen, wo Ditfurth pauschal Die Grünen, die SPD und den Veganismus als faschistisch bezeichnet hat. Sie hat, wie Age Krüger schon geschrieben hat, bestimmten Strömungen der Umweltschutz- und Tierrechtsbewegung faschistische bzw. antihumanistische Tendenzen nachgewiesen. Von einer stalinistischen Sozialfaschismusdoktrin habe ich bei ihr noch nie etwas gelesen.

            • @Arcy Shtoink:

              Na, da ist aber wohl das schnelle, panische Googeln nach "Ditfurth" und "Stalinismus" etwas ins Auge gegangen, wenn Sie schon auf indy-linksunten zurückgreifen müssen.

               

              Da steht nur ein Statement eines offenbaren Veganers, dessen einzige These ist, dass jemand, der mit Parteistrukturen arbeitet, eben ein Stalinist ist. Okay, dann werden wir eben alle von Stalinisten regiert, egal, ob sie sich Merkel, Fischer, Steinmeier oder Westerwelle nannten.

              Lächerliche geht es kaum.

               

              Ich persönlich würde Ihnen mal empfehlen, die afaik nicht online zu findenden Werke "Feuer in die Herzen" und "Entspannt in die Barbarei" zu lesen, in denen Frau Ditfurth an vielen Einzelbeispielen deutlich macht, wo sich esoterischer Veganismus z.B. mit faschistischer Tradition überschneidet. Sie werden überrascht sein, wie viele Zusammenhänge es da gibt.

              Jutta Ditfurth mit Stalinismus in Verbindung zu bringen, scheint eine neue Mode ihrer Gegner zu sein ohne dass ich auch nur jemals irgendeine Erklärung dazu gelesen hätte, die es auch nur ansatzweise erlauben würde, dem zu folgen.

              • @Age Krüger:

                Sie können gerne auch Andreas Schulze: Kleinparteien in Deutschland. Aufstieg und Fall nicht-etablierter politischer Vereinigungen. Deutscher Universitäts-Verlag, Wiesbaden 2004. ISBN 3-8244-4558-1. S.131 lesen.

                Ansonsten stimme ich mit ihnen überein, dass ein leckerer Braten was feines ist und dass es natürlich absoluter Schrott ist, Veganer, Grüne und SPD als Faschisten einzuordnen.

                • @Arcy Shtoink:

                  Es sei denn, man kann nachweisen wie Frau Ditfurth, dass es da Verbindungen gibt, die bedenklich sind.

                  • @Age Krüger:

                    Jetzt wiedersprechen Sie sich aber selbst. "Verbindungen" zwischen Veganismus und Rechten hat sie doch aufgezeigt. Z.B. in "Entspannt in die Barbarei".

                     

                    Ansonsten: Dieses obsukre Ditfurthschke Denken in "Verbindungen" (einzelne Beispiele) halte ich über große Strecken für Stammtischniveau. Dort wird das selbe Spiel mit Grünen ("Kinderficker"), Schwule ("Kinderficker"), Moslems (Pegidenschnack), Juden ("raffgierige Kapitalisten") gespielt. Die vom Stammtisch finden immer eine "Verbindung", die deren Thesen bestätigen. Sie ist daher nicht weit entfernt vom Sozialfaschismusgedöns stalinistischer Prägung. Als Sozialwissenschaftlerin, die sie wohl sein will, ist ihre Methodik ebenso Stammtisch, was einem hinsichtlich des Fehlens von wissenschaftlichen Werken nicht verwundert.

                    • @Arcy Shtoink:

                      Lesen Sie oben den Beitrag von @HEINZ MARTENSEN und beantworten Sie, wo eine solche Pauschalisierung bei Ditfurth durchgeführt wird. Sie können wohl kaum erwarten, dass man die Einzelbeispiele verschweigt, wenn es sie gibt. Inwiefern eine ganze Gruppe dann vollständig davon betroffen ist, ist natürlich eine andere Frage.

                      Nur behauptet Ditfurth nirgendwo, dass man aus: Einer von denen denkt faschistisch folgern muss, alle von denen denken faschistisch.

                      Das ist das Minimum an Logik, dass man beim Leser voraussetzen darf.

  • Was das Wuppertaler Urteil angeht, trifft Deniz den Nagel aber sowas von auf den Kopf. Wenn die Richter keine "Anhaltspunkte für eine antisemitische Tat" erkennen konnten, dann vermutlich, weil die deutschen Vorfahren die Latte so hoch angesetzt haben. Juden sollen sich also nicht so haben, die mussten hier weitaus Schlimmeres ertragen als brennende Synagogen. Das ist die Botschaft dieses Urteils aus Wuppertal.

  • also, Denis Yüksel ist nicht der Mann für feine Zwischentöne. Sonst hätte ihm auffallen müssen, dass das Münchener Gericht nicht darüber geurteilt hat, ob man Elsässer einen "Antisemiten" nennen darf, sondern darüber, ob die Bezeichnung "glühender Antisemit" angebracht ist. Und diese dürfte tatsächlich kaum zu rechtfertigen sein, wenn der Betroffene nicht explizit den Massenmord an Juden gutheißt o.ä. Für eine solche Bezeichnung braucht es eben schon etwas mehr Beweise - oder einen deutlich stärkeren Schutz der Meinungsfreiheit wie in den USA.

    Übrigens ist nach meiner Kenntnis von Elsässers Wirken seine Islamophobie deutlich stärker ausgeprägt. Mag sein, dass bei jedem echten Verschwörungstheoretiker der Antisemitismus auch irgendwie dazugehört, ob dieser den Kern des Weltbildes ausmacht, ist aber eine andere Frage.

    • @RJR:

      lauwarmer Antisemit dar ich ihn also weiter nennen? Natürlich ist er auch islamophob: Das ist meist eine Doppelstruktur. Juden beherrschen die Welt und Moslems werden ins Land geschwemmt, um die weiße Rasse zu vernichten. Die von Elsässer für antifaschistisch gehaltene Hogesa hat mit dem Leidtext: "Heute schächten sie Schafe und Rinder, morgen vielleicht schon Christenkinder", gleich mal beide Gruppen des Ritualmordes verdächtigt.

  • Yücel hat Recht.

    Ditfurth hat nie Recht.

    Selbst wenn sie Recht hat.

    • @Cuchillo:

      Ein Glück, dass ich es bei dem ganzen Geschwurbel bis hier hin ausgehalten hab! Made my day!

  • "Anstatt sich mit dessen modernen Erscheinungsformen auseinanderzusetzen, erklären sie ihn kurzerhand im Namen des Volkes für abgeschafft. "

    Es gibt noch andere Richter: http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/21440/

  • Es geht in erster Linie nicht darum, ob man zu Israel (vulgo Juden) eine Meinung hat, sondern um die Obsession dahinter. Insofern würde die Substitution von "Antisemitismus" durch "Besessenheit" vieles Entschärfen und die Selbsterkenntnis erleichtern.

    Der Besessene möchte, mit wachsendem Eifer, nachweisen, dass sein Interesse am "Sujet" nur zu gut begründet ist und keiner subjektiven Befindlichkeit geschuldet ist - der Beginn eines Wahns. Um diesen Wahn geht's und der betrifft, schadet und beschädigt zuerst mal nur "uns Deutsche". Für einen Chronisten des Irrsinns, bigotter Heuchelei und verlogenem Gesinnungspathos fordert das Widerspruch heraus - thats all.

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @Ron Jeremy:

      Nein, es geht nicht um irgendein "dahinter," das müsste der Herr Elsässer gegebenenfalls mit seinem Therapeuten ausmachen, sondern es geht um die Bewertung seines öffentlichen Wirkens.

  • Anstelle sich mit dem modernen Erscheinungsbild Ultra-rechter und gegen Apartheitsstaaten auseinander zu setzen, wird zu Spenden aufgerufen für eine Frau, für die jeder ein moderner Nazi ist, der IHRE Meinung nicht teilt.

    Israel ist ein Apartheitsstaat. Israel ignoriert UN-Beschlüsse. Aber wer Israel kritisiert ist ein moderne Antisemit? Tut mir leid, ich mag Herrn Ellsässer absolut nicht, aber ich muss jemanden nicht mögen um mich schützend vor ihn zu stellen, wenn es um Redefreiheit geht.

    Ich mag deine Meinung nicht mögen, aber ich werde dafür kämpfen, dass du sie sagen darfst, das wäre die richtige Aussage, nicht: Unterstützt Jutta, die auf ihrem persönlichen Trip hängen geblieben ist.

    Wenn Elsässer ein Antisemit ist, nur weil er bestimmte politische Zustände kritisiert und anprangert, dann bin ich Stolz, ebenfalls ein Antisemit zu sein, obwohl ich absolut NICHTS gegen Juden oder Palästinenser (ja, das sind die eigentlich ECHTEN Semiten, nicht die genetisch verwässerten heute in Israel lebenden Juden) habe.

    Ich bezeichne mich als Antizionist, weil ich es abartig finde, dass Israels Politiker die selben Worte benutzen um ihre Verbrechen zu begründen: "Unser Volk braucht Raum".

    • @sputnik1969:

      Elsässer verbietet Ditfurth per Gericht, ihre Meinung über ihn zu sagen, und das ist dann ein Sieg für die Meinungs- und Redefreiheit ? Wie verdreht muss man in der Birne eigentlich sein, um diese Logik zu verstehen ?

      • @ahunda:

        Bleidigunf, Verleumdung und das noch mit unzutreffenden Behauütungen quasi krimineller Handlungen (Naziideologie ist vrbotern!!) - sagt ihrem Rechts unds Meinungsempfinden nichts? Lügen sind keine Meinung!!!

  • Hell Elsässer ist sicherlich ein "Renegat" (sowas wurde früher, z elsässes und Ditthfudts Hoch-"Zeiten" ohne Wötrbuchnachschlagen im politischen Diskurs verstanden), der seinen linken Standpunkt nach rechts verschoben hat. Aber quasi Nazi und Antisemit, wo er selbst ein gegenteiliges Buch geschrieben hat - dads ist nun so weit von jede realen politischen Verortung entgernt. Schliesslich ist er gerade selbst Frau Merkel zu islamophob!!

     

    Die Solidarität mit den Palestinebsenernm und Krtik an den OIrftak und Afgha nmsitankrzuegen - dsa ssind meist Muis,lims, Ilsamgläubige - ist der übliche Anlasas fürr NATO und Israellkrtikk.

     

    Wen er Elsässer die nun nauch krtisert, dan idst es mit seiner angeblichem Antisemitismus nun gsar nichgt weiuit gjher.

     

    Herr Elsässe ist vielleicht in vielen Dingen weiter rechts als dei übliche GRÜNEN Realos, die ihren linkem Stanfpunkt meist klammheimlich verraten haben

     

    Die armen heute Politrusierten.

    Die alte lonke Politilogenschuke,. Altvaftrer. DEppe, Fühlbert, ,inksnet: Da herscht nioch sauber linke Klarhewzut und EUnschätzung, da sollten sich sich daran "orientieren".

     

    Wie können auch Chaos-forscghung das ist aber.... novjh mal viel Nummefn hätert als "Fasching"..

    • @Dr. rer. nat. Harald Wenk:

      Es gibr Neinazis im PEGIDA Umfeld und sogar vielleicht welche beim Prgansieren. Abe Her Elsässer, der wie in eine §"tensierten Kommerntar schion geschrueben, mein politusche Gegner is,

      gehört nun nicht gerade dazu!!

      • @Dr. rer. nat. Harald Wenk:

        "Herr Elsässer, der wie in eine ztensierten Kommerntar schon geschrieben, mein politischer Gegner ist"....hiess es noch beim Abschicken!!

         

        Ich werde gehackt, da jkommt alles in frage, Staat und Geheimdienste voran!!

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @Dr. rer. nat. Harald Wenk:

      Es ist müßig und ein Fehler, darüber zu spekulieren, was einen Herrn Elsässer antreibt.

       

      Jedoch: Wenn es quakt wie eine Ente...

      • @889 (Profil gelöscht):

        Herr Elsässer hat eine eigene Zeitschrift und gibt Interviews. Dort gibt es Auskunft.

  • Besser: Spenden.

     

    Ich glaube verbrannt hätte das Geld mehr Sinn. Als Asche könnte es noch Blumen düngen.

     

    Also Noch Besser: Dünger aus Euroscheinen produzieren.

  • Ernsthaft? Ein Spendenaufruf für Jutta Ditfurth? Ich denke jetzt man ganz angestrengt darüber nach, wo mein Geld besser aufgehoben ist: bei ihr oder bei meinen bevorzugten Begünstigten (SOS Kinderdörfer, Ärzte ohne Grenzen).

     

    Ich melde mich nochmal, wenn ich einem Ergebnis gekommen bin.

    • @Sophokles:

      Leider, leider, Frau Dittfurth bin ich nach intensiver Beschäftigung mit der Frage zu dem Ergebnis gekommen, Ihnen nichts zu spenden. Aber, Kopf hoch: wenn finanziell nicht so doll ausschaut, gibts ja noch Prozeßkostenhilfe.