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Kolumne Älter werdenGegen die Befreier Europas

Antiamerikanismus ist eine weit verbreitete Modeerscheinung - aber warum eigentlich?

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7 Kommentare

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  • TP
    tony p

    wer von den rockefellers, henry kissinger und brzeczinsky (..oder wie man den schreibt..) unterstützt wird und letzteren sogar als 'great man' und persönlichen mentor bezeichnet, der soll sich vom acker machen!!

    genug von diesem club der massenmörder.

    barack 'endless war' obama, geh unter!!

    ron paul for president!!!

  • U
    Uwe

    Nachdem ich zwei Jahre in den USA gelebt und gearbeitet habe und meine Frau länger beruflich in Moskau tätig war, kann man mit Blick auf das heutige Russland und die heutige USA mit Fug und Recht behaupten, dass die USA nur ein Russland hinter dem großen Teich sind. West- und Mitteleuropa sind in Sachen gesellschaftlicher Liberalismus und Demokratie diesen beiden Staaten um Meilen voraus. Und grundsätzlich wird auch Obama daran nichts ändern.

  • SB
    Schlauer Benz

    Auch wenn es nicht ins schöne Bild des bösen Amerikas passt: Kriegseintritt der USA war 1942.

    Dass die Landung in der Normandie "erst" 1944 erfolgte und damit die Niederlage Deutschlands innerhalb kurzer Zeit besiegelte, ist in dieser Reihenfolge notwendig richtig, nicht wie Ihre Überlegung es andeutet, in der das Ende des Krieges dem Abpfiff eines Fussballspiels gleich zeitlich festgelegt scheint und die Amis dies wüssten.

    So gesellt sich zu Ihrem Standardvorurteil Amis seien geldgierig ("Beute sichern") noch die Fähigkeit des in die Zukunftschauens. Dieses Vorurteil ist tatsächlich neu, und, ich geb es zu, sehr amüsant.

    Nicht so müsant, dafür ebenso verräterischer, ist Ihr Unwillen, zwischen Sowjets und Russen zuugunsten der historischen Fakitizität sich für den in diesem Kontext doch sehr stark am rassistschen Weltbild der Nazis orientierenden Begriff "Russen" zu entscheiden.

  • HR
    Herr Rodes

    @ benz

     

    die landung der west-aliierten in der normandie war im juni 44, 11 monate vor der kapitulation. die befreiung siziliens/italiens begann bereits im juli 43, zu einem zeitpunkt als die deutsche niederlage alles andere als sicher war. im verlauf dieser knapp zwei jahre wurden zwischen 170T und 200T amerikanische soldaten getötet. dies mag dem zyniker wenig erscheinen im vergleich zu den 13,6MIO toten Rotarmisten, zumal letztere, noblen motiven folgend, "europa befreit haben" während erstere nur "ihren Anteil an der Beute" sichern wollten.

  • W
    wayne

    der krieg wurde im osten von den russen gewonnen, und im westen, zum glück, von den amis. man kann lange aufrechnen, bei wem wieviele wann draufgegangen sind. aber bei den einen sind sie nachher noch weiter draufgegangen, wegen fehlender diktaturtreue, zum beispiel. auf der anderen seite nicht. hat fürs JETZT entscheidende vorteile. zum beispiel kann man sich auf der seite, wo die amis gewonnen haben, es sich leisten, denen, die auf der anderen seite waren, milliarden an aufbauhilfe zukommen zu lassen. denn die hattens nötig.

  • PM
    Peter Müller

    Der Antiamerikanismus hat doch wohl begründete Ursachen. Deutschland ist immer noch unter amerikanischer Besatzung. Für Amerika war damals Deutschland der östlichste Stützpunkt in Europa. Der Vietnamkrieg warf auch kein gutes Licht auf die USA. Seit der Bushregierung sind die USA völlig aus den Fugen geraten. Der Irakkrieg wurde mit offensichtlichen Lügen begonnen und das Land in den Bürgerkrieg gestürzt. In Afghanistan nimmt das Morden keine Ende ohne die Aussicht, das Land jemals befrieden zu können. Nicht zu vergessen Guantanamo, wo die USA eine Folterwerkstatt einrichteten und Menschenrechte mit Füßen treten. Sowas kann und will man nicht als Freund bezeichnen. Wer meint, Amerika auf immer dankbar sein zu müssen, kennt die Geschichte nicht. Im Gegensatz zu den Russen, haben die Amerikaner nicht jede Schraube aus Deutschland geraubt. Das war aber das einzig Positive. Dafür haben die Amerikaner die Wissenschaftler, welche sie benötigten, mehr oder weniger freundlich umgesiedelt. Das Sahnehäubchen hat aber Merkel draufgesetzt, indem sie ein 2,5 Mio. Euro teures Wildsaubratenessen mit einem Menschen veranstaltete, der eigentlich vor das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag gehört. Dafür wurde sogar nach guter DDR-Manier ein ganzer Ort weggesperrt. Der G-8 Gipfel dürfte auch noch in guter Erinnerung sein. Das Amerika, welches anderen Ländern mittels Krieg seine Gesellschaftsform aufdrücken will und Eroberungskriege führt, kann man wohl kaum als lobenswert bezeichnen.

  • B
    Benz

    Es passt vielen nicht ins schöne Bild der transatlantischen Freundschaft und Wertegemeinschaft: Nicht die USA, sondern die Russen haben Europa befreit. 75% des deutschen militärischen Potentials kämpfte gegen die Sowjetunion und wurde von der Sowjetunion unschädlich gemacht. Der Krieg wurde im Osten gewonnen. 1944, als die Amis kamen, wars gerade mal noch ein halbes Jahr bis Kriegsende- da war längst klar, dass Deutschland verloren hatte. Die Amis griffen nur ein, um sich ihren Anteil an der Beute zu sichern, den Sieg nicht allein der UdSSR zu überlassen.