Das Tropenmuseum Amsterdam zeigt die Schau „Unser koloniales Erbe“. Sie reflektiert kritisch die Verflechtungen von Kolonialismus und Ethnologie.
Cannes 4: Beim Filmfestival tobt auf der Leinwand der Erste Weltkrieg. Über den Besucherköpfen blasen derweil Kampfjets die Trikolore in die Luft.
Deutschland hat die Verbrechen der deutschen Kolonialmacht im heutigen Namibia als Völkermord anerkannt. An Schulen wird das kaum behandelt.
Das Leipziger Grassi Museum für Völkerkunde hat sich neu erfunden. Da werden auch Berge versetzt: Es geht um die Spitze des Kilimandscharo.
Acht Schädel aus Hawaii hatte das Bremer Überseemuseum in seiner Sammlung. Nun wurden sie an eine hawaiianische Delegation übergeben.
Am Donnerstag wäre der Selfmademan Schliemann 200 Jahre alt geworden. Viele seiner archäologischen Funde hat er gestohlen und nach Berlin gebracht.
Ein Klassiker über den Widerstand gegen die Sklaverei ist endlich auf Deutsch neu aufgelegt: C. L. R. James' „Die schwarzen Jakobiner“.
Wahrscheinlich geraubt und jetzt im Berliner Humboldt Forum: Sylvie Vernyuy Njobati kämpft um die Rückgabe einer Figur mit spiritueller Bedeutung.
Marilyn Douala Manga Bell setzt sich mit der kamerunisch-deutschen Geschichte auseinander. Nun erhält sie dafür die Goethe-Medaille.
Einschüchtern von Linken wird zum Event gemacht. Das zeigen Repressionen gegen die Künstler_innenkollektive Peng! und Zoff – wegen einer Online-Karte.
Katharina Döbler schreibt in ihrem Roman „Dein ist das Reich“ über ihre Großeltern. Sie verkündeten in der „Deutschen Südsee“ das Christentum.
Werbeflächen, die gerade im „Afrikanischen Viertel“ auftauchen, halten dem kolonialistischen Zerrbild von Afrika einen schwarz-weißen Realismus vor.
Ein Audiowalk erzählt Neuköllner Kolonialgeschichte, Jakob Dobers präsentiert sein Solo-Debüt und der Kiezsalon startet in den Gärten der Welt.
Den Unterdrücker dazu bringen zu verstehen, warum er unterdrückt: Joseph Andras’ Buch „Kanaky“ arbeitet mit den Stimmen von Zeitzeugen.
Endlich: Nach jahrelangen Verhandlungen erkennt Deutschland den Genozid an Herero und Nama an. Namibia bekommt Milliarden – und die Bitte um Vergebung.
Es geht um Geschichtsschreibung und Erinnerungskultur bei dem Festival, und dazu ist bei „Memories in Music“ auch schlicht sonderbare Musik zu hören.
Im öffentlichen Raum gibt es Relikte aus der Kolonialzeit, die sich erst bei genauem Hinsehen offenbaren. Ein Beispiel ist das Relief am Ermelerhaus.
Britta Lange hat ein Buch über Tonaufnahmen von Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs geschrieben. Die Audios hätten etwas Geisterhaftes, sagt die Autorin.
In den 1950er Jahren brachte er die karibische Musik nach London: Aldwyn Roberts alias Lord Kitchener. Ein neues Album erinnert an ihn.
Auf Arte wird das Ende der Kolonialreiche aus einer neuen Perspektive gezeigt. Kolonisierte selbst stehen im Zentrum, nicht etwa die Kolonialmächte.