: Kohl bleibt (vorerst) in Bonn
■ Kanzler-Gattin war nicht auf der Suche nach einem neuem Heim in Berlin
Berlin. Als Hannelore vor kurzem in der Hauptstadt war, habe sie für ihren Helmut ein paar Villen ausgeguckt. Das berichtete gestern jedenfalls die 'Bild‘-Zeitung. Verlassen die Kohls für immer Oggersheim? Ist die Frage des Regierungssitzes damit zugunsten Berlins entschieden? Zieht der Kanzler an den Landwehrkanal?
Wohl kaum. Tatsächlich sucht das Bundeskanzleramt zur Zeit ein großes Haus in Berlin. Mit einem bevorstehenden Umzug von Familie Kohl hat das aber nichts zu tun: »Das stimmt auf keinen Fall!« erklärte ein Sprecher des Konrad-Adenauer-Hauses in Bonn gegenüber der taz. Auch das Kanzleramt dementierte, daß die Wohnungssuche etwas mit einem bevorstehenden Regierungssitzwechsel zu tun haben könnte.
Das alte Gästehaus des Kanzleramtes in der Pücklerstraße ist mittlerweile zu klein geworden, weil es da »nur Betten und eine Frühstücksabteilung« gibt, wie ein Sprecher des Senats erklärt. Den Staatsgästen möchte man künftig etwas mehr Komfort bieten. In der Pücklerstraße gibt es auch keine Telefonbatterien oder Arbeitsräume, die von Journalisten benützt werden könnten. Konkret ins Auge gefaßt wurden bisher zwei Objekte: Die »Villa Lemm« in Gatow, ein Prachtbau im englischen Landhausstil, 10.000 qm Park mit kleinen Pavillons direkt an der Havel und die ehemalige Residenz des britischen Stadtkommandanten in Dahlem. ccm
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