piwik no script img

Koalitionsverhandlungen in BrandenburgSPD und Linke sondieren Rot-Rot

SPD und Linke loben zweite Sondierungsrunde. Entscheidung fällt am Montag.

Da mögen sich zwei: Matthias Platzeck (SPD) begrüßt Kerstin Kaiser (Linke) am Montag vor dem Sondierungsgespäch Bild: dpa

In Brandenburg nähern sich SPD und Linke weiter an. Bei der zweiten Sondierungsrunde zwischen den beiden Parteien am Montag betonten alle Teilnehmer "konstruktive Gespräche". Am Nachmittag traf sich die SPD auch mit der CDU, ihrem bisherigen Koalitionspartner, zu Sondierungen.

"Das Klima war gut", lobte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) die Gespräche mit der Linken. Man habe vor allem Bildungsthemen "beackert". Kerstin Kaiser, Fraktionschefin der Linken, erklärte, dass "viele gemeinsame Ziele und Absichten festgestellt" wurden. Am Mittwoch trifft sich die SPD zu einer dritten Sondierungsrunde mit der Linken und der CDU. Nächste Woche Montag will der SPD-Vorstand entscheiden, mit wem Koalitionsverhandlungen aufgenommen werden.

Für Rot-Rot in Brandenburg spricht die inhaltliche Nähe der beiden Parteien, vor allem in der Sozial- und Bildungspolitik. Die SPD hatte vor den Sondierungen die Einführung eines Schüler-Bafögs und ein Vergabegesetz zum Mindestlohn bei öffentlichen Aufträgen als unverhandelbar gesetzt - zwei Forderungen, die die Linke voll unterstützt. Zudem hätte Rot-Rot eine stabile Mehrheit von 12 Stimmen, bei Rot-Schwarz wären es nur 5.

Knackpunkt wird das Haushaltsdefizit sein. Finanzminister Rainer Speer (SPD) hatte bekanntgegeben, dass der Landeshaushalt 2009 eine Deckungslücke von knapp 500 Millionen Euro aufweist. 2010 werden es gar 944 Millionen Euro sein. Mit einem Nachtragshaushalt soll das Defizit eingedämmt werden. Einige Wahlkampfversprechen werden damit nicht mehr bezahlbar sein, so Speer. Das erhöht die Regierungschancen der CDU, die für eine strikte Sanierung des Landeshaushalts steht. Zudem wollen CDU und SPD die bisherige Energiepolitik fortsetzen, während die Linke einen Ausstieg aus der Braunkohle bis 2040 fordert. KONRAD LITSCHKO

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!