■ Koalitionsregierung in Paraguay vereidigt: Alleinherrschaft der Colorado gebrochen
Asunción (AFP) – Nach 52 Jahren Alleinherrschaft der Colorado-Partei hat Paraguay eine Koalitionsregierung. Das neue Kabinett legte am Dienstag vor Präsident Luis Gonzalez Macchi seinen Eid ab. Ihm gehören sechs Minister der Colorado-Partei sowie vier Minister der bisherigen Oppositionsparteien, der liberalen PRLA und der sozialdemokratischen PEN, an. Neuer Verteidigungsminister ist Nelson Argana, ältester Sohn des ermordeten Ex-Vize. Zum Außenminister wurde der PLRA-Vorsitzende Miguel Abdon Saguier ernannt.
Nicht an der Regierung beteiligt sind Anhänger von Ex-Präsident Raúl Cubas, der am Sonntag als Konsequenz aus der schweren Staatskrise infolge der Ermordung seines Stellvertreters Luis Maria Argana zurückgetreten war. Cubas und sein politischer Ziehvater, Ex-Heereschef Lino Oviedo, waren für den Mord verantwortlich gemacht worden. Sie erhielten inzwischen in Brasilien und Argentinien politisches Asyl. Die Regierung soll für neun Monate amtieren. Präsident Gonzalez Macchi hatte bei seinem Amtsantritt eine Beteiligung der Opposition angekündigt.
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