Klimakrise im Great Barrier Reef: Fünfte Korallenbleiche seit 2016
Dem Great Barrier Reef geht es schlecht. Die fünfte Massenbleiche innerhalb von acht Jahren entsetzt Wissenschaftler. Schuld ist die Meereserwärmung.
Luftaufnahmen hätten nun gezeigt, dass die neue Korallenbleiche bereits sehr weit verbreitet sei. Es seien aber weitere Untersuchungen direkt im Wasser nötig, um die Schwere der Massenbleiche genau zu beurteilen, schrieb die GBRMPA.
Das gewaltige Riff ist so groß, dass es sogar aus dem Weltraum zu sehen ist. Der lebendige Organismus erstreckt sich über eine Länge von 2300 Kilometern vor der Nordostküste Australiens und gilt als einer der artenreichsten Lebensräume der Erde. Hunderte Korallenarten, 1500 Fischarten und 4000 verschiedene Weichtierarten sind hier beheimatet.
„Das Great Barrier Reef leidet massiv unter Hitzestress“, warnte Laura Puk, Expertin für Korallen und Mangroven vom WWF Deutschland. „Starke Korallenbleichen führen zum Absterben der Korallen und wenn diese in kurzen Abständen erfolgen, hat ein Riff keine Chance, sich zu erholen.“ Diese achte Bleiche seit 2016 sei verheerend für die Weltnaturerbestätte.
Ohne Algen verhungern die Korallen
Das Phänomen erläuterte Puk so: Wenn Korallenpolypen von längeren Hitzewellen gestresst sind, dann stoßen sie die farbigen Algen ab, die sie mit Nahrung versorgen und mit denen sie sonst in einer Gemeinschaft zu gegenseitigem Nutzen zusammenleben. Sie bleiben fahl und weiß zurück oder produzieren grell leuchtende Farben in einem letzten Versuch, sich zu schützen. „Ohne ihre Symbiosepartner „verhungern“ die Korallen und sterben ab“, erklärte Puk. Das Resultat sind weiße Kalkskelette, die bald von grün-braunen Algen überwachsen werden.
Meeresschützer sagen, dass nur ein baldiger Wetterumschwung und eine schnelle Abkühlung des Wassers das Great Barrier Reef noch retten kann. Dabei zählt laut WWF jedes Zehntelgrad vermiedene Erderhitzung.
Die GBRMPA mit Sitz in Townsville betonte jedoch, noch sei nicht alles verloren – und das Bleichen der Nesseltiere müsse nicht notgedrungen zu ihrem Absterben führen. Das Riff habe bereits seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, sich von früheren Korallenbleichen oder schweren tropischen Wirbelstürmen zu erholen. Eins sei aber sicher, teilte der WWF Australien mit: „Fünf Massenbleichen in acht Jahren zeigen, dass der Klimawandel enormen Druck auf das Riff ausübt.“
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!