: Kleines Grüppchen in der Gefahrenzone
Rund einhundert Deutsche halten sich noch im Irak auf. Es gibt jedoch keine Meldepflicht bei der Botschaft
BERLIN afp ■ Rund einhundert Deutsche befinden sich laut Auswärtigem Amt noch im Irak, eventuell auch mehr: Die deutsche Botschaft in Bagdad führt zwar Listen mit einreisenden Deutschen, es besteht jedoch keine Meldepflicht.
Unternehmensvertreter: Deutsche arbeiten vor allem beim Wiederaufbau der zerstörten irakischen Infrastruktur wie der Ölanlagen, teils für ausländische Firmen. Auch zahlreiche deutsche Firmen sind im Irak tätig. Deren Mitarbeiter halten sich meist nur im ruhigeren Nordirak länger und regelmäßig auf. In den unsicheren Regionen im Süden und im Zentrum wickeln sie ihre Geschäfte dagegen meist von Niederlassungen in Nachbarländern aus über irakische Mittelsmänner ab.
Diplomaten: Seit August 2004 hat die Bundesregierung erstmals seit 1991 wieder eine Botschaft in Bagdad. Botschafter ist Bernd Erbel. In der Vertretung arbeitet laut Auswärtigem Amt eine „begrenzte“ Zahl deutscher Mitarbeiter.
Helfer: Etwa ein halbes Dutzend deutscher Hilfsorganisationen engagieren sich noch im Irak. Deutsche Mitarbeiter wagen sich aber nur noch kurzzeitig für einzelne Projekte in das Land. Die Arbeit läuft meist mit einheimischen Mitarbeitern irakischer Partner.
Sicherheitspersonal: Deutsche schützen im Irak für Sicherheitsfirmen Personen, Industrieanlagen oder Gebäude. Ihre genaue Zahl ist schwer zu bestimmen, dem AA liegen keine Zahlen vor. Mehrere dutzend sind es laut Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen (BDWS). Sie arbeiten vor allem für US-Firmen und werden mit Tagesverdiensten von mehreren hundert Euro angelockt.
Journalisten: Fast alle deutschen Journalisten haben den Irak inzwischen verlassen. Die großen Fernsehsender betreuen das Gebiet von Jordanien oder Ägypten aus. Deutsche Zeitungen unterhalten keine festen Korrespondenten mehr, eine sehr kleine Zahl freier Journalisten berichtet aus dem Land, oft auch aus dem sichereren Kurdistan.
Familienangehörige: Der „überwiegende Teil“ der Deutschen lebt nach Angaben des Auswärtigen Amts im Irak, weil sie dort familiäre Bindungen haben. Der Großteil von ihnen sind deutsche Frauen, die irakische Männer geheiratet haben.