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Klage wegen UrheberrechtsverletzungApple killt Klon-Krieger

Das kleine US-Unternehmen Psystar hatte es gewagt, ganz normale PCs mit Mac-Betriebssystem zu verkaufen. Nach einer teuren Klage ist der Versuch nun offiziell gescheitert.

Mac OS X wird da gerade auf einem Dell-Rechner installiert. Bild: Travis Isaacs - Lizenz: CC-BY

Auch künftig wird es in den USA nur Mac-Rechner von Apple geben: Der Computerkonzern einigte sich mit einem Hersteller nachgemachter OS X-Computer nun außergerichtlich auf Zahlung von 2,7 Millionen Dollar.

Psystar, eine kleine Firma aus Florida, hatte seit rund anderthalb Jahren selbst zusammengeschraubte "Open Computer" verkauft, ganz normale PCs, die so verändert wurden, dass darauf das Apple-Betriebssystem lief. Diese so genannten Klone gefielen dem Originalhersteller gar nicht: Er klagte unter anderem wegen Urheberrechts- und Lizenzvertragsverletzung.

Das Verfahren, das sich monatelang hinzog und auch eine Gegenklage Psystars wegen Kartellrechtsverletzung miteinschloss, hatte etwas von David gegen Goliath: Mini-Firma gegen Milliarden-Unternehmen. Apple erlaubt seit der Rückkehr von Firmengründer Steve Jobs an die Konzernspitze im Jahr 1997 offiziell keine Rechner von Drittherstellern mit Mac-Betriebssystem mehr.

Da Apple sich 2005 dazu entschied, als Basis seiner Computer ganz normale PC-Komponenten mit Intel-Prozessor zu verwenden, ist die Nutzung der beliebten Software auf zumeist billigeren Nicht-Macs aber sehr verlockend.

Psystar war die erste Firma, die offen mit Klon-Maschinen warb und Käufern die Nutzung besonders einfach machte - OS X war vorinstalliert. Im Laufe des Verfahrens, das Apple prompt einleitete, musste das Unternehmen kurzzeitig sogar Insolvenz anmelden. Dementsprechend unklar ist es, ob die Firma die nun beschlossenen 2,7 Millionen Dollar Schadenersatz überhaupt zahlen kann.

Außerdem will Psystar künftig weiterhin eine Software verkaufen, mit der sich Mac OS X auf Nicht-Apple-Rechnern installieren lässt. "Wir warten noch ein weiteres Berufungsverfahren ab", sagte am Mittwoch Psystars Anwalt.

Die IT-Community betrachtete Apples aggressives Vorgehen mit gemischten Gefühlen, Blogger forderten mehr Offenheit. Aber auch Psystar geriet in Kritik. So nutzte das Unternehmen Erkenntnisse aus der so genannten "Hackintosh"-Gemeinde, die stets aktualisierte (und kostenlose) Anleitungen veröffentlicht, wie man Mac OS X auf den meisten PCs zum Laufen bringt.

Die Psystar-Gründer sagten dagegen in einem Interview mit einer Lokalzeitung, sie hätten alle notwendigen Arbeiten für diesen Hack "selbst erfunden". Außerdem nahm die kleine Firma den Mund gegenüber Investoren sehr voll: Sie gab an, in wenigen Jahren 12 Millionen ihrer "Open Computer" verkaufen zu wollen. Laut einer Buchprüfung, die Apple beauftragt hatte, setzte die Firma bislang jedoch keine 1000 Rechner ab.

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