■ Dissidenten fordern Schadenersatz: Klage gegen adidas wegen Zwangsarbeit
Berlin (taz) — Eine Gruppe chinesischer Dissidenten hat die US-Filiale des deutschen Sportartikelherstellers adidas-Salomon AG und die Kommunistische Partei Chinas auf 1,2 Milliarden US-Dollar Schadenersatz für das während der Haft in chinesischen Arbeitslagern durchlebte Leid verklagt. Dies gab die Dissidentenorganisation „Free China Movement“, die die Klage unterstützt, am Mittwoch in Washington bekannt.
Nach Angaben der chinesischen Regimegegner haben sie während ihrer Haft in chinesischen Arbeitslagern für adidas Fußbälle in Zwangsarbeit produzieren müssen. Die Klage war von dem Dissidenten Bao Ge bereits im Juli während der Fußballweltmeisterschaft angekündigt worden (die taz berichtete). Während Bao Ge seit vergangenem November in den USA lebt, befinden sich einige der Kläger noch in Arbeitslagern in China. Adidas hatte damals die Vorwürfe zurückgewiesen, aber nach einer Untersuchung Verträge mit Subunternehmen gekündigt.han
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen