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Archiv-Artikel

Kita-Plätze Die Krippe auf der Kippe

Die Folgen des hoch gelobten Kita-Kompromisses zeichnen sich immer deutlicher ab. Die Formel lautet: Mehr Quantität, weniger Qualität. Die Kinder, die nun zusätzlich oder länger betreut werden müssen, werden eben einfach zusätzlich in die Kitas geschleust – möglichst ohne Mehrkosten. So stimmt am Ende die Bilanz, und die Buchstaben des Kompromisses werden erfüllt. Gewinner sind die Eltern und ihre Kinder, die bislang keinen Betreuungsplatz bekamen. Verlierer sind die bereits in den Kitas untergebrachten Sprösslinge und das pädagogische Personal der Einrichtungen, dem mal eben eine gewaltige Mehrleistung aufgedrückt werden soll.

Kommentar von Marco Carini

Gerade in der Krippe, wo Einjährige, die kaum laufen und sprechen gelernt haben, sich in eine völlig neue Umgebung einfügen sollen, kann das nicht funktionieren, ohne dass die Kinder oder deren ErzieherInnen auf der Strecke bleiben. Fast scheint es, als sei genau dies bezweckt: Denn die Behörde macht kein Geheimnis daraus, dass sie die Jüngsten weit lieber bei den kostengünstigeren Tagesmüttern als in den teuren Krippen untergebracht sehen würde.

Platzen die Krippen nun aus den Nähten, geht der Trend von ganz allein in diese Richtung.