Kiss dürfen nicht in Texcoco spielen: Heavy-Metal-Festival verboten
Mit Sicherheitsbedenken begründen Mexikos Behörden die Absage eines Heavy-Metal-Festivals. Die Veranstalter vermuten dahinter politische Motive und Korruption.
MEXIKO-STADT ap | Die Behörden in Mexiko haben ein großes Heavy-Metal-Festival verboten. Offiziell wurde die Absage mit Sicherheitsbedenken begründet, doch Fans und Organisatoren vermuten politische Motive und Korruption hinter der Absage.
Auf dem „Hell and Heaven Metal Fest“ am 15. und 16. März im Ort Texcoco bei Mexiko-Stadt sollten 50 Bands, darunter Kiss, Twisted Sister und Guns 'N Roses, auftreten. Bis zu 80 000 Fans wurden erwartet.
Die Behörden des Staates erklärten, die Organisatoren hätten die Sicherheitsauflagen nicht erfüllt, darunter den Brandschutz, Evakuierungspläne und den Ablauf des geplanten Feuerwerks. Um Ausschreitungen zu verhindern, entsandten die Behörden am Freitag vorsorglich 300 Polizisten zur Abriegelung des Festivalgeländes.
Die Organisatoren wiesen die offizielle Darstellung zurück. Jedes Jahr finde mit der Texcoco International Horse Fair auf dem gleichen Gelände ein ähnlich großes Festival statt, bei dem Bands offen ihre Bewunderung für die Chefs der Drogenkartelle zur Schau trügen, hieß es.
Juan Carlos Guerrero, Sprecher der Organisatoren, erklärte: „Ich weiß nicht, ob hier die Metal-Community diskriminiert werden soll. Das kann ich in diese Fall nicht beweisen. Aber es gibt einige Dinge, die mich skeptisch machen. Eine ist, dass die großen Grupero-Konzerte hier in in Texcoco stattfinden, mit mehr als 200 000 Zuschauern.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Scholz bezeichnet russischen Raketeneinsatz als „furchtbare Eskalation“
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin
Haftbefehl gegen Benjamin Netanjahu
Er wird nicht mehr kommen