Kirchs Bundesligarechte: "Glück ist nötig"

Der Finanzfachmann Wolfgang Gehrke über den neuen Fernsehrechte-Deal der Fußball-Bundesliga mit Leo Kirch.

EIn richtiges Stehaufmännchen: Leo Kirch. Bild: ap

taz: Sind die von Leo Kirch garantierten 500 Millionen Euro für die Fußballrechte pro Saison refinanzierbar?

Wolfgang Gehrke: Leo Kirch war schon immer ein Stehaufmännchen mit gutem Gespür. Etwas Glück wird allerdings nötig sein. Aber die Refinanzierbarkeit ist im Fußballgeschäft drin und es kann zu einem ganz erstaunlichen Comeback kommen.

Kirch verspricht der Liga eine alljährliche Bankbürgschaft über die 500 Millionen. Ist das so üblich?

Nach der Geschichte von Leo Kirch ist diese Bürgschaft eine selbstverständliche Begleitmaßnahme. Leo Kirch signalisiert damit, dass Versprechungen auch eingehalten werden, unabhängig vom aktuellen Vermögen und der Vergangenheit.

Wird die samstägliche ARD-"Sportschau" dran glauben müssen, um zusätzlichen Erträge aus dem Pay-TV-Bereich erlösen zu können?

Der Kommerz ist hier der dominierende Faktor, wie im modernen Fußball üblich.

Wird Sport von Investoren anders wahrgenommen als Güter aus anderen Bereichen?

Das ist mit Sicherheit der Fall. Sport weckt Emotionen und mit Emotionen lässt sich Geld verdienen. Nichtsdestotrotz müssen auch hier am Ende die Erträge stimmen. Investiert wird nicht, weil man selber emotional ist, sondern die Emotionen werden wie ein Investment genutzt. SNO

Prof. Dr. Wolfgang Gerke, Jahrgang 44, ist Präsident des Bayerischen Finanz Zentrums in München

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