Kirchen zur Migrationspolitik: Rein deutsches Ringen
■ Stadtgespräch um Fremdenangst und Menschenrechte ganz ohne Migranten
Die aktuelle Debatte um die doppelte Staatsbürgerschat sichert den beiden großen christlichen Kirchen in Bremen Aufmerksamkeit für ihr zweites ökumenisches Stadtgespräch am nächsten Dienstag. Ein Beitrag zur „politischen Kultur“ in der Stadt soll die Diskussion zum Thema „Fremdenangst und Menschenrechte“ in der Liebfrauenkirche sein, betonte Pastor Louis-Ferdinand von Zobeltitz.
Angesagt haben sich die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Marieluise Beck (Bündnis 90/Grüne), der Bosnien-Beauftragte und Bremer Altbürgermeister Hans Koschnick (SPD), Bürgermeister Henning Scherf (SPD), der katholische Probst Ansgar Lüttel und von der CDU Innensenator Ralf Borttscheller sowie Bürgermeister Hartmut Perschau. Rechtsanwältin Renate Blöhbaum und Antje Pult von der Norddeutschen Mission sollen die Probleme der Flüchtlingsarbeit deutlich machen. Das Eingangsreferat hält der evangelische Bischof Karl Ludwig Kohlwaage. Migranten sitzen nicht auf dem Podium. „Es geht um einen Lösungsansatz, den wir als deutsche Christen und Bürger zu entwickeln haben“, sagte Zobeltitz.
Ihre Haltung haben die Kirchen 1997 in einem gemeinsamen Wort zu Migration und Flucht dargelegt. Probst Lüttel erinnerte an das Bibelwort, daß die Fremden unter dem unbedingten Schutz Gottes stünden. Die Kirchen fordern eine politische Gestaltung der Migration, das Recht auf Asyl, Einbürgerung hier geborener Kinder sowie die Tolerierung der doppelten Staatsbürgerschaft. fog
Dienstag, 19. Januar, 19.30 Uhr, Liebfrauenkirche
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