Kino-Doku kippt die Stimmung: Japaner verzichten auf Delfin-Gemetzel
Als Trainer von Flipper begründete er den Delfin-Hype in den 60ern mit, nun hat Ric O'Barry eine Doku über das berüchtigte Delfin-Schlachten in Japan gedreht. Sie könnte das Gemetzel beenden.
TOKIO ap | Seit Jahren werden in der Bucht der japanischen Stadt Taiji jeweils ab dem 1. September Tausende Delfine gefangen und grausam getötet. Der bewegende Dokumentar-Thriller "Die Bucht - The Cove" setzt dem traditionellen Gemetzel nun möglicherweise ein Ende. Der Kinostart (in Deutschland am 22. Oktober) hat in den USA einen Aufschrei der Empörung provoziert, mit durchschlagender Wirkung.
Die am 1. September in Japan gefangenen Großen Tümmler werden – zumindest in dieser Woche – nicht erstochen und an Restaurants verkauft. Einige Exemplare werden an Delfinarien weitergegeben, der Rest zurück in die Freiheit entlassen, wie der Fischereiverband von Taiji am Donnerstag bekanntgab.
Allerdings werden nicht alle Meeressäuger begnadigt. Rund 50 am Mittwoch gefangene Grindwale wurden geschlachtet, und ihr Fleisch wurde verkauft. Ob das Schlachten tatsächlich eingestellt werde, sei noch nicht klar, sagte ein Mitarbeiter des Fischereiverbandes. Die Einwohner wollten keinen Ärger. Zugleich wollen sie gegenüber Tierschutzaktivisten nicht klein beigeben. Für sie gehört das Schlachten der Meeressäuger zur Tradition.
In "Die Bucht - The Cove" hat Ric O'Barry eine erschütternde Dokumentation über die Tierquälerei gedreht. Der Film wurde in den USA schon mehrfach ausgezeichnet. O'Barry war Trainer von "Flipper", dem Helden der gleichnamigen Delfin-Serie aus den 60er Jahren. Dass sein Film zumindest einigen Delfinen das Leben rettet, freut ihn. "Ich bin ermutigt", sagte er am Donnerstag in einem Interview.
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