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Kinderbetreuung in DeutschlandIm Osten geht's in die Kita

In den neuen Bundesländern besucht jedes zweite Kind unter drei Jahren eine Kita. In den alten Bundesländern ist es nicht einmal jedes fünfte. Und der Westen holt nur langsam auf.

Abgeschlagen: das bevölkerungsstärkste Bundesland Nordrhein-Westfalen. Bild: dpa

BERLIN taz | Die Unterschiede in der Kinderbetreuung zwischen Ost und West bleiben eklatant. Das betrifft vor allem die Jüngsten. So besucht jedes zweite Kind unter drei Jahren in den neuen Bundesländern und Berlin eine Kindertageseinrichtung oder Tagesbetreuung. In den alten Bundesländern ist es jedoch nicht einmal jedes fünfte Kind.

"Der Westen hat noch nicht einmal die Hälfte der Kinderbetreuungsquote erreicht, die der Osten schon vor fünf Jahren hatte", sagt Sascha Krieger vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden, das die Zahlen am Montag vorgestellt hat.

Rund 2,4 Millionen Kinder haben 2010 demnach bundesweit eine Kindertageseinrichtung oder Tagesbetreuung besucht. 2006 waren es 2,2 Millionen. Je älter die Kinder sind, desto mehr von ihnen gehen in den Kindergarten. Die Betreuungsquote der 3- bis unter 6-Jährigen liegt mittlerweile bei über 92 Prozent. Zwischen Ost und West gibt es da kaum noch Unterschiede.

Ganz anders ist es bei den unter 3-Jährigen. Zwar konnte die Betreuungsquote in den alten Bundesländern im Vergleich zu 2006 um 9 Prozent auf 17,5 Prozent steigen, in den neuen Bundesländern und Berlin sind es aber mit 48 Prozent knapp drei mal so viele Kinder, die nicht zu Hause betreut werden.

Abgeschlagen ist mit Nordrhein-Westfalen ausgerechnet das bevölkerungsstärkste Bundesland: Nur 14 Prozent der unter 3-Jährigen besuchen dort eine Tagesbetreuung. Spitzenreiter ist Sachsen-Anhalt, wo ein Anspruch auf Betreuung ab der Geburt besteht. Mehr als die Hälfte der unter 3-Jährigen besucht dort eine Kita oder eine Tagesbetreuung.

Seit einigen Jahren erfasst das Statistische Bundesamt auch den Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in Kinderbetreuungseinrichtungen. "Der Bedarf an diesen Zahlen wird immer größer", sagt Krieger. Während in der ostdeutschen Kindertagesbetreuung nur jedes 30. Kind einen Migrationshintergrund hat, ist es in den alten Bundesländern jedes fünfte.

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1 Kommentar

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  • L
    limette

    Es wäre besser gewesen nach dem Mauerfall erstmal zu gucken,was in der DDR besser lief, anstatt alles nur überzustülpen und zu vereinnamen. In Sachen Kinderbetreuung konnten und können wir (West) noch viel von Ost abschauen.Nicht nur der Sandmann wäre übernahmefähig gewesen.

    Oder liegt´s immer noch an der christlichen Erziehung im WEsten,daß die Mutti schön zu Hause bleiben sollte?