Kinder fragen, die taz antwortet: Was, wenn man auf dem Mond einen Ball hochwirft?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Charlie, 4 Jahre alt.

Ein hochspringender Astronaut auf dme Mond.

Nasa-Astronaut John Young hüpft 1972 auf der Mondoberfläche – auch höher als auf der Erde Foto: Heritage Images/imago

Als kleiner Junge habe ich mal in den Sommerferien versucht, einen Fußball über das Dach unseres Ferienhauses zu schießen. Immer wieder habe ich ihn hochgeschossen, doch über das Haus hinüber bin ich einfach nicht gekommen. Jedes Mal prallte der Ball von der Wand ab und kullerte zurück vor meine Füße.

Wie schön wäre es gewesen, wenn wir unsere Sommerferien auf dem Mond verbracht hätten. Denn wenn man dort einen Ball in die Luft schießt, fliegt er viel höher als auf der Erde. Genauer gesagt sechsmal so hoch, bevor er dann wieder auf die Oberfläche zurückfällt.

Warum aber fliegt der Ball auf dem Mond so viel höher in die Luft als auf der Erde? Um das zu verstehen, müssen wir ganz groß denken, liebe Charlie. Wir müssen uns den Weltraum vorstellen, dieses riesige Dunkel über uns. Mitten darin gibt es ein paar Orte, die eine besondere Fähigkeit haben. Zu ihnen gehört unsere Erde, andere Planeten, die Sonne und auch unser Mond. Sie sind besonders schwer. Die Physiker sagen, dass sie eine große Masse haben. Ihre Superkraft: Sie ziehen leichtere Gegenstände an und sorgen dafür, dass sie ganz nah an ihrer Oberfläche bleiben.

Der Mond ist leichter

Auch dich zum Beispiel! Das kannst du selbst ausprobieren, wenn du hochspringst. Ganz schnell bist du mit deinen Füßen wieder auf dem Boden, weil die Erde dich noch braucht und nicht loslassen möchte. Die Erde hat eine starke Anziehungskraft, sagen die Physiker.

Das gilt auch für den Ball. Wenn du ihn auf der Erde oder auch auf dem Mond in die Luft wirfst, rauscht er durch die Kraft deiner Arme erst einmal nach oben. Schnell ist aber die Anziehungskraft stärker und der Ball fällt wieder runter.

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Doch es gibt einen Unterschied zwischen Erde und Mond: der Mond ist viel kleiner, nur ein Viertel so groß. Und zusätzlich wiegt der Mond weniger im Verhältnis zu seiner Größe. Physiker sagen, dass er eine geringere Masse hat. Der Mond ist also leichter, und das bedeutet, dass er weniger Kraft als die Erde hat, die Gegenstände bei sich zu behalten. Und deswegen fliegt der Ball dort höher, aber landet am Ende trotzdem wieder auf dem Boden.

Die gleiche Frage wie du, liebe Charlie, hat sich vor über 50 Jahren auch der Astronaut Alan Shepard gestellt, als er auf den Mond flog. In seinem Gepäck hatte er zwei Golfbälle dabei. Von der Mondoberfläche schoss er sie in die Höhe. Zwischen Mondkratern liegen sie dort bis heute.

Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an kinderfragen@taz.de.

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