Kinder fragen, die taz antwortet: Warum wachsen Haare?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Abdul, 9 Jahre alt.

Ein Mädchen spielt mit seinen langen Haaren

Kopfhaare schützen den Kopf vor der Sonne, Wimpern das Auge vor Schmutz, Augenbrauen die Augen vor Schweiß Foto: Ekaterina Yakunina/imago

Haareschneiden ist eine lästige Angelegenheit. Man muss zum Friseur gehen, still sitzen und am Ende dafür bezahlen, dass man wieder so aussieht wie ein paar Monate zuvor. Vielleicht schneidet dir auch jemand aus der Familie die Haare. Wenn alles klappt, ist das sehr praktisch. Aber wehe, die Haare oder gar der Pony sind schief oder zu kurz geraten – das kann dann ganz schön Krach geben. Wie angenehm wäre es da, wenn die Haare gar nicht wachsen würden! Man wäre das nervige Schneiden auf einen Schlag los.

Aber warum wachsen Haare überhaupt? Das kann Angelika Dove aus Eisenach gut erklären, sie hat lange als Hautärztin gearbeitet und sie sagt, dass Haare ein Teil der Haut sind. Man findet sie fast überall am Körper, sie haben ganz unterschiedliche Funktionen. Kopfhaare schützen vor der Sonne, Wimpern schützen das Auge vor Schmutz und Insekten, Augenbrauen die Augen vor Schweiß, Nasenhaare filtern Staubteilchen aus der Luft. Es ist also schon gut, dass wir überhaupt Haare haben.

So wie das Herz oder die Leber ist auch die Haut ein lebendes Organ, ihre Zellen wachsen ständig nach, erklärt Angelika Dove. „Und weil die Haare ein Anhängsel der Haut sind, wachsen auch in der Haarwurzel ständig neue Haarzellen nach.“ Haare werden so immer länger. Angelika Dove sagt, sie wachsen im Schnitt 0,35 Millimeter pro Tag. Oder: alle drei Tage einen Millimeter. Oder: einen Zentimeter im Monat.

Wenn man sie nie schneidet, können Kopfhaare ganz schön lang werden. Stell dir vor, eine Frau in China hat ihre Haare 5,62 Meter wachsen lassen! So steht es jedenfalls im Guinnessbuch der Rekorde.

Ein Kopfhaar kann über mehrere Jahre wachsen, wie lange, ist von Person zu Person unterschiedlich. Irgendwann ist aber Schluss, dann tritt das Haar in eine Ruhephase ein und fällt schließlich aus. Man merkt davon meistens gar nichts, weil in der Haarwurzel gleich wieder ein neues Haar zu wachsen beginnt. „Dieser Kreislauf wiederholt sich etwa 25-mal im Laufe eines Menschenlebens“, sagt Angelika Dove. Andere Haare wie Wimpern oder Nasenhaare hören deutlich schneller auf zu wachsen, deshalb sind sie kürzer.

Haare sind für die Persönlichkeit des Menschen sehr wichtig“, sagt Hautärztin Dove. So gesehen ist es dann doch sehr gut, dass Haare wachsen. Man muss sie zwar schneiden, aber man kann eben auch mal die Frisur wechseln. Schließlich erneuern sich nicht nur Haut und Haare im Laufe des Lebens ständig. Auch Geschmäcker ändern sich. Gefällt dir dein Schnitt nicht mehr, kannst du ihn einfach rauswachsen lassen.

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