Kinder fragen, die taz antwortet: Warum gibt es Krieg?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine davon. Diese Frage kommt von Elsa, 11 Jahre.
Seitdem Menschen auf der Erde leben, gibt es Kriege. Auch heute noch. Zum Beispiel seit zehn Jahren in Syrien. Dort sind bisher rund 570.000 Menschen gestorben. Das sind so viele Menschen wie heute in Bremen leben. Im Zweiten Weltkrieg, der von 1939 bis 1945 stattfand, starben insgesamt so viele Menschen, wie heute in Frankreich leben. Im Krieg werden oft ganze Städte zerstört. Menschen erleiden schlimme Verletzungen und der Krieg prägt sie für ihr restliches Leben.
Warum gibt es also Krieg, wenn er zu Zerstörung und Leid führt? Warum entscheiden sich Menschen auch heutzutage noch dazu, in den Krieg zu ziehen? Das ist eine schwierige Frage, auf die es keine eindeutige Antwort gibt und die uns Menschen schon sehr lange beschäftigt.
Krieg kann entstehen, wenn zwei oder mehrere Gruppen einen Streit oder Konflikt nicht friedlich lösen können oder wollen. Statt Gespräche oder Verhandlungen zu führen, greifen sie zu Gewalt und Waffen.
Es gibt verschiedene Arten von Krieg. Manchmal führen zwei oder mehrere Länder gegeneinander Krieg. Aber auch innerhalb eines Landes können sich verschiedene Gruppen bekämpfen, das nennt man Bürgerkrieg. Dieser kann ausbrechen, wenn sich eine in dem Land lebende Gruppe ungerecht behandelt oder nicht frei fühlt, weil zum Beispiel das Militär das Sagen hat.
An diesem Wochenende startet der Klimagipfel in Glasgow. Das 1,5-Grad-Ziel scheint utopisch – oder kann aus Glasgow doch Paris werden? Außerdem in der taz am wochenende vom 30./31. Oktober: 10 Jahre nachdem der rechtsterroristische NSU aufgeflogen ist, sind noch immer viele Fragen offen. Und: Eine 85-jährige Akrobatin, eine Konditorin und viele schöne Kolumnen. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.
Kriege zwischen Ländern können ausbrechen, weil die Grenze zwischen den beteiligten Ländern umstritten ist oder die Regierung eines Landes sich von der eines anderen bedroht fühlt. Auch kann es sein, dass eine Regierung ein anderes Land erobern möchte, weil es dort zum Beispiel wertvolles Öl gibt. Oft stimmen die angegebenen Gründe und die wahren Gründe für einen Krieg nicht überein. Oft geht es darum, Macht zu erlangen oder davon abzulenken, dass es im eigenen Land Probleme gibt.
Manche Regierungen begeistern ihre Bevölkerung für einen Krieg, indem sie andere Länder als Feinde darstellen. Sie verherrlichen Krieg und versprechen jungen Soldat:innen Ehre und Ruhm. Um andere anzugreifen und sich dagegen zu verteidigen, müssen die nötigen Mittel bereitstehen, wie Waffen und Soldat:innen. Deutschland gehört zu den Ländern, die die meisten Waffen in andere Länder verkaufen.
Viele Länder geben sich Mühe, den Frieden zu wahren und Probleme anders zu lösen. Doch solange Menschen bereit sind, in den Krieg zu ziehen, wird es weiter Kriege geben.
Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an: kinderfragen@taz.de
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Vorsicht mit psychopathologischen Deutungen
US-Interessen in Grönland
Trump mal wieder auf Einkaufstour
Täter von Magdeburg
Schon lange polizeibekannt
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Insolventer Flugtaxi-Entwickler
Lilium findet doch noch Käufer
Abschiebung erstmal verhindert
Pflegeheim muss doch nicht schließen