Kinder fragen, die taz antwortet: Wo kommt der Wind her?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine davon. Diese kommt von Mio, vier Jahre alt.

Ein Mann lässt einen großen Drachen im Wind steigen

Mit unsichtbarer Hand lässt er Drachen fliegen – der Wind, das himmlische Kind Foto: Picture Alliance

Lieber Mio, du kannst ihn nicht sehen, und doch kann er einiges bewirken: deine Haare zerzausen, Blätter fliegen, Drachen steigen und Boote segeln lassen – der Wind.

Du hast dich gefragt, woher diese unsichtbare Kraft kommt. Leider bin ich keine Wetterexpertin, und als ich selbst an einem windigen Tag in den Himmel guckte, konnte ich nicht entdecken, woher der Wind kommt.

Deswegen habe ich jemanden gesucht, der sich damit auskennt. Ich habe beim Deutschen Wetterdienst angerufen. Die Menschen dort beobachten und messen das Wetter jeden Tag. Sie versuchen Veränderungen festzustellen und Wettervorhersagen zu machen. Dank ihnen weißt du, ob du am Montag eine Regenjacke oder einen Sonnenhut mit in die Kita nehmen musst.

Die Menschen, die sich besonders gut mit Wettervorhersagen auskennen, heißen Meteorologen. Einer von ihnen ist Andreas Friedrich und er wusste eine Antwort auf deine Frage: „Wind ist bewegte Luft“, sagt er. Und Luft gibt es überall um uns herum, auch wenn sie unsichtbar ist.

Die Luft steht unter unterschiedlich hohem Druck, und dafür ist die Sonne verantwortlich, denn sie erwärmt sie mit ihren Strahlen.

An der Küste weht der Wind stärker

Wusstest du, Mio, dass warme Luft leichter ist als kalte? Deswegen zieht sie sich zusammen wenn sie kalt ist, und sinkt ab, während warme Luft aufsteigt. „Wegen der Druckunterschiede gerät die Luft in Bewegung“, erklärt Friedrich. „Sie bewegt sich zum Ort mit dem niedrigsten Druck – dabei entsteht Wind. Je größer die Druckunterschiede sind, desto stärker weht der Wind.“

Es gibt aber noch mehr Effekte, die den Wind beeinflussen, sagt Friedrich. So weht der Wind an der Küste stärker, weil es keine Hindernisse wie Gebäude gibt, die den Wind bremsen. Und dort an der Küste, lieber Mio, kannst du den Wind am besten spüren. Auch dort erwärmt die Sonne die Luft, das funktioniert bei der Luft über Land besser als bei der über dem Meer.

Die wärmere Landluft steigt auf und es entsteht ein Druckunterschied, der durch Luftströmungen – also den Wind – ausgeglichen wird. Der Wind weht jetzt vom Meer aufs Land – der Seewind. Abends ist es umgekehrt, weil dann die Luft über dem Wasser wärmer ist. Deswegen fährt man mit einem Segelboot am besten abends aufs Meer, wenn der Landwind weht.

Solltest du, Mio, nächstes Mal den Wind spüren, dann weißt du, woher er kommt und was seine Aufgabe ist: den Luftdruck auszugleichen. Und dabei weht er dir manchmal durch die Haare.

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