: Kidnapper fliehen mit Geiseln
Philippinen: Militärischer Befreiungsversuch führt zu Toten und neuen Geiselnahmen
MANILA dpa ■ Bei schweren Kämpfen mit der Entführer- und Rebellengruppe Abu Sayyaf starben über Pfingsten auf der südphilippinischen Insel Basilan 13 Soldaten, über 40 wurden verletzt. Zu den Opfern zählte nach Regierungsangaben auch ein Abu-Sayyaf-Anführer mit Namen „Commander Yusof“. Zwei philippinische Geiseln wurden am Sonntag ermordet aufgefunden.
Die Soldaten setzten ihre Suche nach den Kidnappern fort, die nach Regierungsangaben bis zu 60 Menschen in ihrer Gewalt halten sollen, darunter auch drei US-Bürger. Mit ihren Geiseln als menschliche Schutzschilde hatten die Kidnapper den Belagerungsring in der Stadt Lamitan durchbrechen können, wo sie sich zuvor in einem Krankenhaus und einer Kirche verschanzt und weitere Geiseln genommen hatten. Am Montag hielten die Extremisten noch neun von ursprünglich 20 Geiseln in ihrer Gewalt, die sie am Sonntag voriger Woche aus einer Ferienanlage auf der Insel Palawan entführt hatten. Inmitten der Kämpfe war neun von ihnen die Flucht gelungen.
Die Regierung in Manila erwog gestern die Verhängung des Notstands auf Basilan. Die Armee hatte zuvor erklärt, ein solcher Schritt „würde die Dinge für unsere Regierung erleichtern, mit dem Problem fertig zu werden“. Der Notstand würde es erleichtern, gegen zivile Unterstützer der Abu Sayyaf vorzugehen.
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