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„Keiner will bezahlen“

■ 40 Jahre Verbraucher-Zentrale Hamburg

„Die Einnahmenentwicklung hält in keiner Weise mit dem steigenden Bedarf für Verbraucherberatung Schritt“, bilanzierte gestern Marliese Dobberthien, Vorsitzende der Verbraucher-Zentrale Hamburg, zum 40jährigen Jubliläum der Einrichtung. Heiko Steffens, Präsident der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände, wurde deutlicher: „Jeder findet Verbraucherberatung wichtig und ehrenwert – aber keiner will dafür bezahlen.“

Vor zehn Jahren trug der Bund noch ein Drittel des Haushaltes der Hamburger Verbraucherzentrale. Heute fällt der Bundesanteil nur noch halb so hoch aus. Jüngste Rotstift-Aktion: In diesem Jahr hat Bonn seinen Zuschuß für die Energieberatung halbiert. Die Konsequenz: Seit August muß die Zentrale deshalb ihre Beratung zu Themen wie Wärmedämmung oder Nutzung von Sonnenenergie stark einschränken.

„Wir sind immer mehr auf das Land angewiesen“, sagte gestern Günter Hörmann, Geschäftsführer der Hamburger Zentrale. Der Stadtstaat trägt gut die Hälfte des 3,6-Millionen-Mark-Haushaltes. Anders als noch vor wenigen Jahren müssen VerbraucherInnen die meisten Beratungsleistungen der Organisation bezahlen. Ein Förderverein, der gestern gegründet wurde, soll zusätzliche Einnahmen sichern. Aus Anlaß des Jubiläums ist die Benutzung der Infothek in der Verbraucherzentrale (Kirchenalle 22) vom 4. bis 12. September kostenlos. fis

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