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Keine Nähe zu den Nazis

■ betr.: taz vom 6.März, „Bremen wahrt ... Ruhe und Ordnung“

Im Zusammenhang mit einem Bericht über die NS-Machtergreifung drucken Sie einen Leitartikel des Hauptschriftleiters (Chefredakteur) der Weserzeitung vom 7.März 1933 ab. Aus diesem Leitartikel wird gefolgert, daß mein Vater dem Senat vorauseilende Anpassung an die herrschenden Machtverhältnisse angeraten habe. Damit wird eine Nähe meines Vaters zum Nationalsozialismus hergestellt. Ich darf ihnen dazu mitteilen, daß mein Vater Anhänger der deutschen Volkspartei war. Dies entsprach auch der politischen Linie der im Schünemann-Verlag erscheinenden Weser-Zeitung.

Die Weser-Zeitung wurde im Jahre 1934 verboten. Mein Vater wurde auf Druck der Nazis am 30.9.1934 fristlos entlassen.

Von 1959 — 1971 gehörte Dr. Georg Borttscheller dem Senat der Freien Hansestadt Bremen an. Davon (1959 — 1965) gemeinsam mit einem der politischen Opfer des 6.3.1933, nämlich Wilhelm Kaisen. Ralf Borttscheller

Anmerkung der Redaktion:

Georg Borttscheller in der Weser-Zeitung am 7.3.1933 zur Rücktrittserklärung der SPD-Senatoren, der unter dem Druck der Nazis erfolgte: „Wäre diese Erklärung in der vorigen Woche erfolgt oder früher, als wir dringend dazu rieten, hätten die Koalitionsparteien die Zeichen der Zeit verstanden und die Verhandlungen mit dem Ziele der Umbildung des Senats rechtzeitig, allerspätestens vor etwa 14 Tagen, aufgenommen, so hätte die Regierungskrise in Bremen unter erfreulicheren Erscheinungen für die betroffenen Herren verlaufen können.“

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