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Archiv-Artikel

Kein zwingendes Muss

betr.: „In Frankfurt werden Bäume für eine Flugzeughalle geopfert. Ökonomie schlägt Ökologie“, taz vom 8. 11. 04

Der Autor hat nicht begriffen, dass der Bau der A-380-Werft außerhalb des Flughafengeländes kein zwingendes „Muss“ ist, sondern der Salamitaktik des Fraport dient: den Flughafen insgesamt auszubauen mit avisierten 900.000 Flugbewegungen pro Jahr und entsprechender Menschen- und Umweltbelastung. Unverständlich sein Vergleich zur Ökobilanz, wenn bis zu 200 Jahre alte Bäume gerodet und anderswo durch Kümmerbäumchen ersetzt werden, deren positiver Klimabeitrag erst in Jahrzehnten spürbar sein wird.

Anders als die Aufforstungsfläche dient der vom Kahlschlag bedrohte Bannwald – gilt bislang als höchste Schutzkategorie des Waldes! – als Naherholungsgebiet und wird auch trotz der vorhandenen Verlärmung von der Bevölkerung genutzt. Zumal andere Waldgebiete dem Flächenfraß von Fraport bereits geopfert wurden. Dass der A 380 Flüge ersetzt, ist dummes Zeug: verstärkter Zubringer-Auto- und Flugverkehr sind die Folge. Dass der A 380 langsamer steigt und damit trotz angeblich leiserer Triebwerke zu einer Mehrverlärmung der Menschen führt, kommt in der Ökobilanz von Klingelschmitt nicht vor. Dafür darf das Nachbeten der von Fraport ungestraft aufgestellten Arbeitsplatzlüge nicht fehlen.

Interessant ist der Hinweis in dem Artikel auf die bei den Banken abgebauten Arbeitsplätze: qualifizierte Banker als Billiglohn-Kofferträger bei Fraport? […] EVA SCHIEBLER, Weilrod