: Kein doppeltes Gold
IOC lehnt Ansinnen der deutschen Vielseitigkeitsreiter ab
ATHEN dpa ■ Nach neuneinhalb turbulenten Tagen endete das olympische Goldmedaillen-Drama um die deutschen Vielseitigkeitsreiter mit Enttäuschung. IOC-Präsident Jacques Rogge hat unmissverständlich erklärt: „Wir vergeben keine Medaillen aus emotionalen oder humanitären Gründen.“ Traurig reagierte Bettina Hoy: „Das führt die olympische Idee ad absurdum.“ Sie erwägt weiterhin den Gang vor ein Zivilgericht. Nach Ansicht des Hamburger Sportanwalts Volker Meinberg hätten die Reiter gute Aussichten. „Der Entscheidung des Internationalen Sportsgerichtshofs steht die Fehlerhaftigkeit schon auf der Stirn.“
Rogge sagte: „Wir halten uns strikt an die Ergebnislisten der internationalen Verbände.“ Das Ersuchen des deutschen Nationalen Olympischen Komitees (NOK), Hoy und das Team mit zusätzlichen Goldmedaillen zu bedenken, habe das IOC daher abgelehnt. Trotz des „emotionalen Tiefschlags“ gab sich zumindest Hinrich Romeike kämpferisch. „Für mich ist das noch nicht ad acta gelegt“, betonte der Teamreiter. Vergeblich hoffte Bettina Hoy darauf, am Sonntag bei der Abschlussfeier die deutsche Fahne tragen zu dürfen: „Das wäre ein schönes Zeichen.“ Die Wahl fiel jedoch auf Ruder-Olympiasiegerin Kathrin Boron.